Linked Open Data

Offene Daten besser vernetzen

03.01.2012 von Klaus Manhart
Offene Daten liegen vielfach im Internet brach. Mit dem frei verfügbaren Linked-Open-Data-Paket und dem jetzt vorgestellten LOD2-Stack stehen Unternehmen und staatlichen Einrichtungen erstmalig leistungsfähige Möglichkeiten zur Veröffentlichung und Integration offener vernetzter Daten zur Verfügung.
Linked Open Data will offene Daten besser vernetzen und leichter zugänglich machen.
Foto: lod2.eu

Trotz umfangreicher Datenbanken werden viele Informationen im Internet nicht gefunden oder verknüpft. Diesem Missstand will das Linked Open Data-Paradigma (LOD) begegnen - eine Strategie, die große Informationssammlungen im Netz intelligent vernetzt. Zu diesem Zweck treibt das Projekt LOD2 die Erforschung und Entwicklung entsprechender Werkzeuge, Methoden und Datensätze voran. Das auf vier Jahre geplante Vorhaben wird von der EU mit 7,2 Millionen Euro gefördert, von der Universität Leipzig koordiniert und bringt Wissenschaftler, Unternehmen und Service-Provider aus elf europäischen Ländern und aus Korea zusammen.

Der LOD2-Stack ist das überraschend schnelle Ergebnis nach dem ersten Projektjahr. Das Software-Paket beinhaltet Werkzeuge, die den Linked-Data-Lebenszyklus von der Gewinnung, Bearbeitung über die Anreicherung, Vernetzung, Integration bis hin zur Visualisierung von Daten unterstützen.

Als integriertes Softwarepaket von Werkzeugen verbessert der LOD2-Stack die Vernetzung, Integration und Visualisierung offener Daten und erhöht deutlich die Informationsqualität im Netz. Der Stack ermöglicht es beispielsweise Verlagen, ihre internen Metadaten über verschiedene Datenquellen hinweg zu konsolidieren und konsistent zu halten und diese mit vorhandenen externen Quellen im Web automatisiert zu verknüpfen.

Einsatzbeispiele für LOD2

Ein weiteres Beispiel: Eine Bundesbehörde möchte Feinstaubwerte deutscher Städte veröffentlichen, die in einer internen Datenbank erfasst wurden. Der installierte LOD2-Stack kann Daten ohne große Mühe veröffentlichen - und zwar in einer Form, die sowohl für Menschen als auch für Maschinen lesbar ist.

Hinzu kommt, dass der LOD2-Stack die Koordinaten der Städte mit Geodaten verknüpfen kann, so dass die Zahlen der Feinstaubdatenbank innerhalb kürzester Zeit zu einer visuellen Landkarte aufbereitet werden können. Das funktioniert auch mit Daten aus zwei unterschiedlichen Datenbanken.

Darüber hinaus ist der LOD2-Stack in der Lage, die maschinenlesbaren Daten mit frei verfügbaren Informationen aus dem Internet zu verbinden. Die zielgerichtete Suche im Netz sowie die visuelle Aufbereitung der Informationen erfolgt automatisch. Der LOD2-Stack beschleunigt und vereinfacht somit die Informationsaufbereitung und -bereitstellung im Netz erheblich. Einige Anwendungen werden durch die Software jetzt überhaupt erst möglich.

Unter http://stack.lod2.eu/ kann das Technologiepacket heruntergeladen werden.