Wer seine IT-Infrastruktur bereits vereinheitlicht hat, tut sich leichter mit der Umsetzung von Compliance-Anforderungen. Diese Binsenweisheit hat sich bei der Postbank AG einmal mehr bewahrheitet. Eigenen Angaben zufolge benötigte der Finanzdienstleister nur sechs Wochen, um die Auflagen der EU-Richtlinie "Market in Financial Instruments Directive" (MiFID) umzusetzen, die Anfang November des vergangenen Jahres in Kraft getreten ist.

MiFID zufolge müssen die Banken quasi jederzeit nachweisen können, dass sie die Interessen der Anleger bestmöglich vertreten. Laut Postbank sind die Finanzdienstleister damit zu vollständiger Prozesstransparenz und -dokumentation im außerbörslichen Wertpapierhandel verpflichtet. Um diese Pflicht zu erfüllen, nutzt die Postbank ihre schon seit 2003 eingesetzte Integrations- und Messaging-Infrastruktur, die sich aus Softwarekomponenten von Tibco zusammensetzt. Konkret handelt es sich um "BusinessWorks" und "Rendezvous".

Vor fünf Jahren habe das Unternehmen nach einem standardbasierenden und plattformunabhängigen System zur Schnittstellenentwicklung gesucht, erläutert Tibco. Heute bildeten die beiden Produkte den Kern der Postbank-Eigenhandelsplattform. Die Infrastruktur verbinde mittlerweile 15 verschiedene Lösungen, beispielsweise für das Risiko-Management (siehe auch: "VW Bank verringert Kreditrisiko"), den Wertpapiereigenhandel und die Preisfindung, sowohl untereinander als auch mit den weltweiten Börsenhandelssystemen.

Dank der vordefinierten Tools und Schnittstellen dieser Infrastruktur ließen sich die Geschäftprozesse sehr schnell abbilden, so Michael Schlosser, seines Zeichens Head of Group Client Execution bei der Postbank AG. Mit "herkömmlichen" Mitteln, beispielsweise mit Hilfe der Datenbankabfrage-Sprache SQL, nähme das deutlich mehr Zeit in Anspruch. Aus diesem Grund hätten sich die MiFID-Vorgaben in der "Rekordzeit" von knapp anderthalb Monaten umsetzen lassen, freut sich Schlosser - "ein klarer Beweis der Flexibilität unserer Architektur." (qua)