SAP-Berater werden nach wie vor händeringend gesucht. Gute Fachkräfte können sich deshalb ihre Position oft aussuchen. Ob ein SAP-Experte seine aktuelle Stelle wechselt, hängt von individuellen Präferenzen ab, beispielsweise von der Frage nach Arbeitszeit, Reisetätigkeit, Gehalt und nicht zuletzt dem Wunsch einer fachlichen Weiterentwicklung.
"Fachliche Weiterentwicklung bedeutet für SAP-Fachkräfte auch die Arbeit mit neuen oder neuesten Technologien. Diese sind daher ein entscheidender Faktor, ob eine ausgeschriebene Stelle für Bewerber attraktiv ist", erläutert Thomas Biber, Geschäftsführer der auf das SAP-Umfeld spezialisierten Personalberatung Biber & Associates. Deshalb sollten Unternehmen ihre modernen Technologien im Bewerbungsverfahren besonders hervorheben. Denn dadurch ließen sich gerade die hochqualifizierten Fachkräfte locken, die auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen sind.
Das technische Know-how bestimmt den Marktwert
"Hat ein SAP-Experte bereits mit neuesten Technologien gearbeitet, ist er selten bereit, bei einem Wechsel einen Rückschritt zu machen", gibt Biber zu bedenken. "Darüber hinaus ist es für den Marktwert eines SAP-Beraters mitentscheidend, wie sehr er selbst auf dem neuesten Stand der Technik ist." Der Marktwert eines Beraters sinke rapide, wenn er jahrelang mit Technologien nicht in Kontakt kam, die mittlerweile etabliert und selbstverständlich seien.
Technologien haben ein Support-Ablaufdatum
Gleiches gilt für Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Fachkräften: Arbeitet ein Unternehmen zum Beispiel noch mit SAP R/3, statt auf den Nachfolger SAP ECC aufgerüstet zu haben, oder steigt es mittelfristig nicht von SAP Warehouse Management (WM) auf SAP Extended Warehouse Management (EWM) um, sucht jedoch zugleich für eine offene Stelle nach einem SAP-Topberater, wird sich die Personalsuche schwierig gestalten. Zudem sollten laut Biber Unternehmen bedenken, dass Technologien mitunter ein Support-Ablaufdatum haben. So unterstützen die Walldorfer beispielsweise SAP R/3 noch bis 2025, dann ist Schluss. Ebenso das klassische SAP WM. "Eine vorausschauende Planung, in welchem Zeitrahmen neue Technologien implementiert werden sollten, ist daher empfehlenswert und kann so bei der Personalsuche berücksichtigt werden", sagt der Berater.
Relevante SAP-Systeme
Zu relevanten Technologien gehören nach Bibers Erfahrung etwa das ERP-System SAP S/4HANA, die neue Lagerverwaltungssoftware SAP EWM, ebenso SAP Simple Finance, SAP Business Warehouse (BW) on HANA, die neue Benutzeroberfläche SAP Fiori Cloud sowie die CRM-Lösungen SAP Cloud for Customer (C4C). Darüber hinaus sind neue Human-Capital-Management-Lösungen wie das Cloud-basierte SAP SuccessFactors für Bewerber interessant. "Jedoch lässt sich auch SAP ECC 6.0 mit neuestem Upgrade selbstbewusst kommunizieren", glaubt Biber.
Mit Work-Life-Balance punkten
Falls ein Unternehmen noch keine neue Technologie einsetzt, sollten Personaler mit sonstigen interessanten Angeboten werben, die den Arbeitgeber attraktiv machen. Hierzu zählen zum Beispiel Internationalität, eine ausgewogene Work-Life-Balance im Hinblick auf Wochenstunden, Überstunden, Urlaub oder geringe Reisetätigkeit sowie die Möglichkeit des Home Office und ein angenehmes Arbeitsklima.
Weitere Zusatzleistungen können betriebliche Zusatzversicherungen, ein firmeneigenes Gesundheitsmanagement, eine subventionierte Kantine oder Mitarbeiterrabatte sein - hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es lohnt sich für Unternehmen, im Vorfeld auch alternative Vorzüge für eine zu besetzende Stelle genau auszuloten und optimal zu kommunizieren.