BI und Analytics

SAS Institute erwartet gute Umsätze in 2009

04.02.2009 von Sascha Alexander
Die Nachfrage nach Software für Business Intelligence bleibt gut. Vor allem Anwendungen für die Kundenanalyse und Risiko-Management sind laut Hersteller gefragt.

Der weltweit größte Business-Analytics- und Business-Intelligence-Anbieter SAS Institute hat seine Wachstumsserie im jetzt beendeten Geschäftsjahr 2008 fortgesetzt: Danach setzte das Unternehmen weltweit 2,26 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsporicht. Zum Nettogewinn macht das private geführte Unternehmen traditionell keine Angaben.

Erfreulich entwickelte sich auch das Geschäft hierzulande: SAS Deutschland konnte 2008 einen Umsatz von 100 Millionen Euro erwirtschaften. Dies entspricht einem Wachstum von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (96 Millionen Euro). Auf die Vertriebsregionen verteilt kamen laut SAS aus Nord- und Südamerika 43 Prozent des Umsatzes, die EMEA-Region trug 45 Prozent, die Region Asia/Pacific zwölf Prozent zum Umsatz bei.

2600 neue Kunden

Treiber des Wachstums sind nach eigenen Angaben vor allem Lösungen zur Kundenbindung und -gewinnung, für Risiko-Management (plus 28 Prozent) und zur Prozessoptimierung (plus 18 Prozent). Bei den Branchenlösungen konnte der Energiesektor um 27 Prozent zulegen. Mit Lösungen für die Finanzbranche konnte 15 Prozent mehr Umsatz erzielt werden, meldet der Hersteller.

Insgesamt konnten m vergangenen Jahr weltweit 2600 neue Kunden gewonnen werden. Dazu gehören Allianz Bank Polska S.A., China CITIC Bank, Nintendo of America, Inc., Reply S.P.A., Samsung SDI und Southwest Airlines. In Deutschland hat SAS große Projekte bei Deutsche Telekom AG, LVM, REWE Touristik, Commerzbank, Wüstenrot & Württembergische AG und Toyota Deutschland gewonnen. Neukunden im für SAS noch jungen Mittelstandssegment sind Bültel, PLUS Finanzservice GmbH, CarGarantie, PrimaCom und der Berliner Verlag (lesen hier mehr zur Mittelstandsstrategie von SAS Institute)

Mehr Risiko-Management

Auch für 2009 erwartet SAS-Geschäftsführer Wolf Lichtenstein gute Geschäfte und rechnet für das erste Quartal gar mit einem Rekordergebnis. Weitere Einstellungen vor allem im Service seien geplant. Der Grund für den Optimismus ist, dass BI und Analytics zu den wenigen Softwaresegmenten gehörten, bei denen der Bedarf trotz der aktuellen Wirtschaftslage weiter steige. "Kunden müssen zutreffender und schneller planen als bisher."

Es gebe allerdings branchenspezifische Unterschiede. So habe vor allem die Prozessindustrie Probleme, während bei Versicherern, in der Telekommunikation und selbst im Handel bislang kein Rückgang der Nachfrage zu erkennen sei. Gerade Versicherer wollten zunehmend in ein "intelligentes Direktmarketing" investieren, ein Anwendungsgebiet, das sie im Vergleich zu angelsächsischen Unternehmen bislang vernachlässigt hatten.

Bei Banken war bereits 2008 das Interesse an einem integrierten Risiko- und Kunden-Management gestiegen. Obwohl man denken könnte, dass Banken gerade das Thema Riskio-Management am Herzen liegen müsste, sieht die Wirklichkeit bislang anders aus: immer noch herrschen isolierte Lösungen mit wenigen, hochaggregierten Daten vor. Auch werden Risikoformen von verschiedenen Abteilungen betrachtet.

Doch laut Lichtenstein kommt Bewegung in die Branche "Jetzt möchten vielen Banken loslegen, müssen aber derzeit jeden Euro zweimal umdrehen". Finanzinstitute wollten nun endlich das Risiko-Management auf einen breitere Datenbasis stellen und unter anderem mit der Planung und Kundenanalyse integrieren. Wachsendes Interesse am Risiko-Management zeigten zudem Versicherer und die Energiewirtschaft.