Brocade zu Cloud Computing

Private Wolken bevorzugt

10.12.2010 von Thomas Pelkmann
Europäische Unternehmen bewegen sich mit Riesenschritten in die Cloud. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Netzwerkspezialisten Brocade unter 200 europäischen CIOs: 60 Prozent planen den Gang in die Wolke innerhalb der kommenden zwei Jahre.

Zwar sind die Sicherheitsbedenken gegen das Auslagern von IT-Services in die Cloud bei den Unternehmen noch immer manifest; dennoch scheinen in den Überlegungen europäischer IT-Leiter die Vorteile zu überwiegen: So begründen 30 Prozent der von Brocade befragten CIOs ihre Cloud-Pläne mit reduzierten Kosten, 21 Prozent mit größerer Effizienz fürs Business und 16 Prozent mit einer besseren Agilität des Geschäftsbetriebs.

Die Ergebnisse bestätigen Studien der Marktforscher von IDC, die für Cloud Services derzeit ein Marktvolumen von knapp 13 Milliarden Euro sehen. Bis 2013, so IDC, könnten die weltweiten Umsätze mit Cloud Computing auf knappe 33 Milliarden Euro anwachsen.

Aufgrund der anhaltenden Bedenken über die Sicherheit und Privatheit geschäftskritischer Unternehmensdaten setzen offenbar die meisten befragten Unternehmen auf die Entwicklung von Private Clouds. Immerhin für jedes dritte der befragten Unternehmen sind die Sicherheitsbedenken das größte Hindernis beim Cloud Computing.

In der Rangfolge der Bedenkenträger stehen zudem die Sorgen um die Komplexität bei der Virtualisierung des firmeneigenen Data Centers, der Netzwerk-Infrastruktur und der verfügbaren Bandbreite im Vordergrund. Umgekehrt aber ist für ein Viertel der Befragten gerade die Konsolidierung der großen Zahl vorhandener Data Centers einer der Hauptantreiber für ihre Cloud-Pläne.

Größere Skepsis bei kleinen Unternehmen

Beim Blick auf kleine und mittelständische Unternehmen hat Brocade speziell dort eine größere Skepsis festgestellt: Hier sind es mit 42 Prozent nur gut vier von zehn Unternehmen, die in den kommenden zwei Jahren den Gang in die Cloud planen. Wenig überraschend sei es, so Brocade, dass die meisten von ihnen, 63 Prozent, dabei nach Hosting-/Outsourcing-Modellen Ausschau halten.

"Die IT befindet sich mitten im Umbruch", so Heiko Schrader, Regional Sales Director DACH bei Brocade. "Wir bewegen uns von Infrastrukturen für die Prozessautomatisierung hin zu serviceorientierten Architekturen, die neuartige Dienste schnell einsatzbereit machen", so Schrader. Für ihn sind die Tage vorbei, "in denen die Rechenleistung überwiegend im Rechenzentrum stattfand". Informationen und Applikationen seien vielmehr virtualisiert und könnten überall in einer Cloud-Infrastruktur sitzen.

Damit die Cloud funktioniere, fordert Schrader die Skalierbarkeit sowie hohe Leistung und Sicherheit der Netzwerke. "Ohne diese Voraussetzungen ist eine Migration zum Scheitern verurteilt". Der Umfrage zufolge hätten Unternehmen "die profunden ökonomischen Implikationen" von Cloud-Lösungen erkannt und seien bereit für die Umsetzung. "Allerdings nur", so der Brocade-Direktor, "wenn die Basisinfrastruktur stimmt.