Günstige Tablets

Im Test - Die besten Tablets unter 400 Euro

06.05.2012 von Thomas Rau
Lesen Sie, welche Tablets unter 400 Euro ihr Geld wert sind.
Viele günstige Tablets arbeiten mit Android 3.0: Für das Asus Transformer gibt es sogar schon ein Update auf Android 4.0.

Hersteller, die ihre Android-Tablets nicht direkt gegen das iPad antreten lassen wollten, mussten es nur ausreichend günstig verkaufen: Bis vor kurzem war die Preisklasse unter 400 Euro noch iPad-frei. Doch direkt nach der Vorstellung des neuen iPad senkte Apple die Preise für das "alte" iPad 2: Das günstigste Modell mit 16 GB Speicher und WLAN bekommen Sie jetzt schon für 399 Euro. Damit steigt der Preisdruck auf die Android-Konkurrenz: Die Käufer können sich darüber freuen - Android-Tablets dürften in den kommenden Wochen noch günstiger werden, damit sich der Preisabstand zum Apple-Tablet wieder vergrößert.

Tablets unter 400 Euro: Das dürfen Sie erwarten

Auf Tempo und Bedienkomfort müssen Sie nicht verzichten. Viele günstige Tablets arbeiten mit einem Dual-Core-Prozessor wie dem Nvidia Tegra 2. Die Android-Tablets laufen meist mit der Version 3.x des Google-Betriebssystems, die für die großen Tablet-Bildschirme angepasst ist. Diese Tablets lassen sich flüssig und bequem über den Bildschirm bedienen – so gut wie es unter Android eben geht: Sie werden bei der Fingerbedienung keinen Unterschied merken zwischen einem Sony Tablet S für 375 Euro und einem deutlich teureren Android-Tablet. Das bedeutet, dass Sie durch Menüs und Fotoalben flüssig blättern, nur beim Verschieben oder Vergrößern von Webseiten werden Ruckler auftreten und das Tablet reagiert verzögert auf Gesten. Am flüssigsten lässt sich nach wie vor das iPad 2 bedienen: Fingereingaben setzt das Tablet sofort um, alle Gesten vollzieht das Tablet umgehend nach - hier stört kein Ruckeln oder Stottern die natürliche Bedienung.

Noch günstigere Tablets unter 200 Euro arbeiten häufig noch mit Android 2.3: Dieses Betriebssystem hat Google eigentlich ausschließlich für Smartphones entwickelt. Daher reagieren diese Tablets nicht so flüssig auf Fingereingaben, Startbildschirme und die Menüs weniger übersichtlich. Auf den offiziellen Android-Market können Sie aber auch mit diesen Tablets zugreifen – das war bei der ersten Generation der Billig-Androiden noch anders.

Android Sicherheit
Systemeinstellungen
Eine Kleinigkeit, die leider oft vernachlässig wird: In den Systemeinstellungen von Android kann die grundsätzliche Installation von Anwendungen, die nicht aus dem Android-Market stammen, zugelassen werden. Diese sollte immer wieder zurückgesetzt werden.
Release auf Release
Ein Problem der Android-Systeme ist der schnelle Release-Wechsel verbunden mit der gleichzeitig schleppende Update-Politik der Hersteller: Hier ein Blick auf das Release 4.0 (Ice Cream Sandwich), das bis jetzt nur auf wenigen Systemen zu finden ist (Quelle: Android Open Source project).
Cerberus
Eine Gewissensfrage: Viele Anwendungen für Android – auch solche, die selbst dem Schutz des Systems dienen wie die hier gezeigte "Cerberus"-Lösung – verlangen und benötigen weitgehende Rechte auf dem System.
AVG Free
Eine der Lösungen, die dem Anwender auch als Freeware unter Android zur Verfügung stehen: AVG Free für mobile Systeme.
Achtung vor USB-Debugging
Das konnte im Test überzeugen: Die AVG-Lösung machte nach der Installation sofort darauf aufmerksam, dass der sogenannte USB-Debugging-Modus, der auf diesem Gerät aktiviert war, eine Sicherheitslücke darstellt.
Schnelle Meldung
Auch an dieser Stelle machte die AVG-Lösung einen guten Eindruck: Obwohl der EICAR-Test-String und die Viren, für die er steht, dem Android-System nicht direkt schaden können, wurde die Datei auf der SD-Karte bemerkt und entsprechend gemeldet.
Lookout Security & Antivirus
Die Lookout-Software Security & Antivirus bei der Installation: Die Lösung wurde sehr gut lokalisiert und erläutert dem Anwender die einzelnen Schritte während der Installation auf dem Smartphone.
Backup
Eine integrierte Backup-Lösung steht ebenfalls zur Verfügung: Wer allerdings auch seine Bilder und Daten von der Telefon-Historie sichern will, muss die Premium-Version der Software käuflich erwerben.
App Scanning
Die Lookout-Lösung nach der Installation im Einsatz: Sie konzentriert sich bei der Untersuchung der Daten auf dem Smartphone vor allen Dingen auf die darauf installierten Apps und untersucht sie regelmäßig.
Nexploit
Der Versuch eines Angriffs: Der hier gezeigte Vulnerability-Scanner Nexploit konnte zwar auf unserem Tablet unter Android 2.3.5 eine theoretische Lücke im ICMP-Zeitstempel finden – angreifbar war diese hingegen nicht.
Ad Detector
Eine weitere Sicherheitsinformation für das Android-Gerät: Mit Hilfe der App "Ad Detector" werden die installierten Apps daraufhin untersucht, mit welchem Anzeigen-Netzwerk sie in Verbindung stehen.
Schadsoftware gefunden
Und schon ist ein Schuldiger gefunden: Ad Detector zeigt nicht nur an, zu welchen Anzeigen-Servern eine Verbindung besteht, sondern benennt auch die entsprechende App auf dem Android-Telefon. In diesem Fall war es eine App, die Hersteller Samsung auf dem System installiert hatte!
Mobile Threat Tracker
Sehr schön dargestellt: Mit Hilfe der Anwendung Mobile Threat Tracker wird dem Anwender sehr eindringlich die aktuelle Bedrohungslage visualisiert.

WLAN und Bluetooth haben die meisten Tablets unter 400 Euro an Bord. Außerdem gehören fast immer zwei Kameras zur Ausstattung: Eine Front-Kamera (meist mit 2 oder 1,3 Megapixel) zur Videotelefonie und eine rückwärtige für Schnappschüsse (meist 3 oder 5 Megapixel). Der günstige Preis macht sich auch nicht negativ bei Displaygröße und -auflösung bemerkbar: Wie teure Tablets zeigen die meisten günstigen Flachrechner auf 10,1 Zoll Bilddiagonale 1280 x 800 Bildpunkte.

Günstige Tablets wie das Toshiba AT100 bieten oft mehr Anschlüsse als teure Top-Geräte

Bei den Anschlüssen bieten die günstigen Android-Tablets mehr als das Apple iPad 2 oder das Samsung Galaxy Tab 10.1N: Ein USB-Anschluss ist oft vorhanden, meist als Micro-Buchse. Auf einen Monitor-Anschluss müssen Sie ebenfalls nicht verzichten: Micro-HDMI ist fast immer dabei, ein passendes Kabel legt kaum ein Hersteller dazu. Zusätzlichen Speicher spendieren Sie den Tablets über einen Micro-SD- oder eine Standard-SD-Karte.

Tablets unter 400 Euro: Was Sie nicht bekommen

Schön und schlank sind die 400-Euro-Tablets meist nicht: Wenn es Ihnen vor allem auf geringes Gewicht und flache Bauweise ankommt, müssen Sie bei Android mehr ausgeben. In der günstigen Preisklasse wiegen die 10-Zoll-Tablets meist deutlich über 700 Gramm, also rund 100 Gramm mehr als beispielsweise das iPad 2. Verglichen mit dem Apple-Tablet wirken sie wegen der Bauhöhe von 1,3 Millimeter oder mehr vergleichsweise klobig. Ein hochwertiges und robustes Metallgehäuse dürfen Sie nicht erwarten: Stattdessen halten Sie Plastik in den Händen – das aber wie beim Sony Tablet S oder beim Asus Transformer weitgehend knarzfrei verarbeitet ist.

Besonders günstigen Tablets mangelt es nicht nur an einer aktuellen Android-Version: Auch die Bildschirmqualität ist oft nur mäßig

Diese beiden Tablets halten auch bei der Bildqualität mit der teuren Konkurrenz mit: Sie sind aber in der Unter-400-Euro-Klasse die Ausnahme: Meist sind die Bildschirme nicht hell genug, um sie unter freiem Himmel problemlos ablesen zu können. Auch der geringe Blickwinkel trübt bei vielen Billig-Tablets den Spaß: Besonders die ultragünstigen Tablets unter 200 Euro schneiden hier schlecht ab. Die leuchtende Ausnahme in der Preisklasse unter 400 Euro ist mal wieder das iPad 2: Auch beim günstigsten Modell ist der Bildschirm ist hell, kontrastreich und blickwinkelstabil.

Praktische Helfer fürs iPad
GoToMeeting
GoToMeeting, die Webkonferenzlösung von Citrix.
GoToMeeting
Die App ist kostenlos, setzt aber eine entsprechende Umgebung voraus.
DropBox
Dropbox erlaubt den Abgleich von Dateien über verschiedene Geräte
DropBox
Die App ist kostenlos
Cortado Workplace
Cortado Workplace bringt den Netzwerkdruck auf das iPad
Cortado Workplace
Die App ist kostenlos
Dragon Dictation
Mit der App von Nuance kann man dem iPad Texte diktieren.
Dragon Dictation
Die App ist kostenlos
Lync
Microsoft bringt die Lync-Umgebung aufs iPad
Lync
Die App ist kostenlos, setzt aber eine entsprechende Lync-Umgebung voraus.

Für unterwegs sind die meisten Tablets dieser Preisklasse nicht geeignet: Denn sie haben kein Mobilfunkmodem – von ganz wenigen Ausnahmen wie dem Ideapad K1 abgesehen. Ihr Wirkungskreis bleibt daher meist auf das Zuhause und die Reichweite des WLAN-Netzes begrenzt.

Maximal 16 GB internen Speicher bringen die 400-Euro-Tablets mit: Für Apps und Fotos reicht das allemal. Wer sein Tablet auch als Filmtruhe nutzen will, muss mehr Geld ausgeben: Entweder für ein Gerät mit mehr Speicher oder eine zusätzliche Speicherkarte.

Tablets unter 400 Euro: Fazit

Wer ein günstiges Tablet für Zuhause sucht, wird problemlos bei den Geräten unter 400 Euro fündig. Auf elegantes Design und flaches Gehäuse müssen Sie verzichten - außer Sie entscheiden sich für den Testsieger iPad 2. Doch als Surfmaschine machen auch andere Tablets eine gute Figur. Gegenüber dem iPad 2 setzen sie vor allem auf die Vorteile der Android-Plattform, nämlich Format-Flexibilität und Anschlussfreudigkeit.

Auf der nächsten Seite präsentieren wir Ihnen detailliert die besten Tablets unter 400 Euro.

Günstige Tablets: Platz 6 bis 1

Platz 6: Acer Iconia A100

Platz 6: Acer Iconia A100
Foto: Acer

Das 7-Zoll-Tablet ist nicht nur kleiner und leichter als 10-Zoll-Tablets. Mit rund 300 Euro ist es auch günstiger. Trotzdem fehlt es nicht an Anschlüssen wie Micro-USB, Micro-HDMI oder einem Kartenleser – den brauchen Sie auch, denn der interne Speicher ist mit 8 GB recht knapp bemessen. Trotz des kompakten Formats ist das A100 unterwegs nicht gut aufgehoben: Der Bildschirm ist für draußen nicht hell genug, die Akkulaufzeit zu knapp und 3G besitzt es auch nicht.

Vorteile: HDMI, USB

Nachteile: mäßiger Bildschirm, schwache Akkulaufzeit

Platz 5: Lenovo Ideapad K1

Platz 5: Lenovo Ideapad K1
Foto: Lenovo

Viel Ausstattung für wenig Geld bietet das Lenovo-Tablet. Als eines der wenigen Geräte unter 400 Euro besitzt es ein 3G-Modem. Eigentlich können Sie darauf aber verzichten: Denn das Ideapad K1 ist verhältnismäßig schwer, läuft im Akkubetrieb nicht sehr lange und sein Bildschirm ist für draußen nicht hell genug. Lenovo installiert aber viele Apps. Außerdem bietet das Tablet zahlreiche Anschlüsse – zum Beispiel HDMI oder Micro-SD-Kartenleser.

Vorteile: 3G, HDMI

Nachteile: recht schwer, schwache Akkulaufzeit

Platz 4: Toshiba AT100

Platz 4: Toshiba AT100

Das Toshiba-Tablet wirkt recht dick und klobig: Es ist 1,6 Zentimeter dick und 770 Gramm schwer. Der Vorteil: Ans große Gehäuse passen viele Anschlüsse – unter anderem eine USB- und eine HDMI-Buchse in Standardgröße sowie ein Kartenleser für SD-Karten: Damit sparen Sie sich Spezialkabel und eine Micro-SD-Karte. Der Bildschirm ist zwar hell, Farben werden aber schnell blass, wenn Sie nicht im Idealwinkel aufs Display schauen. Den Akku im AT100 können Sie wechseln: Das ist beispielsweise auf langen Reisen vorteilhaft, wo Sie mit einem Wechselakku das Tablet länger nutzen können.

Vorteile: wechselbarer Akku, Standard-USB-Anschluss

Nachteile: schwer, Bildschirm mit geringen Blickwinkel

Platz 3: Asus EeePad Transformer

Platz 3: Asus Transformer TF101
Foto: Asus

Im Test zeigte das Asus EeePad Transformer kleinere Schwächen: Es lässt sich beispielsweise nicht vollkommen flüssig bedienen. Doch es überzeugt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Bildschirm ist angenehm hell, die Akkulaufzeit überdurchschnittlich. Inzwischen gibt es sogar ein Android-4.0-Update von Asus für das Transformer. Für 149 Euro können Sie das Transfomer um eine Docking-Tastatur ergänzen: Damit wird das Tablet zum Netbook, denn im Docker steckt nicht nur eine Tastatur, sondern auch ein zweiter Akku und zusätzliche Schnittstellen.

Vorteile: gute Akkulaufzeit, heller Bildschirm, HDMI, zusätzliche Docking-Tastatur

Nachteile: kein 3G

Platz 2: Sony Tablet S

Platz 2: Sony Tablet S
Foto: Sony

Das Sony Tablet S positioniert sich als gute Android-Alternative zum Apple iPad 2. Dafür sorgen der gute Bildschirm, die flüssige Bedienung und die vielen extra Apps, die den Funktionsumfang des Tablets erweitern. Das ungewöhnliche Format mit dem keilförmigen Gehäuse bringt in der Praxis nur bedingt Vorteile, vor allem das Tippen auf dem Tablet macht es aber bequemer. Für eine bessere Gesamtnote bräuchte das Sony Tablet S noch 3G, einen HDMI-Ausgang und vor allem eine deutlich bessere Akkulaufzeit.

Vorteile: sehr heller Bildschirm, Zusatz-Funktionen wie Fernbedienung, flüssige Bedienung

Nachteile: mäßige Akkulaufzeit

Platz 1: Apple iPad 2 16 GB WiFi

Testsieger: Apple iPad 2 16 GB + WiFi
Foto: Apple

In der Preisklasse unter 400 Euro ist dem günstigsten iPad 2 der Sieg nicht zu nehmen. Zwar ist es etwas schlechter ausgestattet als die Konkurrenz, weil es weniger Anschlüsse bietet. Dafür liegt es bei Bedienkomfort, Bildschirmqualität und Akkulaufzeit weit vorne. Dazu kommt das flache, leichte und robuste Gehäuse. Die sehr gute Hardware wird umrahmt vom großen Angebot an Apps, E-Books, Filmen und Musik.

Vorteile: sehr heller Bildschirm, lange Akkulaufzeit, sehr flüssige Bedienung

Nachteile: sehr wenig Anschlüsse

Stromsparen auf dem iPad
Stromsparen auf dem iPad
Die Helligkeit kostet viel Strom.
Stromsparen auf dem iPad
Das Display sollte möglichst schnell automatisch abschalten.
Stromsparen auf dem iPad
Bluetooth ist hilfreich, wird es nicht genutzt, sollte es aber deaktiviert sein.
Stromsparen auf dem iPad
Über die Einschränkungen kann man den Ping-Dienst abschalten.
Stromsparen auf dem iPad
Ein deaktivierter Equalizer erhöht laut Apple die Akkulaufzeit.
Stromsparen auf dem iPad
Die Mitteilungen definieren, welche Benachrichtigungen das iPad anzeigt ...
Stromsparen auf dem iPad
... hier die Ansicht im Detail.
Stromsparen auf dem iPad
Zahlreiche Apps greifen auf die Ortungsdienste zu - hier schalten Sie diese Funktionen ab.
Stromsparen auf dem iPad
Der manuelle Datenabgleich kostet weniger Energie als die Push-Funktion.
Stromsparen auf dem iPad
Der Flugmodus (links oben) und die WLAN-Einstellungen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.