Es ist vollbracht: Der Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) hat sich das Smartphone-Urgestein Palm einverleibt.
Nun kann der Angriff auf die Rivalen im boomenden Markt der multifunktionalen Handys beginnen. Die Hoffnungen von HP ruhen dabei auf Palms neu entwickeltem Betriebssystem WebOS. Auf dessen Basis soll eine ganze Familie neuer Smartphones entstehen, auch Tablets mit WebOS sind dem Vernehmen nach in der Mache.
Die Übernahme sei abgeschlossen, erklärte HP am Donnerstag im kalifornischen Palo Alto. Insgesamt 1,2 Milliarden Dollar (knapp eine Milliarde Euro) hatte sich der Konzern das Unterfangen kosten lassen. Palm selbst hatte sich in die Arme von HP geflüchtet, weil das Unternehmen von Branchengrößen wie Apple oder Research In Motion (RIM) erdrückt zu werden drohte.
Palm-Chef Jon Rubinstein bleibt wie von HP gehofft im Unternehmen. Der Manager war vor drei Jahren von Apple herübergewechselt. Rubinstein gilt nicht nur als Erfinder des Musikspielers iPod, sondern hatte auch später die Entwicklung des Erfolgshandys iPhone verantwortet.
Palm1000 Der Pilot 1000/5000 besaß die wichtigsten Features des Apple Newton - zu einem deutlich günstigeren Preis.
PalmPilot Mit ihrer umfangreichen Softwareausstattung waren die PalmPilot-Modelle - für ihre Zeit - revolutionär.
PalmIII Das Palm III verfügte erstmals über eine Infrarotschnittstelle und stellte zwei Megabyte EDO SD-RAM und zwei MB Flash-ROM zur Verfügung.
PalmV Der Palm V hatte bereits mit einer Reihe von Mitläufern zu kämpfen. Microsoft und eine Reihe von Palm-Lizenznehmern (etwa Sony mit seiner Clie-Reihe) wollten auf der Erfolgswelle mitreiten.
PalmVII Der 599 Dollar teure PalmVII, Palms erster PDA mit eingebauter Antenne, floppte.
PalmIIIc Das erste Farbmodell PalmIIIc riss mit 256 Farben niemanden vom Hocker: Mit Windows CE ausgestattete Konkurrenzmodelle schafften damals bereits 65.000 Farben.
Tungsten und Zire Mit dem "Tungsten" als Highend-Modell und dem Einstiegsgerät "Zire" wollte Palm(one) jedem Gledbeutel gerecht werden.
Palmphones Mit dem Treo näherte sich Palm den Vorstellungen der Kundschaft, die eine Kombination aus PDA und Handy mit Quertz-Tastatur gefordert hatte.
Treo 600 Das wegweisende Smartphone Treo 600 entwickelte sich schnell zum Kult-Gadget - zumindest in den USA.
Treo 700w Das "Treo 700w" war das erste Palm-Gerät, das anstelle von Palms eigenem Betriebssystem mit Windows Mobile ausgestattet war.
Centro Mit seinem sportlichen Design und dem günstigen Preis sollte das Palm Centro Privatkunden anlocken.
Treo Pro Das Treo Pro war technisch auf der Höhe der Zeit, mit 550 Dollar jedoch zu teuer.
Palm Pre Mit dem schicken Slider Palm Pre und einem neu konzipierten Betriebssystem versucht Palm (vergeblich), Marktanteile zurückgewinnen.
Palm Pixi Das Palm Pixi ist kleiner, leichter, bunter und auch billiger als das Palm Pre.
Der weltgrößte Computerbauer HP will zu einer "der führenden Kräfte" in der boomenden Branche werden. Palm ist einer der Pioniere bei Kleincomputern, verpasste aber den Anschluss bei den Multimedia-Handys und verlor in den vergangenen Jahren beständig an Boden. Nicht zuletzt fehlte es an Ressourcen, um Neuentwicklungen in den Markt zu drücken. (dpa/tc)