Intershop schreibt weiter rote Zahlen

02.05.2001
Auch im ersten Fiskalquartal 2001 weist Intershop hohe Verluste aus. Firmenchef Stephan Schambach erklärte die schlechten Zahlen mit der anhaltenden Investitionszurückhaltung im IT-Bereich, wies jedoch auf erste Erfolge der eingeleiteten Restrukturierung hin.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch für das erste Fiskalquartal 2001 musste die Intershop Communications AG hohe Verluste ausweisen: Der in Hamburg ansässige E-Commerce-Softwarespezialist meldete ein Nettodefizit von 34,6 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte Intershop noch einen Profit von 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 20,3 Millionen Euro, lag jedoch über den von Intershop auf 18 bis 20 Millionen Euro gesenkten Erwartungen. Die meisten Einnahmen generierte Intershop mit seiner E-Commerce-Software "Enfinity", die 77 Prozent des Lizenzumsatzes ausmachte. Ende März verfügte die Firma über liquide Mittel in Höhe von 75 Millionen Euro.

Stephan Schambach, Vorstandsvorsitzender der Company, erklärte die schlechten Zahlen mit der anhaltenden Investitionszurückhaltung im IT-Bereich, wies jedoch auf erste Erfolge der eingeleiteten Restrukturierung hin. Die operativen Kosten (ohne außerordentliche Faktoren) seien im Vergleich zum vierten Quartal 2000 um 19 Prozent auf 50,3 Millionen Euro reduziert worden. Auch der operative Verlust sank gegenüber dem Vorquartal um 1,6 auf 30,3 Millionen Euro. Im ersten Fiskalquartal entließ Intershop sieben Prozent seiner Belegschaft und beschäftigt derzeit zirka 1170 Mitarbeiter. Die E-Commerce-Company hält an ihrem Ziel fest, im vierten Quartal 2001 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.

Die Sparmaßnahmen überzeugten die Anleger offenbar: Die Intershop-Aktie legte am heutigen Mittwochmorgen um knapp zwölf Prozent auf 4,50 Euro zu.