Working Capital Checkliste

Prüfen Sie das Umlaufvermögen Ihres Unternehmens im Schnelltest

13.07.2016 von Paul Moody
Auch bei der Optimierung des Working Capital gilt: Nur stetige Bemühungen und konsequente Umsetzung führt zum Erfolg. Mit der folgenden Checkliste können sich Unternehmen einen ersten Überblick zu ihrem Status quo verschaffen.

Während die Erreichung kurzfristiger Erfolge häufig leicht zu erreichen ist, scheint es für Unternehmen meist schwierig, nachhaltige Veränderungen zu erzielen.
Kurzfristige, schnelle Änderungen zeitigen allenfalls kurzfristige Erfolge, während eine langfristig angelegte Verbesserung des Umlaufvermögens unter Umständen einschneidende strukturelle und Mind set-Änderungen erfordert.

Beurteilung der eigenen Fitness

Eine gründliche Analyse der Stärken und Schwächen eines Unternehmens ist Voraussetzung für entscheidende Verbesserungen. Nur eine tiefgreifende, ehrliche und schonungslose Diagnose kann problematische Vorgänge und Prozesse im Bereich Working Capital aufzeigen und die Voraussetzungen schaffen, sie nachhaltig zu eliminieren.
Damit wird sichergestellt, dass nicht nur bereits bekannten Problemen - wie etwa langsam drehende Lagerbestände oder ungünstige Zahlungsmodalitäten und Zahlungsziele mit Lieferanten - nachgegangen wird.

Der Kapital-Zu- und -Abfluss eines Unternehmens sollte jederzeit griffbereit sein.
Foto: Sakonboon Sansri - shutterstock.com

Working Capital Quiz

Identifizieren Sie die Stärken und Schwächen Ihrer derzeitigen Working Capital Prozesse und damit den Reifegrad ihrer Working Capital Performance (In den Klammern findet sich die jeweilige Punktzahl, die auf die Antworten entfällt.):

Customer-to-Cash

1. Wie lang dauert es, bis Ihre Rechnungen bezahlt werden?

2. Wie hoch ist der Prozentsatz der Zahlungseingänge, die verspätet eingehen?

Source-to-Settle

3. Wie schnell bezahlen Sie die Rechnungen Ihrer Lieferanten?

4. Wieviel Prozent der Lieferantenrechnungen zahlen Sie nach den gesetzlichen Zahlungszielen?

Forecast-to-fulfill

5. Wie groß ist Ihr Lagerbestand in Tagen?

6. Wieviel Prozent liefern Sie in Time?

Leistungsmetriken

7. Wie schnell nach dem Monatsende erstellen Sie Metriken für Days Sales Outstanding (DSO), Days Inventory Outstanding (DIO), Days Payables Outstanding (DPO) sowie Cash Conversion Cycle (CCC)?

8. Wie stark standardisiert sind Ihre Metriken und Reports?

Organisation und Mitarbeiter

9. Wie gut sind Ihre Mitarbeiter im Working Capital-Bereich ausgebildet?

10. Sind die Verantwortlichkeiten für das Working Capital Management im Unternehmen vollständig dokumentiert und zugeordnet?

Wenn Sie alle Punkte abgearbeitet haben, addieren Sie die erreichte Punktzahl. Je höher das Ergebnis für Ihre Abteilung ist, umso besser steht es mit der Working Capital Performance. Liegt das Ergebnis unter 20 Punkten, sollten Sie Ihre Working Capital Prozesse sehr gründlich überprüfen und neu aufstellen.

Fortune 500-Ranking: Die umsatzstärksten Tech-Unternehmen
Apple
Apple schafft es im aktuellen Fortune 500-Ranking auf den dritten Rang (Vorjahr: Platz fünf) und ist damit der wertvollste, beziehungsweise umsatzstärkste Tech-Gigant. Verantwortlich dafür ist in erster Linie ein Anstieg der Einnahmen um 28 Prozent auf 233 Milliarden Dollar. Der Gewinn von Apple stieg gleichzeitig um 35 Prozent auf über 53 Milliarden Dollar. Geschlagen geben muss sich der Tech-Riese aus Cupertino lediglich Walmart (482 Milliarden Dollar) und Exxon Mobile (246 Milliarden Dollar).
AT&T
Auch AT&T steigt im Fortune 500-Ranking 2016 zwei Plätze auf: Mit Einnahmen von rund 146 Milliarden Dollar belegt der Mobilfunkanbieter Rang zehn. Während der Umsatz damit gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent zulegte, konnte AT&T seinen Gewinn mit rund 13 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln.
Verizon
Mobilfunkprovider Verizon darf sich über Platz 13 im Fortune 500-Ranking freuen (Vorjahr: Platz 15). Gründe für den Aufstieg: Ein Umsatzwachstum von vier Prozent auf 131 Milliarden Dollar sowie eine satte Gewinnsteigerung um 85 Prozent auf 18 Milliarden Dollar.
Amazon
Zwar wird Amazon im Ranking immer noch unter der Kategorie 'Einzelhandel' geführt, seine Stellung als Marktführer im IaaS-Public-Cloud-Markt macht das Unternehmen jedoch auch zu einem der aktuell wichtigsten Technologie-Giganten. Im Fortune 500-Ranking 2016 wird Amazon auf Rang 18 geführt (Vorjahr: 29). Diesen Sprung verdankt der Konzern einem Umsatzanstieg von 20 Prozent und einem Gewinn von 596 Millionen Dollar.
Hewlett-Packard
HP hat nach seiner Spaltung ein bewegtes Jahr hinter sich gebracht. Nach einem Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 103 Milliarden Dollar muss sich der Konzern mit Rang 20 begnügen (Vorjahr: 19).
Microsoft
Microsoft klettert im zweiten Jahr von Satya Nadellas Regentschaft auf Rang 25 der Fortune 500 (Vorjahr 31). Der Umsatz der Redmonder stieg um acht Prozent auf 93 Milliarden Dollar, während die Gewinne um 45 Prozent auf 12 Milliarden Dollar einbrachen.
IBM
Nach einem Umsatzrückgang von 12 Prozent fällt Big Blue im Fortune 500-Ranking für das Jahr 2016 auf den 31. Rang (Vorjahr: 24). Immerhin: Der Gewinn wuchs bei IBM um zehn Prozent auf 13 Milliarden Dollar.
Alphabet
Die Google-Muttergesellschaft erreicht im aktuellen Unternehmens-Ranking von Fortune den 36. Platz. Der Umsatz legte um knapp fünf Prozent auf 74 Milliarden Dollar zu, der Gewinn stieg um 15 Prozent auf 16 Milliarden Dollar.
Comcast
Der Telekom-Gigant Comcast klettert um sechs Ränge auf Platz 37. Das verdankt der Konzern einem Umsatzanstieg von acht Prozent auf 74 Milliarden Dollar. Beim Gewinn musste man hingegen einen Rückgang von 2,6 Prozent auf 8 Milliarden Dollar hinnehmen.
Intel
Der weltgrößte Chip-Hersteller liegt dank stabilem Umsatz (55 Milliarden Dollar) und nur leichtem Gewinnrückgang (-2,4 Prozent) auf Rang 51.
Cisco
Ein leichter Umsatzanstieg von vier Prozent auf 49 Milliarden Dollar bescheren Cisco Platz 54 im Fortune 500 (Vorjahr: 60). Der Gewinnanstieg von 14 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar kann sich ebenfalls sehen lassen.
Ingram Micro
Nachdem die Umsätze um sieben Prozent auf 43 Milliarden Dollar, die Gewinne um 19 Prozent auf 215 Millionen Dollar zurückgegangen waren, kündigte man bei Ingram Micro an, dass der Verkauf an ein chinesisches Invest-Konglomerat kurz bevorsteht. Im Ranking der umsatzstärksten US-Unternehmen belegt der IT-Großhändler Rang 64.
Oracle
Der Umsatz blieb bei Oracle mit 38 Milliarden Dollar zwar stabil, die Gewinne sackten jedoch um neun Prozent auf knapp zehn Milliarden Dollar ab. Trotzdem klettert das IT-Unternehmen auf Rang 77 (Vorjahr: 81).
Tech Data
Rang 108 belegt IT-Distributor Tech Data. Dessen Umsatz lag 2015 bei 26 Milliarden Dollar, die Gewinne stiegen um 50 Prozent auf 266 Millionen Dollar.
Qualcomm
Auf Rang 110 wird Chip-Hersteller Qualcomm gelistet. Das Unternehmen hat nach einem Umsatzrückgang von fünf Prozent und einem Gewinneinbruch um 34 Prozent eine schwere Zeit hinter sich gebracht.

Weitere Schritte

Um das Ergebnis Ihrer Beurteilung und damit die Einschätzung der Working Capital Performance im Unternehmen zu überprüfen, lassen Sie Ihre direkten Kollegen, aber auch andere Unternehmensebenen und Funktionsbereiche das Quiz ebenfalls absolvieren. Übereinstimmungen sowie stark differierende Ergebnisse zeigen, wo Stärken und Schwächen liegen, und wo es Potenziale für Optimierungen gibt.

Die Beantwortung der Fragen gibt Ihnen eine erste allgemeine Einsicht in die Working Capital Performance Ihres Unternehmens. Häufig ist es Führungskräften nicht möglich, die einzelnen operativen Prozessschwächen im Detail zu benennen - stattdessen werden in der Regel nur die Ergebnisse dargestellt.
In Ergänzung zu dieser Umfrage sollten Sie herausfinden, wie die verschiedenen Beteiligten miteinander interagieren. Eine Optimierung des Working Capital lässt sich nicht ohne eine Veränderung in den Köpfen der Mitarbeiter erzielen.

Im nächsten Schritt sollten Sie die Vorgehensweisen verschiedener Geschäftseinheiten miteinander vergleichen. Besonders in Unternehmen, die mit Hilfe von Akquisitionen stark gewachsen sind, eine breit gefächerte Kultur haben oder überregional aufgestellt sind, werden Geschäftsprozesse oftmals unterschiedlich angegangen. Manche Geschäftseinheiten haben möglicherweise bereits effiziente Prozesse im Einsatz, die sich wiederum einfach auf die anderen Einheiten übertragen lassen. Diese anfängliche Bewertung lässt sich sehr gut als Vergleichswert verwenden, an dem sich die späteren Ziele messen lassen.
Stellen Sie jedoch sicher, dass die Grundlage faktenbasiert ist und allgemeinen Rückhalt im Unternehmen erfährt. So können Sie Mitarbeiter zu einem späteren Zeitpunkt anhand erreichter Ziele motivieren. Denn der Reifegrad Ihrer Working Capital Performance kann nur durch eine gemeinschaftliche Beteiligung aller Abteilungen inklusive Vertrieb, Risikomanagement und Bestelleingang, Einkauf, Logistik, Operations und Forderungsmanagement gesteigert werden. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag Working Capital Maturität.