Mangelware Ingenieure

07.06.2006 von Dorothea Friedrich
Deutschlands knappstes Gut sind Ingenieure. Knapp 40 Prozent der deutschen Unternehmen stoßen derzeit bei der Besetzung freier Ingenieurstellen auf Schwierigkeiten.

Ein Jahr zuvor war dies nur bei 29 Prozent der Firmen der Fall. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Recruitment Trends 2006“ der europäischen Jobbörse Stepstone. An ihr beteiligten sich mehr als 2100 Personalmanager in acht europäischen Ländern. Verglichen mit den europäischen Nachbarn gestaltet sich die Suche nach Ingenieuren in Deutschland besonders problematisch, denn europaweit melden nur 30 Prozent der Personalmanager einen Engpass an qualifizierten Ingenieuren. Aber auch hier ist die Tendenz steigend.

Auch die Nachfrage nach IT-Fachkräften steigt: Während zwei Jahre zuvor bereits 21 Prozent der deutschen Unternehmen Schwierigkeiten hatten, geeignete IT-Kräfte zu finden, sind es heute schon 25 Prozent. In den Niederlanden ist der Bedarf an IT-Fachkräften dramatisch gewachsen und stellt dort ein Drittel der Unternehmen vor zunehmende Probleme. Noch zwei Jahre zuvor galten nur bei 14 Prozent der niederländischen Unternehmen IT-Profis als Mangelware.

Der Bedarf an Vertriebsspezialisten ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, befindet sich aber immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Immerhin 24 Prozent der deutschen Unternehmen haben heute Probleme, freie Stellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. 2005 meldete noch knapp ein Drittel einen Engpass an Vertriebsprofis.

Interne Personalentwicklung notwendig

Eine gezielte interne Personalentwicklung wird von Unternehmen in nahezu allen Ländern als Strategie im Kampf gegen den schon heute existierenden Fachkräftemangel angesehen. Neben der Qualifizierung eigener Mitarbeiter setzen Unternehmen aber auch auf eine vorausschauende Rekrutierung sowie den Aufbau eines firmeneigenen Talent-Pools, der mit Hilfe spezieller Software aufgebaut und durch Bewerbungsprozesse gefüllt werden kann.