SBS erhält Bankauftrag und bestätigt die künftige Konzentration auf Industriekunden

12.07.2006
Die Siemens-Tochter betreibt die Server für die Großbank UBS aus der Schweiz. Zudem wurde die Neuausrichtung des Unternehmen offiziell bestätigt.

Siemens Business Services (SBS) betreut die Rechenzentren der Schweizer Großbank UBS AG. Der Vertrag hat eine Laufzeit von mehreren Jahren und ein Auftragsvolumen in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe. UBS will dadurch seine IT-Kosten senken. SBS kümmert sich bei UBS in der Schweiz um 8.500 Unix- und Wintel-Server, sorgt für Software-Updates, stabilen Betrieb und optimiert die Server-Infrastruktur.

Der Vertrag wurde offenbar angebahnt, bevor sich das SBS-Management auf eine neue Unternehmensstrategie einigen konnte. Im Zuge der Neuausrichtung konzentriert sich SBS künftig auf die Kundensegmente, die auch vom Mutterkonzern angesprochen werden. "Zu den ersten Branchen, die jetzt verstärkt adressiert werden, gehören die Automobilindustrie, Chemie und Pharma, Energieversorger sowie Telekommunikation", heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung, die nun veröffentlicht wurde. Banken gehören ebenso wenig dazu, wie die für Siemens wichtige Medizintechnik. Letztere soll im zweiten Schritt angesprochen werden (siehe auch SBS löst Outsourcing- und Systemintegrations-Sparten auf).

Immerhin fügt sich ein zweiter in den vergangenen Tagen veröffentlichter Auftrag in die neue Strategie ein. SBS liefert und betreut ein neues IT-System für das Rechnungswesen des britischen Amts für Arbeit und Renten (Department for Work and Pensions - DWP). Der Vertrag hat ein Volumen von 85 Millionen Euro. Das DWP zahlt an 17 Millionen Briten unter anderem Renten, Arbeitslosenunterstützung oder Kindergeld in Höhe von insgesamt rund 160 Milliarden Euro pro Jahr aus. SBS entwickelt, implementiert und betreut das neue zentrale Zahlungssystem, das auf der Oracle E-Business-Suite basiert.

In der offiziellen Pressemittelung bestätigte SBS auch, dass möglicherweise weitere 350 Stellen im Zusammenhang mit dem PRS-Verkauf aus Fujitsu Siemens entfallen können (siehe auch Siemens baut verlustreichen IT-Dienstleister SBS um). (jha)