Vom Betriebssystem bis zur Peripherieanbindung

Kriterien für Business-Tablets, Teil 2

18.02.2014 von Dr. Harald Karcher
Welche Eigenschaften machen ein Tablet zu einem Business-Tablet? Welche Modelle erfüllen die Business-Kriterien besonders gut? Hier eine Auswahl der besten Antworten von Tablet-Experten der verschiedenen Hersteller.

Die "Stärke eines Business-Tablets ist sehr vom Betriebssystem abhängig", sagt Thomas Uppenkamp von Casio: "Mit iOS von Apple, Android von Google und Windows 8 von Microsoft ringen drei Schwergewichte für den mobilen Einsatz um die Vorherrschaft". Tizen und Firefox spielen dagegen fast keine Rolle im Businessbereich: "Firefox OS ist hauptsächlich als Consumer-Plattform im mittleren bis unteren Preis-Segment angesiedelt", erklärt Gartner-Analystin Annette Zimmermann: "Ich kann mir vorstellen, dass Firefox OS auf dem Wege von BYOD den Weg ins Unternehmen findet, genauso wie andere neuere Plattformen".

Business-Tablets
Acer Iconia W510
Die Acer-Tablets Iconia W510 (im Bild) und Iconia W511 haben schon den Kurzstreckenfunk NFC alias Near Field Communication unter der Haube.
Acer Travelmate X313
Das Touch & Type-Ultrabook Acer TravelMate X313 mit Intel Core i5-Prozessor, Windows 8 Pro sowie Bluetooth-Tastatur kann auch nur als leistungsstarkes Tablet mit Touchsteuerung im mobilen Einsatz genutzt werden.
Asus New Transformer Pad
Zum Asus Transformer Pad TF701 gehört eine andockbare Tastatur. Damit lassen sich auch unterwegs längere Texte schreiben. In der Tastatur ist zudem ein Akku verbaut, der die Laufzeit des Gerätes verlängert.
Asus Nexus 7
Asus hatte schon das ältere Nexus 7 von 2012 und jetzt auch das aktuelle Nexus 7 von 2013 (hier im Bild) mit NFC ausgestattet. Der Hersteller sieht Anwendungsgebiete von NFC beim bargeldlosen Bezahlen von Kleinbeträgen und im öffentlichen Personenverkehr.
Asus MeMo Pad
Neben dem Nexus 7 Version 2013 bietet Asus das MeMO Pad FHD 10 LTE (hier im Bild), das Asus VivoTab ME400CL sowie das Padfone 2 mit LTE-Modul an.
Asus PadFone 2
Das Asus PadFone 2 besteht aus einem Smartphone (am linken Ohr) und einem Tablet mit Handy-Schaft an der Rückseite (in der rechten Hand). Asus-Manager Erich Sumner arbeitet selber tagtäglich damit.
Casio-Tablet V-T500
Das robuste Business-Tablet Casio V-T500 hat einen 7.000 mAh starken Lithium-Akku, der bis zu 12 Stunden Betriebsdauer bietet, sich kontaktlos aufladen lässt und im Bedarfsfall durch den Benutzer austauschen lässt.
Casio-Tablet V-T500
Das robuste Casio V-T500 Tablet ist für Finger-Touch und Digitizer-Pen optimiert.
Dell Venue 8 Pro
Das 8-Zoll-Tablet Dell Venue 8 Pro hat ein professionelles Betriebssystem Windows 8.1. Steht der Daten-Konsum im Vordergrund, dann reicht meist die Pen- oder Toucheingabe
Dell Venue 8 Pro
Wer mit dem 8-Zoll-Tablet Dell Venue 8 Pro unterwegs Daten produzieren muss, kann es auch mit einem Travel-Keyboard bedienen.
Dell Venue 11 Pro
Für die Daten-Produktion im Büro stellt man das Business-Tablet Dell Venue 11 Pro vorzugsweise in diese kleine Docking-Station. So erhält das Tablet schnellen Anschluss an Peripheriegeräte wie Tastatur, Maus und Drucker.
Dell Venue 11 Pro
Für den bloßen Daten-Konsum unterwegs wird das 11-Zoll-Business-Tablet Dell Venue 11 Pro vorzugsweise mit dem Finger oder mit dem Stift bedient.
Dell Venue 11 Pro
Für die Daten-Produktion unterwegs steckt man das Business-Tablet Dell Venue 11 Pro vorzugsweise in den Tastatur-Teil und verwandelt es so in einen vollwertigen Laptop.
Fujitsu Lifebook T902
Das Fujitsu LIFEBOOK T902 ist ein typisches DREH-Convertible, das sich je nach Bedarf als Tablet oder als Laptop nutzen lässt
Fujitsu Stylistic M702
Das LTE-Business-Tablet Fujitsu Stylistic M702 ist wasserdicht. Hier surft der Autor über 4G LTE gerade unter Wasser mit dem schlanken M702 auf den Webseiten der Computerwoche
HP Envy
Das Tablet-Teil des HP Envy x2 lässt sich von der Hardware-Tastatur trennen und dann auch nur noch mit dem bloßen Finger bedienen.
Lenovo IdeaCenter Preview
XXL-MAXI-Tablet: Ist das ein Riesen-Tablet oder ein All-In-One-PC? Der Touch-sensitive Lenovo IdeaCentre PC hat einen 27-Zoll-Full-HD-Bildschirm und wiegt 8,6 kg.
Surface Pro 2
Auf dem Microsoft Surface Pro 2 Business-Tablet läuft das neue Touch-OS MS Windows 8.1 Professional. Die Top-Version mit Intel Core i5-4200U, 8GB RAM und 512 GB SSD kostet 1779 Euro.
Microsoft Office 8.1
Technische Demos und vertriebliche Vorträge mittels Beamer vor kleinen Gruppen gehören zu den häufigsten Business-Anwendungen quer über alle Branchen hinweg. Hier erklärte Andre Hansel, Produktmanager Windows Commercial bei Microsoft, das neue Touch-OS MS Windows 8.1 Pro auf dem neuen Microsoft Surface Pro 2.
Microsoft Office 8.1
Das Business-Touch-OS Windows 8.1 Pro lässt sich dank großer Kacheln auch ohne Präzisions-Maus mit einem ganz normalen Finger treffsicher bedienen, zumindest nach einer gewissen Zeit der Umgewöhnung. Das ist auch bei Vorträgen via Projektor sehr hilfreich
Microsoft Windows 8.1 für Unternehmen
Microsoft Windows 8.1 Pro bietet spezielle Windows-Apps für Unternehmen und Sicherheit auf Enterprise-Niveau, so Oliver Gürtler, Leiter Geschäftsbereich Windows bei Microsoft.
Motion Computing F5v
Generell „sind Business Tablets insbesondere für Branchen mit hohem Serviceaufkommen oder regelmäßigen Außeneinsätzen geeignet“, so Patrick Cummins von Motion Computing: „Wir fokussieren uns zudem aktuell auf die Energie- und Versorgungsbranche (Stadtwerke, Energieversorger, Abwasserversorgung etc.) und das produzierende Gewerbe, wie auch die Automobilindustrie. Weiter spielen Segmente wie Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste eine zunehmende Rolle als Kundengruppe“
Motorola ET1 Tablet
Das Enterprise Tablet Motorola ET1 hat ein robustes 7-Zoll-Display aus Gorilla Glass und soll auch häufige Stürze heil überstehen.
Motorola ET1 Tablet Field Service
Für den Einsatz in rauen Outdoor-Umgebungen gibt es robuste Mobilgeräte, wie etwa dieses Enterprise Tablet Motorola ET1
Panasonic 4k Tablet
Die hier gezeigte Standardversion hat noch kein LTE an Bord, ein Performance-Modell mit LTE soll aber auch noch kommen.
Panasonic 4k Tablet
MAXI-Tablet: Am oberen Ende der Business-Tablets steht zurzeit das messerscharfe 4K-Tablet UT-MB5 von Panasonic mit 20-Zoll-Bildschirm und vierfacher Full-HD-Auflösung. Trotzdem ist es dünn und elegant. Mit 4.500 Euro plus MwSt. ist es nicht ganz billig.
Panasonic JT B1
Das Panasonic TOUGHPAD JT-B1 ist ein 7-Zoll-Mini-Tablet der Schutzklasse Full Ruggedized und läuft auf Android.
Panasonic Utilities
Das Panasonic TOUGHPAD FZ-A1 ist ein 10,1-Zoll-Tablet der Schutzklasse Full Ruggedized und läuft auf Android.
Panasonic FZ G1
Das Panasonic TOUGHPAD FZ-G1 ist ein 10,1-Zoll-Tablet der Schutzklasse Full Ruggedized mit neuester IPSa Display-Technologie, Windows 8 oder Win7 Downgrade.
Panasonic JT B1
Für Business-Tablets gibt es eine Palette an nützlichem Zubehör, das den Einsatz in rauen Umgebungen vereinfacht. Zum Beispiel diese Handschlaufe für das Panasonic JT-B1 Tablet
Samsung ATIV Tab3
Das ATIV Tab 3 ist laut Samsung mit nur acht Millimetern das derzeit schmalste Windows 8-basierte Tablet in seiner Größenkategorie auf dem Markt.
Samsung ATIV Tab7
Das ATIV Tab 7 zeichnet sich durch die gute Mischung von positiven Attributen eines Tablets und eines Notebooks aus.
Samsung Galaxy Note 8.0 mit S Pen
Dank Anwendungen wie S Note in Kombination mit dem S Pen auf Reisen kann man auch unterwegs seine Ideen festhalten.
Samsung XE700
Wird der Content auf dem Tablet nur konsumiert, dann braucht man keine Hardware-Tastatur, dann reicht ein Stift oder die Bedienung mit dem Finger.
Samsung Galalxy Note 10.1
Das Samsung Galaxy Note 10.1 ist ein sehr schlanker und dennoch leistungsfähiger Slate-PC. Das englische Wort Slate bezeichnet eine Dachschiefer oder eine Schiefertafel zum Schreiben mit Kreide.
Samsung NFC
Mit NFC Tap & Print soll das Senden einer Druckdatei vom NFC-Smartphone zum NFC-Drucker besonders einfach werden.
Sony Vaio Duo
Viele Tablets und Smartphones können auch Handschriften in ASCII-Zeichen und in ganze Wörter verwandeln. Hier angetestet auf einem Tablet-Laptop-Zwitter alias Convertible der Marke Sony VAIO Duo.
Toshiba_WT310
Das Toshiba WT310 ist ein reines Windows 8 Tablet ohne Umwandlungs-Option zu einem Tablet-Laptop-Zwitter.
Toshiba Encore
Der kompakte 8 Zoll Toshiba Encore Tablet PC läuft „auf Windows 8.1, so dass Nutzer auch unterwegs mit den gleichen Anwendungen produktiv arbeiten können, die sie schon von ihrem Windows-PC kennen“, sagt Ulrich Jäger von Toshiba.
Toshiba Excite Pro
Das Toshiba Tablet Excite Write mit Android 4.2 Jelly Bean Betriebssystem, schnellem Quadcore-Prozessor und hochauflösendem PixelPure Display beherrscht auch die TruNote Handschrifterkennung.

Windows 8.1 Professional

Durch "die starke Verbreitung von Windows im Geschäftsumfeld kommt diesem Betriebssystem auch bei Tablets eine bedeutende Rolle zu", erklärt Michael Müller von Dell: "Es erfüllt zudem die Anforderungen der Unternehmen an einfache Verwaltbarkeit und hohe Sicherheit. Müller weist zudem darauf hin, dass die zunehmende Leistungsfähigkeit der Tablets es heute ermögliche, ein professionelles Betriebssystem ohne merkliche Leistungseinbußen zu betreiben. Zudem sei die zeitgleiche Verwendung von verschiedenen Applikationen möglich, was den Anforderungen in der komplexen Arbeitswelt gerecht werde.

Auch Olaf Höhne von Intel bricht eine Lanze für das Hardware-hungrige Microsoft-System: "Business Tablets sind je nach Einsatzgebiet auf bestimmte Betriebssysteme angewiesen. So bietet zum Beispiel nur Windows 8 eine native Integration in die bestehende IT-Infrastruktur, was im geschäftlichen Umfeld ein sehr wichtiger Faktor ist. Alle anderen Betriebssysteme inklusive Windows 8 RT seien auf MDM-Lösungen angewiesen. Hier gebe es zwar sehr gute Lösungen, allerdings könnten diese den Vorteil eines "Domain Joins" nicht ansatzweise ersetzen, sagt der Security-Experte.

Ins gleiche Horn bläst auch Martin Sasse von Acer: "Im Business-Bereich zählen besonders Zuverlässigkeit und Sicherheit sowie eine schnelle und unkomplizierte Einbindung in die IT-Infrastruktur. Aufgrund dieser Anforderungen setzen wir im Business-Segment vorwiegend auf Geräte mit Windows 8 Pro 64 Bit. Zudem haben die Anwender mit diesem Betriebssystem die Möglichkeit, auf dem Tablet mit der Software zu arbeiten, die sie auch auf anderen PCs verwenden."

Viel Windows und eine Prise Android?

Zwar steht im Business-Bereich für Martin Sasse von Acer "Windows 8 Pro im Fokus". Sein Unternehmen verzeichne jedoch auch eine nennenswerte Nachfrage nach Android-Geräten. Für die Zukunft würden die Sicherheitsbedenken die Wahl des Betriebssystems bestimmen, meint Sasse: "Wer hier die richtigen Antworten auf die Ängste der Unternehmen liefert, wird eine starke Stellung im Markt einnehmen."

Auch Patrick Cummins von Motion sieht nach wie vor Windows als "das Maß der Dinge bei den Geschäftskunden". Nach dem großen Erfolg im Consumer-Markt scheine inzwischen aber auch Android verstärkt bei Geschäftskunden auf Interesse zu stoßen. Michael Melzig von Fujitsu nennt sogar Gründe für den Erfolg von Android - die zunehmende Zahl von Android-Apps, die im Geschäftsumfeld sinnvoll eingesetzt werden können.

So nimmt es kein Wunder, dass auch Toshiba mehrgleisig fährt: Bei den "Business Tablets dominieren Windows 8 Systeme", sagt Ulrich Jäger: "Zudem haben wir auch Android Systeme im Portfolio. Wir liefern beispielsweise unsere Excite-Tablets mit Android 4.2 Jelly Bean, die Modelle der Z10t/WT310- Serie mit Windows 8 und die neuen Encore Tablets mit Windows 8.1 aus. Wir beobachten im Business-Segment eine erhöhte Nachfrage nach Windows-8-basierten Tablets".

Toshiba Encore
Toshiba Encore
Mit dem Toshiba Encore sucht der japanische Hersteller Platz in der Nische der günstigen 7-8-Zoll-Tablets.
Toshiba Encore
Die Ausstattung kann sich für ein 300-Euro-Tablet sehen lassen. Hinten sitzt eine 8-Megapixel-Kamera, die vordere Linse hat einen 2-Megapixel-Sensor.
Toshiba Encore
Angetrieben wird das Tablet von einem nicht näher detaillierten Intel-Atom-Prozessor (Bay Trail), der auf 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen kann.
Toshiba Encore
Leider ist das Gerät mit 10 Millimetern etwas dicker ausgefallen und mit zirka 450 Gramm auch nicht gerade leicht.
Toshiba Encore
Die Rückseite des Encore-Tablets
Toshiba Encore
Das kleine Tablet kommt mit Windows 8.1 und vorinstalliertem Office-Paket in den Handel.

Marco Rach von Panasonic differenziert den OS-Markt sogar nach Unternehmensgrößen: "Insbesondere bei Kunden aus dem SMB-Bereich finden Android-Tablets starken Anklang. Bei der Vielzahl unserer Großkunden ist dagegen eine große Nachfrage nach Windows-basierten Tablets zu erkennen, da sich diese im Gegensatz zu Geräten mit Android- oder iOS-Betriebssystem problemlos und mit überschaubaren Investitionen in die bestehende IT-Infrastruktur einbinden lassen." Sein Unternehmen habe diesen Trend bereits frühzeitig erkannt und Anfang 2013 mit dem Toughpad FZ-G1 das erste Tablet der "Full Ruggedized" Schutzklasse mit Windows 8 Betriebssystem auf den Markt gebracht, meint Rach.

Das Panasonic Toughpad FZ-G1 ist ein 10,1-Zoll-Tablet der Schutzklasse Full Ruggedized mit neuester IPSa Display-Technologie, Windows 8 oder Win7 Downgrade.
Foto: Panasonic

Mobile Computing mit Windows 8.1

Welche Neuerungen Windows 8.1 für Unternehmen bringt, fasst Irene Nadler zusammen: Der Microsoft-Managerin zufolge bietet Windows 8.1 neue Möglichkeiten für Mobile Computing, um die Produktivität auf mobilen Geräten zu steigern. Dazu zählten etwa drahtloses Drucken via Wi-Fi Direct und NFC-Unterstützung für entsprechende Drucker sowie die Möglichkeit, das eigene Windows-8.1-Gerät als Breitband Hotspot zu nutzen oder den Bildschirm drahtlos via Miracast auf einem größeren Display anzuzeigen. Außerdem öffnen sich VPN-Clients automatisch, sobald eine Ressource diese für den Zugriff benötigt.

Win 8.1
Windows 8.1 - Die Neuerungen für professionelle Anwender
Windows 8.1 bringt insbesondere für den Einsatz in Unternehmen einige spannende Neuerungen mit.
Startseite
Die Startseite lässt sich in Windows 8.1 beim Starten des Rechners ausblenden. Außerdem bietet Windows 8.1 in diesem Bereich weitere Verbesserungen, die sich zentral einstellen lassen.
Apps sortieren
Die Ansicht der Startseite hat Microsoft in Windows 8.1 verbessert und erlaubt bessere Sortiermöglichkeiten der Apps, wie zum Beispiel Kategorien.
Startknopf
Mit dem neuen Startknopf gelangen Sie schneller zu Einstellungen oder fahren den Rechner einfacher runter.
Import/Export
Windows 8.1 kann das Aussehen der Startseite exportieren und wieder importieren, außerdem können Sie Einstellungen über Gruppenrichtlinien vornehmen.
WSUS
WSUS in Windows Server 2012 R2 kann Patches für Windows 8.1 bereitstellen.
Ordner
Mit den Arbeitsordnern können Sie auf Ressourcen in Unternehmen zugreifen, ohne dass der Rechner Mitglied der Domäne sein muss.
Hyper-V
Hyper-V in Windows 8.1 unterstützt jetzt auch Generation-2-VMs, wie Windows Server 2012 R2.
Serverrolle
Die Arbeitsordner in Windows 8.1 installieren Sie über eine Serverrolle in Windows Server 2012 R2.
Server-Manager
Arbeitsordner erstellen Sie in Windows Server 2012 R2 über einen Assistenten im Server-Manager.

Auch in puncto IT-Verwaltung biete Windows 8.1 eine Reihe von Neuheiten: IT-Abteilungen können den Startbildschirm kontrollieren und die gewünschten Anwendungen konsistent für alle Mitarbeiter organisieren, Tablets und "Bring-your-own-Devices" mit MDM alias Mobile Device Management verwalten und mit der Funktion "Work Folders" Daten aus ihren Benutzerordern des Unternehmensnetzwerks auf ihr Device synchronisieren. Lokal erstellte Dateien würden ebenfalls zurück auf den Dateiserver im Firmennetzwerk synchronisiert. Diese Synchronisation sei unter Windows 8.1 nativ ins Dateisystem integriert.

Wie Frau Nadler weiterhin betont, können IT-Abteilungen mit der neuen Funktion "Workplace Join" den Zugriff auf Unternehmensressourcen individuell und feiner regulieren: Wenn Benutzer ihr Device registrieren, könne der Administrator bereits bestimmten Zugriff gewähren, während noch andere Sicherheitsrichtlinien oder ähnliches auf dem Device erzwungen werden, um die Unternehmenswerte abzusichern. Außerdem sei Windows Defender mit dem Update dahingehend erweitert worden, dass es bösartige Programme mittels Kontrolle von deren Netzwerkverhalten erkennen kann. Zudem überprüfe der kommende Internet Explorer 11 ActiveX-Erweiterungen, bevor potenziell schädlicher Code ausgeführt wird.

Android fürs Business

Neben der Windows-Intel-Phalanx gibt es andere Mobile-Device-Anbieter, die bei den Tablets Android ganz klar vor Microsoft Windows nennen. So etwa Steffen Grosch von Sony: "Die derzeit wichtigsten Betriebssysteme für Business-Tablets sind Android Jelly Bean 4.2, iOS und Windows. Die weitere Entwicklung des Marktes bleibt spannend und kann momentan noch nicht vorausgesagt werden. Ein entscheidender Punkt ist und bleibt jedoch die Versorgung mit Apps. Nur wenn ein System rundum attraktiv ist, wird es auch angenommen werden und Verbreitung erfahren".

Noch deutlicher wird Mario Winter von Samsung: "Laut Strategy Analytics war im 2. Quartal 2013 auf 67 Prozent aller weltweit ausgelieferten Tablets Android installiert. Der Marktanteil von Windows 8/RT liegt bei derzeit 4,5 Prozent und steigt. Das ist ein guter Wert für ein Betriebssystem, das erst seit etwa einem Jahr verfügbar ist. Entsprechend beobachten wir die Entwicklung der Plattform weiterhin mit Spannung".

Das Panasonic TOUGHPAD FZ-A1 ist ein 10,1-Zoll-Tablet der Schutzklasse Full Ruggedized und läuft auf Android
Foto: Panasonic

HTML5-Entwickler-Framework für Android

Alexander Honigmann von Motorola sieht "aktuell Android, iOS und Windows als die drei zentralen Betriebssysteme für Business-Tablets." Das von Motorola angebotene Unternehmens-Tablet ET1 verfüge über ein Android Betriebssystem, das durch Motorola Extensions ergänzende Enterprise Funktionen erhalten habe. Um eine flexible Nutzung mobiler Anwendungen zu gewährleisten, stelle die Company Unternehmen außerdem mit der RhoMobile Suite ein plattformübergreifendes HTML5-Entwickler-Framework zur Verfügung. Damit müssten Entwickler eine Applikation nur einmal schreiben, die Applikation laufe dann mit identischem Aussehen und gleicher Handhabung - unabhängig vom Betriebssystem oder der Displaygröße auf unterschiedlichen mobilen Endgeräten, erklärt Honigmann.

Casio wiederum hat sich laut Thomas Uppenkamp sogar "für eine gehärtete Version der Android 4.04 Plattform entschieden". Auf diese Weise könnten strenge Sicherheitsvorgaben erfüllt werden, erklärt er, unter anderem reduziere die Sperrung des Zugriffes auf den Google Play Store die Gefahr von Malwareinstallationen. Zudem könne die Konfiguration von Kioskmodi sicherstellen, dass nur die für den jeweiligen Einsatzzweck relevanten Programme auf dem Tablet gestartet werden können.

Apple iOS

Obwohl Apple den Markt der Tablets mit seinen iPads anfänglich sehr stark dominierte, haben sich bei unserer Business-Tablet-Trend-Befragung im September 2013 nur wenige Verfechter von iOS zu Wort gemeldet - kein Wunder bei Apple als einzigem Hersteller. Einzig Markus Oliver Göbel von Telefónica Germany alias O2 räumt ein, dass der Fokus bei Tablet-Betriebssystemen momentan stark auf iOS liege. Generell würden Windows-Tablets und Geräte, die sich mit einer Mobile-Device-Management-Lösung gut managen lassen, wichtig sein. Zu den neuen Betriebssystemen könne man seiner Meinung nach heute noch keine generelle Aussage treffen, meint Göbel - "es wird jedoch eine Zeit dauern bis die entsprechenden Schnittstellen geschaffen werden, um diese Tablets genauso gut wie etablierte Betriebssysteme in die Unternehmenslandschaft zu integrieren".

BYOD und SECURITY

Wenn Mitarbeiter mit ihren privaten Geräten auf sensible Firmendaten von Emails bis zu Datenbanken zugreifen, sind damit in der Regel erhöhte Sicherheitsrisiken für das Unternehmen verbunden. Für IT-Verantwortliche stellt sich daher die Frage: Verbietet man den Einsatz privater Mobilgeräte komplett? Falls nicht, wie geht man mit den Risiken um?

Dazu Olaf Höhne von Intel: "BYOD und Security stehen in einem direkten Zusammenhang. Sicherheit steht an oberster Stelle, ob bei BYOD- sowie Hybrid-Lösungen oder auch bei von der Unternehmens-IT zur Verfügung gestellten Systemen." Mobile Geräte auf Basis der Intel Core vPro Prozessortechnologie mit der Intel Identity Protection Technologie und der Intel Anti Theft Technologie böten hier Unterstützung im Geschäftsumfeld, da sie weltweit verwaltet und gemanagt werden könnten, so Höhne. Zudem lasse sich passwortfreie Multifaktor-Authentifizierung (MFA) vornehmen, im Falle eines Diebstahls oder bei unbefugtem Zugriff sei es auch möglich, Systeme zu orten.

Auch Michael Melzig von Fujitsu kennt den Spagat zwischen BYOD und Security. Sein Unternehmen fördere BYOD sowohl indirekt durch die hohen Qualitätsstandards, die nur geringe Ausfallzeiten generieren, so Melzig, als auch direkt in Form von Managed Mobile Service. Fujitsu unterstütze dabei zum einen alle wesentlichen OS, zum anderen gebe es Angebote von virtuellen Arbeitsplätzen, sowohl On- als auch Off-Premise.

Dell KACE und Samsung KNOX

Ähnlich wie Fujitsu unterstützt auch Dell mobile Multivendor-Umgebungen. Dazu Michael Müller: "Wir stellen fest, dass Unternehmen auf die wachsenden Forderungen der Mitarbeiter nach mehr Mobilität und bedarfsgerechter Hardware mit einer größeren Vielfalt der bereitgestellten Systeme reagieren. Mit KACE bietet Dell eine Möglichkeit, diese Vielzahl der Endgeräte effizient zu verwalten - unabhängig von Herstellern oder Betriebssystemen".

Der Aufbau von Samsung KNOX
Foto: Samsung

Samsung-Manager Mario Winter wiederum verweist auf die hauseigene Dua-Persona-Lösung: "Mit KNOX bieten wir Unternehmen eine sichere Lösung für ihre Firmeninfrastrukturen und platzieren unsere Produkte damit ganz klar auch im Business-Sektor. Zudem benutzen immer mehr Arbeitnehmer ihr eigenes Gerät für berufliche Aufgaben. Durch Samsung KNOX und seinen verschlüsselten Container für unternehmensbezogene Anwendungen sind Android-Geräte businessfähig". Auch den eigenen App-Store unterzieht Samsung Winter zufolge ständig einer scharfen Prüfung. Alle Anwendungen, die Nutzer unter Samsung Apps finden, würden intensiv von unseren Experten auf Datensicherheit, Privatsphäre und Schadsoftware geprüft.

Motorola Extensions für mehr Sicherheit

Mit dem "zunehmenden Einsatz mobiler Endgeräte im Unternehmen, der sich im genannten BYOD-Trend widerspiegelt, steigen auch die Anforderungen an die mobile Sicherheit", erklärt Alexander Honigmann von Motorola: "Lösungen müssen zuverlässig und effizient in Geschäftsprozesse integriert werden. Motorola bietet Unternehmen außerdem nutzerspezifische Technologien für das Management mobiler Endgeräte sowie Managed Services für maximale Verfügbarkeiten und Laufzeiten. Im Bereich Security ermöglichen unsere Motorola Extensions mit wenig Aufwand das Einrichten von beispielsweise Root Detection und Prevention Mechanismen sowie Black- und Whitelists, wodurch nur freigegebene Applikationen genutzt werden können, sofern dies gewünscht wird".

Etwas unspezifischer klingen die Lösungsvorschläge von Lenovo und Motion: Dazu Volker Fassbender von Lenovo: "Sicherheit spielt die größte Rolle. Wir entwickeln aus diesem Grund Tablets, die eben genau diesen Anforderungen entsprechen". Oder Patrick Cummins von Motion: "Sicherheit ist ein zentrales Thema für professionelle Nutzer. Wir setzen dabei auf Windows, das leicht zu verwalten und zu integrieren ist - und damit für verbesserte Sicherheit garantiert".

Konkreter wird Thomas Uppenkamp von Casio: "Das Thema Security spielt bei unseren Kunden eine sehr große Rolle, weil wir fast ausschließlich mit professionellen Anwendern zu tun haben. Diese schätzen insbesondere folgende Sicherheitsmerkmale: Ein integriertes Schreib-Lese-Modul für NFC-Karten kann zur sicheren Authentifizierung bzw. gegen illegalen Zugriff genutzt werden. Abgerundet wird das Sicherheitskonzept durch einen SAM-Karten-Slot, der eine zuverlässige Verschlüsselung sensibler Daten gewährleistet".

Docking-Lösungen: Sinnvoll oder nur drahtloser Kontakt?

Bei Sony-Tablets läuft der Kontakt zur Peripherie schon weitgehend drahtlos. Trotzdem gibt es auch eine Dockingstation für das Sony Xperia Tablet Z
Foto: Sony

Die Mehrzahl der Tablet-Anbieter sieht nach wie vor eine starke Nachfrage nach hardware-basierten Docking-Lösungen für die Anbindung von Peripheriegeräten im Business-Umfeld. So etwa Olaf Höhne von Intel: "Docking-Lösungen werden verstärkt nachgefragt. Speziell dann, wenn Business-Tablets oder 2-in-1-Lösungen den PC ersetzen und nicht mehr ausschließlich als Zweitgerät genutzt werden." Ist die Produktivität des Business Tablets für den geschäftlichen Gebrauch und die Produktivität ausreichend, könne es durchaus auch als Erstgerät zum Einsatz kommen, fügt Höhne hinzu. In diesem Fall möchte der mobile Anwender auch auf einen größeren Monitor und auf andere Peripheriegeräte zugreifen können, wofür eine Docking-Lösung essentiell sei.

Jörg Wissing von Asus verweist neben den weiteren Anschlüssen auf die Lademöglichkeiten: Wenn, wie "bei Business-Kunden, nicht nur das Konsumieren von Inhalten im Vordergrund steht, bieten die Docking-Lösungen gegenüber fast allen anderen Tastaturlösungen entscheidende Vorteile. Die eingebauten Akkus sorgten für eine wesentlich längere Laufzeit. Wird das Tablet mal nicht benötigt, lädt der Akku in der Tastatur das Tablet wie ein Akkupack auf."

Wandhalterungen und Fahrzeug-Docking-Lösungen

Laut Patrick Cummins von Motion sind auch Mobile Docks, etwa als Wandhalterung oder sichere Fahrzeugeinbaulösung, sehr beliebt. Drahtlos dagegen "wird sicher zukünftig ein Thema sein". Ähnliche Erfahrungen hat auch Marco Rach von Panasonic: "Insbesondere Fahrzeugeinbau-Lösungen werden stark nachgefragt, aber auch Desktop-Dockings, mit deren Hilfe unsere leistungsstarken Geräte sowohl mobil als auch im Büro genutzt werden können und dadurch Desktop-PCs ersetzen".

Ulrich Jäger von Toshiba fasst zusammen: "Docking-Lösungen sind absolut gefragt, speziell mit dem zunehmenden Einsatz von Tablets und 2-in-1-Lösungen in Unternehmen. Denn gerade User von Tablets möchten im Business-Alltag beispielsweise bei längeren Texten oder Präsentationen nicht auf eine Standardtastatur oder einen größeren Bildschirm verzichten".

Gleichzeitig, so Steffen Grosch von Sony, gehe der Trend bei der Anbindung von Peripheriegeräten in Richtung Drahtlos: "Docking-Lösungen werden auch bei uns angefragt, so gibt es einen passenden Tischständer. Bei Sony Mobile läuft momentan jedoch fast alles drahtlos, da es dem Anwender mehr Freiheiten bei weniger Gepäck bietet". (mb)