Relationale Datenbanken verknüpfen große Datenmengen miteinander und ermöglichen einen schnellen Zugriff darauf. Strategische Business-Kenngrößen lassen sich damit in Text- oder Grafikform abbilden. Im Microsoft Windows Server Umfeld dominiert der hauseigene SQL Server mit einer optimierten Vernetzung zur Office Suite. Dies ist auch die primär avisierte Zielgruppe, die das Unternehmen adressiert. Zudem soll der normale Office-Anwender ohne spezialisierte IT-Fachkenntnisse in der Lage sein, ansprechende Reports und Auswertungen zu erstellen (Self-Service).
Neben dem SQL Datenbankserver aus dem Haus Microsoft gibt es unter anderem noch die Konkurrenten Oracle (inklusive MySQL), Informix, DB2, Teradata und Sybase. Mittlerweile bei Version 10 angekommen, bietet der Microsoft SQL Server seit dem Jahr 2008 zahlreiche Neuerungen. Im englischsprachigen Raum kommt die Bezeichnung Sequel-Server noch oft zur Anwendung (SEQUEL: „Structured English Query Language“).
Die dritte und aktuelle Community Technology Preview (CTP) von November 2009 bietet einen Ausblick auf die kommende Version 10.5 für Anfang Mai 2010. Microsoft nennt die Datenbanklösung MS SQL Server 2008 R2. Weitere Neuerungen werden laut Microsoft bis zur endgültigen Version nicht hinzukommen.
Versionen von SQL Server 2008 R2
Microsoft bietet die Community Technology Preview von SQL Server 2008 R2 – und somit zum Launch auch die marktfähige Version – in einer 32- und 64-Bit-Version. Außerdem gibt es die Datenbanklösung dann in verschiedenen zielgruppenorientierten Editionen.
Microsoft ergänzt die R2-Lösung im Vergleich zum Vorgänger um die zwei neuen Premium-Editionen „Datacenter“ und „Parallel Data Warehouse“. Beide Varianten unterstützen bis zu 256 logische Prozessoren. Ein Prozessor in seinem Gehäuse entspricht in der Terminologie einem Socket. So entspricht beispielsweise eine Quad-Core-CPU mit vier Kernen lediglich einem Socket.
Microsoft wird beim SQL Server 2008 R2 folgende Core-Server-Editionen anbieten:
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Datacenter: >8 Sockets, >25 Instanzen
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Parallel Data Warehouse: Share Nothing Architecture
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Enterprise: bis zu 25 Instanzen
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Standard: maximal 4 Sockets
Zusätzlich sind folgende Spezial-Editionen geplant:
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Workgroup: maximal 2 Sockets, 4 GByte RAM
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Web: maximal 4 Sockets
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Developer: bis zu 25 Instanzen
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Express: kostenlos, Nachfolger von Desktop Engine (MSDE), 1 Socket, 1 GByte RAM, 4 GByte Datenbankgröße
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Compact Edition: kostenlos
Die neue „Datacenter“-Edition basiert auf der von Enterprise und wurde als hochperformante Datenplattform entworfen, die auch den höchsten Skalierungsfaktor bietet. Besondere Merkmale dieser Edition sind:
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Applikations- und Multi-Server-Management mit mehr als 25 Instanzen
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Optimiert für virtualisierte Systemumgebungen
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Hochskalierbare, komplexe Ereignisverarbeitung (CEP)
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Unterstützung für mehr als acht Sockets und bis zu 256 logische Prozessoren für die größte Skalierung
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Nur durch den Hauptspeicher des Betriebssystems begrenzt
In der Tabelle finden Sie die Historie der bisherigen SQL-Versionen von Microsoft:
Jahr |
Version |
1989 |
Version 1 für OS/2 |
1992 |
Version 4.2 für OS/2 |
1995 |
Version 6.0 für Windows NT |
1996 |
Version 6.5 für Windows |
1999 |
Version 7.0 / neue DB-Engine + Codebasis |
2000 |
Version 8.0 / SQL Server 2000 |
2005 |
Version 9.0 / SQL Server 2005 „Yukon“ / Unterstützung für .NET |
2008 |
Version 10.0 / SQL Server 2008 |
2010 |
Version 10.5 / SQL Server 2008 R2 “Kilimanjaro“ |
Features der Data-Warehouse-Edition
Für Data Warehouse (DWH) ist die "SQL Server 2008 R2 Parallel Data Warehouse"-Edition (zuvor unter Projekt "Madison" bekannt) optimiert. Die auf massive parallele Verarbeitung (MPP) optimierte Version soll durch Kompatibilität zu Standard-Industrie-Hardware die Kosten niedrig halten. Somit kann auch eine heterogene Systemumgebung beibehalten werden, was den Return on Investment (ROI) verbessert.
Die neuen Merkmale, die die „Parallel Data Warehouse“-Edition bis zu Hunderte von Terabyte skalieren lässt, sind im Einzelnen:
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10 bis 100 Terabyte durch die MPP-Architektur
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Erweiterte DWH-Möglichkeiten wie "Star Join Queries" und "Change Data Capture"
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Integration mit SSIS, SSRS und SSAS
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Hub- und Spoke-Architektur
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Unterstützung des Industriestandards für DWH
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Vorhersagbare Leistung beziehungsweise Antwortverhalten
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Einsatz von Standardhardware möglich
"Star Join"-Abfragen optimieren die Abfragen im DWH, und "Change Data Capture" führt dazu, dass nur geänderte Daten geschrieben werden müssen. Ein deterministisches Antwortverhalten liegt dann vor, wenn idealerweise die Antwortzeit des SQL Servers nur von der Anzahl der Ressourcen (Prozessoren, Clusterknoten) abhängig ist und nicht etwa von der Tabellengröße oder den Daten darin.
Data-Warehouse-Edition kommt als Appliance
Microsoft bringt "SQL Server 2008 R2 Parallel Data Warehouse" in Form einer Appliance auf den Markt. Die Datenbanklösung verhält sich als Enterprise-Hub so, dass Daten an unterschiedliche Adressaten wie Geschäftseinheiten oder Fachabteilungen (Spokes) verteilt werden. Für dedizierte hochperformante Lösungen können diese Daten dann weiterverteilt werden.
Entwickelt wurde diese Appliance von dem Unternehmen DATAllegro, welches Microsoft übernommen hat. Der Vorteil der verwendeten MPP-Architektur auf Standard-Hardware liegt darin, dass eine große Datentabelle auf mehrere physikalische Knoten partitioniert werden kann und somit eine "Shared-Nothing-Architecture" existiert. Auf jedem Knoten läuft eine eigene unabhängige DB-Instanz, womit die Performance maximiert wird. In der Gegenüberstellung dazu zählt beispielsweise der Real-Application-Cluster (RAC) von Oracle.
Unabhängige Datenbankserver werden dazu über ein High-Speed-Netzwerk miteinander verlinkt und bilden so die Appliance. Auch besteht die Möglichkeit, ein Grid aufzubauen, wobei DB-Server in anderen Appliances DB-Anfragen beantworten können.
Kostenlose Developer-Version
Für Entwickler bietet Microsoft eine kostenlose „Developer“-Edition von SQL Server 2008 R2 an. Die Entwicklervariante besitzt den gleichen unbeschränkten Funktionsumfang wie die Enterprise-Edition, darf allerdings nur für den nicht kommerziellen Einsatz im Unternehmen verwendet werden. Microsoft hat auch in die Core-Editionen investiert. Während die Datacenter-Edition für das Management mit mehr als 25 Instanzen ausgelegt ist, sind es bei der Enterprise-Edition bis zu 25 Instanzen.
PowerPivot für SharePoint unterstützt das Hosting und Management von PowerPivot-Applikationen in SharePoint. Die Datenkonsistenz zwischen heterogenen Systemen sichert bei SLQ Server 2008 R2 der neue "Master Data Service". Die Datenkompression soll nun auch für die Unicode-Kodierung UCS-2 funktionieren.
In der Standard-Edition, die in der Multi-Server Management Console administriert werden kann, kommt nun eine Backup-Komprimierung zum Einsatz. Daten-Backups sollen damit um bis zu 60 Prozent kompakter werden und sich somit schneller ablegen lassen.
Als Zielgruppe für SQL Server 2008 R2 werden sogenannte "Business-Intelligence (BI)-Unternehmen" angesprochen, um Informationen dort bereitzustellen, wo Mitarbeiter sie benötigen – die sogenannten "Self-Service-BI-Lösungen".
Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die Hauptfunktionen der Community Technology Preview von Microsofts SQL Server 2008 R2:
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Ein neuer Kontrollpunkt-Explorer für die zentrale Verwaltung mehrerer Instanzen und der Anwendungsnutzung
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Integrierte Assistenten unterstützen Sie beim schnellen Einrichten und Registrieren von Instanzen und Datenebenen-Anwendungskomponenten in der Zentralverwaltung
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Dashboard-Blickpunkte für einen schnellen Überblick in die Anwendungs- und Instanznutzung
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Report Builder 3.0
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PowerPivot für Microsoft Excel 2010
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Master Data Services
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StreamInsight-Kerntechnologiemodul
Support & unterstützte Plattformen
Microsofts SQL Server 2008 R2 – Codename „Kilimanjaro“ – findet eine breite Unterstützung von den Windows-Server-Betriebssystemen, die mindestens ein Service-Pack 2 (SP2) installiert haben: Windows Server 2003 SP2, Windows Server 2008 SP2 und Windows Server 2008 R2 mit 32 oder 64 Bit. Die Datenbanklösung arbeitet auch unter Windows Server 2008 R2 für Intels Itanium (IA64). Der Einsatz unter Microsofts Virtualisierungsumgebung „Hyper-V“ wird ebenfalls unterstützt.
Die 32-Bit-Version von SQL Server 2008 R2 kann auch im 32-Bit-Subsystem „Windows on Windows“ (WOW64) auf einem 64-Bit-Betriebssystem installiert werden. Die Standard- und Spezial-Editionen sind auch auf den Desktop-, Tablet- und Media-Versionen von Windows XP, Windows Vista SP2 und Windows 7 lauffähig. Nicht unterstützt werden die „Server-Core-Installationen“ von Windows Server 2008 SP2 und Windows Server 2008 R2.
Itanium (IA64)-basierte Server mit Windows Server 2003 oder 2003 R2 werden für den „Reporting Service“ nicht mehr unterstützt. Hier ist bindend vorher auf Windows Server 2008/R2 zu migrieren, wenn man den Service weiterhin nutzen möchte. Als Basis für die neue Datenbanklösung sieht Microsoft idealerweise Windows Server 2008 R2. (cvi)