Chaos Computer Club eröffnet Jahreskongress

Hacker fordern bessere Datenschutzgesetze

27.12.2008 von Simon Hülsbömer
2008 war ein "Datenskandaljahr" - das meint der Chaos Computer Club (CCC) und fordert mehr Transparenz und Gewissen im Umgang mit den persönlichen Daten deutscher Staatsbürger.

"So viel Datenmissbrauch wie in diesem Jahr gab es noch nie", resümierte die CCC-Vorsitzende Constanze Kurz ernüchtert zum Auftakt des 25. Chaos Communication Congress (25c3), der bis Dienstag unter dem Motto "Nothing to hide" in Berlin stattfindet. Als prominente Beispiele führte sie die Mitarbeiterüberwachung bei Lidl und anderen Discountern, den Datenmissbrauch in einigen Meldebehörden und Call-Centern sowie die Telekom-Spitzelaffäre ins Feld. Der CCC gab den Kongressteilnehmern sogleich einige hilfreiche Tipps für die Praxis an die Hand, mit denen sich der Missbrauch der eigenen Daten eindämmen ließe. In Ämtern und Behörden sollte man der Weitergabe der Meldedaten grundsätzlich widersprechen. Dieser Widerspruch sei gesetzlich erlaubt, es wisse nur kaum jemand von diesem Recht, so Kurz. Des Weiteren sei es ratsam, ausschließlich mit Prepaid-Handykarten zu telefonieren und sich diese mit Fantasiedaten zu registrieren. "Die TK-Anbieter sind zwar verpflichtet, Kundendaten zu erheben - aber der Kunde ist nicht verpflichtet, die richtigen Daten herauszugeben", so Kurz weiter.

"Die im kommenden Jahr zur Abstimmung kommende Neufassung des Bundesdatenschutzgesetzes ist nicht wirklich hilfreich", stellte Kurz fest. Der Katalog mit den Forderungen des Clubs an Bund und Länder ist dementsprechend lang und umfasst 17 Punkte. Im Einzelnen fordert der Chaos Computer Club (in Klammern Erklärungen und Anmerkungen der Redaktion):