E-Government-Strategie

IT-Sicherheit muss viel besser werden

02.11.2011 von Johannes Klostermeier
Auf einheitlichem Sicherheitsniveau sollen Bund, Länder und Kommunen künftig zusammenarbeiten. Das hat der IT-Planungsrat kürzlich in Stuttgart beschlossen.

Der IT-Planungsrat hat in Stuttgart nach Beratung mit Fachministerkonferenzen, Wirtschaft, Wissenschaft, kommunaler Seite und Verbänden vor kurzem sein Schwerpunktprogramm zur Umsetzung der Nationalen E-Government-Strategie beschlossen.

Koordiniert die IT-Sicherheit: Franz Josef Pschierer, IT-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung und Mitglied des IT-Planungsrats.
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Zum Schwerpunktthema IT-Sicherheit hat der IT-Planungsrat ein Konzept für eine Leitlinie für Informationssicherheit verabschiedet. Ziel ist es demnach, Mindeststandards im Bereich der IT-Sicherheit im föderalen Kontext zu setzen. Bereits einen Tag zuvor hatte sich der IT-Planungsrat zu einem Strategiegespräch mit Vertretern der Fachministerkonferenzen sowie Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Berufsverbände getroffen. Im Vordergrund standen dabei das am 30. Juni beschlossene Memorandum und die Projektvorschläge des IT-Planungsrats. Der IT-Planungsrat will sich künftig auf Querschnittsthemen konzentrieren, um immer wiederkehrenden und gleichartigen IT-Aufgaben in allen Fachbereichen der Verwaltung Rechnung zu tragen.

IT-Sicherheit als gemeinsames Thema

IT-Sicherheit ist ein Thema, das für alle Gebietskörperschaften gemeinsam gelöst werden muss. Hier müssen wir die für Sicherheit Verantwortlichen von Bund und Ländern vernetzen. Bayern wird hier mit Baden-Württemberg und dem Bund federführend tätig“, sagte Staatssekretär Franz Josef Pschierer, IT-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung und Mitglied des IT-Planungsrats.

Der Erfolg werde nur durch die Zusammenarbeit von Fachministerkonferenzen und IT-Planungsrat gelingen können, sagte der Vorsitzende des IT-Planungsrats Herbert Zinell, Amtschef des Innenministeriums Baden-Württemberg. „Wir wollen unser Regierungshandeln transparenter gestalten, Bürgern und Wirtschaft offene Daten der Verwaltung geben und sie an politischen Entscheidungen beteiligen“, sagte er weiter. Der Plan zur Umsetzung der Nationalen E-Government-Strategie findet sich im Internet unter www.it-planungsrat.de/.

Standards für Informationssicherheit vereinheitlichen

Die Schwerpunktprojekte sind:

Auf- und Ausbau der föderalen E-Government-Infrastruktur
Ziel: Voruntersuchung für den weiteren Auf- und Ausbau einer gemeinsam verwalteten föderalen Infrastruktur für fachunabhängige und fachübergreifende E-Government-Prozesse.

eID-Strategie für E-Government
Ziel: Entwicklung einer Strategie zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Akzeptanz von Online-Diensten mithilfe bestehender Verfahren der elektronischen Identifizierung und Signierung.

Verbesserung und Vereinheitlichung der Informationssicherheit
Ziel: Vereinheitlichung des Informationssicherheitsniveaus bei der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Informationstechnologie zwischen Bund, Ländern und Kommunen.

Aufbau eines föderativen Informations- und Wissensmanagements – FIM
Ziel: Aufbau eines modularisierten Wissensmanagements als zentrale Infrastrukturkomponente auf der Basis bereits vorhandener Strukturen und Methoden sowie Anwendungen und Projekte.

Ausbau der Standardisierung im Bereich Daten- und Dokumentenaustausch
Ziel: Entwicklung einer Standardisierungsagenda und Weiterentwicklung des XÖV-Handbuchs zur Anwendung von XML in der öffentlichen Verwaltung. Zusätzlich sollen grenzübergreifende E-Government-Dienstleistungen erleichtert und der europaweite verwaltungsübergreifende Informationsaustausch verbessert werden.

Förderung des Open Government - Offenes Regierungs- und Verwaltungshandeln
Ziel: Schaffung eines Zugangs zu frei verfügbaren Verwaltungsdaten (Open Government Data) sowie Berücksichtigung der Ziele hinsichtlich möglicher Beteiligungsverfahren.

„NEGS-Monitor"
Ziel: Aufbau einer Internetplattform zwecks Dokumentation des Fortschritts der Umsetzungsmaßnahmen der Nationalen E-Government-Strategie (NEGS). Weiterentwicklung zu einer offenen Good-PracticePlattform für den E-Government-Erfahrungsaustausch auf allen föderalen Ebenen.

Tipp: Mehr über die IT-Strategien in öffentlichen Verwaltungen erfahren Sie im Public ICT Newsletter.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.