Highend iMac

iMac 27 Zoll mit Fusion Drive im Test

14.02.2013 von Christian Möller
Trotz anhaltender Lieferschwierigkeiten schafft es Apple, uns den Monster-Mac zum Test zu stellen. Das 27-Zoll-Modell mit Core i7 CPU und Fusion Drive muss im Macwelt Testcenter beweisen, ob es die Krone des schnellsten Mac aller Zeiten zurückerobern kann.

Die Lieferschwierigkeiten beim neuen 27-Zoll-iMac finden einfach kein Ende. Selbst Mitte Januar 2013 – drei Monate nach der offiziellen Ankündigung – steht die Lieferzeit für beide Basismodelle im Apple Online-Store noch auf drei bis vier Wochen. Die Fertigung des großen Desktop-Mac ist offensichtlich extrem kompliziert, sodass nach wie vor nur homöopatische Dosen die Fabriken Apples verlassen.

iMac 27 Zoll 2012 ausgepackt

Zwei iMac 27 Zoll 2012 haben uns erreicht. In alter Tradition schleppt unser Test-Chef Christian Möller einen gleich in sein Testcenter, während unsere Kollegin Christiane Stagge aufmacht, den anderen iMac auszupacken.

Wir packen den iMac an einem schöneren Ort aus, als in unserem triesten Redaktions-Gang: Wir sind in der Lobby von IDG. Zunächst kommt der Transport-Karton weg...

Die Verpackung des iMac 27 Zoll 2012 ist ebenso gebaut wie die des 21,5-Zoll-Models, eben nur etwas größer.

Hier sieht man den Größenvergleich recht gut.

Wir fangen an...

...ganz langsam...

Praktisch: Eine Seite lässt sich herunter klappen, den iMac 27 Zoll können wir so bequem auspacken

Oben befindet sich der Karton mit dem Zubehör: Wireless-Keyboard und Magic Mouse.

Im Apple Store lässt sich auch kostenlos eine größere Tastatur mit Nummernfeld wählen

Weiter geht es mit dem Auspacken..

...der Styropor-Rahmen schützt den iMac gut

Noch einmal tief reingreifen, hier verbirgt sich etwas entscheidendes

...das Netzkabel des iMac. An der drahtlosen Stromübertragung dürfte sich sogar Apple die Zähne ausbeißen...

Noch zwei Styropor-Rahmen und der iMac kann frische Luft atmen

...die Rahmen werden zur Seite weggeschoben

Nur noch etwas Geduld

...und links auch noch...

Ausgepackt. Aber noch ist er verhüllt...

... nicht mehr lange...

Noch ein kurzer Blick von hinten und los gehts

Unter der Styropor-Haube ist das Display zusätzlich mit einer dicken Plastikfolie geschützt

das Entfernen der Plastikfolie ist etwas fummelig

So, hier steht der 27 Zoll große nagelneue iMac 2012 in voller Pracht

und von hinten, ups, immer noch eine Schutzfolie..

Nur der 27 Zoll große iMac 2012 bietet die Möglichkeit, den Speicher aufzurüsten

Oberhalb vom Stromanschluss ist ein kleiner Knopf...

...drückt man diesen Knopf, öffnet sich die obere Klappe. Allerdings muss man den Knopf tief eindrücken, dies geht nicht wie hier zusehen nur per Fingerdruck.

Wir entfernen die Klappe

...und man sieht schon die beiden vorinstallierten Speichermodule

damit der Speichertausch möglichst komfortabel ist, ...

... hat sich Apple etwas schlaues ausgedacht...

Die Speichermodule befinden sich auf einer Schublade, die man mit zwei Hebeln herusklappen kann

und hier die Speichermodule nochmal aus einem anderen Blickwinkel

Der Trick mit dem Hebel funktioniert gut

Hier übrigens die Anschlüsse des 27 Zoll großen iMAc, diese unterscheiden sich nicht vom kleineren 21,5-Zoll-Modell: Kopfhörer (kombiniert mit optischem S/PDIF-Ausgang), SD-Card-Steckplatz, vier mal USB 3.0, zwei Thunderbolt und Ethernet.

Der 27 Zoll große iMac passt kaum auf das Bild

Das Display spiegelt wie gehabt

Der iMac 27 Zoll von hinten

Und zum Abschluss noch einen Blick auf die Klappe für den Arbeitsspeicher, darüber befinden sich die Lüftungsschlitze

An der Nachfrage mangelt es jedenfalls nicht, denn technisch sind die neuen iMacs spitze, wie wir bereits letzten Monat feststellen konnten. Voraussetzung ist allerdings ein Fusion Drive , jene Verbindung aus einer schnellen SSD-Festplatte mit einem herkömmlichen magnetischen Laufwerk hoher Kapazität. Genau so etwas liegt in unserem Testgerät vor.

Die Ausstattung

Zusätzlich zum ein Terabyte fassenden Fusion Drive stattet Apple unseren High-End-Testrechner noch mit einem 3,4 Gigahertz schnellen Vierkernprozessor vom Typ Intel Core i7-3770 aus. Der Chip kann per Turbo Boost einzelne Kerne auf bis zu 3,9 Gigahertz übertakten. Außerdem arbeitet der Prozessor mit Intels Hyperthreading-Technologie , stellt dem Betriebssystem also acht logische CPU-Kerne zur Verfügung.

Auch in puncto Grafikleistung legt Apple nach. Anders als die Basiskonfiguration kommt unser Testmodell mit dem Grafikchip Nvidia Geforce GTX 680MX, der auf zwei Gigabyte Videospeicher zurückgreift. Theoretisch wären noch weitere Verbesserungen im Apple Store buchbar. Der Arbeitsspeicher lässt sich auf maximal 32 Gigabyte aufrüsten, doch darauf verzichten wir. Unser Labor-iMac kommt mit acht Gigabyte, was für die meisten Anwendungen, inklusive Photoshop CS6 und Final Cut Pro X erst einmal ausreicht. So ausgestattet, schlägt der High-End-iMac mit 2650 Euro zu buche.

CPU und Grafikleistung

Die Intel-CPU spielt ihre Stärken tradtionell bei Programmen aus, die alle vorhandenen Rechenkerne nutzen. Das merkt man besonders beim 3D-Rendern in Cinema 4D aber auch Final Cut Pro X profitiert von der Rechenleistung (siehe Benchmarks).

iMac 27 Zoll Fusion Drive 2012 - Benchmark Leistun

Leistung gesamt

ZIP im Finder und MP3 in iTunes gleichzeitig komprimieren

MP3 kodieren

Video auf Verwackler analysieren

Mpeg 2 kodieren

Software Instrumente mit Effekt

Quicktime Player X

Spieletest in CoD 4

3D-Rendern mit allen CPU-Kernen

Core Image Test

Final Cut Pro X

Photoshop CS 6

Der schnelle Grafikchip tut sich besonders bei anspruchsvollen Spielen positiv hervor. Im Spiel Portal 2 messen wir 118 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung. Das sind 55 Prozent mehr als beim iMac-Modell mit Geforce GTX 675MX.

Fusion Drive in der Praxis

Das Fusion Drive bringt in der Praxis vor allem eines: höhere „gefühlte“ Geschwindigkeit. Das komplette Betriebssystem liegt grundsätzlich auf dem SSD-Teil des Fusion Drives, und das macht sich sofort beim Einschalten des iMac bemerkbar. Er bootet aus dem Kaltstart in nur 16 Sekunden bis zum Finder. Zum Vergleich: Der 3,2 Gigahertz schnelle iMac ohne Fusion Drive braucht hier über 28 Sekunden. Auch beim Öffnen von Programmen merkt man einen deutlichen Unterschied. Kleine Programme oder Tools sind oft innerhalb eines Wimpernschlages auf dem Bildschirm. Größere Applikationen brauchen in der Regel kaum länger als drei bis vier Sekunden.

iMac 27 Zoll Fusion Drive 2012 - Benchmark Ergonom

Ergonomie gesamt

Lautheit im Betrieb

Lautheit nach 20 Minuten Volllast

Display, maximale Helligkeit

Display, Kontrastverhältnis

Stromverbrauch im Desktop

Stromverbrauch im Ruhezustand

Stromverbrauch unter Volllast

Stromverbrauch ausgeschaltet

Das gute Bild setzt sich beim Laden und Speichern von Dokumenten fort. Auch hier fühlt sich der Mac dank Fusion Drive in jeder Situation schnell und flüssig an. Anders als bei Hybrid-Festplatten finden auch Schreibzugriffe stets auf den SSD-Teil des Fusion Drives statt.

Stromverbrauch und Lautheit

Wir messen gut 78 Watt im eingeschalteten Zustand, wenn die CPU nichts zu tun hat (bei voller Display-Helligkeit). Falls sämtliche CPU-Kerne unter Volllast stehen, sind es 125 Watt. In Anbetracht der Fähigkeiten, die der Prozessor bietet, ist das ein bemerkenswert niedriger Verbrauch. Dabei bleibt der iMac dennoch leise. Die Lüfter werden selbst nach 20 Minuten CPU-Volllast nicht merklich lauter. Mit 0,4 Sone bleibt der iMac nur ein Flüstern im Hintergrund.

Empfehlung und Fazit

Mit dem High-End-Modell und dank Fusion Drive holt sich der iMac die Krone des schnellsten Mac aller Zeiten zurück, die er kürzlich an das Macbook Pro mit Retina Display abgeben musste. Im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger, dem High-End-iMac aus dem Jahr 2011 liegt er ebenfalls vorn, in fast allen Bereichen. CPU- und Grafikleistungs sind top und dank Fusion Drive fühlt sich der iMac in allen Situationen stets flüssig an. Man hat immer den Eindruck, dass er jeder Aufgabe gewachsen ist, die man ihm gerade stellt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.