AdWords-Anzeigen in Suchmaschinen

SEA für Startups & kleine Unternehmen

28.02.2018 von Ramona Sahlmüller
Mit der richtigen SEA-Strategie können Sie auch mit kleinem Budget einen maximalen Online-Marketing-Erfolg erzielen. Worauf Sie achten müssen und welche Tricks auch bei kleinem Budget Erfolg versprechen, erfahren Sie in diesem Artikel!

Viele Unternehmensgründer kennen das Dilemma: Aufgrund geringer Bekanntheit bleiben die Kunden aus. Doch so lange keine Kunden da sind, fehlt das Geld für effektives Marketing. Das bedeutet, Startups müssen ihre Produkte bekannt machen um Kunden zu akquirieren. Neben E-Mail-Marketing und Social Media eignet sich auch SEA (Search Engine Advertising) hervorragend als Low Budget Marketing Kanal. Worauf Sie achten müssen und welche Tricks auch bei kleinem SEA Budget Erfolg versprechen, erfahren Sie hier.

Auch mit kleinem Budget lässt sich oft viel erreichen.
Foto: Sergiy Bykhunenko - shutterstock.com

Was bedeutet Small Sized SEA?

Wir sprechen von Small-Sized SEA, wenn pro Monat ein maximales Klickbudget von 500 Euro nicht überschritten wird. Bei Small-Sized SEA soll mit nur geringem Budget ein maximaler Marketing Erfolg erzielt werden. Es gilt den Geldbeutel zu schonen und trotzdem viele Conversions zu generieren.

Das Pareto-Prinzip, auch als 80/20-Prinzip bekannt, sagt aus, dass mit nur 20 Prozent Aufwand 80 Prozent der Ergebnisse erzielt werden können. Der restliche Aufwand von 80 Prozent führt nur zu 20 Prozent der Ergebnisse. Ist also Ihr SEA Budget im Vergleich zu großen Playern auf dem Markt auf nur 20 Prozent begrenzt, können Sie dennoch 80 Prozent des Erfolges erzielen, wenn Sie sich dabei auf das Wesentliche beschränken. Erfolgreiche Suchmaschinenwerbung ist nämlich auch mit kleinem Budget möglich.

Lesetipp: BGH-Urteil zum Online-Wettbewerb: Händler dürfen Preissuchmaschinen nutzen

Das Pareto-Prinzip (oder auch die 80/20-Regel) sagt aus, dass mit nur 20% der eingesetzten Mittel bereits 80% der Ergebnisse erzielt werden können.
Foto: eology

Budgetlimitierung an einem Beispiel

Nehmen wir einmal an, Sie betreiben einen Onlineshop für individuelle und hochwertige Hunde-Accessoires. Neben schicken Halsbändern kann man in Ihrem Shop unter anderem auch die dazu passenden Leinen erwerben. Bei einem monatlichen Klickbudget von 500 Euro können Sie pro Tag etwas mehr als 16 Euro ausgeben. Wenn Sie das Budget nun auf zwei Kampagnen - zum Beispiel auf die Leinen und die Halsbänder - aufteilen, bleiben für jede Kampagne 8 Euro pro Tag zur Verfügung.

Sind Keywords zu den beiden Kampagnen mit einem Klickpreis von durchschnittlich 0,50 Euro vorhanden, kann pro Tag ca. 16 Mal auf eine Anzeige einer der Kampagnen geklickt werden:

Ausschnitt aus dem Tool Google Keyword Planer mit beispielhaften Keywords zum Thema Hunde-Accessoires
Foto: eology/Google

Fundament für eine erfolgreiche SEA Kampagne

Kennen Sie Ihre Zielgruppe bereits? Ansonsten sollten Sie sich zu Beginn ein detailliertes Bild eines Repräsentanten Ihrer Zielgruppe machen - in unserem Beispiel der Käufer von Hunde-Accesoires. Denn je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen, desto besser können Sie diese ansprechen und Ihre Werbeanzeigen perfekt auf sie ausrichten:

Bei den Käufern von Hunde-Accessoires ist unsere Zielgruppe sowohl weiblich als auch männlich, im Alter zwischen 20 und 50 Jahren, interessiert für qualitativ hochwertige Materialien und ist umweltbewusst.

Tendenziell setzt sich unsere Zielgruppe aus der gehobenen Mittelschicht zusammen, da diese Personen in der Regel häufiger bereit sind, mehr Geld für Luxusartikel auszugeben. Zudem handelt es sich bei Hunde-Accessoires um ein Produkt, das bereits am Markt bekannt ist.

Hundehalter sollen als Zielgruppe mit SEA angesprochen werden. Und welches Produkt soll beworben werden? Dieses Bild sagt alles.
Foto: YAKOBCHUK VIACHESLAV - shutterstock.com

Im zweiten Schritt gilt es, die zu bewerbenden Fokusprodukte auszuwählen. Sie müssen also eine Auswahl aus Ihrem Produktsortiment treffen. Produkte mit

sind am besten geeignet. Sie sollten sich also für Produkte entscheiden, bei denen das Kosten-Umsatz-Verhältnis am besten ist.

Darüber hinaus sollten auch die Landingpages, auf die Sie potenzielle Kunden per SEA bringen wollen, optimal auf den Produktverkauf ausgerichtet sein. Was Sie in Ihrer Werbeanzeige versprechen, muss gehalten werden, da sonst der Kunde abspringt. Sucht beispielsweise ein Kunde nach einem Halsband aus Leder, sollte er beim Klick auf die Anzeige nicht auf einer Kategorieseite für Hundehalsbänder aus Nylon landen.

Mögliche AdWords Anzeige auf Desktop-Computer und Mobile Geräten zu Hundeleinen aus Leder
Foto: eology

Um einen hohen Qualitätsfaktor der Anzeigen zu gewährleisten, muss der Content auf den Landingpages auch alle relevanten Keywords enthalten. Ein hoher Qualitätsfaktor führt zu niedrigeren Klickpreisen und häufiger Ausspielung der Anzeigen.

Jetzt muss nur noch ein AdWords-Konto eingerichtet, das Conversion-Tracking eingebunden und das Google AdWords-Konto mit Google Analytics verknüpft werden. So können Ergebnisse verfolgt und Optimierungen vorgenommen werden. Und schon kann es mit dem Schalten von Anzeigen losgehen.

Small-Sized SEA Kampagne optimieren

Nur wenn Sie regelmäßig Optimierungsmaßnahmen vornehmen und dafür sorgen, dass Ihre AdWords-Kampagnen kosteneffizient sind, können Sie langfristig Small-Sized SEA betreiben. Gleich zu Beginn sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:

Checkliste Optimierungsansätze

Weitere Tipps & Tricks

1. Remarketing

Remarketing bietet bei Small-Sized SEA großes Erfolgspotential. Sie sollten sich also auf jeden Fall die Zeit nehmen und eine Remarketing-Kampagne aufsetzen. Mit Remarketing können Sie Nutzer ansprechen, die bereits Ihre Website besucht haben und Interesse an Ihren Produkten haben. Warum also diese Nutzer nicht erneut ansprechen und von einem Kauf überzeugen? Denn es ist viel einfacher, bereits interessierte Nutzer von Ihren Produkten zu überzeugen als Nutzer, die Ihr Produktsortiment noch nicht kennen.

Beim Remarketing gibt es zwei Formate: Textanzeigen und Banner. Für erfolgreiches Remarketing sollten Sie auf beide Möglichkeiten zurückgreifen. Während Sie mit Bannern optisch für mehr Aufmerksamkeit sorgen, können Sie mit Textanzeigen Ihre Produkte ausführlicher bewerben.

Zu Beginn sollten Sie auch hier Ihre Zielgruppen definieren. So können Sie eingrenzen, welche Nutzer Sie tatsächlich mit Remarketing ansprechen wollen. Sie können beispielsweise alle Nutzer der letzten sieben Tage ansprechen oder Nutzer, die sich zuvor eine bestimmte Produktseite angesehen haben.
Auch können Sie Nutzer, die etwas in den Einkaufswagen gelegt haben, aber den Shop wieder verlassen haben, ohne etwas zu kaufen, als eine Zielgruppe definieren.

Aber ACHTUNG: Remarketing ist auch mit Vorsicht zu genießen. Sie sollten es nicht auf die Spitze treiben und die Nutzer mit den Remarketing Anzeigen "verfolgen". Mit der Funktion "Frequency Capping" können Sie die Schaltung der Anzeigen für Nutzer auf der Remarketing Liste regulieren.

So steigern Sie die Conversion-Rate
So steigern Sie die Conversion-Rate
Es ist Segen und Fluch zugleich: Eine kleine Änderungen im Webshop, beispielsweise die Farbanpassung eines Buttons, kann große Auswirkungen auf die Conversion-Rate haben. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Conversion-Rate vorsichtig - und nachhaltig - zu optimieren:
1. A/B-Tests
Gerade bei kleineren Änderungen im Design oder Wording ist kaum vorhersehbar, wie Ihre Zielgruppe auf die Anpassungen reagiert. Aus diesem Grund sollten Sie A/B-Tests durchführen. Dabei werden zwei oder mehrere Varianten eines überarbeiteten Bereichs an Ihrer Kundschaft getestet. Nach Ablauf der Testphase können Sie den Entwurf umsetzen, der zur höchsten Conversion-Rate geführt hat beziehungsweise weitere Anpassungen vornehmen.
2. Einfach halten
Gerade für Webshops gilt im Bereich Design: Keep it simple! Dazu gehören ein einheitliches Farbkonzept, treffende Texte sowie eine klare Formsprache. Das gesamte Design sollte den Fokus des Besuchers auf die Produkte lenken.
4. Produktbeschreibungen und -bewertungen
Auch Produktbeschreibungen sollten einfach und klar formuliert werden. Sie sollten Vorteile und Eigenschaften des Produkts so gut beschreiben, dass sie ein Verkaufsgespräch ersetzen. Ein gute Ergänzung dazu sind die Produktbewertungen bisheriger Käufer. Positive Bewertungen sind die beste Empfehlung für ein Produkt und können massiv dazu beitragen, die Conversion-Rate zu steigern.
3. Einfache und klare Sprache
Was für das Design gilt, lässt sich auch auf Wort und Schrift übertragen. Handlungsaufforderungen sollten klar und eindeutig formuliert werden. Sagen Sie Ihren potenziellen Kunden ruhig direkt, was Sie von ihnen erwarten: "Jetzt kaufen", "An Studie teilnehmen und gewinnen" oder "Newsletter abonnieren". Zahlreiche Studien haben ergeben, dass die Conversion-Rate durch direkte Aufforderungen deutlich gesteigert werden kann.
5. Landing-Pages
Viele User sind auf der Suche nach einem konkreten Produkt und gelangen über eine Suchmaschine in Ihren Webshop. Bieten Sie daher individuelle Landing-Pages für die am häufigsten gesuchten Produkte. Denn wer nach einer bestimmten Bohrmaschine sucht und auf die Startseite eines Baumarkts mit seinem gesamten Produktangebot gelangt, wird die Seite vermutlich schnell wieder verlassen.
6. Suchfunktion
Gerade bei Shops mit sehr vielen Artikeln, wird die Suchfunktion gerne genutzt, um schnell zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Eine gute Suchfunktion sollte Autovervollständigung bieten und Rechtschreibfehler tolerieren. Nur dann trägt sie dazu bei, die Conversion-Rate zu steigern.
7. Versand: Am besten kostenlos, auf jeden Fall transparent
Versandkosten, die erst im Checkout-Prozess sichtbar werden, sind einer der häufigsten Gründe für Besucher, den Warenkorb zu verlassen. Wenn möglich, sollten Sie Ihren Kunden kostenlosen Versand anbieten und diese Information an prominenter Stelle platzieren. Sind Sie darauf angewiesen, Versandkosten zu erheben, kann kostenloser Versand für Erstkunden ein wirkungsvoller Anreiz sein.
8. Versandzeit
Heute bestellt, morgen geliefert. Gerade Marktführer wie Zalando oder Amazon verwöhnen die Kunden durch sehr kurze Versandzeiten. Halten daher auch Sie die Versandzeit so kurz wie möglich. Erscheint sie dem Kunden zu lang, wird er vermutlich eher bei der Konkurrenz bestellen, als zu warten.
9. Vertrauen schaffen
Der wichtigste Faktor für die Conversion-Rate ist die Vertrauenswürdigkeit einer Seite. Viele Elemente wie professionelles Webdesign oder fehlerfreie Produktbeschreibungen tragen indirekt dazu bei. Der direkte Weg zu mehr Vertrauenswürdigkeit sind Gütesiegel, beispielsweise von Trusted Shops. Ein Gütesiegel signalisiert dem Kunden Sicherheit und sollte daher möglichst im Kopf der Seite untergebracht werden.
10. Zahlarten
Bieten Sie Ihren potenziellen Kunden so viele Zahlarten wie möglich an, denn die meisten haben einen Favoriten und steigen ungern um. Die beliebtesten Zahlarten sind Rechnung, Paypal und Sofortüberweisung. Sie sollten am besten direkt im Footer des Shops angezeigt werden.

2. Werbezeitplaner

Schwanken Ihre Anzeigen im Tagesverlauf oder an verschiedenen Wochentagen in Bezug auf ihre Conversion Rate? Wenn Sie diese Frage mit "JA" beantworten können, sollten Sie sich einmal den Werbezeitplaner genauer ansehen. Der Werbezeitplaner ermöglicht es Ihnen, individuelle Zeiten festzulegen, zu denen Ihre Anzeigen mit niedrigeren und höheren Preisen beboten werden können.

Nehmen wir einmal an, beim Onlineshop für Hunde-Accessoires ist die Conversion Rate am Donnerstag und Samstag schlecht und die Kosten pro Conversion sind im Vergleich zu den anderen Wochentagen höher. In diesem Fall sollte am Donnerstag und am Samstag eine Gebotsminderung vorgenommen werden.
Da bei Small-Sized SEA Ihr Budget begrenzt ist, bietet der Werbezeitplaner Ihnen die Möglichkeit, durch individuelle CPCs in Abhängigkeit von der Tageszeit oder dem Wochentag das zur Verfügung stehende Budget am effizientesten auszugeben. Das Kosten-Umsatz-Verhältnis kann auf diese Weise optimiert werden.

Fazit

Sie sehen, dass mit der richtigen SEA Strategie trotz eines geringen Budgets dennoch Marketing möglich ist. SEA eignet sich hervorragend als Low Budget Marketing-Kanal für Startups und Unternehmen, deren Marketing Budget begrenzt ist. Wird das begrenzte Budget an den richtigen Stellen ausgegeben, kann dadurch nicht nur der Umsatz Ihres Unternehmens gesteigert werden, sondern Sie machen Ihre Marke bekannter und gewinnen neue Kunden. Neue Kunden bringen Umsatz und erhöhen das Werbebudget für die Zukunft. Dies ebnet den Weg für langfristigen Erfolg.