Deutsche Telekom

LTE-Ausbau startet in Kyritz, Brandenburg

31.08.2010
Die Deutsche Telekom hat ihre erste LTE-Mobilfunkstation in Betrieb genommen. Der Start des Mobilfunkstandards der vierten Generation fand im brandenburgischen Kyritz statt.

Mit der Einweihung des ersten Mobilfunkmastes mit Technik der vierten Generation im brandenburgischen Kyritz hat die Deutsche Telekom den Startschuss für den Ausbau von LTE (UMTS Long Term Evolution) abgegeben. Damit erfüllt die Telekom eines ihrer Versprechen: Sie beginnt den bundesweiten 4G-Netzausbau im Osten Deutschlands. Der Bonner Konzern kooperiert dazu mit den Netzwerkausrüstern Huawei und Nokia Siemens Networks. Letzterer lieferte auch die Technik.

LTE
LTE Performance
Mit einer Bandbreite von über 100 Mbit/s in einem 20 Megahertz breiten Funkkanal lassen sich theoretisch 4 HD-Videos parallel laden und abspielen. Weil es sich um ein Shared Medium handelt, steht jedem Nutzer nur ein Bruchteil zur Verfügung.
LTE VoIP-Telefonat
Die kurzen Latenzzeiten ermöglichen auch qualitativ gute VoIP-Telefonate - hier demonstriert von einem Mitarbeiter des LTE Entwicklungszentrums von Nokia Siemens Networks in Ulm.
LTE Modem
Während Endgeräte mit integriertem LTE-Empfang noch nicht marktreif sind, kann man bereits USB-Modems oder -Dongles erwerben.
LTE Dongle
Die Geräte sind jedoch nur für ein Frequenzband ausgelegt - weltweit sind 25 Frequenzbänder für LTE definiert.
LTE-Dongle LG
Dieser Bandsalat erschwert Roaming-Szenarien, insbesondere LTE-Handys können vermutlich nicht weltweit verwendet werden.
LTE Basisstation
Mit LTE wird die Infrastruktur der Carrier deutlich verschlankt: Der Inhalt einer LTE-Basistation passt in einen Serverschrank - auf dem Bild sind sogar zwei Basisstationen zu sehen.
LTE Mobile Core
Im Core reichen - im Idealfall - eine Mobility Management Entity (MME) und eine S-/P-Gateway.
LTE Advanced
Während LTE bereits eine effizientere Übertragung, geringere Latenzzeiten und höhere Bandbreiten als UMTS ermöglicht, soll LTE Advanced weitere Verbesserungen bringen.

Dem Kyritzer Meilenstein sollen 500 weitere Standorte bis Ende 2010 folgen. Wie in der brandenburgischen Gemeinde werden sie die sogenannten weißen Flecken erschließen. Das sind vorwiegend ländliche Gebiete, die bisher keinen schnellen Internetzugang haben. Der neue Mobilfunkstandard kann allerdings frühestens ab 2011 kommerziell vermarktet werden, bis dahin wird es nur einen Pilotbetrieb geben. Grund dafür ist das Fehlen von passenden Endgeräten. Die kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt. Bis dahin wird mit Testgeräten aus Finnland gearbeitet.

Die Telekom garantiert eine minimale Geschwindigkeit von 2 Megabit pro Sekunde. Theoretisch sind mit LTE Bandbreiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde möglich. Im Alltag rechnet der Mobilfunk-Anbieter aber eher mit 50 Megabit bei guter Netzabdeckung. UMTS und dessen Datenbschleuniger HSDPA schafft derzeit nur maximal 42 Megabit.

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