Internet of Things: Sensors Expo & Conference

Sensoren für Auto, Smartphone & Industrie

29.06.2016 von Florian Maier
Auf der Sensors Expo gab es - überraschenderweise - jede Menge Sensoren zu sehen. Wir zeigen Ihnen die neuesten Entwicklungen, die künftig nicht nur unsere Autos und Smartphones schlauer machen werden.

Sensoren kommen heutzutage in so gut wie allen elektronischen Devices zum Einsatz. Vor allem das immer weiter um sich greifende Internet of Things ist von den smarten "Fühlern" abhängig, die erst dafür sorgen, dass unsere Geräte "schlau" werden. Seit 1986 bietet die Sensors Expo & Conference in San Jose, Kalifornien den Herstellern von Sensoren und sensor-integrierten Systemen ein Forum.

Sensoren für jeden Einsatzzweck

Auch in zur diesjährigen Ausgabe der Sensors Expo versammelte sich das Who is Who der Sensoren-Industrie. Über 300 Aussteller zeigten die neuesten, sensorbasierten Errungenschaften für alle möglichen Einsatzzwecke - ob nun im Consumer-Bereich, dem Gesundheitswesen oder der Industrie. Dabei waren auf der US-Messe jedoch nicht die typisch dauer-hippen IoT-Startups vertreten - stattdessen präsentierten vornehmend kleine und mittelständische Familienunternehmen sich und ihre Entwicklungen. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die Highlights der Sensors Expo & Conference 2016.

Sensoren für das IoT: Sensors Expo 2016
Sensors Expo & Conference 2016
Sensoren sind das Herz des Internet of Things. Schließlich sammeln sie die Daten, die Wearables und Smart Cities erst möglich machen. In San Jose, Kalifornien versammelte sich Ende Juni 2016 das Who-is-Who der US-amerikanischen Sensoren-Industrie. Wir zeigen Ihnen die Highlights der Sensors Expo & Conference 2016.
Gut, wenn man flexibel ist
Dieser flexible Sensor von SpectraSymbol kann Biegungsbewegungen erkennen und kommt beispielsweise in der Medizin zum Einsatz, wenn es darum geht, den Bewegungsspielraum eines verletzten Gelenks zu bestimmen. Der Hersteller fertigt zahlreiche Sensoren für industrielle, medizinische und Verbraucherzwecke.
Photodioden
Wenn Sie auf das Bild schauen, stellen Sie sich einfach vor, es befände sich eine Nadel in der Mitte und das komplette Ding wäre an dem Flügel eines Flugzeugs montiert. Genau das passiert mit dieser Photodiode, denn sie ist dazu da, Flugzeuge auf dem ersten Testflug zu begleiten. Jede Bewegung der Nadel wird erfasst und kann von Experten auf dem Boden in Echtzeit ausgewertet werden. Aus den Daten lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, ob der Flügel vor der Auslieferung neu ausgerichtet werden muss. Hersteller ist allerdings kein amerikanisches, sondern ein französisches Unternehmen namens Isorg, die diese Art von Sensoren nächstes Jahr massenhaft verbreiten will.
Fingerabdruck-Scanner Reloaded
Aktuelle iPhones verfügen zwar über einen Sensor, der Fingerabdrücke erkennt, allerdings ist der dafür konzipiert, nur eine einzige Person zu erkennen. Dieser Detektor - ebenfalls aus dem Hause Isorg - arbeitet präzise genug, um zwischen Millionen von Fingerabdrücken unterscheiden zu können. Die Technologie kommt bereits bei Grenzkontrollen zum Einsatz, wo die Behörden versuchen, ganz bestimmte Individuen zu identifizieren. Das System speichert allerdings keine Fingerabdruck-Daten wie man bei Isorg versichter, sondern gleicht lediglich bestimmte Koordinaten in Echtzeit auf einer Analytics-Plattform ab.
Sensoren und die Cloud
Sensoren müssen Daten an Rechner zurücksenden, die entweder in einem Rechenzentrum oder der Cloud "stehen". Dieses Netzwerk-Zubehör sendet diese Daten komplett kabellos - selbst wenn einige Knotenpunkte ausfallen sollten. Zur Anwendung kommt hierbei der beliebte, weil sehr energiesparende, Wireless-Standard IEEE 802-.15.4. Der Hersteller ist B+B Smartworx, ein in Ottawa, Illinois, ansässiges Tochterunternehmen von Advantech.
Wohltuendes fürs Rechenzentrum
Das IoT kann Unternehmen dabei helfen, ihre Data Center für weniger Geld zu betreiben. Zum Beispiel mit der Wzzard node. Das Teil wird in der Mitte eines Serverracks montiert. Auch in diesem Gerät arbeitet Technologie von B+B Smartworx: zwei kleine Sensoren an den Kabeln messen die Temperatur. Die Temperaturdaten geben Unternehmen Aufschluss darüber, wann sie die Klimaanlage im Rechenzentrum herunterfahren können.
Alt trifft Neu
Es gibt viele Wege, um elektronisch Musik zu machen, aber die meisten davon beinhalten weder hölzerne Tasten noch Hämmer. Ein Unternehmenskunde bat beim deutschen Elektronik-Hersteller Hoffman+Krippner um Unterstützung bei der Realisierung eines elektrischen Pianos mit traditionellen Bauteilen. Das Ergebnis ist im Bild zu sehen: Gedruckte Sensoren (die schwarzen Streifen auf der Platine) erfassen, wie stark die Tasten gedrückt werden. Je mehr Druck, desto lauter der Ton.
Extremer Härtefall
Wieviel Kaltverformung verträgt Ihr Auto? Diese Frage interessiert auch die Autobauer, weswegen sie sogenannte Sensor Strips in Prototypen verbauen. Gefertigt werden die Sensorenbänder vom US-Unternehmen Acellent Technologies.
Hammer trifft BMW
Wenn Sie Metall mit einem Hammer bearbeiten, entsteht meistens eine Beule. Die modernen Verbundmaterialien, die im Autobau zum Einsatz kommen, können dagegen beschädigt werden, ohne dass es sofort sichtbar ist. Zu verstehen, wieviel Belastung bestimmte Materalien aushalten, ist aber nicht nur für die Auto- sondern auch die Luft- und Raumfahrt-Industrie essentiell.
Altes Eisen, moderner Kern
Ein Inklinometer misst Neigungen - zum Beispiel den Winkel eines Kranarms oder den Flugwinkel von Flugzeugen. Der in Pennsylvania ansässige Familienbetrieb Rieker stellt diese Geräte bereits seit 1917 her. Auf der Sensors Expo gab es nun erstmals ein elektronisches Modell zu sehen, das Neigungen auf bis zu Einzehntel-Grad genau misst - egal ob es gerade sehr heiß oder kalt ist. Die Ergebnisse sind übrigens laut Rieker zehnmal so genau wie die eines Smartphones.

Das Daten-Business im IoT-Zeitalter

Sensoren sind längst Teil unseres alltäglichen Lebens: Unsere Smartphones können Gesichter erkennen und Fingerabdrücke scannen, unsere Smartwatches und Fitness-Tracker Puls- und Herzfrequenz messen und unsere Autos - zumindest wenn sie einigermaßen modern sind - verwöhnen uns mit zahlreichen Komfort- und Sicherheits-Assistenten. Die "echte" Sensorflut aber kommt erst noch auf uns zu. Und zwar in Form von Milliarden von Devices, die von zahlreichen Analysten im Zuge des IoT-Booms in den nächsten Jahren erwartet werden.

Für Unternehmen sind nicht nur die Sensoren selbst, sondern vor allem auch die Daten, die diese sammeln, interessant: Werden diese richtig ausgewertet, lassen sich nicht nur die eigenen Produktionsprozesse optimieren, sondern auch neue Services und Geschäftsmodelle auf Basis von Sensordaten entwickeln. Auch die Nutzung der Daten zu CRM-Zwecken wird im Unternehmensumfeld weiter vorangetrieben.