All-Flash-Storage-Deal perfekt

HPE übernimmt Nimble Storage

08.03.2017 von Bernhard Haluschak
Hewlett Packard Enterprise (HPE) kauft für rund eine Milliarde US-Dollar den All-Flash-Speicher-Spezialisten Nimble-Storage. Damit will HPE sein Storage-Portfolio rund um 3PAR-StoreServ-Portfolio erweitern beziehungsweise aufwerten.

HPE befindet sich zurzeit in Kauflaune. So gab das Unternehmen gestern bekannt, den All-Flash-Arrays-Spezialist Nimble Storage für eine Milliarde US-Dollar gekauft zu haben. Bereits im Januar hat HPE den Pionier für hyperkonvergente Systeme SimpliVity für rund 650 Millionen US-Dollar geschluckt, um dem schrumpfenden Servermarkt mit neuen innovativen Produkten entgegenzuwirken. Mit den beiden Akquisitionen setzt das Unternehmen klare Signale: Profitable Wachstumsmärkte erkennen und in diese investieren.

Storage-Trends 2017
Uwe Müller, Head of Sales & PreSales Datacenter, ; Cisco
"Der Einsatz von immer mehr Applikationen führt verstärkt zu einer dezentralen Datenhaltung, die eine dezentrale Verarbeitung erfordert. Das äußert sich beispielsweise in der Zunahme virtueller Desktops oder durch zunehmende Dezentralität von Infrastruktur-Bestandteilen."
Lars Göbel, Leiter Vertrieb & IT-Services, DARZ GmbH
„Steigende Anforderungen an Speicherumgebungen erfordern von Storage-Systemen auch zukünftig mehr Leistung als bisher. IT-Verantwortliche sollten daher im nächsten Jahr verstärkt auf das Thema All Flash setzen, das auch durch die zunehmende Verbreitung von SSD-Speichermedien weiter an Bedeutung gewinnt."
Hans Schramm Field Product Manager Enterprise Dell bei Dell EMC
"Die IT hat begonnen sich zu wandeln: von einem klassischen IT-Stack mit Applikation, Betriebssystem, Hypervisor, Server, Network und Storage hin zu konvergenten oder sogar hyperkonvergenten Strukturen. Server lassen sich als Universallösung nutzen und werden vermehrt auch im Bereich Storage eingesetzt."
Stefan Roth, Head of Storage, Category Management Datacentre Central Europe, Fujitsu
"Flash-Storage ist weiter auf dem Vormarsch, sowohl All-Flash als auch Hybrid-Flash. Darüber hinaus wird Software Defined Storage aufgrund der höheren Anforderungen an die Skalierbarkeit sowie größerer Komplexität und Kosten immer wichtiger werden."
Florian Bettges, Category Manager Storage, Hewlett Packard Enterprise
"Fortschrittliche Analytics-Anwendungen werden in immer mehr Unternehmen zu einem wichtigen Teil der Geschäftsstrategie und verändern damit grundlegend die Anforderungen, die an Storage-Lösungen gestellt werden."
Jürgen A. Krebs, CTO für die Region EMEA von Hitachi Data Systems
"Die wichtigsten Themen sind hier Agilität und Flexibilität. Unternehmen gehen dazu verstärkt den Weg in die (Private) Cloud. Gleichzeitig ändert sich das Kaufverhalten der Kunden. Sie wollen zunehmend klassische Investitionen (Capex) durch laufende Betriebsausgaben (Opex) ersetzen, was im Storage-Bereich verbrauchsabhängige Abrechnungsmodelle erfordert.“
Ralf Colbus, Leading Storage Professional, IBM
„Wenn in Zukunft ein Service angefordert wird, wird es unwichtig sein, ob dieser on-premise oder off-premise ausgeführt wird. Ein IT-Verantwortlicher muss sich also auf Hybrid-Services ausrichten. Die Cloud wirkt dann als erweitertes Rechenzentrum."
Peter Wüst, Senior Director Emerging Solutions & Innovation Group EMEA, NetApp
"Flash ist Standard. Daten werden immer mehr und wichtiger und daher wird die Kompetenz im Datenmanagement wichtiger. Die sichere und einfache Verschiebung von Daten für Cloud-Workloads ist eine Anforderung an moderne Speichersysteme. Objektstorage und skalierbarer Cloudstorage (onpremise/offpremise) werden als weitere Storageklassen eingeführt. Flash ersetzt SAS als Storagetier.“
Joachim Berger, Sales Director DACH bei Nimble Storage
„Wir haben in diesem Jahr eine stetig wachsende Anzahl an Unternehmen gesehen, die damit beginnen, Flash- und All-Flash-Technologien in ihre Rechenzentren zu integrieren. Diese Technologien benötigen vorausschauende Analyse-Möglichkeiten, um Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren und für eine optimale Verfügbarkeit von Anwendungen und Daten zu sorgen.“
Thomas Muggendobler, Product Manager Storage, Thomas-Krenn AG
„All-Flash-Systeme werden auch bei mittleren und größeren Kapazitäten die mechanischen Festplatten weiter verdrängen. Wir stellen vor allem fest, dass bei den Anwendern neben den stark gefallenen Anschaffungspreisen auch die deutlich niedrigeren Betriebskosten in den Fokus rücken.“

Nimble Storage mit Hauptsitz in Kalifornien wurde 2007 gegründet und beschäftigt heute weltweit 1300 Mitarbeiter. Laut aktuellen Geschäftszahlen konnte das Unternehmen seinen Umsatz von 322 Millionen in 2015 auf 403 Millionen US-Dollar im Fiskaljahr 2017 steigern. Allerdings konnte das börsendotierte Unternehmen die Gewinnerwartungen der Anleger nicht erfüllen, denn das operativer Ergebnis stieg von minus 119 auf minus 157 Millionen US-Dollar. (hal)

Die Storage-Technologie der All-Flash-Arrays besitzten im Vergleich zu Festplatten-basierten Systemen eine hohe I/O-Performance und geringe Latenzzeiten. Besonders speicherintensive Datenbanken und virtualisierte Umgebungen können je nach Workloads von der Leistungsfähigkeit dieser Speichersysteme profitieren.

Nimble Storage hat für seine All-Flash-Systeme eine neue Storage-Technologie entwickelt. So kommen in diesen Geräten extrem schnelle NVRAMs auf den Storage-Controllern zum Einsatz, die wiederum SSDs und auch SATA-Festplatten ansteuern können. Mit dieser Technologie erreicht Nimble Storage hohe Durchsatzraten bei wesentlich günstigen Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.