Optisch hat sich am Macbook Air nichts verändert. Nach wie vor gibt es 11- und 13-Zoll Modelle. Das 11-Zoll-Format hat sich offensichtlich bewährt, denn es tritt nun offiziell in die Fußstapfen des 13-Zoll weißen Plastik-Macbook, welches Apple sang- und klanglos eingestellt hat.
Die Anschaffungskosten für das Macbook Air hat Apple etwas gesenkt. Den Einstieg macht das 11-Zoll Macbook Air nun mit 950 Euro. Das sind 50 Euro weniger als beim Vormodell. Dennoch sind die Preise im Vergleich zu Windows-Notebooks deutlich höher. Apple will sich hier weiterhin durch Mehrleistung und Qualität vom Rest des Marktes abheben.
Macbook Air: Neue Prozessoren und Chipsätze
Die wichtigsten Änderungen hat Apple im Innern der neuen Modelle vorgenommen. Alle Macbook Air sind nun mit den neuesten Intel-Prozessoren und Chipsätzen, Codename "Sandy Bridge" ausgerüstet. Mit Sandy Bridge führt Intel eine neue Mikroarchitektur im 32-Nanometer-Fertigungsprozess ein. Neben den zwei CPU-Kernen und einem bis zu vier Megabyte großem Cache (beim optionalem Core i7) befindet sich auch ein Grafikchip in dem CPU-Gehäuse. Intel nennt diesen "HD Graphics 3000". Das 13 Zoll Macbook Pro arbeitet bereits mit diesem Chip. Er liefert eine ordentliche Leistung, kann sich aber im Vergleich zum Nvidia-Grafikchipsatz der Vorgängermodelle nicht absetzen. Hier wäre ein diskreter Grafikchip, wie Apple ihn beispielsweise im neuen Mac Mini einsetzt, wünschenswert.
Neben der üblichen 2D- und 3D Grafikbeschleunigung sorgt der Intel-Grafikkern auch für die Echtzeit-Kodierung der Facetime-Videochats. Der Hauptprozessor wird dadurch während eines Videotelefonates kaum beansprucht. Intel nennt diese Funktion Quick Sync. Apple gibt ihr jedoch keinen besonderen Namen.
Außerdem verfügen alle in den Macbook-Air-Konfigurationen erhältlichen Prozessoren über die Intel-Technologien Hyperthreading und Turbo Boost
Ausstattung der Macbook Air
Nach vielen Beschwerden hat Apple die beleuchtete Tastatur zurückgebracht. Es gab sie schon beim ersten Macbook Air, wurde jedoch in der letzten Generation weggelassen. Passend zu Lion hat Apple zwei Funktionstasten neu beschriftet. Sie rufen nun die Funktionen "Mission Control" und "Launch Pad" auf.
Wenig überraschend ist, dass Apple den neuen Macbook-Air-Modellen einen Thunderbolt-Anschluss spendiert. Damit findet man diesen schnellen Monitor- und Peripherie-Port nun in allen aktuellen Macs, mit Ausnahme des Mac Pro. Allerdings lässt Thunderbolt-Peripherie bislang immer noch auf sich warten.
Auch die weitere Ausstattung hat Apple verbessert. Mit Ausnahme des 11-Zoll-Einstiegsmodells kommen nun alle Macbook Air ab Werk mit vier Gigabyte RAM. Mehr Speicher ist allerdings nicht möglich.
Alle Konfigurationen sind mit einer internen SSD-Platte ausgerüstet, die in Form eines Speicherriegels im Gehäuse Platz findet. Die Kapazitäten reichen von 64 bis 256 Gigabyte. Neu ist, dass man nun auch das 11-Zoll-Modell per BTO-Option mit 256 Gigabyte ausstatten kann. Allerdings nur die teurere Variante und zu einem Aufpreis von 300 Euro.
Obwohl der Chipsatz in allen Modellen den schnellen SATA-3-Standard unterstützt (sechs Gigabit pro Sekunde) arbeiten die eingesetzten SSD-Flash-Riegel derzeit nur mit SATA 2 (drei Gigabit pro Sekunde). Hier verschenkt Apple Performance, denn zumindest die 256-Gigabyte-Versionen sättigen den SATA-2-Anschluss, wie wir im Test feststellen.
Verbessert hat Apple das interne Bluetooth-Modul. Es arbeitet nun nach dem Bluetooth-Standard 4.0. Gegenüber der vorherigen Version soll der neuen Bluetooth-Standard mehr Stromspar-Möglichkeiten bieten.
Notizen aus dem Testcenter
Intels Sandy-Bridge-Prozessoren haben schon den Macbook-Pro-Modellen auf die Sprünge geholfen. Auch beim Macbook Air geben sie mächtig Gas. Im Vergleich zu den veralteten Core-2-Duo-Chips aus der Vorgängergeneration messen wir eine 1,8 bis 2,6 mal höhere Rechenleistung. Wie immer profitieren rechenintensive Anwendungen, die Gebrauch von allen zur Verfügung stehenden CPU-Kernen machen, am meisten.
Beim 3D-Rendern in Cinema 4D erreichen die neuen Chips bis zu 2,6 mal mehr Leistung. Beim Kodieren von MP3-Dateien in iTunes messen wir hingegen nur den Faktor 1,8. Dennoch kann man sagen, dass Apples Aussage von einer "doppelten Leistung" weitgehend der Wahrheit entspricht.
Weit weniger stark fällt der Leistungszuwachs in puncto Grafikbeschleunigung aus. Intels integrierter Grafikkern tut sich schwer, die starke Chipsatz-Grafik von Nvida aus den Vorgängermodellen hinter sich zu lassen. Das Bild ist zwiespältig. In aktuellen 3D-Spelen wie Call of Duty 4 bleiben die neuen Modelle hinter den Vorgängern. Hier messen wir nur etwa 70 bis 75 Prozent der Bildraten. Ältere Spiele schneiden schon etwas besser ab, in Doom 3 liegen die Systeme in etwa gleichauf. Beim synthetischen Open-GL-Test von Cinebench 11.5 erreicht der Intel-Chips hingegen deutlich mehr Punkte als der Vorgänger.
Besser ist das Ergebnis beim Core-Image-Test. Apple hat die Beschleunigung von Grafikfiltern in Lion offensichtlich gut auf den Intel-Chip angepasst, denn hier messen wir wieder die 1,4- bis 2,2-Fache Leistung.
Displays in der Labormessung
An den Displays hat Apple im Vergleich zu den Vorgängern nichts geändert. Beide Modelle kommen mit TN-Panels und LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Helligkeit liegt nach unseren Messungen bei etwa 330 Candela pro Quadratmeter. Das ist für einen normalen Betrieb um Büro und daheim völlig ausreichend. Auch unter freiem Himmel kann man die Displays noch gut ablesen, allerdings stört hier die Hochglanzoberfläche, die unangenehm spiegelt. Der Farbraum ist unverändert. Er reicht für die meisten Anwendungen aus. Aufgrund der starken Farbveränderungen bei spitzen Blickwinkeln, wie sie alle TN-Panels aufweisen, sollte man jedoch keine farbkritischen Arbeiten am Macbook Air verrichten.
Unsere Reaktionszeitmessungen ergeben eine SWS-Schaltzeit von gut 20 Millisekunden. Das ist ein durchschnittlicher Wert. Optisches Nachziehen bemerken wir im normalen Betrieb nicht, passionierte Spielernaturen werden allerdings mit den Display nicht glücklich werden, wobei Spieler allein schon aufgrund der mäßigen 3D-Beschleunigung das Macbook Air kaum erwählen werden.
Akkulaufzeit und Geräuschentwicklung
Trotz der deutlich höheren Leistung brauchen die aktuellen Modelle nicht mehr Strom. Unsere Messungen bescheinigen den neuen Macbook-Air-Modellen sogar längere Laufzeiten. Im Belastungs-Szenario, bei voll aufgedrehter Helligkeit und beim Abspielen von Video halten die Geräte zwischen drei und fünfeinhalb Stunden durch. Mehr als genug für einen Kinofilm in Überlänge.
Beim Surfen über Wi-Fi mit halber Display-Helligkeit messen wir beim 13-Zoll-Modell sogar bis zu acht und beim 11-Zoll-Modell immerhin fast sechs Stunden. Den Vorgängern ging hier die Puste meist früher aus.
Im Normalfall bleiben die Macbook Air Modelle sehr leise - nicht zuletzt wegen der SSD-Festplatte. Reizt man sie hingegen richtig aus, wird es schnell laut. Besonders bei längeren Spiele-Sessions in anspruchsvollen 3D-Spielen dreht der Lüfter auf und dröhnt mit zwei bis drei Sone vor sich hin.
Kaufempfehlung und Fazit
Die neuen Macbook-Air-Modelle bieten gegenüber Ihren Vorgängern eine deutliche Leistungssteigerung. Intels Sandy-Bridge-CPUs liefern einen ordentlichen Schub. Lediglich bei der 3D-Leistung ist Stillstand oder sogar leichter Rückschritt angesagt. Zum Ausgleich bekommt man hingegen eine respektable Akkulaufzeit.
Vorzüge: deutlich mehr CPU-Leistung, Thunderbolt-Port, lange Akkulaufzeit
Nachteile: mäßige Grafikleistung, nach wie vor hohe Preise
Macbook Air Ausstattung und Bewertung |
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Modell |
Macbook Air 13 Zoll 1,7 GHz |
Macbook Air 13 Zoll 1,8 GHz |
Preis |
€ 1499, CHF 1649 |
€ 1649, CHF 1749 |
Gesamtwertung |
1,9 gut |
1,9 gut |
Einzelwertung |
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Leistung (50%) |
1,8 |
1,7 |
Ausstattung (15%) |
1,5 |
2,5 |
Handhabung (10%) |
1,7 |
1,7 |
Ergonomie & Verbrauch (25%) |
2,1 |
2,2 |
Testurteil |
+ geringes Gewicht, gutes Display, sehr lange Akkulaufzeit, hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD |
+ geringes Gewicht, gutes Display, lange Akkulaufzeit, hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD |
|
- mäßige Grafikleistung, hoher Preis |
- mäßige Grafikleistung, hoher Preis |
Technische Angaben |
||
Display |
13,3 Zoll LED-Backlight |
13,3 Zoll LED-Backlight |
Auflösung |
1440 x 900 Pixel (glänzend) |
1440 x 900 Pixel (glänzend) |
Prozessor |
Intel Core i5 (Dual Core) |
Intel Core i7 (Dual Core) |
CPU-Takt |
2x 1,7 GHz |
2x 1,8 GHz |
Level-2/3-Cache |
3 MB shared Level 3 |
4 MB shared Level 3 |
Systembus |
1333 MHz |
1333 MHz |
Speicher (standard) |
4 GB DDR3 SDRAM |
4 GB DDR3 SDRAM |
Speicher (maximal) |
4 GB (fest verbaut) |
4 GB (fest verbaut) |
Grafikchip |
Intel HD Graphics 3000 |
Intel HD Graphics 3000 |
Videospeicher |
384 MB 1 |
384 MB 1 |
Grafikbus |
Chipsatz |
Chipsatz |
Externer Monitor |
Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel |
Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel |
Massenspeicher |
256 GB Flash-Speicher |
256 GB Flash-Speicher |
Ethernet |
10/100BASE-T über USB-Adapter |
10/100BASE-T über USB-Adapter |
Drahtlos |
Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0 |
Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0 |
Externe Anschlüsse |
1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss, SDXC-Kartensteckplatz |
1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss, SDXC-Kartensteckplatz |
Integrierter Lithium-Polymer-Akku |
50 Wh, bis zu 7 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby |
50 Wh, bis zu 7 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby |
Größe (H/B/T) in cm |
1,7/32,5/22,7 |
1,7/32,5/22,7 |
Gewicht |
1,35 kg |
1,35 kg |
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Macbook Air Ausstattung und Bewertung |
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Modell |
Macbook Air 11 Zoll 1,8 GHz |
Macbook Air 11 Zoll 1,6 GHz |
Preis |
€ 1599, CHF 1699 |
€ 1149, CHF 1249 |
Gesamtwertung |
2,0 gut |
2,2 gut |
Einzelwertung |
||
Leistung (50%) |
1,6 |
2 |
Ausstattung (15%) |
2,5 |
2,8 |
Handhabung (10%) |
1,5 |
1,5 |
Ergonomie & Verbrauch (25%) |
2,9 |
2,9 |
Testurteil |
+ extrem kelin und leicht, gutes Display, sehr hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD |
+ extrem kelin und leicht, gutes Display, hohe Rechenleistung, sehr schnelle SSD |
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- mäßige Grafikleistung, hoher Preis |
- mäßige Grafikleistung, hoher Preis, geringe Flash-Kapazität |
Technische Angaben |
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Display |
11,6 Zoll LED-Backlight |
11,6 Zoll LED-Backlight |
Auflösung |
1366 x 768 Pixel (glänzend) |
1366 x 768 Pixel (glänzend) |
Prozessor |
Intel Core i7 (Dual Core) |
Intel Core i5 (Dual Core) |
CPU-Takt |
2x 1,8 GHz |
2x 1,6 GHz |
Level-2/3-Cache |
4 MB shared Level 3 |
3 MB shared Level 3 |
Systembus |
1333 MHz |
1333 MHz |
Speicher (standard) |
4 GB DDR3 SDRAM |
4 GB DDR3 SDRAM |
Speicher (maximal) |
4 GB (fest verbaut) |
4 GB (fest verbaut) |
Grafikchip |
Intel HD Graphics 3000 |
Intel HD Graphics 3000 |
Videospeicher |
384 MB 1 |
384 MB 1 |
Grafikbus |
Chipsatz |
Chipsatz |
Externer Monitor |
Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel |
Mini-Displayport bis 2560 x 1600 Pixel |
Massenspeicher |
256 GB Flash-Speicher |
128 GB Flash-Speicher 2 |
Ethernet |
10/100BASE-T über USB-Adapter |
10/100BASE-T über USB-Adapter |
Drahtlos |
Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0 |
Wi-Fi 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0 |
Externe Anschlüsse |
1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss |
1x Thunderbolt/Mini-Displayport, 2x USB 2.0, Kopfhörer-Minianschluss |
Integrierter Lithium-Polymer-Akku |
35 Wh, bis zu 5 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby |
35 Wh, bis zu 5 Stunden Laufzeit, 30 Tage Standby |
Größe (H/B/T) in cm |
1,7/30/19,2 |
1,7/30/19,2 |
Gewicht |
1,08 kg |
1,08 kg |
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Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.