Microsoft Cloud

Nadella wirbt für mehr Vertrauen in die Public Cloud

07.10.2016 von Manfred Bremmer
Im Rahmen seiner aktuellen Europa-Tour stattete Microsoft-CEO Satya Nadella auch dem Hauptstadt-Büro in Berlin einen Besuch ab. Sein vorderstes Anliegen dabei: Gemeinsam mit RZ-Partner Tim Höttges deutschen Unternehmen die vielen Vorteile der Microsoft Cloud Deutschland aufzuzeigen und ihre Vorbehalte zu nehmen.
Satya Nadella warb in Berlin für die Microsoft Cloud Deutschland.

"Unsere Mission ist es, die deutschen Bürger, Unternehmen und politischen Organisationen dabei zu unterstützen, mehr zu erreichen", erklärte Satya Nadella vor 200 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien in Berlin. Dafür sei aber nicht nur Technologieverständnis, sondern auch das Vertrauen der Kunden notwendig. Die Basis dafür bilde die Infrastruktur. "Unsere strategische Partnerschaft mit der Deutschen Telekom bietet deutschen Unternehmen noch mehr Wahlmöglichkeiten und Vertrauen darin, wie ihre Daten verarbeitet und wo sie gespeichert werden", so Nadella.

Microsoft hat nach eigenen Angaben allein im vergangenen Jahr die Kapazitäten seiner europäischen Cloud-Angebote verdoppelt und insgesamt mehr als drei Milliarden Dollar (rund 2,7 Milliarden Euro) in neue Rechenzentrumsregionen in Deutschland, Österreich und Finnland sowie in bereits bestehende in Dublin und Amsterdam investiert.

Als Reaktion auf die bekannte "German Angst" ging das Unternehmen hierzulande einen Sonderweg: Mit Microsoft Azure Deutschland bietet Microsoft seit dem 21. September auch aus deutschen Rechenzentren in Frankfurt/Main und Magdeburg (Biere) Public-Cloud-Infrastruktur-, Plattform- und IoT-Dienste an - zusätzlich zu dem bisherigen öffentlichen, privaten und hybriden Microsoft-Cloud-Lösungen. Im ersten Quartal 2017 soll auch Office 365 aus der Microsoft Cloud Deutschland bereitgestellt werden, bis Mitte kommenden Jahres dann auch Dynamics 365.

Die Daten werden dabei ausschließlich in Deutschland gespeichert, der Datenaustausch läuft über ein privates, vom Internet getrenntes Netzwerk. Zudem erfolgt die Kontrolle des Zugriffs auf Kundendaten durch Telekom-Tochter T-Systems als Treuhänder. Auf diese Weise, so Microsoft, könnten auch Vertreter streng regulierter Branchen ihre digitale Transformation erfolgreich mit Public-Cloud-Lösungen vorantreiben - von Big-Data- und Machine-Learning-Szenarien bis hin zum Internet der Dinge.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

"Cloud ist Erfolgsfaktor für die digitale Transformation"

"Die Cloud ist die Chance für die drängendsten Probleme dieser Zeit", betonte der Microsoft-Chef, und sei ein wichtiger Erfolgsfaktor für die digitale Transformation in Deutschland. Dabei gehe es aber nicht nur um die bereitgestellte Technologie, sondern darum, was Partner und Kunden damit machten. So stehe mit Azure nun der weltweit erste AI Supercomputer für alle deutschen Entwickler bereit und biete das umfangreichste Set an Datendiensten und die meisten State-of-the-Art-Services. Durch den Wechsel in ein Application-Modell würde der Zugang darauf nun demokratisiert.

Nadella wies darauf hin, dass auch Office 365 nicht nur den Wechsel in die Cloud bedeute, sondern ein völlig anderes Arbeiten ermögliche. Die demnächst in der Cloud verfügbare CRM-Lösung Dynamics 365 bewirke eine weitere Veränderung der Geschäftsprozesse.

"All diese Dinge verbessern die Wettbewerbsfähigkeit, in diesem Fall für deutsche Firmen, weil sie neue Geschäftsmodelle ermöglichen", betonte Nadella: "Ich habe in meinen mehr als 25 IT-Jahren nichts gesehen, das so transformierend sein kann wie die Cloud!"

Höttges: "Die Deutschen sind muffelig bei der Cloud"

Nadellas Nachredner Tim Höttges wies darauf hin, dass Deutschland erst einen Bruchteil des Cloud-Potenzials realisiert habe. Jetzt gelte es, die verschiedenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und den Wirtschaftsstandort mit einem digitalen Ruck weiter nach vorne zu bringen "Die Cloud ist mehr als Mail und Daten, sie kann alles", betonte der Telekom-Chef. und verwies als Beispiel auf das Schweizer Messer, mit dem man mehr als nur Äpfel schälen könne: "Wir müssen nur unsere Sicht verändern, wie wir damit umgehen."

Telekom-Chef Tim Höttges setzt bei der Digitalisierung auf die zweite Halbzeit.

Eine besondere Rolle misst Höttges dabei wenig überraschend der Microsoft Cloud Deutschland mit der Telekom als Datentreuhänder zu. Geschäftskunden aller Größen und Branchen hätten damit die Möglichkeit, ihre digitalen Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und damit zu wachsen. Und mit Microsoft Azure könne man den Kunden 66 standardisierte Applikationen anbieten, dies sei quasi das Schweizer Messer für IoT.

"Ich habe es bereits früher gesagt: Die erste Hälfe der Digitalisierung haben wir krachend verloren, aber in der zweiten Hälfte haben wir enorme Chancen", erklärte der Topmanager und verwies insbesondere auf die Weltmarktführung der hiesigen Industrie bei Embedded und Maschinenbau. Allerdings seien die Deutschen "muffelig bei der Cloud", nur 23 Prozent der Unternehmen nutzten die Public Cloud, der Industrieschwerpunkt liege in der Private Cloud.

Der Telekom-Chef beklagte auch die geringe Entscheidungsfreude hierzulande: "Wir sind Weltmeister in Pilotprojekten, aber wenn es zur Sache geht, etwas zu zögerlich." Dabei müssten die deutschen Unternehmen jetzt investieren, um gegenüber der weltweiten Konkurrenz nicht in die Hinterhand zu geraten, erklärte Höttges und zitierte den TSMC-Gründer Morris Chang: "Execution without strategy is aimless, but strategy without execution is useless".

Dabei sei man bereits am digitalen Breakeven angelangt, nach dem es steil aufwärts gehe, ermutigte der Telekom-Chef die Zuhörer. Alle Rahmenbedingungen seien gesetzt, darunter auch ein sicherer Rechtsrahmen.

Die Geschichte der Deutschen Telekom
Deutsche Telekom
Skandale, Krisen und Höhepunkte. Die Geschichte der Deutschen Telekom im Zeitraffer.
Berlin: Erstes Telefon von Siemens (1877)
Im Herbst 1877 wird zum ersten Mal mit einem „Apparat für die telegraphische Übertragung von sprachlichen oder anderen Tönen“ von Alexander Graham Bell in Berlin telefoniert.
Erste Telefonzelle (1904)
Erste Telefonzelle in Deutschland von Wilhelm Quante in Berlin
Erstes Autotelefon (1958)
Die ersten Autotelefone waren unhandlich. Sie wogen 16 Kilogramm. Das Hauptgerät befand sich daher im Kofferraum. Telefoniert wurde im A-Netz bis 1977.
Early Bird (1965)
Der erste kommerzielle Nachrichtensatellit „Early Bird“ ermöglicht es zum ersten Mal von Deutschland in die USA im Selbstwahlverfahren anzurufen.
Fräulein vom Amt
Das „Fräulein vom Amt“ vermittelte von Hand Telefongespräche in Fernsprechämtern. Im Frühjahr 1966 schloss in Uetze bei Hannover die letzte Handvermittlung der Deutschen Bundespost.
Tim Berners-Lee
Anfang der 90er entwickelte Tim Berners-Lee an der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN die Auszeichnungssprache HTML (Hypertext Markup Language). Berners-Lee macht das Internet massentauglich.
D1 kommt (1992)
Das D1-Mobilfunknetz soll nach eigenen Angaben der Deutschen Telekom „nahezu abhörsicher“ sein. Es basiert auf dem GSM (Global System for Mobile Communications)-Standard. 1994 telefonieren etwa eine halbe Million Teilnehmer im T-D1-Netz.
Deutsche Telekom
Hauptsitz der Deutschen Telekom in Bonn.
Erster Börsengang der Deutschen Telekom (1996)
Ron Sommer bringt am 18. November 1996 die Deutsche Telekom erstmalig an die Börse. 1,8 Millionen Privatanleger zeichneten die Aktien zu einem Emissionspreis von 28,50 DM (14,57 Euro).
Robert T-Online (1999)
Die Deutsche Telekom entwickelte mit der Werbeagentur Citigate SEA den Avatar Robert T-Online. Robert warb von 1999 bis 2003 im Auftrag des Magenta-farbenen Unternehmens erst für T-Online und später für T-Com.
Kai-Uwe Ricke (2002 – 2006)
Kai-Uwe Ricke tritt am 14. November 2002 die Nachfolge vom Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Helmut Sihler an und wird neuer Vorstandsvorsitzender. Sihler löste für eine kurzen Übergang Ron Sommer ab. Vier Jahre später, am 13. November 2006, wird Ricke von René Obermann abgesetzt.
René Obermann
René Obermann war von 2002 bis Dezember 2006 Vorstandsvorsitzender von T-Mobile International AG. Seit November 2006 nimmt er die Position des Vorsitzenden des Vorstandes der Deutschen Telekom AG ein.
Bundesnetzagentur (2005)
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) löst am 13.07.2005 die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) ab. Die BNetzA regelt den u.a. den Telekommunikations-Markt und schafft Chancengleichheit.
LKW-Maut (2005)
Ab 1. Januar 2005 gilt eine LKW-Maut für deutsche Autobahnen. Die Deutsche Telekom ist mit 45 Prozent als Gesellschafter von Toll Collect an der Umsetzung und dem Betrieb beteiligt.
Prof. Anja Feldmann Ph.D.
Prof. Anja Feldmann Ph.D. (v.l.) leitet den Lehrstuhl "Intelligent Networks" und "Management of Distributed Systems" an der "Telekom Innovation Laboratories" (T-Labs) seit 2006. Schwerpunkt ist die Erforschung des Aufbaus von verteilten Systemen für künftige Anforderungen der Kommunikation.
Friedrichshafen als T-City (2007)
Die Stadt Friedrichshafen gewann am 21. Februar 2007 den ausgeschriebenen Ideen-Wettbewerb zum Projekt T-City der Deutschen Telekom. Das Projekt läuft bis 2012. Ziel von T-City ist es, die Lebens- und Standortqualität mit modernen und innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien zu erhöhen. v.l. Josef Büchelmeier(Oberbürgermeister Friedrischshafen), Ferdinand Tempel (Leiter T-City Repräsentanz), Friedrich Fuß (Bereichsvorstand Technik T-Home) eröffnen T-City Friedrichshafen.
Manfred Balz (seit 2008)
Seit 22. Oktober 2008 ist Manfred Balz Vorstandsmitglied für das neue Ressort Datenschutz, Recht und Compliance bei der Deutschen Telekom.
LTE-Stick
LTE (Long-Term-Evolution) soll den Mobilfunkstandard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) ablösen. Die Deutsche Telekom nahm am 30. August 2010 den ersten LTE-Sendemast in Kyritz/Brandenburg in Betrieb.
Deutsche Telekom bei Nacht
Hauptsitz der Deutschen Telekom in Bonn.

Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation

Microsoft stellte auf der Veranstaltung auch die Denkschrift "Cloud for Global Good" (PDF) vor. Ziel des Werks ist es, ein einheitliches Verständnis von den rechtlichen Rahmenbedingungen der Public-Cloud-Nutzung zu fördern und Unternehmen und Organisationen anhand von Erfolgsfaktoren und Praxisbeispielen den sicheren, nachhaltigen Weg in die Cloud aufzuzeigen.

"Cloud Computing bietet die Antwort auf einige der größten Herausforderungen in der Welt. Doch wie so oft bei technologischem Fortschritt ergeben sich auch viele Fragen für die Gesellschaft", erklärte Brad Smith, President und Chief Legal Officer bei Microsoft. "Wir müssen alle zusammenarbeiten, um eine 'Cloud for Global Good' aufzubauen. Unsere Hoffnung ist, dass die Denkschrift uns allen dabei hilft, die Technologie voranzutreiben und gleichzeitig sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird."