Consulting-Markt verändert sich

IT-Consultants fordern Management-Berater heraus

08.07.2010 von Silvia Hänig
Flexible IT-Berater mit fundiertem Expertenwissen machen etablierten Management-Consultants zunehmend Konkurrenz.
(Foto: Fotolia.com/Light Impression)
Foto: LightImpression/Fotolia.com

Der Ablauf strategischer IT-Projekte folgte in vielen Unternehmen lange Zeit einem festen Muster. Management-Berater planten Projekte im engen Schulterschluss mit der oberen Entscheidungsebene. Für die Realisierung und den Produktivbetrieb waren dann weitgehend ausgewiesene IT-Spezialisten zuständig. Mit dieser Vorgehensweise ist man gut gefahren.

Veränderte Marktanforderungen, kürzere Innovationszyklen und der Wunsch nach schnelleren, flexibleren Abläufen brechen diese Strukturen jetzt auf. Sicher geglaubte Vorgehensweisen kommen auf den Prüfstand. Spezialisierte IT-Berater sowie Generalisten mit einem breiten Leistungsspektrum machen den klassischen Management-Beratern Konkurrenz. "Der Markt für intelligente Services gehört den Management-Beratern nicht mehr alleine", erklärt Michaela Fischer, Senior Consultant beim Marktforscher Lünendonk in Kaufbeuren. "IT-Beratungen mit Organisations- und Prozess-Know-how, Gesamtdienstleister, die von der Beratung bis zum Outsourcing ein breites Portfolio bieten, oder Interims-Management-Unternehmen, sogar Zeitarbeitsunternehmen und qualifizierte Technologieberatungen mit spezialisierten Experten drängen in dieses Segment hinein." In Deutschland stehe man mit dieser Entwicklung noch am Anfang, in Großbritannien sei sie bereits Realität.

Neue Rolle des CIO

Die Gründe für diese Entwicklung liegen auf der Hand und sind auch mit der veränderten Rolle des CIO verbunden. In Zeiten knapper Budgets und gestiegener Anforderungen an die IT-Landschaft ist es für den CIO nicht mehr damit getan, die Technik zu verstehen und entsprechende Lösungen bereitzustellen. Vielmehr muss er ein tiefes Verständnis für die Organisationsstrukturen sowie die ablaufenden Geschäftsprozesse entwickeln. Nur so kann er sicherstellen, dass die IT alle geforderten Abläufe adäquat unterstützt und dazu beiträgt, die Unternehmensposition zu festigen. Seine Aufgabe ist es, zu möglichst günstigen Investitionskosten die bestmögliche IT-Lösung für jede unternehmerische Anforderung zu beschaffen und möglichst schnell zu implementieren.

Beraterwitze
Hühnerhaufen
Ein Bauer hat Probleme mit seinen Hühnern. Sie sind äußerst aggressiv und greifen sich gegenseitig an. Regelmäßig sterben Hühner an solchen Attacken. Der Landwirt bittet einen Berater um Hilfe: "Geben Sie Backpulver in das Futter. Das wird die Hühner beruhigen", weiß der Consultant. Nach einer Woche ohne Besserung und mit weiteren Verlusten, sucht der Bauer erneut den Berater auf: "Geben Sie Erdbeersaft ins Wasser. Das wird helfen", lautet sein Rat. Eine Woche später wird der Landwirt erneut vorstellig, auch der Erdbeersaft hatte keinen Erfolg gezeigt. Weiterhin greifen sich die Hühner einander an, und erneut hat es viele Viecher dahin gerafft. "Haben Sie einen weiteren Ratschlag für mich", fragt der verzweifelte Bauer, der sein Kapital schwinden sieht. "Ja natürlich", antwortet der Berater. "Ich habe noch jede Menge gute Vorschläge. Aber die entscheidende Frage lautet: Haben Sie genügend Hühner für meine Ratschläge?"
Klugscheißerei
Ein Berater unterrichtet Ingenieure. Berater: "Ab wie viel Grad kocht Wasser?" Ingenieur: "Bei 100 Grad." Berater: "Falsch, 90 Grad. Merken Sie sich das." Am nächsten Tag fragt der Berater das am Vortag Erlernte ab: "Und wissen Sie es noch? Wann beginnt Wasser zu kochen?" Ingenieur: "Ab 100 Grad!" Berater empört. "Falsch, ab 90 Grad! Haben Sie gestern nicht aufgepasst?" Ingenieur gelassen: "Ich habe fünf Jahre Ingenieurwissenschaften studiert und weiß, dass Wasser unter normalen Bedingungen bei 100 Grad siedet." Der Berater ist verunsichert und lässt das Thema vorerst auf sich beruhen. In der Pause informiert er sich. Nachdem sich die Gruppe wieder im Seminarraum eingefunden hat, räumt er ein: "Sie hatten Recht mit den 100 Grad. 90 Grad war ja dieser rechte Winkel."
Ältestenrat
Ein Mediziner, ein Ingenieur und ein Berater diskutieren darüber, welcher ihrer Berufe der älteste ist. "Also in der Bibel steht, Gott schuf Eva aus einer Rippe von Adam. Das ist eindeutig ein chirurgischer Eingriff - also ist die Medizin die älteste Disziplin", sagt der Arzt. "Na ja, im Buch Genesis steht eindeutig geschrieben, dass Gott zuvor aus dem Chaos den Himmel und die Erde schuf. Das ist der Anbeginn der Welt und als solches ein sehr bemerkenswerte, ja spektakuläre Ingenieursleistung. Daher, lieber Herr Doktor, liegen Sie falsch. Mein Beruf ist der älteste", betont der Ingenieur. Voller Eifer erhebt nun der Berater das Wort: "Und wer, meint ihr wohl, hat das Chaos geschaffen?"
Drei gute Gründe, keinen Berater zu kennen
Ein Berater ist eine Person, <br /> … die Ihnen die Armband abnimmt, um Ihnen zu sagen, wie spät es ist.<br /> … die 99 Wege kennt, ein Frau glücklich zu machen, selbst aber keine Frau kennt.<br /> … die im letzten Moment gerufen wird und sehr gut dafür bezahlt wird, jemandem die Schuld zuzuweisen.
Heimliche Besuche im Büro
Ein Jurist, ein Arzt und ein Berater überlegen, ob es besser ist, eine Geliebte oder eine Ehefrau zu haben. "Eine Geliebte ist definitiv besser. Wenn Sie sich scheiden lassen, kommt es immer zum Rechtsstreit. Und teuer ist es auch noch", warnt der Rechtsanwalt. "Nein, nein", wirft der Arzt ein. "Eine Ehefrau verschafft Ihnen ein sicheres und wohliges Gefühl. Sie tut Ihrem allgemeinem Wohlbefinden gut und steht Ihnen in stressigen Lebensphasen zur Seite. Das ist gut für Ihre Gesundheit." "Beides ist am besten, Ehefrau und Geliebte", überlegt der Berater. "Denn wenn die Frau denkt, ich sei bei der Geliebten, und die Geliebte denkt, ich sei bei der Ehefrau, kann ich unbemerkt ins Büro verschwinden und arbeiten."
Zwei goldene Regeln
Es gibt zwei goldene Regeln für das Projekt-Management:<br /> 1. Erzählen Sie niemals jemanden alles, was Sie wissen.<br /> (Pause)<br /> … das war's.
Des Teufels Gehilfe
Der Teufel spricht zum Berater: "Ich kann Sie reich und so erfolgreich machen, dass sie zum berühmtesten lebenden Berater werden. Sie können zum großartigsten Consultant werden, den die Welt jemals gesehen hat." "Okay, was muss ich dafür tun?", fragt der Berater. Der Teufel lächelt verschmitzt. "Natürlich müssen Sie mir dafür Ihre Seele verkaufen", sagt er. "Aber obendrein fordere ich die Seelen ihrer Kindern, Ihrer Enkelkinder und von alle ihren Nachkommen bis in alle Ewigkeit." "Moment", bittet der Consultant, und geht eine Weile in sich: "Wo ist der Haken?"
Ziemlich geschmacklos
Vergangene Woche ging ich mit einigen Freunden ins Restaurant. Nach einer Weile fiel uns auf, dass der Kellner einen Löffel in seiner Brusttasche stecken hatte. Es sah ein wenig ungewöhnlich aus, doch kurze Zeit später bemerkten wir, dass sämtliche Kellner Löffel mit sich trugen. Bei der nächsten Gelegenheit, als unser Kellner zu uns kamen, fragte ich: "Warum der Löffel?" "Also", antwortete der Kellner, "der Chef hat ein Beratungshaus beauftragt, unsere Abläufe und Arbeit etwas effizienter zu gestalten. Nach einigen Monaten der Prozesserhebung ist den Beratern aufgefallen, dass den Gästen am häufigsten der Löffel herunter fällt, so dass wir ihn austauschen müssen. Das passiert etwa dreimal pro Tisch und pro Stunde. Nun hat jeder Kellner einen Löffel bei sich, um ihn sogleich zu ersetzen. So sparen wir uns den Extraweg zurück zur Küche, das macht unterm Strich etwa fünfzehn gewonnene Arbeitsstunden pro Schicht." Zufälligerweise fiel mir kurze Zeit später tatsächlich der Löffel runter, sogleich war der Kellner mit Ersatz zur Stelle. "Beim nächsten Gang zur Küche stecke ich mir einen neuen Löffel in die Brusttasche", erläuterte nun der freundliche Kellner. Ich war beeindruckt. Später sahen wir, dass sämtliche Kellner eine kleine Schnur an der Hosentür hatten. Bevor wir das Restaurant verließen, sprach ich den Kellner darauf an: "Entschuldigen sie, können Sie mir sagen, warum sie alle diesen Faden am Reißverschluss tragen?" "Oh, natürlich", sagte der Kellner. "Das ist bislang nur wenigen Gäste aufgefallen. Die Beratungsfirma hat auch herausgefunden, dass wir auf der Toilette Zeit sparen können. Mit dem Faden können wir den Hosenschlitz öffnen und den - na sie wissen schon - herausholen, um uns zu erleichtern. Danach müssen wir uns nicht die Hände waschen. Das verkürzt die Zeit auf der Toilette um 76.39 Prozent." "Nun ja, aber wie packen Sie - ihn - wieder zurück, ohne ihn zu berühren?" "Also, wie es die Kollegen machen, weiß ich nicht", flüsterte der Kellner. "Ich benutze den Löffel."
Jeden Tag steht irgendwo ein Dummer auf...
Ein Unternehmensberater und ein IT-Berater sitzen im Flugzeug nebeneinander. Dem Management-Berater ist langweilig, er fragt seinen Kollegen, ob er Lust auf ein Spiel habe. Doch der lehnt ab, weil er etwas schlafen möchte. Der Unternehmensberater bleibt hartnäckig und erläutert sein Spiel: "Ich stellen Ihnen eine Frage. Falls Sie die Antwort nicht wissen, zahlen Sie mir fünf Euro. Dann stellen Sie mir eine Frage. Wenn ich sie nicht beantworten kann zahle ich fünf Euro." Erneut lehnt der IT-Berater ab und dreht sich zur Seite, um zu schlafen. Doch der Unternehmensberater gibt nicht auf. "Okay, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, machen wir es so: Falls Sie die Antwort nicht kennen, zahlen Sie fünf Euro; falls ich sie nicht kenne, zahle ich 50 Euro." Nun wird der IT-Berater hellhörig und willigt ein. Der Unternehmensberater beginnt: "Wie groß ist die Entfernung zwischen Erde und Mond?" Der IT-Berater zuckt mit den Schultern, nimmt seinen Geldbeutel und gibt dem Kollegen die vereinbarten fünf Euro. Nun ist er an der Reihe: "Was klettert den Berg auf drei Beinen hinauf und geht auf vier Beinen wieder herunter?", fragt er. Der Management-Consultant ist ratlos. Er fährt sein Notebook hoch, loggt sich ins Netz ein, durchstöbert das Web, besucht Foren und Wissensdatenbanken und durchforstet Blogs, wissenschaftliche Wikis und Online-Lexika. Ohne Erfolg. Nach Stunden, der IT-Berater war schon wieder eingeschlafen, weckt er seinen Kollegen und überreicht im geknickt die versprochenen 50 Euro. Der IT-Berater nimmt den Schein wortlos an, steckt ihn ein und dreht sich wieder zur Seite, um weiterzuschlafen. "He", ruft der Unternehmensberater. "Wie lautet die Antwort?" Der IT-Berater wendet sich ihm zu, zückt erneut die Geldbörse, gibt ihm wortlos fünf Euro und dreht sich wieder zur Seite, um weiterzuschlafen.
50 Dinge - Teil 1
50 Dinge, an denen Sie erkennen, dass Sie schon viel zu lange als Berater arbeiten ...<br /><br /> 1. Sie können dem Mechaniker genau sagen, was am Kopierer ihres Klienten kaputt ist und welche Teile ausgetauscht werden müssen.<br /> 2. Neue Mitarbeiter Ihrer Kunden wollen von Ihnen wissen, wie die Kaffeemaschine funktioniert.<br /> 3. Sie wissen die Abflugpläne aller Fluggesellschaften, die Ihr Kunde nutzt, auswendig.<br /> 4. Sie können fünf komplexe Aufgaben gleichzeitig bewältigen, können sich aber nicht daran erinnern, was Sie heute morgen gefrühstückt haben.<br /> 5. Sie haben genügend "Verkäufer"-Badges auf der Hand - für einen Royal Flush und zwei Paare.<br /> 6. Sie kennen alle Gebäudereiniger Ihres Kunden beim Vornamen (wahlweise auch die Nachtwächter oder nachtarbeitenden IT-Reparaturteams).<br /> 7. Sie benutzen so viele Akronyme, dass Sie schon gar nicht mehr wissen, welche davon Sie selbst erfunden haben und welche den Kunden "gehören".<br /> 8. Ohne Notebooktasche über der Schulter fühlen Sie sich nackt.<br /> 9. Ihr Projektpartner versucht, Sie einzustellen.<br /> 10. Sie fliegen am Wochenende schon gar nicht mehr heim, weil es Ihnen beim Kunden so gut gefällt ...<br />
50 Dinge - Teil 2
11. Sie freuen sich über einen halben freien Tag, wenn Sie um 22 Uhr Feierabend machen.<br /> 12. Sie glauben allmählich, eine Verpflichtung bei der Marine würde Ihnen mehr Zeit mit Ihrer Familie ermöglichen.<br /> 13. Sie reden Ihren PC mit Vornamen an.<br /> 14. Sie regen sich auf, wenn Sie Freitagnacht nach Hause kommen und das Licht nicht an sowie das Bett nicht gemacht ist und Sie keine Schokolade auf dem Kopfkissen finden.<br /> 15. Ein ganzes Wochenende daheim ist für Sie der reinste Urlaub.<br /> 16. Sie können den Zimmerservice rufen und diverse Vorspeisen bestellen, ohne die Karte gesehen zu haben.<br /> 17. Die Flugsicherung ruft bei Ihnen an, um sich Flugnummern und Abflugzeiten bestätigen zu lassen.<br /> 18. Sie haben mehr Filme auf 10.000 Metern Höhe als im Fernsehen und Kino zusammen gesehen.<br /> 19. Sie haben mehr Telefonnummern im Handy als Imelda Marcos Schuhe im Schrank.<br /> 20. Sie wissen nicht mehr, wie Sie die Scheibenwischer Ihres eigenen Autos einschalten ...<br />
50 Dinge - Teil 3
20. Neuen Mitarbeitern werden Sie mit den folgenden Worten vorgestellt: "Der gehört hier schon zum Inventar..."<br /> 21. Ihr Lebenslauf sieht aus wie ein Telefonbuch.<br /> 22. Sie schämen sich für Ihre horrenden Honorarsätze.<br /> 23. Sie stellen sich Ihrem Nachbarn vor... schon wieder.<br /> 24. Íhre Frau fliegt heim am Wochenende - zu Ihnen ins Hotel.<br /> 25. Sie benutzen das Wort "Modell" im ganzen Satz.<br /> 26. Sie benutzen das Wort "Granularität" im ganzen Satz.<br /> 27. Sie benutzen das Wort "robust" im ganzen Satz.<br /> 28. Jemand spricht von einem Meeting um sieben Uhr - und Sie fragen "vor- oder nachmittags?"<br /> 29. Sie beginnen zu heulen, wenn Ihr PC nicht hochfährt.<br /> 30. Sie halten einen fünfminütigen Vortrag über Data Warehousing - ganz am Schluss fragen Sie in die Runde, was Data Warehousing eigentlich genau ist ...<br />
50 Dinge - Teil 4
31. Wenn sich andere über den letzten Urlaub unterhalten, haben Sie nichts beizusteuern.<br /> 32. An Ihrem freien Tag rufen Sie einen beliebigen Kunden an, weil Sie ihn vermissen.<br /> 33. Sie machen eine geschäftliche To-Do-Liste fürs nächste Wochenende.<br /> 34. Wenn Sie jemand fragt, was Sie eigentlich arbeiten, zucken Sie nur mit den Schultern.<br /> 35. Bevor Sie Ihr Auto starten, klären Sie alle Insassen darüber auf, wo sich die Notausgänge befinden.<br /> 36. Bevor Sie Ihr Auto zum Stehen bringen, fordern Sie alle Insassen auf, solange sitzen zu bleiben, bis die Anschnallzeichen erloschen sind.<br /> 37. Sie rufen eine x-beliebige Service-Hotline an, um unsinnige Problemlösungsvorschläge zu hören.<br /> 38. Ihr Lieblingsessen besteht aus Automaten-Snacks.<br /> 39. Sie fordern Ihre Freunde auf, Ihnen zum Monatsende ihre Arbeitszeiterfassungsbogen auszuhändigen, damit Sie nachvollziehen können, was Sie alles verpasst haben.<br /> 40. Sie kennen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihrer Lieblingshotels auswendig ...<br />
50 Dinge - Teil 5
41. Sie glauben, besser als eine E-Mail-Konversation kann eine Unterhaltung gar nicht mehr werden.<br /> 42. Instant-Kaffee schmeckt Ihnen richtig gut.<br /> 43. Sie haben auf Anhieb 15 Telefonnummern von Klienten und Hotels im Kopf - nur ihre Privatnummer für zuhause ist nicht darunter.<br /> 44. Sie erhalten mehr Einkommenssteuerrückerstattungen als Microsoft Patente besitzt.<br /> 45. Der Rezeptionist weist Ihnen jede Woche das gleiche Zimmer zu.<br /> 46. Sie kennen die Lieblingsradiosender aller Hotelangestellten.<br /> 47. Sie bekommen mehr Anrufe von den Hotelangestellten als von Ihren Freunden.<br /> 48. Sie stellen fest, dass die Hotelangestellten Ihre einzigen Freunde sind.<br /> 49. Sie können noch mindestens sieben weitere Dinge aufzählen, an denen Sie erkennen, dass Sie schon zu lange Berater sind.<br /> 50. Sie haben gar nicht bemerkt, dass wir Ihnen 51 Dinge aufgezählt haben.<br /><br />
Kommt 'ne Frau beim Arzt
Eine Patientin kommt zum Arzt, um sich die Ergebnisse einer eingehenden medizinischen Untersuchung geben zu lassen. "Bitte setzten Sie sich", sagt der Arzt. "Ich habe eine wirklich schlimme Nachricht für Sie. Sie haben nur noch sechs Monate zu leben." "Oh mein Gott", schreit die Dame. "Was kann ich nur tun?" "Tja", sagt der Arzt. "Ich hätte einen Vorschlag: Heiraten Sie einen Unternehmensberater." "Werde ich dadurch länger leben können?", fragt die Patientin interessiert. "Nein", sagt der Arzt. "Aber es kommt Ihnen länger vor."

Die Stunde der externen Berater

Ohne professionelle Hilfe lässt sich dieser Kraftakt nur schwer bewältigen. Die IT-Abteilungen sind aufgrund von Fachkräftemangel und reduzierten Personalbudgets meist gezwungen, mit einer ausgedünnten Mannschaft zu arbeiten, die genug damit zu tun hat, den Tagesbetrieb aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass Strukturen und Prozesse immer stärker technologisch durchdrungen sind. Bei Neuprojekten oder Migrationen schlägt die Stunde der externen Berater, die strategisches Know-how mitbringen, Konzepte erstellen und vor allem auch die Implementierung sowie den Betrieb von Projekten übernehmen.

Siegfried Lautenbacher, Beck et al. Services: "Die Leitlinien der Management-Berater haben in der Praxis oft ihren Glanz verloren."
Foto: Siegfried Lautenbacher

"Für diesen Trend gibt es eine Reihe von Erklärungen", kommentiert Siegfried Lautenbacher, geschäftsführender Gesellschafter des IT-Dienstleisters Beck et al. Services: "Zu oft haben es Unternehmen erlebt, dass die Leitlinien, die die Management-Berater entwickelt hatten, in der Umsetzung ihren Glanz verloren. Deshalb sind praxisorientierte Umsetzungsspezialisten zunehmend gefragt."

Besonders die Organisations-, Prozess- oder Innovationsberatung änderten sich derzeit: "Es macht eben einen Unterschied, ob man beispielsweise viel von Business- Service-Management weiß oder ob man viel davon versteht", argumentiert Lautenbacher. "Verstehen ist ein Prozess, der stark aus der Praxis gespeist wird. Und diesen Praxisbezug können IT-Dienstleister besser gewährleisten als klassische Management-Berater."

Praxis zählt

IT-Umsetzer bringen in der Regel ausreichende Felderfahrung aus Projekten mit und können die Umsetzung von Konzepten und ihre Auswirkung auf die Produktivität und Optimierung von Geschäftsabläufen besser einschätzen. In der Regel wird dadurch auch die Zeit vom Konzept bis zur Realisierung kürzer. Das wirkt sich nicht zuletzt auf die Kosten aus. "Während Management-Beratungen noch Spitzenhonorare erzielen, herrscht bei den IT-Consultants ein hoher Preisdruck", schildert Lünendonk-Expertin Fischer.

Zeit meist wichtiger als Kosten

Das Gros der Kunden will seine Lösungen schnell umgesetzt wissen und möglichst rasch damit arbeiten, wie Continental-CTO Bernd Thomas bestätigt: "Ich schätze an der Zusammenarbeit mit kleinen IT-Beratern, dass man direkt beim Start eines Projekts in die konkrete Arbeit einsteigt und mir Berater nicht drei Wochen lang erst einmal erklären, wie wir uns anpassen müssen, um mit ihnen zusammenarbeiten zu können." Selbstbewusst sekundiert Lautenbacher: "Kompetenz und Wissen haben die meisten Berater, unabhängig davon, aus welchem Umfeld sie kommen. Aber die Erfahrung in der Umsetzung lässt sich nur schwer kurzfristig aufholen, diese Kompetenz wächst über Jahre." Hier haben seiner Einschätzung nach IT-Berater und IT-Services-Allrounder unschätzbare Vorteile, zumal sich abzeichnet, dass sich immer mehr Unternehmen die Kompetenzhoheit über strategische Projekte wieder zurückerobern. Ein Grund dafür sei das gewandelte IT-Verständnis in den Unternehmen.

IT als Wertschöpfungsfaktor

IT wird nicht mehr nur als reiner Kosten-, sondern zunehmend als produktiver, wettbewerbsrelevanter Wertschöpfungsfaktor und Treiber für Innovation und die Optimierung von Geschäftsprozessen gesehen. "Zwar sind viele Organisationen noch nicht bereit, die IT ohne Einschränkung als wertschöpfend zu begreifen", räumt Michaela Fischer ein, "tatsächlich bezweifelt heute aber kein Topmanager mehr die Unverzichtbarkeit der Informations- und Kommunikationstechnik für sein Unternehmen."

Diesem Trend haben sich auch die klassischen Management-Berater gebeugt, die heute über ein umfangreiches IT-Know-how verfügen, teilweise für dieses Marktsegment sogar eigene Abteilungen betreiben. Die Frage ist jedoch, ob diese Berater mit ihrem klassischen Modell in der Lage sein werden, strategisches, organisatorisches und technisches Denken gleichwertig einzusetzen, um für ihre Kunden innovative Lösungen zu schaffen.

Annäherung statt Abgesang

"Ich bin überzeugt, dass es im Topmanagement der großen Unternehmen weiterhin einen Bereich gibt, den strategische Management-Consultants dominieren, weil sie hier ihre Kerndomäne haben", so Lautenbachers Einschätzung. "Das gilt, wenn große unternehmerische Entscheidungen anstehen, beispielsweise im Vertrieb, in Finanzfragen oder bei Übernahmen und Zusammenschlüssen. In der Organisations- und Prozessberatung beobachten wir allerdings Verschiebungen hin zu den Generalisten."

Michaela Fischer, Lünendonk: "Der Markt für intelligente Services gehört den Management-Beratern nicht mehr alleine."
Foto: Michaela Fischer

Die Lünendonk-Analysten kommen zu der Einschätzung, dass die Abgrenzung zwischen den IT-Dienstleistungs-, Software- und Unternehmensberatungs-Märkten zunehmend schwieriger wird. Hier näherten sich beide Beratergruppen an ein einheitlicheres Profil an, das jedoch individuellen Spielraum für Diversifikationen lasse. "Während Management-Berater mittlerweile auch IT-Know-how anbieten, weist das Portfolio der IT-Berater auch unternehmensorganisatorische und strategische Themen auf", so Beraterin Fischer.

Auf die Veränderungen des Nachfrageverhaltens hat deshalb eine Reihe großer Anbieter bereits vor einigen Jahren mit neuen Leistungsprofilen reagiert. Sie treten als Business Innovation/Transformation Partner (BITP) auf und bieten als Gesamtdienstleister einen kunden- und projektspezifischen Mix aus Management- und IT-Beratung, Realisierung, Outsourcing und Business Process Management (BPM) beziehungsweise Business Process Outsourcing an. Sie nennen sich BITP, weil sie durch Innovations- und Transformationsleistungen, also Änderungs- und Umwandlungsleistungen, eine langfristige Partnerschaft und unternehmerische Mitverantwortung anstreben.

Die neuen Berater

Management-Berater: treffen für und gemeinsam mit dem Kunden strategische Entscheidungen, die weitreichende Einflüsse auf Unternehmensstrukturen und/oder die IT-Landschaft haben.

IT-Berater: verfügen in der Regel über ein umfassendes IT-Know-how, beraten Kunden bei der Einführung von IT, verfügen über Organisations-Know-how und helfen bei der Prozessoptimierung.

Generalisten: bieten ein komplettes Portfolio, angefangen bei der Beratung über die Konzepterstellung und Implementierung bis hin zum Outsourcing

Interims-Management-Firmen: bieten IT-Beratung und IT-Know-how sowie umfassendes IT-Service-Management durch einschlägige Experten.

Beraterdeutsch
Getöse, Getöse ...
Manchmal ist es gar nicht so einfach, in der täglichen Wörterflut das Wesentliche auszumachen. Wenn dann noch jemand "Denglisch" redet, wird's manchmal richtig kompliziert. Wir übersetzen für Sie.
Commitment ...
... hat sich zu einem gängige Begriff im deutschen Sprachgebrauch gemausert, der eine Verpflichtung beziehungsweise ein Bekenntnis ausdrückt. Sich zu einem "objective committen" bedeutet nichts anderes, als ein Ziel zu akzeptieren.
On the way
Die häufig bemühte "Roadmap" mit ihren "Milestones" ist ein Fahrplan samt Meilensteinen.
Vorsicht, VIP!
Wenn alles im "Round-up" des "Board-Meetings" als "High-Level-Approach" eingestuft wird, dann heißt das vermutlich: Alles im Vorstand Besprochene ist sehr wichtig.
Auch betroffen?
Beschlossen werden auf Vorstandsebene bisweilen Maßnahmen, die sich auf alle "Stakeholder" auswirken. Gemeint sind alle, die mit dem Unternehmen zu tun haben. Die Betroffenen werden dankbar sein, wenn Ergebnisse zügig "reportet" werden.
Vielleicht doch besser auf Deutsch?
Oft müssen aber gar nicht Anglizismen herhalten, um Kompetenz zu vermitteln: Zwar gibt es den Ausdruck "Kombinatorik" als Teildisziplin der Mathematik, doch Berater meinen meistens einfach nur die "Kombination".
Unseriös ...
... ist ohne Zweifel die falsche Verwendung des Begriffs "Ressourcen". Spricht man über Güter, Materialen, Immobilien etc. ist dagegen nichts einzuwenden. Ressourcen als Synonym für Mitarbeiter oder gar Menschen zu verwenden, ist indes gelinde gesagt geschmacklos. Da aber im englischsprachigen Raum von "Human Resources" die Rede ist, lässt sich dieser Fehler zumindest erklären.
No risk, no fun ...
Gerne werben Berater auch damit, dass sie "ins Risiko gehen", also etwas riskieren. Die Steigerung davon heißt vermutlich "ins Verderben rennen" – aber im Projektumfeld mag wohl niemand davon reden.
Am Ende des Tages
Der Klassiker im Berater-Slang lautet"<b>Am Ende des Tages</b>". Kaum ein Berater verzichtet auf diese Phrase, um ein Resümee zu ziehen. <br/><br/> Seinen Ursprung hat der Ausdruck in der holprigen Übersetzung der englischen Formulierung "at the end of the day". Gemeint ist eigentlich "schlussendlich", "unterm Strich" oder einfach nur "schließlich". <br/>
Expertise
Auch der im Deutschen gerne als Synonym für Erfahrung und Kompetenz verwendete Begriff "<b>Expertise</b>" wurde falsch aus dem Englischen übernommen. Eine Expertise ist ein <b>Gutachten</b>. <br/>
Es macht Sinn
Das Gleiche gilt für "<b>Es macht Sinn</b>" (it makes sense). Die korrekte deutsche Übersetzung lautet "Etwas ist sinnvoll" oder "Etwas ergibt Sinn".<br/>
In 2023
Ein häufig zu hörender Ausdruck, wenn Berater Zeitpunkte benennen, lautet: "<b>In 2023 erwarten wir eine Erholung</b>." Richtiger wäre "Im Jahr 2023 erwarten wir eine Erholung" oder einfach "2023 erwarten wir eine Erholung". <br/>
Consultants und ihre Sprüche
Natürlich müssen die "Surroundings" passen. Welche Umgebung ist denn gemeint? Egal, Hauptsache es klingt wichtig.
Business Case
Häufige Anglizismen sind charakteristisch für das Consulting: Ein "<b>Business Case</b>" ist nichts anderes als ein Geschäftsmodell.<br/>
Proof of Concept
Ein "<b>Proof of Concept</b>" ist eine Machbarkeitsstudie. <br/>
Line of Business
Und für "<b>Line of Business</b>" gibt es den schönen deutschen Begriff Geschäftsbereich.<br/>
low hanging fruits
Auch gern genommen: "<b>low hanging fruits</b>" und "<b>quick wins</b>". Damit sind schnelle, einfache Erfolge gemeint. Sie sind wichtig, um für gute Stimmung im Projekt zu sorgen.<br/>
asap
In den E-Mail-Verkehr haben viele englische Abkürzungen Einzug gehalten: Doch zum Beispiel "<b>asap</b>" (as soon as possible) und "<b>pdq</b>" (pretty damn quick) sollte man tunlichst nur im Bekanntenkreis verwenden. <br/><br/>Denn während diese unmissverständlichen Aufforderungen im US-Amerikanischen gang und gäbe sind und niemanden besonders aufregen, klingen sie im Deutschen aufdringlich und unfreundlich.<br/>
proaktiv
Was ist "<b>proaktiv</b>"? Ist es mehr als "aktiv"? Es klingt auf jeden Fall nach mehr. Also benutzen es Berater und Manager. <br/>
Zielsetzung
Ebenso verhält es sich mit "<b>Zielsetzung</b>". Man könnte auch einfach ein Ziel verfolgen und erreichen. <br/>

Das Anhängen einer überflüssigen Endung ist kein Einzelfall. Gern verwendete Erweiterungen sind etwa "<b>-prozess</b>", "<b>-struktur</b>" und "<b>-bereich</b>". <br/>
Herausforderungen
Es gibt zudem Wörter, die nicht grundsätzlich falsch sind, deren übermäßige Benutzung jedoch aufstößt. Berater kennen beispielsweise keine Probleme und Schwierigkeiten, sondern nur "<b>Herausforderungen</b>" (Challenges). Und sie "<b>fokussieren</b>" sehr häufig. <br/>

Der Ursprung mancher sonderbaren Ausdrucksweise ist nicht ganz klar. Ein Berater ist "<b>auf einem Projekt</b>" statt "<b>in einem Projekt</b>". <br/
Anglizismen
Die inflationäre Verwendung von <b>Anglizismen</b> beschäftigt die Kunden in Großbritannien naturgemäß nicht. Doch auch dort haben die Berater eine eigene Sprache entwickelt. <br/><br/> Das Online-Magazin consulting-news.com hat vor geraumer Zeit die <b>Hitliste der nervigsten Beraterphrasen</b> veröffentlicht. Erhoben haben sie die Marktforscher von Coleman Parkes Research. Einige Formulierungen erscheinen erstaunlich vertraut. <br/>
Platz 13
18 Prozent: <b>Going forward </b>(den Blick nach vorne richten).<br/>
Platz 12
22 Prozent: <b>Leverage</b> (Hebel, Hebelwirkung).<br/>
Platz 11
26 Prozent: <b>Core values </b>(Grundwerte).<br/>
Platz 10
27 Prozent: <b>We're in good shape</b> (Wir sind gut im Rennen).<br/>
Platz 9
27 Prozent: <b>On the same page </b>(auf einer Wellenlänge, einig sein).
Platz 8
31 Prozent: <b>Paradigm </b>(Paradigma, Denkmuster).<br/>
Platz 7
33 Prozent: <b>Synergy </b>(Synergien).<br/>
Platz 6
35 Prozent: <b>At the end of the day</b> (am Ende des Tages).
Platz 5
38 Prozent: <b>Let's have a meet about it </b>(Lasst uns zusammensitzen).<br/>
Platz 4
42 Prozent: <b>Lock 'n load </b>(schussbereit).<br/>
Platz 3
42 Prozent: <b>Think outside the box </b>(querdenken).<br/>
Platz 2
42 Prozent: <b>Let's engage the client</b> (Beziehung zum Kunden aufbauen).
Platz 1
49 Prozent: <b>Singing from the same hymn sheet</b> (in dasselbe Horn blasen).<br/>

Zum Abschluss noch ein Berater-Witz:<br/> "Das Glas ist halb leer", sagt der Pessimist.<br/> "Das Glas ist halb voll ", sagt der Optimist.<br/> "Das Glas ist viel zu groß ", sagt der Unternehmensberater.