Googles Vorstoß für eine einheitliche Handy-Plattform auf Linux-Basis erzeugt auch andernorts Betriebsamkeit. Nachdem das Linux Phone Standards Forum (LiPS) im Juni 2007 erste Teile der Linux Standard APIs veröffentlichte, sollen die Spezifikation jetzt vollständig sein.
Doch so weit wie Googles Android ist das LiPS noch nicht vorangekommen. Bereits im Sommer wurden das Referenzmodell vorgestellt, das APIs für Telefonie- und Addressbuchfunktionen von LiPS umfasst sowie eine Beschreibung der Bedienoberfläche, einschließlich Texteingabe und Tastennavigation. Neu hinzugekommen sind jetzt Schnittstellen für Kalender und Presence, aber richtige Anwendungen oder eine Benutzeroberfläche fehlen immer noch.
Google ist schon einen Schritt weiter. Das Unternehmen kann außer einer vollständigen und sauber dokumentierten API zumindest eine Bibliothekensammlung und darauf aufsetzende Basisapplikationen vorweisen, wie die Eingabe von Telefonnummern, eine Kontaktliste und einen Browser. Auch ein SDK ist schon vorhanden.
LiPS verliert sich dagegen in Versprechungen. Erste Anwendungen und weitere Spezifikationen, etwa für das Application Framework oder Schnittstellen für das Gerätemanagement, sollen 2008 erscheinen. Dazu würden Gespräche mit verschiedenen Handy-Herstellern in China und Taiwan geführt, um das Referenzmodell mit einer Hardware-Plattform zu vervollständigen.
Die Hersteller haben sich jedoch mehrheitlich auf die Seite von Google geschlagen. Auf der Liste des Suchmaschinenbetreibers finden sich Namen wie Broadcom, Qualcomm, TI und NVidia sowie die Handy-Produzenten HTC, LG, Samsung und Motorola. Zu LiPS gehören Softwarespezialisten wie ACCESS, MIZI Research und MontaVista sowie die Hardware- und Handyhersteller ARM und Huawei Technologies.