ERP und Office

Lawson entwickelt smarte Microsoft-Integration

27.04.2009 von Frank Niemann
Den ERP-Client "Smart Office" hat der SAP-Konkurrent Lawson ausgebaut. Anwender können nun beliebige Datenfelder und -werte überwachen. Ferner bindet das Frontend Microsoft Excel und Outlook besser ein.

Der ERP-Hersteller Lawson präsentierte auf der "Conference and User Exchange" in San Diego neue Entwicklungen rund um die Business-Software-Linien M3 (vormals Intentia Movex) und S3. Überarbeitet hat Lawson beispielsweise den ERP-Client "Smart Office". Anwender neuerdings in der Lage, jedes beliebige Feld zu überwachen. Sobald ein bestimmtes Ereignis eintritt oder ein Datenfeld einen bestimmten Wert über- oder unterschreitet, erhält der Nutzer eine Benachrichtigung. Oder er kann die Software so einstellen, dass er die aktuelle Situation in einer Anzeige in seiner ERP-Benutzeroberfläche ständig im Blick hat. Beispielsweise ließe sich so überwachen, wie viel Aufwand für ein Kundenprojekt bisher angefallen ist und ob das Budget schon überschritten wurde. Nach Angaben des SAP-Konkurrenten können Endanwender solche Einstellungen selbst vornehmen, ohne hierzu IT-Experten zu Rate ziehen zu müssen.

Eine verbesserte Anbindung an Microsoft Office soll es ERP-Nutzern beispielsweise erlauben, Aufgaben in Outlook zu erzeugen, die Daten aus dem Lawson-System enthalten sowie einen Link auf eine entsprechende Softwarefunktion. Solche Tasks lassen sich auch für andere ERP-Anwender anlegen. Wer die Aufgabe angelegt hat, kann zudem überwachen, wann der Kollege sie erledigt hat.

Über Microsoft Excel können Nutzer nun nicht nur ERP-Daten abrufen, sondern auch ändern - falls man ihnen entsprechende Rechte eingeräumt hat. Eine Reihe von ERP-Anbietern arbeitet daran, die Kopplung mit Microsoft Office beziehungsweise OpenOffice zu verbessern (siehe "Grenze zwischen ERP und Office fällt").

Lawson Smart Office
ERP-Client Smart Office von Lawson
Wie andere ERP-Hersteller hat auch Lawson in mehr Benutzerfreundlichkeit investiert. Den Smart Client hat der Hersteller nun überarbeitet.
ERP-Client Smart Office von Lawson
Jedes Feld in der Benutzeroberfläche kann der Anwender überwachen lassen. Werden bestimmte Werte unterschritten, erscheint eine Warnung.
ERP-Client Smart Office von Lawson
Daten aus Lawson M3 lassen sich bequem abrufen und in Excel anzeigen. Das können aber die meisten ERP-Lösungen heute, auch wenn die Clients nicht immer so elegant aussehen.
ERP-Client Smart Office von Lawson
Der neue Client Smart Office gestattet es Nutzern nun zusätzlich, ERP-Daten direkt in Excel zu ändern. Voraussetzung sind natürlich die erforderlichen Benutzerrechte.
ERP-Client Smart Office von Lawson
Geschäftsberichte dynamisch anzuzeigen zählt laut Lawson zu den Stärken der Client-Technik.
ERP-Client Smart Office von Lawson
So kann die persönliche Startseite des Lawson-Frontends aussehen.
ERP-Client Smart Office von Lawson
Listenansichten kann der Anwender über Regeln verändern.

Bisher nur für S3 verfügbar ist eine Suchmaschine für ERP-Daten. Mit dem System sollen Anwender auf einfache Weise Daten in Lawson- und Nicht-Lawson-Software finden. Über eine Sucheingabe sind laut Hersteller Anwender in der Lage, alle Transaktionen, Dokumente, Daten und Reports über einen Kunden zu finden. Die Suchmaschine läuft in einer eigenen virtuellen Maschine. Lawson plant, die Suchfunktion auch für M3 freizugeben. Ein Datum dafür steht noch nicht fest.

Anfang des Jahres hatte Lawson zusätzliche Funktionen für die Auswertung von Geschäftsdaten (Business-Intelligence) freigegeben (siehe "Lawson analysiert Fertigungsdaten"). Auch andere ERP-Anbieter entwickeln Suchtechniken. IFS beispielsweise hatte vor zwei Jahren eine Search Engine für "IFS Applications" vorgestellt, die ähnlich zu bedienen ist wie Google (siehe "IFS integriert Suchtechnik"). Auch für SAP-Lösungen gibt es Suchmaschinen (siehe "Datenrecherche in SAP-Software").