Studie

Online-Shopping per Handy häufig teurer als am PC

31.03.2014
Online-Shopping per Smartphone wird immer beliebter: Jeder vierte Verbraucher in Deutschland kauft mittlerweile mindestens einmal im Monat mit seinem Handy im Internet ein - und zahlt unter Umständen mehr als andere Käufer. Das hat die Verbraucherzentrale bei Testeinkäufen in verschiedenen Online-Shops entdeckt.
Shopping per Smartphone oder Tablet wird immer beliebter
Foto: Beboy - Fotolia.com

Einkäufern im Internet werden auf dem Smartphone-Display häufig höhere Preise als auf dem PC-Bildschirm angezeigt. Das hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei Testeinkäufen in Online-Shops von Smartphone, Tablet und PC festgestellt. Die Verbraucherschützer führten die Testeinkäufe auf den Mobilseiten von fünf Online-Shops durch und prüften in fünf weiteren Online-Shops die Angebote ohne Drücken des Kaufen-Buttons.

"Mal fehlten Angebote komplett, mal veränderten sich Preise irreführend von der Suchliste über die Detaildarstellung über den Warenkorb bis hin zur Kasse wie von Geisterhand", berichten sie unter anderem. "Kaum zu glauben waren die Erlebnisse bei insgesamt zehn Online-Shops in der Stichprobe. Bei denen legten wir im mobilen Warenkorb Produkte ab, die es zeitgleich via PC deutlich billiger gab. Das reichte von 2,09 statt 1,04 Euro für Hygiene-Einlagen (Allyouneed) bis hin zu einem Ultrabook (Notebooksbilliger), das statt 699 satte 200 Euro mehr kosten sollte."

Shopping
Flexibilität
Flexible Lieferung ist für 51 Prozent der Befragten wichtig. Wunsch-Lieferkonzepte stehen dabei hoch im Kurs. Jeder Fünfte möch­te wählen können, wo und wann sein Paket zugestellt wird – beispiels­weise bei einem Nachbarn, einer Packstation oder an einem bestimmten Wunschtag. Jeder Vierte der befragten Online-Shopper ist als Kunde bei einer DHL-Packstation registriert. (Quelle: Studie im Auftrag der Deutschen Post: Einkaufen 4.0 - der Einfluss von E-Commerce auf Lebensqualität und Einkaufsverhalten)
Nachverfolgung
Sie wollen ganz genau wissen wann ihre Ware wo ist, und wann sie sie endlich in den Händen halten können. 61 Prozent der Befragten wollen daher die Möglichkeit haben, ihre Sendung online nachzuverfolgen.
Versandunternehmen
Dass das Versandunternehmen ihm bekannt ist bzw. dass er es vertrauenswürdig findet, erwarten 62 Prozent der deutschen Online-Einkäufer. Elf Prozent der Befragten machen den Einkauf sogar vom Versandunternehmen abhängig. Konkret möchten 30 Prozent der Online-Shopper in Deutschland von DHL beliefert werden, 13 Prozent nannten Hermes.
Produktpräsentation
Vor allem wer viel Geld dafür ausgibt möchte sich die Ware vorher ganz genau ansehen – und das nicht nur im Laden sondern auch online. Eine anschauliche Darstellung des Produkts ist 64 Prozent der Befragten wichtig.
Informationen
Die Auswahl an Produkten im Online-Handel ist enorm. Über das gesamte Angebotsspektrum wollen sich 74 Prozent der Befragten gut informiert fühlen.
Transparenz
75 Prozent der Befragten in Deutschland ist eine transparente Darstellung der Lieferbedingungen wichtig.
Schnäppchenjäger
Auf das Gefühl, den besten Preis gefunden zu haben, legen 77 Prozent der deutschen Online-Shopper Wert.
Lieferkosten
Am besten umsonst: 77 Prozent der Befragten fordern eine kostenlose Lieferung ihrer Ware.
Tempo
Besonders geduldig sind die Deutschen nicht, wenn es um ihre Online-Einkäufe geht. Eine schnelle Lieferung ist 80 Prozent der Befragten wichtig.
Retouren
Unkomplizierte Rücksendemöglichkeiten fordern 80 Prozent der Befragten von ihren Online-Händlern.
Zahlungsmethode
"Die von mir bevorzugte Zahlungsmöglichkeit auswählen zu können" nennt mit 87 Prozent eine über­wältigende Mehrheit der Deutschen als wesentliche Anforderung beim Online-Einkauf. Die klassische Rechnung ist dabei nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel. Paypal und Lastschrift/Bankeinzug stehen ebenfalls hoch im Kurs.

Ob die betreffenden Händler die von der Verbraucherzentrale beobachteten Preisunterschiede auf herkömmlichen und mobilen Websites ihrer Shops absichtlich hervorrufen oder ob dies auf technischen Problemen beruht, können die Verbraucherschützer nach eigenen Angaben nicht einschätzen. Verboten sei diese unterschiedliche Preisgestaltung zwischen PC und Handy jedoch nicht, teilen sie mit. Die Verbraucherzentrale rät Smartphone-Nutzern, beim mobilen Shopping im Internet die Einkaufsumme zeitnah mit den Preisen auf der PC-Seite des Händlers abzugleichen. Online-Bestellungen können in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware widerrufen werden.

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