Am 3. September 2008 hat Microsoft zwei zusätzliche Lizenzoptionen unter seinem Programm Vista Enterprise Centralized Desktop (VECD) vorgestellt, die die Einsatzmöglichkeiten von virtuellen Maschinen (VMs) auf PCs erweitern:
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Eine Lizenz erlaubt die Übertragung einer VM zwischen Maschinen unter VECD für 23 Dollar pro Jahr. Zudem wird der gelegentliche Einsatz einer VM auf einem Privat-PC erlaubt beispielsweise von einem USB-Stick oder verbunden mit einem gehosteten virtuellen Desktop.
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Die andere Lizenz ermöglicht den Einsatz einer Windows-VM auf PCs, die nicht dem Unternehmen gehören etwa einem Mitarbeiter oder Auftragnehmer. Diese Lizenz kostet 110 Dollar pro Nutzer und Jahr.
Beide Optionen sind Microsoft zufolge ab dem 1. Januar 2009 verfügbar - allerdings nur für Kunden, die einen Software-Assurance-Vertrag (SA) abgeschlossen haben. Auch wenn sich der Produktname VECD auf das aktuelle Windows-System Vista bezieht, kann Windows XP mit Downgrade-Rechten verwendet werden.
Analyse: Lizenzrahmen für PC-Virtualisierung
Durch diese Veränderungen wird Gartner zufolge ein lizenzgemäßer Rahmen für den Einsatz der PC-Virtualisierung geschaffen, Bis dato sei dies nur schwer oder sehr teuer zu implementieren gewesen. Durch den expliziten Verweis auf Rechner, die Mitarbeitern oder Auftragnehmern gehören, legalisiert Microsoft eine Windows-Nutzung, die viele Anwenderunternehmen schon seit Jahren interessiert. Allerdings bleibt der Gebrauch relativ teuer: Über eine dreijährige Laufzeit kostet die Lizenz für eine Windows-VM auf einem Rechner, der nicht dem Unternehmen gehört, 330 Dollar. Allerdings wird es erlaubt sein, die Lizenz nach einer Installation von mindestens 90 Tagen zu verschieben - nützlich beispielsweise für Berater und Zeitarbeiter.
Die Option ist aus Sicht der Gartner-Analysten ein Meilenstein in der Evolution der Lizenzen des Windows-Betriebssystems: Erstmals können Unternehmen ein Windows-OS einführen, das nicht permanent an eine physikalische Maschine gebunden ist. Die Marktbeobachter gehen davon aus, dass Microsoft im Laufe der Zeit die Flexibilität von Hardware und Lizenzen weiter steigern wird. Durch das Angebot der VECD-Option signalisiert Microsoft zudem sein fortlaufendes Bekenntnis zur Strategie der schrittweisen Einführung neuer Einsatzmodelle für die Virtualisierung.
Gartner sieht die jüngst vorgestellten Lizenzergänzungen als erste Schritte in einem langfristigen Prozess der Trennung von Windows-Lizenzen und der PC-Hardware. Auch wenn viele Kunden gegebenenfalls von dem Schritt profitieren werden, muss Microsoft die Entwicklung der Windows-Lizenzen behutsam vorantreiben. Denn die zusätzliche Komplexität bei jeder Veränderung bedeutet für einige Anwender zusätzliche Herausforderungen bei der Interpretation der Lizenzbedingungen.
Die Übertragbarkeit der Windows-VMs sorgt für mehr Innovationen im Markt, doch die begrenzte Portabilität auf PCs unter VECD bleibt nach Einschätzung der Gartner-Analysten ein Thema. Auch wenn der gelegentliche Gebrauch gehosteter virtueller Desktops und portable VMs vom Privat-PC Schritte in die richtige Richtung sind, können die Bedingungen für manche Nutzer zu eng gefasst sein.
Das empfiehlt Gartner den Unternehmen
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Implementieren Sie angemessene Richtlinien, um die Überwachung der Lizenzauflagen sicherzustellen. Lizenzprobleme tauchen vermutlich meist bei Mac-Rechnern von Mitarbeitern auf, wenn diese widerrechtlich die Lizenz des Windows-Rechners ihres Unternehmens für eine Windows-VM nutzen.
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Ziehen Sie in Betracht, ob die Netzwerksicherheit verbessert werden sollte, wenn Mitarbeiter und Auftragnehmer ihre Rechner mit einer VM der Organisation nutzen, statt nativ auf das Netzwerk zuzugreifen.
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Evaluieren Sie den Heimarbeitsbedarf für portable VMs sowie gehostete virtuelle Desktops und entscheiden Sie, ob der gelegentliche Heimgebrauch eingehalten wird. Andernfalls könnte eine teurere VECD-Lizenzoption für den Rechner eines Mitarbeiters nötig sein.
Experten zufolge hält das Thema Virtualisierung derzeit viele IT-Verantwortliche auf Trab. Im COMPUTERWOCHE-Knowledge-Center "Virtualisierung" finden Sie weitere Grundlagenartikel: