Erholung

Schlechter Schlaf wirkt wie Burnout

23.10.2013 von Daniel Rettig
Hektik, Druck und Überstunden: Das Leben auf der beruflichen Überholspur ist anstrengend, seelisch wie körperlich. Umso wichtiger ist genügend Schlaf. Nicht trotz des hohen Pensums - sondern gerade deswegen.

Eine Beförderung ist häufig der Beginn einer Karriere - bei Annette Grub war sie der Anfang vom Ende. Die 50-Jährige verbrachte ihr gesamtes Berufsleben bei einem Unternehmen der Versorgungswirtschaft, 2008 wurde sie zur stellvertretenden Abteilungsleiterin im Einkauf befördert. "Zunächst war ich darüber froh", sagt Grub heute. Sie sollte ein Team mit sieben Mitarbeitern aus verschiedenen Kontinenten leiten, freute sich auf die Herausforderung und fühlte sich fachlich geeignet. Kurz nach dem Jobantritt begannen die Probleme.

Nachts wach, tagsüber müde: Jeder vierte in Deutschland leidet unter Schlafstörungen.
Foto: Minerva Studio - Fotolia.com

Zunächst konnte sie nur in den Nächten von Sonntag auf Montag nicht mehr gut einschlafen. Dann grübelte sie schon tagsüber, ob sie abends gut würde schlafen können. Ihr Arzt verschrieb ihr Schlaftabletten, die sie einmal in der Woche nehmen sollte. Nach einigen Monaten schluckte sie die Pillen täglich - eine höhere Dosierung lehnte der Arzt ab. Bald schlief sie pro Nacht höchstens drei Stunden, und auch das nur unruhig. Das hinterließ Spuren.

"Ich war oft unkonzentriert, hatte Probleme, Auto zu fahren, und wollte in der Freizeit nur noch meine Ruhe haben", sagt Grub. Eines Morgens im April 2012 konnte sie nicht mehr aufstehen. "Ich war nicht krank", sagt Grub, "sondern einfach zu schwach." Der jahrelange Schlafentzug hatte sie ausgelaugt.

Grubs Beispiel zeigt: Wer im Job vorankommen will, für den ist gute Nachtruhe unerlässlich. Erst recht, wenn die Tage geprägt sind von Termindruck und Stress. Wenn Chefs zufriedengestellt werden wollen und Dienstreisen Jetlag verursachen.

"Wer tagsüber Vollgas gibt, muss seinen Akku abends aufladen", sagt Jürgen Zulley, bis 2010 Professor für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg und einer der renommiertesten Schlafforscher. "Schlaf ist für Körper und Geist so wichtig wie Atmen, Essen und Trinken."

Das musste vor einigen Wochen auch ein Mitarbeiter der Frankfurter Volksbank zugestehen: Er hatte einen Zahlungsbeleg von 62,40 Euro auf 222.222.222,22 Euro hochgeschraubt. Nicht aus Großzügigkeit oder krimineller Energie. Er war für einige Sekunden am PC eingenickt und dabei auf die Taste "2" geraten.

Das Ausmaß mag extrem und der Fall skurril sein - das Dilemma aber kennen viele. Schlaflosigkeit bei Nacht und Müdigkeit am Tag sind in Deutschland weit verbreitet. Laut einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts leidet hierzulande jeder vierte Erwachsene unter Schlafstörungen, elf Prozent finden ihren Schlaf nicht erholsam - schuld ist meist Stress: Fast die Hälfte der Deutschen schläft deswegen schlecht, ergab eine repräsentative Studie von Forsa.

Müde Manager

Die Personalberatung Heidrick & Struggles fand kürzlich bei einer Befragung von 1.225 Top-Managern im Auftrag des "Handelsblatts" heraus, dass 42 Prozent der Befragten unter der Woche nur fünf bis sechs Stunden schliefen und viele über ständige Müdigkeit klagten.

Doch statt es zuzugeben, brüsten sich manche geradezu damit, mit wenig Schlaf auszukommen. Dem ehemaligen Bertelsmann-CEO Thomas Middelhoff reichen pro Nacht angeblich drei Stunden, Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube kommt nach eigener Aussage mit vier Stunden Nachtruhe aus, ebenso Investor Lars Windhorst und Yahoo-Chefin Marissa Mayer. Moderatorin Sabine Christiansen empfahl den Deutschen gar einmal, weniger zu schlafen - eine Kuh käme schließlich auch mit drei bis vier Stunden aus.

Offenbar auch die Mehrheit unserer Politiker: Nach Angaben des Instituts für Demoskopie Allensbach schläft beinahe jeder dritte Politiker maximal fünf Stunden pro Nacht, mehr als 60 Prozent von ihnen sind oft übernächtigt. Kein Wunder: Seit Ausbruch der Euro-Krise treffen sich die Staats- und Regierungschefs regelmäßig zu Marathon-Sitzungen, gerne auch bis in die frühen Morgenstunden. Von den vergangenen Gipfeln endeten die meisten kurz vor Sonnenaufgang.

Vor wenigen Monaten bescheinigte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit der Zeitschrift "Brigitte" gar "gewisse kamelartige Fähigkeiten". Zwar stimme es nicht, dass sie nur vier Stunden pro Nacht schlafe. "Ich habe eine gewisse Speicherfähigkeit. Aber dann muss ich mal wieder auftanken."

Auf Reserve vorschlafen - ein Mythos unter vielen, die sich rund um den Schlaf ranken, an denen aber nichts dran ist. "Langfristig Schlaf zu speichern ist unmöglich", sagt Schlafexperte Zulley. Niemand komme langfristig mit so wenig Nachtruhe aus: "Jedenfalls nicht ohne körperliche und geistige Schäden."

Und diese Schäden beeinflussen auch das Verhalten am Arbeitsplatz:

Phänotyp des neuen Managers

Inzwischen verhalten sich viele Manager und Unternehmen klüger. Vorbei sind die Zeiten der New Economy, in denen man nach Feierabend in die nächste Bar zog, die Nacht möglichst lange an der Theke verbrachte und morgens als Erster im Büro saß. Top-fit natürlich. Die Vollgaskultur hat ein Ende. Denn es setzt sich die Erkenntnis durch, dass es selbst der stärkste Motor nicht dauerhaft auf der Überholspur aushält. Immerhin 60 Prozent der deutschen Top-Manager sagten laut Heidrick & Struggles, dass sie einen bewussten Lebensstil pflegen, um für den Job fit zu sein.

Peter Terium ist seit 1. Juli 2012 Vorstandsvorsitzender der RWE AG.
Foto: RWE AG

Zu diesen gehört etwa Peter Terium Seit dem 1. Juli 2012 ist der 50-Jährige Vorstandsvorsitzender des Energieriesen RWE, verantwortlich für 70.000 Mitarbeiter und 53 Milliarden Euro Jahresumsatz. Seine Gesundheit sei ihm "sehr wichtig", sagt er: "Und dazu gehört vor allem genügend Schlaf."

Damit er den bekommt, verhält er sich sehr diszipliniert. Auch auf Dienstreisen versucht er, vor Mitternacht im Bett zu sein. Durchzechte Nächte an der Hotelbar? Eher nein. "Wenn wir ehrlich sind, dann ist das, was nach Mitternacht und dem sechsten Bier an der Theke besprochen wird, kaum entscheidend für den Unternehmenserfolg", sagt Terium. "Wenn möglich, halte ich mich daran."

Außerdem meditiert er regelmäßig und macht Yoga, um ausgeglichen durch den Tag zu kommen - und abends entspannt ins Bett.

Terium ist der Phänotyp des neuen Managers. Er hat die Geschicke von RWE ebenso im Blick wie seinen eigenen Körper. Nachhaltigkeit, eines der Schlagworte des neuen Jahrtausends, gilt nicht nur für die Strategie der Unternehmen, sondern auch für viele CEOs. Sie werden zum Gesundheitsmanager in eigener Sache.

Das bestätigt auch Felicitas von Elverfeldt. Die Diplom-Psychologin arbeitet seit 1995 als Executive Coach für Führungskräfte im mittleren und oberen Management von Großkonzernen. Im Schnitt arbeiten ihre Kunden unter der Woche bis zu 14 Stunden täglich, pro Nacht schlafen manche nur vier Stunden. Inzwischen redet von Elverfeldt mit ihren Klienten nicht nur über geschäftliche Strategien oder personelle Entscheidungen. "Das Thema Gesundheit wird bei Führungskräften salonfähig", sagt von Elverfeldt, "und dazu gehört auch, richtig und gut zu schlafen."

Kein Wunder - denn langfristig ist Schlafentzug Raubbau am eigenen Körper. Wer nachts ständig zu wenig ruht, gefährdet nicht nur Kollegen und Mitarbeiter, sondern auch sich selbst. Die Folgen von schlechtem Schlaf sind bestenfalls hinderlich, schlimmstenfalls lebensgefährlich.

Burnout garantiert -
Zielsicher in die Katastrophe
Viele Menschen steuern - bewusst oder weniger bewußt - über Jahre hinweg zielsicher auf den Burnout zu. Werden konsequent die häufigsten 13 Fehler gemacht, ist früher oder später der Burnout garantiert!
Allzeit bereit!
Bei Ihrem Job werden "flexible" Arbeitszeiten und Überstunden als selbstverständlich erwartet, auch Reisetätigkeiten, wechselnde Arbeitsplätze, internationale Zusammenarbeit über mehrere Zeitzonen hinweg und Erreichbarkeit 24 Stunden an sieben Tagen per Blackberry, Handy & Co.
Brennen für den Job
Ihre Tätigkeit begeistert Sie, Überstunden stören Sie nicht. Sie stehen für Flexibilität, Schnelligkeit und höchste Qualitätsansprüche. Das Team, der Chef, der Auftraggeber und alle anderen können sich stets auf Sie verlassen. Sie sind ehrgeizig, der nächste Schritt zum Projekt-Manager, Team- oder Abteilungsleiter winkt und fordert vollen Einsatz auf gleichbleibend hohem Niveau. Brennen Sie für Ihre Aufgaben, das Projekt, Ihr Team, Ihr Unternehmen - bis Sie ausgebrannt sind.
Entspannen? Was ist das?
Signale wie anhaltende Müdigkeit, Unkonzentriertheit, Leistungsabfall, Schlafstörungen sowie die Unfähigkeit abzuschalten und aufzutanken, ignorieren Sie. Bedienen Sie sich bei auftretenden Zipperlein großzügig an Produkten der Pharmaindustrie.
Nur nicht wütend werden
Kümmern Sie sich auf keinen Fall um Ihre Gefühle. Wut, Ärger, Ängste, das Gefühl von Überforderung oder ständiger Gehetztheit ignorieren Sie, ebenso wie das Schwinden Ihrer Lebensfreude, zunehmende Teilnahmslosigkeit, Sinn- und Lustlosigkeit und Depressionen. Bei zunehmendem Leeregefühl lösen Sie sich von der Idee, dass Arbeit Sie innerlich erfüllen könnte.
Immer schön fleißig sein!
Ineffektiv verbrachte Arbeitszeit kompensieren Sie mit Mehrarbeit. Das vertreibt auch die Langeweile am Wochenende und im Urlaub. Sind Sie Freiberufler, verzichten Sie ganz auf Urlaub. Sie müssen die Aufträge abarbeiten, oder das Geld reicht nicht. Machen Sie möglichst mehrere Dinge gleichzeitig, um Zeit zu sparen. Sagen Sie "Ja" zu jeder neuen Aufgabe.
Verzweifelt? Sie doch nicht!
Machen Sie sich unentbehrlich. Auch wenn es unmöglich ist und Sie der Verzweiflung nah sind, versuchen Sie, möglichst alle Erwartungen von Teamkollegen, Auftraggebern, internen und externen Projektmitarbeitern, Vorgesetzten und Ihrer Familie und Freunde zu erfüllen. Am besten übertreffen Sie noch deren Erwartungen.
Warnsignale?
Verwerfen Sie sämtliche Warnungen, Vorhaltungen, Vorwürfe, Bitten und Sorgen von Ihrer/m Partner/in, Angehörigen oder Kollegen. Ihre Ausreden sollten wasserdicht sein: "Nach diesem Projekt wird alles besser" oder "nur noch dieser Fall". Oder: "Die Umstände/der Vorgesetzte/der Auftraggeber zwingen mich dazu, ich habe keine Wahl."
Im Hamsterrad
Hämmern Sie sich und anderen ein, es geht nicht anders, in Ihrem Job jedenfalls nicht. Wenden Sie sich dennoch auf Drängen anderer an eine professionelle Beratung, werden Sie es sicher verstehen, die Sinnlosigkeit dieser Maßnahme unter Beweis zu stellen.
Nur nicht drüber reden!
Gehen Sie auf Distanz zu Menschen, zu denen erstaunlicherweise noch Kontakt besteht. Als Eigenbrötler können Sie leichter die Fassade wahren. Sagen Sie niemandem, wie es Ihnen geht. Gemeinsame Mittags- und Kaffeepausen mit Kollegen sind zeitlich unmöglich, die Zeit mit der Familie wird immer knapper.
Jede Minute zählt - zum Arbeiten.
Streichen Sie sämtliche Hobbys einschließlich sportlicher Betätigungen. Falls Sie doch noch ein Privatleben haben, gestalten Sie die Terminplanung zwischen ihm und dem Job noch engmaschiger, nutzen Sie jede freie Minute.
Gesund leben? Maßlos überschätzt!
Gesundes Essen wird als Zeitkiller abgeschafft zugunsten von Fast Food und belegten Semmeln. Damit Sie überhaupt entspannen und von Ängsten und anderen unangenehmen Gefühlen abschalten können, gönnen Sie sich regelmäßig abends etwas Alkoholisches.
Perfektion, Perfektion, Perfektion
Seien Sie nie zufrieden mit Ihren Ergebnissen, auch wenn andere begeistert sind. Sie sind Ihr strengster Kritiker. Weniger als perfekt kommt für Sie nicht in Frage. Stecken Sie sich zusätzliche Ziele. Erlernen Sie eine Fremdsprache, machen Sie eine berufsbegleitende Ausbildung und laufen Sie Marathon.
Probleme? Ach was!
Lösen Sie keine Konflikte und Probleme grundlegend. Schieben Sie alles vor sich her, damit der Berg von Unerledigtem immer höher wird.
Ein Ausstieg ist möglich!
Falls Sie sich in unserem Text zu stark wiedererkennen, steiegen Sie aus! Je früher, desto besser. Gehen Sie zum Arzt, ändern Sie Ihre Lebensweise, solange es noch früh genug ist. Das raten Ihnen Ruth Hellmich, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin von CoachingTraining.

Das zeigt eine aktuelle Langzeitstudie des Schlafforschers Lars Laugsand von der Universität Trondheim, für die er elf Jahre lang mehr als 54.000 Norweger im Alter von 20 bis 89 beobachtet hatte. Wer schlecht schlief, litt häufiger unter Herzproblemen - unabhängig von Ernährung, Gewicht oder Lebensumständen. Denn wenn unser Körper nachts nicht ruhen kann, schüttet er vermehrt Stresshormone aus - und die schaden mittelfristig dem Herz. Manche Forscher gehen gar davon aus, dass permanenter Schlafmangel die Lebenserwartung verkürzt.

Und die Leistungsfähigkeit senkt: Die französische Wissenschaftlerin Virginie Godet-Cayré vom Centre for Health Economics and Administration Research untersuchte im Jahr 2006 für eine Langzeitstudie knapp 800 Angestellte. Die eine Hälfte schlief gut, die andere lag häufig nachts wach. Und das wirkte sich nicht nur auf die Betroffenen aus, sondern auch auf ihren Arbeitgeber. Wer schlechter schlief, fehlte krankheitsbedingt knapp sechs Tage im Jahr. Wer ruhig schlummerte, war nur 2,4 Tage abwesend. Besonders gefährdet: Schichtarbeiter.

Schlafkulturen der Belegschaften

Bernhard Mattes ist Vice President Ford Customer Service Division (FCSD) bei Ford of Europe. Gleichzeitig ist er Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, der größten Tochtergesellschaft eines amerikanischen Unternehmens in Deutschland.
Foto: Ford-Werke GmbH

Wie wichtig Schlaf für die Leistung im Job ist, hat sich auch in den deutschen Chefetagen herumgesprochen. Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes etwa schläft nach eigenen Angaben "sehr gut und meistens ausreichend". Meistens ist er müde genug, zügig einzuschlafen, aber die letzten Nachrichten im Fernsehen geben ihm das beruhigende Gefühl, den Tag informiert abzuschließen. Unter der Woche kommt er meist auf sieben Stunden Schlaf, nur auf Dienstreisen sind es bisweilen weniger. Gerade dann achtet er darauf, abends wenig und leicht zu essen. In klimatisierten Hotels öffnet er gerne die Fenster. Und sofern es sein Zeitplan zulässt, geht er eine Runde joggen. Doch bisweilen kommt Mattes trotzdem nur auf fünf Stunden Schlaf: "Das ist machbar", sagt er, "aber nur für eine begrenzte Zeit."

Viele Personalabteilungen arbeiten deshalb an der Schlafkultur ihrer Belegschaften. Pharmakonzern Roche Diagnostics in Mannheim bietet seit 2012 regelmäßig Schlafseminare und Entspannungsübungen an.

Andreas Trautmann hat solche Kurse nicht mehr nötig. Der Deutschland-Chef der US-Agenturgruppe McCann Erickson profitiert einerseits von seiner Wehrdienstzeit bei der Marine - damals hatte er bei tagelangen Manövern Einsätze im Vier-Stunden-Wechsel. Andererseits jobbte er als Student als DJ und Barkeeper. Seitdem kann er zwischendurch selbst in kurzen Schlafphasen Energie tanken.

Das kommt ihm besonders zugute, wenn er zu Terminen fliegt. Als Vielflieger legt er Wert darauf, möglichst als Erster einzusteigen und immer einen Fensterplatz zu buchen, gerne mit Kissen. Dadurch schläft er meist vor dem Abflug ein, wird zwischendurch nicht gestört und kommt so auf die richtige Schlafdauer.

Aber was bedeutet das, richtig schlafen? Diese Frage hört Hans-Günter Weeß oft. Er leitet das Interdisziplinäre Schlafzentrum am Pfalzklinikum in Klingenmünster. Schlafbedarf sei abhängig vom Alter, Geschlecht und den Genen. "Jeder muss selbst herausfinden, wie viel Schlaf er braucht", sagt Weeß. "Wichtig ist nur, auf sich zu achten und Alarmzeichen rechtzeitig zu erkennen."

Annette Grub erkannte die Zeichen zu spät. Auf Anraten ihres Arztes besuchte sie im vergangenen Jahr erst ein Schlaflabor, dann ein Schlafseminar. Und stellte fest, dass der Preis für eine Fortsetzung ihrer Karriere zu hoch ist: Seit April 2012 ist Grub krankgeschrieben, im kommenden November verlässt sie das Unternehmen nach 28 Jahren Betriebszugehörigkeit. Dann will sie im Elektrofachbetrieb ihres Mannes mithelfen.

Immerhin sechs Stunden schläft Grub mittlerweile jede Nacht: "Ich kann nur jedem raten, Schlafprobleme ernst zu nehmen."

(Quelle: Wirtschaftswoche)