Ratgeber für Apple-Fans

iPhone-Macken selbst beheben

21.07.2008
Auch mit der neuen Firmware hat das iPhone noch Macken, die selbst in der neuen Hardware-Generation weiter bestehen. Hier ein paar Tricks , mit dem man mehr aus dem Handy von Apple herausholt.

Nach der ersten Begeisterung über das neue iPhone 3G macht sich oft Ernüchterung breit. Viele Funktionen orientieren sich zu sehr am amerikanischen Markt und die Batterielaufzeit ist zum Weinen. Der Browser kann immer noch keine Flash-Animationen darstellen, obwohl er das wichtigste Kaufargument ist und das N95 oder E90 von Nokia seit Monaten damit zurecht kommen. Auch Steve Jobs kann nicht alle Probleme heutiger Handys auf einmal lösen, selbst wenn er seine Angestellten dafür bis aufs Blut schindet. Während der Fertigstellung des ersten Modells sollen übernächtigte Programmierer gekündigt haben, schrieb das Wired Magazine, nur damit sie nach Hause zum Schlafen konnten.

Was das neue iPhone so alles kann (und noch nicht kann), zeigt das folgende Video der US-Schwesterpublikation "Macworld":

Die neue Firmware bringt für viele Probleme wenigstens eine teilweise Lösung, auch wenn sie nicht komplett ausgeräumt werden. Zwar wird die virtuelle Tastatur weiterhin von der .com-Taste dominiert, die deutsche Websurfer nur in Ausnahmefällen brauchen, doch bei längerem Drücken erscheint eine angenehme Überraschung: Plötzlich steht bei deutschen iPhones die Endung .de zum Komplettieren der Internet-Adresse bereit, neben .edu und .org. Auch in anderen Staaten wird die Länderendung eingeblendet. Filme von Youtube laufen immer noch nicht im Browser, aber das stört kaum noch. Die Vorschaubilder lassen sich einfach anklicken und der Film startet sofort im Youtube-Player. Jetzt zahlt es sich endgültig aus, dass Youtube seit dem vergangenen Jahr Millionen von Videos auf Anweisung von Apple ins H.264-Format umgerechnet hat.

Der größte Durchbruch ist aber, dass Apple nicht mehr allein für das iPhone verantwortlich ist. 1.900 Programme von anderen Software-Firmen soll es bereits geben, die in den kommenden Wochen in den App Store aufgenommen werden. Damit lassen sich viele Unzulänglichkeiten des iPhone ausgleichen. Ein schönes Beispiel ist die Software FileMagnet für knapp 4 Euro: Weil Apple immer alles über iTunes laufen lässt, sind selbst leichte Vorgänge manchmal extrem umständlich. Word-Dokumente, Fotos oder andere Dateien lassen sich nicht einfach auf dem Handy zwischenspeichern und später auf einen anderen Rechner hochladen.

Fotostrecke iPhone 3G
iPhone 3G Trio
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das iPhone 3G kaum vom Vorgängermodell.

Wer beispielsweise Bilder auf dem iPhone mitnehmen möchte, muss sie erst auf dem Computer in ein Programm wie iPhoto importieren und danach per iTunes aufs Mobiltelefon synchronisieren. PDF-Dateien oder Word-Dokumente lassen sich so gar nicht aufs iPhone bringen. Filemagnet macht das viel einfacher und beamt die Daten einfach durchs WLAN.

Dazu müssen nur der Rechner und das iPhone im selben Netzwerk eingebucht sein und beide müssen die Software installiert haben. Leider funktioniert der Datenaustausch nur mit den neuesten Computern von Apple, eine Windows-Version gibt es nicht.

Möglich wird die Installation solcher Software durch die eine Woche alte Firmware 2.0, die wahrscheinlich bald schon abgelöst wird. Dafür gibt es zwar keine offizielle Bestätigung, doch die Experten des Boy Genius Report haben es selbst herausgefunden. Beim Durchsehen der Logfiles ihrer Webserver fanden sie Zugriffe von iPhones mit einer Firmware-Version 2.0.1. Sie kamen aus der Nähe von Atlanta und San Francisco, wo die Zentralen von AT&T und Apple angesiedelt sind. Der Blog AppleInsider geht davon aus, das damit Fehler behoben werden, die es seit der neuen Firmware mit der Kamera und dem Lagesensor gibt.

Fleißige Firmware-Updates sind auch der erste Tipp, den Apple selbst gibt, um dem leidigen Akku-Problem zu entkommen. Horror-Berichte erzählen von 3G-iPhones, die alle drei Stunden nachgeladen werden müssen. Apples Problemlösung ist einfach, alle schönen neuen Funktionen zu blockieren, die das iPhone besonders machen. "Schalten Sie UMTS ab, verwenden Sie selten GPS und stellen Sie Push-Mail ab!", sind nur die ersten aus einer ganzen Reihe von Empfehlungen, die Apple auf seiner Website gibt. Bluetooth und WLAN sollten möglichst nicht verwendet werden und Spiele sind zu vermeiden, weil der Bildschirm dabei ständig leuchten muss.

Trotzdem sollen die Nutzer ihr Apple-Handy nicht zu sehr schonen. "Nutze Dein iPhone regelmäßig!", ist die letzte Anweisung auf der Website. Offiziell dient sie nicht dem Kult um die edle Hardware, sondern um die Lithium-Ionen in Bewegung zu halten. Sonst stirbt der Akku bald ganz ab. Leider lässt er sich nicht austauschen, wie bei anderen Handys, und das neue iPhone ist weltweit ausverkauft. Wer trotzdem unbedingt ein iPhone 3G zum Vorzeigen braucht, der kann sich selbst eins basteln. Die Anleitung gibt es hier.

powered by AreaMobile