Cloud - Managed Services - Mobility

IT-Disziplinen wachsen zusammen

06.04.2015 von Achim Herber
Cloud, Managed Services und Mobility sind die IT-Trends des Jahres 2015. Denn sie verhelfen Unternehmen dabei, sich sowohl nach innen als auch nach außen zu vernetzen.
Silodenken, wie es früher geherrscht hat, stirbt aus - das nach innen und außen vernetzte Unternehmen ist die Zukunft.
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Die Trends in diesem Jahr sind Cloud, Managed Services und Mobility. Warum? Weil diese die besten Möglichkeiten bieten, Kosten einzusparen. Beispielsweise durch effizientere Geschäftsprozesse, und weil Unternehmen sich damit besser von ihren Mitbewerbern abheben, indem sie ein genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenes Leistungsportfolio anbieten können.

Blick auf die Cloud

Aus Sicherheitsgründen setzen viele Unternehmen immer noch auf eine Private Cloud. Ihr Vorteil: Sie lässt sich im eigenen Rechenzentrum betreiben. Nachteil: im Vergleich zu klassischen Cloud-Rechenzentren bleibt sie in vielen Fällen zu statisch. Denn die meisten Unternehmen verzichten auf eine homogenisierte, durchgehend virtualisierte oder automatisierte Struktur ihrer IT, wie es bei Cloud-Konzepten typisch ist. Auch eine Entscheidung zugunsten einer einheitlichen Cloud-Form - etwa der Public Cloud - für die komplette IT eines Unternehmens ist unwahrscheinlich. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Vorteile anderer Cloud-Formen. So ziehen Unternehmen verstärkt auch Hosted Private Cloud-Angebote in Betracht.

IDC über den Markt für Private Cloud und Hosted Private Cloud in Deutschland
Entwicklung der Cloud-Modelle in Deutschland
In dem Report „Der Private & Hosted Private Cloud Markt in Deutschland, 2013-2018“ untersucht IDC die Entwicklung der Cloud-Modelle in Deutschland. Die Studie basiert auf Angaben von rund 200 Unternehmen, die die Cloud-Nutzung zumindest erwägen.
Private Cloud vorn
Wer sich für die Cloud entscheidet, setzt meist auf eine Private Cloud. IDC-Analyst Matthias Kraus führt das vor allem auf Sicherheitsüberlegungen zurück.
Marktanteile
Das Marktvolumen für den Aufbau von Private Clouds betrug 2013 in Deutschland mehr als 700 Millionen Euro. Das Geld floss zu 42 Prozent in Services, 37 Prozent in Hardware und 22 Prozent in Software.
CIOs im Regen
Wer letztlich die Entscheidung über den Weg in die Cloud trifft, ist für Kraus ein Indikator der jeweiligen Firmenkultur. Eines steht seiner Beobachtung nach fest: Geschäftsführung und Fachabteilungen üben immer mehr Druck aus auf den IT-Entscheider. Sie blicken nach wie vor auf die Kosten und fordern gleichzeitig, dass die IT Geschäftsprozesse flexibel unterstützt und Business-Innovationen vorantreibt.
Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC
IDC-Analyst Matthias Kraus erwartet, dass sich immer mehr Unternehmen für einen Mix verschiedener Cloud-Modelle öffnen. Steht das Rechenzentrum eines Anbieters in Deutschland, gilt hiesiges Vertragsrecht. Das beruhige auch das subjektive Sicherheitsgefühl, so Kraus.

Blick auf Managed Services

Sie werden in Unternehmen jeder Größe zunehmend attraktiver. Die Nachfrage nach Infrastrukturen "as a Service" (IaaS) steigt deutlich an. Bereits 2013 verzeichnete Comparex ein Wachstum von 30 Prozent. Player wie Google und Microsoft setzen den Marktführer Amazon stark unter Druck. Als Folge sinken die Preise, mehr Unternehmen können sich IaaS leisten und setzen es ein.

IaaS-Marktübersicht
IaaS-Provider im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Anbieter im schnellen Überblick.
Google Compute Engine
Skalierbarkeit ohne Grenzen: Die Google Compute Engine ist für rechenintensive Analyse-Anwendungen rund um Big Data, Data Warehousing sowie für High-Performance-Computing geeignet.
HP Converged Cloud
HPs IaaS-Angebotspaket "Converged Cloud" basiert auf Open-Source-Techniken und orientiert sich dezidiert am Bedarf großer Enterprise-Anwender orientiert.
IBM: Softlayer und Smart Cloud Enterprise
Seit der Softlayer-Übernahme führt IBM IaaS-Lösungen im Portfolio, die nicht ausschließlich virtuelle, sondern auch dedizierte Server zur Verfügung stellen. Ergänzend dazu besteht das "Smart Cloud Enterprise" aus virtuellen Servern und Speicherdiensten.
T-Systems DSI
T-Systems liefert vornehmlich Private-IaaS-Offerten; als eine hybride Variante gibt es die "DSI with vCloud Datacenter Services".
Rackspace Open Cloud
IaaS-Kunden von Rackspace haben die Wahl zwischen 37 (!) Betriebssystemen - meist Linux, aber auch mehrere Windows-Server-Varianten und -Generationen.
Profitbricks
Das Berliner Unternehmen Profitbricks betreibt ein deutsches und ein US-Rechenzentrum, ohne Verbindung zueinander. In einem Public-Modell stellt es Server, Speicher, Netzwerk und Loadbalancer nach Bedarf mithilfe einer Konsole namens "Data Center Designer" zusammen.
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vCloud Air unterstützt mehr als 5.000 Anwendungen und Dutzende von Betriebssystemen, die zur Ausführung auf vSphere zertifiziert sind. Für die Ausführung in der Cloud sind keine Änderungen erforderlich.

Blick auf Mobility

Bei diesem Thema vorrangig ist eine sichere Netzanbindung, Transaktionssicherheit, Anwenderfreundlichkeit und Offline-Fähigkeit.

Warum wachsen diese Disziplinen zusammen? Nehmen wir als Beispiel Office 365, die Office Cloud-Lösung von Microsoft, die verstärkt zusammen mit Managed Services angefragt wird, beispielsweise für die Daten- und Dokumentenmigration. Ein weiteres Beispiel ist Software Asset Management (SAM). Immer mehr Hersteller führen Audits durch, so dass der Bedarf an SAM steigt. Hinzu kommt eine hohe Komplexität an Lizenzvereinbarungen, so dass den Kundenunternehmen immer mehr Lizenzwissen abverlangt wird.

Unternehmen setzen also zunehmend auf Ganzheitlichkeit. Beispielsweise werden mobile Endgeräte verstärkt in SharePoint-Umgebungen eingesetzt, es werden mobile Software-Anwendungen und sogar Unternehmens-Apps entwickelt, die sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren lassen. Silodenken, wie es früher geherrscht hat, stirbt aus - das nach innen und außen vernetzte Unternehmen ist die Zukunft. (bw)