Auf den ersten Blick wirkt das Pearl-Tablet wertig und mit seinen abgerundeten Ecken recht elegant. Vorne fasst ein breiter schwarzer Rahmen den Bildschirm ein, die Rückseite des Plastikgehäuses ist in Silber gehalten. Doch bei genauerem Hinsehen und Hinlangen sieht und spürt man den günstigen Preis: Das Gehäuse knarzt schon bei leichtem Druck, der äußere Rahmen schließt nicht überall bündig mit dem Bildschirm ab: An manchen Stellen steht das Display darüber hinaus, manchmal liegt es unter dem Rahmen.
Pearl Touchlet X7G im Test: Verarbeitung
Auf dem Pearl Touchlet X7G läuft Android 2.3.5: Diese Android-Version ist nicht für Tablets optimiert, Sie steuern das X7G deshalb nicht nur über dem Bildschirm, sondern auch über drei schmale mechanische Tasten. Viel Spaß macht das nicht, der Tastenhub ist viel zu flach, ein Druckpunkt kaum zu spüren. Außerdem sind die Tasten-Symbole unverständlich: Erst durch einen Blick ins Handbuch oder Ausprobieren lernt man, dass es sich um Tasten für Zurück, Startbildschirm und Menü handelt. Die Tasten sind außerdem hinterleuchtet, selbst in kompletter Dunkelheit sieht man das aber kaum. Zusammen mit dem wackligen Stecker des Micro-USB-Kabels drängt sich beim X7G nicht unbedingt der Eindruck eines hochwertig verarbeiteten Tablets auf. Pearl verspricht übrigens für das Touchlet X7G ein Update auf Android 3.0: Wann Honeycomb aufs Touchlet kommt, steht aber noch nicht fest.
Das Touchlet zeigt den üblichen Android-Startbildschirm, eine eigene Benutzeroberfläche hat sich Pearl gespart. Außer den Standard-Apps von Google wie Mail, Maps und Navigation sind nicht viele Apps vor-installiert: Pearl spendiert noch einen Datei-Manager sowie einen eigenen App-Store namens AppCenter. Das Angebot dort ist nicht sehr groß, bei den meisten Apps werden Sie in den offiziellen Android Market weitergeleitet, auf den Sie mit dem X7G ebenfalls zugreifen können. Von dort müssen Sie sich auch den Flash-Player holen, der nicht standardmäßig installiert ist: Erst dann spielt das Touchlet Flash-Videos ab. Eine Office-App oder eine App für E-Books hat Pearl nicht vorinstalliert.
Richtig gut geht das Touchlet X7G dagegen mit Multimedia-Dateien um: Es ist ein wahrer Allesfresser, was Video- und Audioformate angeht und schluckte im Test fast alle Testdateien- darunter Full-HD-MP4, AVI und MKV.
Pearl Touchlet X7G im Test: Ausstattung
Die Ausstattung des 170-Euro-Tablets ist erwartungsgemäß nicht üppig. Im Vergleich zu teureren Geräten fehlt es dem Touchlet vor allem an Speicher: Es bietet intern nur 4 GB, von denen rund 2,6 GB verfügbar sind. Allerdings können Sie dem Tablet per Micro-SD-Karte mehr Speicher spendieren. Auch eine rückseitige Foto-Kamera fehlt dem Pearl-Tablet, es besitzt nur eine sehr mäßige VGA-Kamera an der Frontseite für Internettelefonie. Dafür bietet das Pearl Touchlet X7G einen Mini-HDMI-Ausgang, um es an einen Fernseher anzuschließen sowie eine Micro-USB-Buchse. Dafür legt Pearl nicht nur wie die meisten Tablet-Hersteller ein Adapter-Kabel bei, um es mit PC oder Netbook zu verbinden. Im Karton findet sich ein weiteres Adapter-Kabel mit einer Standard-USB-Buchse: Damit können Sie USB-Speichersticks - oder Festplatten anschließen - selbst NTFS-formatierte Platten erkennt das X7G. Einen externen Speicher zeigt der installierte Datei-Manager ES Explorer übrigens als "scsi_sda1" an.
Pearl Touchlet X7G: Bedienung
Das Touchlet lässt sich nicht ganz so flüssig bedienen wie Tablets mit Android 3.0. Das liegt zum einen an der Oberfläche, die nicht an den großen Bildschirm angepasst ist, zum anderen am Telechips-Prozessor, der zwar mit 1,2 GHz taktet, aber trotzdem deutlich leistungsschwächer ist als der Tegra 2, der in den meisten Honeycomb-Tablets sitzt. Trotzdem kann man durchaus ordentlich mit dem Touchlet arbeiten: Webseiten ruckeln beim Scrollen zwar mehr oder weniger deutlich, dafür reagiert das Tablet recht flott auf Vergrößerungsgesten. Auf Webseiten mit vielen Bildern und Elementen funktioniert das Scrollen und Vergrößern allerdings langsamer. Die meisten Apps starten in ein bis zwei Sekunden, und auch durch Menüs blättern Sie recht flott.
Pearl Touchlet X7G: Bildschirm
Wie bei allen günstigen Tablets ist der Bildschirm beim Pearl Touchlet X7G ein großer Schwachpunkt: Er ist nicht besonders hell, was ihn wegen seiner spiegelnden Oberfläche unter freiem Himmel praktisch unbrauchbar macht. Drinnen nervt sein eingeschränkter Blickwinkel: Selbst wenn Sie das Tablet nur leicht kippen, saufen Farben ab und die Darstellung verliert deutlich an Kontrast. Spiele, die den Lagesensor des Tablets zur Steuerung nutzen, sind daher kaum spielbar: Bei Raging Thunder Lite setzen Sie beispielsweise Ihr Rennauto zuverlässig in die nächste Mauer, weil Sie nach dem Kippen des Tablets nichts mehr auf dem Display erkennen. Die Darstellung wirkt grobkörniger als bei Honeycomb-Tablets: Das Pearl-Tablet zeigt 800 x 480 Bildpunkte auf der 7-Zoll-Diagonale, was eine Punktedichte von 133 dpi ergibt - wie beim iPad 2. Die meisten Honeycomb-Tablets besitzen allerdings eine Auflösung von 1024 x 600 bei 7-Zoll- und 1280 x 800 bei 10-Zoll-Geräten - aufgrund der höheren Punktedichte sieht der Bildschirminhalt daher schärfer aus.
Pearl Touchlet X7G: Akkulaufzeit
Mit 400 Gramm ist das Pearl-Tablet deutlich leichter als große Tablets wie iPad 2 und Co. Allerdings fällt seine Akkulaufzeit bescheiden aus: Rund 5,5 Stunden beim WLAN-Surfen und 3,5 Stunden bei der Video-Wiedergabe sind nicht üppig.
Richtig mies waren die WLAN-Datenraten beim Pearl Touchlet: Beim Test tröpfelte es nur über die Funkstrecke, auch die Ladezeit für Webseiten war extrem lang. Dieses Manko hat Pearl mit einem Update vom 20. Dezember behoben. Danach lief die WLAN-Übertragung mit rund 8 MBit/s recht flott für ein 11g-Modul und auch die Web-Ladezeiten reduzierten sich auf weniger die Hälfte. Die Update-Prozedur gestaltet Pearl aber alles andere als benutzerfreundlich: Sie müssen die neue Firmware von der Pearl-Webseite herunterladen, auf eine Micro-SD-Karte entpacken und das Tablet mit der eingelegten Speicherkarte starten. Gleichzeitiges Drücken der Homescreen- und Start-Taste bringt Sie ins Update-Menü, das ähnlich spartanisch aussieht wie die Windows-Eingabeaufforderung. Dort müssen Sie mit den Lautstärke-Tasten zur Option "apply sdcard:update.zip" navigieren, die Einschalt-Taste dient als Enter-Taste. Einnige Kinderkrankheiten des Tablets räumt aber auch das Upfdate nicht aus: Unser Testgerät ließ sich beispielsweise mehrmals erst wieder über den Reset-Knopf zum Leben erwecken.
Pearl Touchlet X7G: Test-Fazit
Ein gutes Tablet ist das Pearl Touchlet X7G nicht: Die Akkulaufzeit ist ebenso bescheiden wie die Bildschirmqualität, Bedienung und Verarbeitung alles andere als optimal. Auch der komplizierte Update-Prozess und die Zicken des Testgerätes sprechen gegen das X7G. Android-Tablets aus der 400-Euro-Klasse sind viel besser, von Top-Tablets wie dem Samsung Galaxy Tab 10.1 oder dem Motorola Xoom nicht zu reden.
Andererseits ist das Touchlet X7G extrem günstig: Wer seine Erwartungen dem niedrigen Preis anpasst, den kann das 7-Zoll-Tablet durchaus zufrieden stellen. Wenn die Kinder nicht ans eigene iPad sollen, dient das Pearl-Tablet im Surf - und Multimedia-Einsatz als preiswerte Ablenkung. Aus der Liga der Billig-Tablets hat uns das Prestigio Multipad PMP5080B besser gefallen: Das 200-Euro-Tablet sieht schicker aus, bietet mehr Apps und eine längere Akkulaufzeit.
TESTERGEBNIS (NOTEN) |
Pearl Touchlet X7G |
Testnote |
befriedigend (3,05) |
Preis-Leistung |
sehr günstig |
Ausstattung (22 %) |
3,28 |
Mobilität (20 %) |
3,26 |
Bedienung (20 %) |
2,73 |
Geschwindigkeit (12 %) |
2,79 |
Bildschirm (12 %) |
3,80 |
Multimedia-Funktionen (8 %) |
2,81 |
Umwelt / Gesundheit (3 %) |
1,31 |
Service (3 %) |
2,39 |
ALLGEMEINE DATEN |
Pearl Touchlet X7G |
Internetadresse |
www.pearl.de |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis) |
170 Euro / 170 Euro |
Technische Hotline |
07631/360350 |
Garantie |
24 Monate |
DIE TECHNISCHEN DATEN |
Pearl Touchlet X7G |
Prozessor |
Telechips M801 (1,2 GHz) |
Maße (L x B x H) |
12,5 x 20 x 1,15 Zentimeter |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
400 / 86 Gramm |
Betriebssystem |
Android 2.3.5 |
eingebauter / zusätzlicher Speicherplatz (Art) |
4 GB (Flash) / keiner mitgeliefert |
Wireless-LAN / Bluetooth / UMTS / GPS |
802.11g / 2.1+EDR / nicht vorhanden / ja |
USB |
1 (Micro) |
HDMI |
1 (Mini) |
Kartenleser |
ja (Micro-SD) |
Einschub für SIM-Karte |
nein |
Internet-Kamera |
ja (640 x 480 Pixel) |
Audio |
Kopfhörerausgang, Mikrofon |
Software: installiert / weitere Programme |
einiges / viel |
Lieferumfang |
Netzteil, USB-Adapter, USB-Host-Adapter |
Lagesensor / Lichtsensor |
ja / nein |
BEDIENUNG |
Pearl Touchlet X7G |
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Bedienung über Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
ordentlich / ordentlich / ja / kapazitiv |
Spracheingabe / Flugzeugmodus |
nein / nein |
E-Mail-Zugang: POP3 / Imap / Exchange |
ja / ja / ja |
Zugriff auf Gerät per PC / Datensicherung auf PC möglich |
ja / teilweise |
MOBILITÄT |
Pearl Touchlet X7G |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
400 / 86 Gramm |
Akkulaufzeit: Video-Test / WLAN-Test |
3:33 / 5:20 Stunden |
BILDSCHIRM |
Pearl Touchlet X7G |
Diagonale / Auflösung / 16:9-Format |
7,0 Zoll (17,8 Zentimeter) / 800 x 480 Bildpunkte / nein |
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung |
187 cd/m² / 1168:1 / gering |
GESCHWINDIGKEIT |
Pearl Touchlet X7G |
Browser: Geschwindigkeit / mittlere Ladezeit für Webseiten / darstellbare Internetformate / stellt Flash-Elemente dar |
38,6 Punkte / 8,2 Sekunden / 75 Prozent / vollständig |
Startzeit: ausgeschaltet / aus Bereitschaft |
24 / 1 Sekunden |
Video-Wiedergabe in normaler / HD-Auflösung |
flüssig / flüssig |
WLAN-Tempo |
8,8 MBit/s |
Dateien auf Gerät übertragen (700 MB) |
115 Sekunden |
MULTIMEDIA |
Pearl Touchlet X7G |
Abspielbare Video- / Audioformate |
3GP, AVI, ASF, MKV, MP4, MPEG, WMV / AAC, FLAC, MP3, OGG, WAV, WMA |
Anzeigbare Foto- /Text- /e-Book-Formate |
BMP, GIF, JPG, PNG / TXT / TXT |
UMWELT UND GESUNDHEIT |
Pearl Touchlet X7G |
Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last |
0,0 / 0,0 Sone |
Leistungsaufnahme: Betrieb / Bereitschaft / Aus |
6,5 / 0,0 / 0,0 Watt |
Wärmeentwicklung |
28° Celsius |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.