Der Tag danach

Neulich… auf dem Oktoberfest (II)

17.09.2011
Nicht nur Touristen aus der ganzen Welt wollen auf der Oktoberfest-Sause dabei sein. Seit vielen Jahren hat sich unter Münchner Unternehmen der Brauch etabliert, auch die eigenen Mitarbeiter zu diesem größten Bierfest der Welt einzuladen.

Wir wollen jetzt nicht über die sprechen, die diese Aktivität aus Spar- oder sonstigen Gründen in den letzten Jahren gestrichen haben. Viele Firmenchefs betrachten es als zusätzliche Maßnahme, etwas für die Stimmung im Unternehmen zu tun, auch wenn Korinthenkaker nur die Sauferei sehen. Und die spielt in der Tat keine unerhebliche Rolle - mit all seinen Folgen. So feierten denn auch die IT-Mitarbeiter eines Münchner Konzerns fleißig die "Wies`n" (wie das Oktoberfest unter Einheimischen noch heißt) gemeinsam in einem der großen Zelte. Und wie das nun mal in einer IT-Abteilung oft ist, duzen sich die jungen Programmierer, es herrscht ein lockerer Ton (die Birkenstock lassen grüssen), nach oben allerdings wird gesiezt. Wer nun dieses Fest schon mal besucht hat, weiß, dass das Bier nur in Literkrügen ausgeschenkt wird, dass die gute Laune schneller kommen kann als man sie erwartet. Dem Abteilungsleiter der schon erwähnten IT-Abteilung wurde es schnell unheimlich, wie familiär sich das Ganze mit zunehmendem Bierkonsum entwickelte. Er grübelte verzweifelt nach, wie er aus dieser Situation am besten herauskommen könnte. Dann setzte er zum ultimativen Befreiungsschlag an: "Liebe Kollegen, ich biete euch das Tages-du an." Der Abend war gerettet. Wer allerdings am nächsten Tag - auf nüchternen Magen und in den grauen Büros - gemeint hat, der Chef wird nun ein lockerer Mensch werden und seine Mitarbeiter weiter duzen, musste sich eines Besseren belehren lassen.

Und was ist zu tun, wenn man mit Geschäftspartnern auf das Oktoberfest in München gehen will, aber vergessen hat, einen Tisch zu reservieren? Kreativ sein! Lesen Sie hierzu weiter auf Seite 2.

Wie man ins Bierzelt kommt

Das Oktoberfest in München gilt als größtes Volksfest der Welt, dem der Ruf einer gemütlichen und gute Stimmung verbreitenden Veranstaltung vorauseilt. Verständlich also, dass die Kunden, selbst aus den entlegendsten Teilen der Welt erwarten, vom Münchner Partner zu diesem wichtigen Ereignis eingeladen zu werden. Gerade der Vertriebsabteilung eines IT-Unternehmens passierte nun das Malheur, nicht rechtzeitig Tische im Bierzelt reserviert zu haben. Denn ohne Reservierung gibt es kaum Chancen auf einen freien Platz, und mit den Kunden umherirren - das geht auch nicht.

Wie das passieren konnte? Ganz typisch für die heutige Zeit: Es wurde umstrukturiert, die gute Seele der Abteilung, die Sekretärin, war weg, und prompt war auch die Reservierung vergessen worden. Die Idee der Verkäufer: Ab zehn Uhr in der Früh bis zum Nachmittag im Turnus von zwei Stunden begann für jeweils zwei Mitarbeiter das Trinkfest, und sie hielten die Plätze besetzt. Die Chefs wussten natürlich nichts, zeigten den Kunden stolz die Münchner Bier- und Feierkultur. Man wollte sich schließlich nicht mit so einem Anfängerfehler blamieren.

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