Google for Jobs

SEO - So funktioniert die Mitarbeitersuche

14.10.2022 von Phil Poosch
Google wird mit "Google for Jobs" zum Jobportal und Konkurrenz für Monster, Indeed oder StepStone. Lesen Sie, wie Stellenanzeigen im Ranking oben stehen.
Google for Jobs könnte den Markt für Stellenanzeigen revolutionieren, weil Unternehmen mit ihren Jobangeboten eine hohe Sichtbarkeit erlangen und sich teure Annoucen bei Jobportalen ersparen.
Foto: Lets Design Studio - shutterstock.com

Viele Unternehmen haben bisher nicht realisiert, dass Google eine neue Funktion in seine Suchmaschine eingebaut hat: Google for Jobs. Die Funktion erlaubt eine übersichtlichere Darstellung der Stellenangebote, nimmt aber auch entscheidende Änderungen bei den Suchergebnissen vor. Für Unternehmen ist das eine gute Nachricht, weil sie dadurch die Sichtbarkeit ihrer Stellenausschreibungen erhöhen und dabei gleichzeitig auf teure Annoncen bei den großen Jobportalen verzichten können.

Es sind allerdings ein paar Dinge zu beachten, damit der Google-Algorithmus die Stellenanzeige auf der firmeneigenen Webseite auch wirklich findet. Das Zauberwort heißt Suchmaschinenoptimierung (SEO). Wer seinem Jobangebot die richtige Struktur gibt, wird bei Google for Jobs zu den Gewinnern zählen und am Ende mehr Bewerbungen erhalten.

So hilft Google for Jobs Nutzern und Unternehmen

Wenn eine Stellenanzeige bei Google for Jobs auftaucht, hat das entscheidende Auswirkungen auf die Zahl der Bewerbungen. Die Suchmaschine ist der erste Anlaufpunkt für alle Arten von Fragen. Das gilt natürlich auch für die Suche nach einer geeigneten Stelle. Unternehmen, die dringend neue Fachkräfte benötigen, werden das Angebot sicherlich dankbar annehmen und ihre Stellenausschreibungen auf der unternehmenseigenen Webseite darauf ausrichten, dass sie von Google leicht gefunden werden.

Um es auf eine Zahl zu bringen: Beinah 80 Prozent aller Leute, die sich für eine neue Stelle interessieren, beginnen heute bei Google mit dem Sammeln von Informationen. Sie fahnden nach interessanten Arbeitgebern in ihrer Umgebung, sondieren die Jobportale oder recherchieren, welche Fähigkeiten für eine bestimmte Position erwarten werden. Und natürlich suchen sie auch direkt nach einer Stellenausschreibung, die für einen Wechsel infrage kommt. Google macht ihnen die Sache inzwischen besonders leicht. Der Grund dafür: die Macher von Google haben erkannt, dass das Thema bei den Suchanfragen einen großen Raum einnimmt.

So optimieren Sie Stellenanzeigen
Tipps für das ideale Jobangebot
Der Stellenanzeige kommt in Zeiten des Fachkräftemangels besondere Bedeutung zu. Wollen Unternehmen die Aufmerksamkeit von Jobsuchenden erregen, muss nicht nur der Aufbau einer Stellenausschreibung perfekt sein, sondern auch noch auf weitere Details geachtet werden. Welche sehen Sie hier.
Auf das Design achten
Das Design der Stellenanzeige kann maßgeblichen Einfluss darauf nehmen, ob sie auf Bewerbende attraktiv oder uninteressant wirkt. Um optisch anzusprechen und die Anzeige aufzulockern, sollten aussagekräftige und thematisch passende Bilder eingebettet werden, ohne die Anzeige jedoch zu überladen. Vorzugsweise sollten sie Menschen zeigen - die der gewünschten Zielgruppe am nächsten kommen. Auch das Firmenlogo darf nicht fehlen: Dieses sollte links oder mittig im Kopf der Ausschreibung integriert werden. Der Text kann durch eine Abwechslung von Stichpunkten und Fließtext sowie ein Layout mit zwei Spalten optisch aufgelockert werden. Hierbei gilt: die wichtigsten Informationen sollten in der linken Spalte genannt werden.
Die Zielgruppe kennen
Bevor eine Stellenausschreibung mit den passenden Texten oder dem passenden Layout versehen werden kann, muss klar sein, welche Zielgruppe sich von ihr angesprochen fühlen soll. Dabei kann die Erstellung einer Candidate Persona helfen, die typischerweise an der vakanten Stelle interessiert wäre. Wie alt ist diese Person? Was erwartet sie von einer freien Stelle oder einem potentiellen Arbeitgeber? Welche Kommunikation erwartet sie und worauf sie legt sie Wert? Sind Antworten auf all diese Fragen gefunden, kann man diese als Leitfaden zur Erstellung der Stellenausschreibung nutzen.
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) berücksichtigen
Hierbei geht es weniger um eine Empfehlung als vielmehr um eine Pflicht: Bei der Formulierung einer Stellenanzeige muss das AGG, auch Antidiskriminierungsgesetz, eingehalten werden! Personenbezogene Merkmale wie beispielsweise Alter, Geschlecht und Herkunft dürfen bei der Profilbeschreibung keine Rolle spielen. Das erfordert möglichst neutrale Formulierungen - und auch den Verzicht auf indirekte Einschränkungen wie beispielsweise den Wunsch nach einer spezifischen Muttersprache.
Stellenanzeigen breit streuen
Um die Wahrscheinlichkeit ein passendes Talent zu finden, zu erhöhen, sollte die Stellenanzeigen möglichst breit gestreut werden und nicht nur auf der eigenen Karriereseite und in den gängigen Online-Jobbörsen veröffentlicht werden. Auch über Karrierenetzwerke und (je nach Zielgruppe) Social Media lässt sich Reichweite generieren, die das Recruiting vorantreiben kann. IT-Fachkräfte sind rar gesät. Neben dem passiven Schalten einer Stellenausschreibung ist auch das aktive Ansprechen potentieller Kandidat:innen - das sogenannte Active Sourcing - empfehlenswert.

Suchanzeigen in einer gesonderten Anzeige

Ähnlich wie zuvor schon beim Kinoprogramm oder den Flugbuchungen wurden deshalb bei der Stellensuche spezielle Funktionen eingeführt. Sie erlauben es den Nutzern, die meisten Dinge von der Oberfläche der Suchmaschine aus zu erledigen. Google for Jobs bedeutet konkret, dass die Jobanzeigen in einer gesonderten Box ganz oben auf der Seite angezeigt werden. Das Suchergebnis wird durch die Annoncen der überregionalen Jobportale wie Monster, Indeed oder StepStone und regionaler Jobbörsen bestimmt.

Dem gleichgestellt zieht Google aber auch die Stellenausschreibungen von firmeneigenen Webseiten und den spezifischen Karriereseiten der Unternehmen heran. Möglich ist das, weil die Stellenangebote in ganz Deutschland nach einem bestimmten Muster abgefasst sind. Für die Unternehmen ist das ein entscheidender Vorteil, weil sie nun eine direkte Verbindung zur Oberfläche der Suchmaschine haben. Im Idealfall stehen sie mit ihrer Jobanzeige an erster Stelle in der gesonderten Box.

Google wird zum Jobportal

Die Nutzer kommen durch Google for Jobs ohne weitere Umwege zu einem Suchergebnis, das auf Stellenangebote aus ihrer Region ausgerichtet ist. Die Box hält allerdings noch einige praktische Funktionen für sie bereit. Die Suche lässt sich nämlich filtern. Das geht einerseits über bestimmte Merkmale, wie beispielsweise: Home-Office. Andererseits lässt sich der Suchradius beliebig verändern, indem man zwei, zehn, 25, 50, 100 oder 300 Kilometer anklickt. Dazu kommt, dass man über einen Button direkt zur Bewerbung gelangt. Google wird damit zu einem funktionstüchtigen Jobportal.

Die Folge davon dürfte sein, dass immer mehr Nutzer auf der Google-Oberfläche bleiben und StepStone, Monster oder Indeed gar nicht erst ansteuern. Für die Unternehmen besteht damit die Chance, dass die Stellenangebote von ihrer eigenen Webseite deutlich besser wahrgenommen werden. Sie stehen gleichberechtigt neben den Annoncen der überregionalen Portale. Das bedeutet aber auch, dass man auf die kostenintensiven Anzeigen bei Indeed, StepStone oder Monster verzichten kann. Sie haben ihren Vorteil gegenüber der Firmen-Webseite verloren. Die Unternehmen gewinnen an Unabhängigkeit und minimieren ihre Kosten - das ist eine gute Nachricht. Und wer bei Google for Jobs im Ranking oben steht, kann mit zahlreichen Bewerbungen rechnen. Dabei wird die Zielgruppe zuverlässig erreicht, da die Interessenten von selbst die richtigen Filter setzen. Im nächsten Schritt muss lediglich noch sichergestellt werden, dass der Google-Algorithmus die Stellenanzeige auf der firmeneigenen Webseite leicht finden kann.

Die Traumarbeitgeber der IT-Studenten 2021
Trendence Absolventenbarometer
Auch in diesem Jahr ermittelte das Berliner Marktforschungsinstitut Trendence die beliebtesten Arbeitgeber der IT-Studenten.
Platz 1: Google
Seit Jahren dominiert der amerikanischen Suchmaschinenkonzern Google das Ranking der beliebtesten Arbeitgeber der IT-Studenten.
Platz 2: Apple
Apple kann Platz 2 behaupten und verzeichnet mit einem Zuwachs von 4,7 Prozent sogar die größte Steigerung aller Arbeitgeber.
Platz 3: Tesla
Tesla ist der Shooting-Star des Trendence Absolventenbarometers 2021. Erstmals in der Wertung schaffte es der US-amerikanische E-Automobilhersteller von Elon Musk aus dem Nichts auf Platz drei der Beliebtheitsskala.
Platz 4: Microsoft
Microsoft - letztes Jahr noch die Nummer drei - musste den Podiumsplatz zwar an Tesla räumen, konnte unter den teilnehmenden IT-Studenten in der Beliebtheit aber dennoch um 1,3 Prozent zulegen.
Platz 5: Amazon
Amazon - ein Profiteur der COVID-19-Pandemie - rangiert wie im Vorjahr auf Platz 5, konnte aber hinter Apple mit 3,1 Prozentpunkten den zweitgrößten Zuwachs in der Beliebtheit als Wunscharbeitgeber erzielen.
Platz 6: Daimler/Mercedes Benz
Der Stuttgarter Automobilkonzern konnte den bayrischen Konkurrenten BWM überholen und gab mit 2,3 Prozent mehr Zustimmung als im Vorjahr kräftig Gas.
Platz 7: BMW Group
BMW büsste zwar einen Platz gegenüber dem Vorjahr ein, konnte seine Attraktivität als Arbeitgeber aber dennoch um 1,9 Prozent verbessern.
Platz 7: SAP
Der deutsche Softwarekonzern SAP teilt sich Rang 7 mit BMW. Die Walldorfer mussten leichte Verluste in der Popularität als Arbeitgeber hinnehmen und fielen von Rang vier im Vorjahr um drei Plätze zurück.
Platz 9: Porsche
Porsche legt in der Gunst als Arbeitgeber zwar um 1,2 Prozent zu, wird aber von Rang 8 auf Rang 9 ausgebremst.
Platz 10: Audi AG
Obwohl der Ingolstädter Automobilhersteller auf dem Wert des letzten Jahres stagniert, konnte die Marke von Rang elf in die Top Ten aufrücken.
Platz 11: Bosch Gruppe
Die Bosch Gruppe verlor mit 0,3 Prozent leicht an Anziehungskraft und rutscht im Ranking damit aus den Top Ten.
Platz 12: Siemens
Siemens gewinnt 0,4 Prozentpunkte in Sachen Anziehungskraft als Arbeitgeber hinzu und kann die Position des letzten Jahres halten.
Platz 13: BSI
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gewinnt als potenzieller IT-Brötchengeber weiter an Ansehen und schiebt sich um einen Rang im Vergleich zum Vorjahr nach vorne.
Platz 14: BND
Mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) beweist eine weitere Behörde, dass der öffentliche Dienst bei IT-Spezialisten als Arbeitgeber an Attraktivität (0,8 Prozent) zulegt. Damit schafft die Organisation eine Verbesserung von Platz 16 auf Platz 14.
Platz 15: IBM
Das IT-Urgestein IBM verliert mit 0,4 Prozent etwas an Glanz und reiht sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze weiter hinten ein.
Platz 16: Blizzard Entertainment
Blizzard Entertainment ist mit 2,6 Prozent Verlust an Sympathiepunkten ein Verlierer des Trendence Absolventenbarometers 2021. Im Vorjahr noch unter den Top Ten auf Platz 8 wurde das Unternehmen um acht Plätze nach hinten durchgereicht.
Platz 16: NVIDIA
Der Prozessorhersteller NVIDIA springt von Platz 20 um vier Ränge auf Platz 16 vor, gleichauf mit Blizzard Entertainment.
Platz 18: Fraunhofer-Gesellschaft
Die Fraunhofer-Gesellschaft wird besonders bei Frauen als Arbeitgeber geschätzt. Dennoch schnitt die Organisation für anwendungsorientierte Forschung geringfügig schwächer als im Vorjahr ab und musste Platz 15 gegen Platz 18 eintauschen.
Platz 18: Ubisoft
Das französisches Videospielunternehmen schafft als Neueinsteiger sofort den Sprung unter die Top 20 und teilt sich mit der Fraunhofer-Gesellschaft Rang 18.
Platz 20: Airbus
Flugzeugbauer Airbus stagniert bei den Zustimmungswerten als Traumjob-Arbeitgeber. Damit fällt der Konzern von Platz 17 auf Platz 20 zurück.

Wie Ihr Unternehmen vom Google-Algorithmus gefunden wird

Als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, war Suchmaschinenoptimierung eine leichte Aufgabe. Man musste lediglich sicherstellen, dass möglichst viele externe Links auf die eigene Webseite verweisen. Heutzutage ist der Google-Algorithmus so komplex, dass es sich in Wahrheit um mehrere Algorithmen handelt. Es geht darum, die Relevanz einer Webpage hinsichtlich einer konkreten Frage einzuschätzen. Dafür wird eine ganze Reihe von Faktoren herangezogen:

• Suchbegriffe

• Formatierungen

• Vertrauenswürdigkeit

• interessante Inhalte

• Standort des Nutzers

• Aktualität der Informationen

Wer im Internet sichtbar sein möchte, muss sich mit all diesen Dingen auseinandersetzen. Genau das bedeutet der Begriff Suchmaschinenoptimierung. Ein Unternehmen sollte beispielsweise seine besondere Kompetenz auf seiner Webseite herausstellen, um an Sichtbarkeit zu gewinnen. Hilfreich sind dabei interessante Beiträge zu aktuellen Themen der Branche oder Artikel, die den potenziellen Kunden wichtiges Wissen vermitteln. Wenn viele Menschen immer wieder auf die Webseite zugreifen, wird sich das Ranking verbessern und die Firma wird zunehmend wahrgenommen. Ein bekannter Betrieb hat es letztlich auch bei der Mitarbeitersuche leichter. Was die konkrete Stellenausschreibung angeht, gibt es allerdings einen weiteren Punkt, der unbedingt beachtet werden sollte: Die Stellenanzeige muss in eine bestimmte Struktur eingebunden werden, damit der Google-Algorithmus sie tatsächlich als Stellenanzeige wahrnimmt.

So helfen strukturierte Daten beim Ranking

Der Begriff strukturierte Daten bezeichnet Informationen, die der Google-Algorithmus nutzt, um eine Webseite sinnvoll einordnen zu können. Die Informationen werden vom Betreiber der Webseite eingebunden, um dem Algorithmus die Arbeit zu erleichtern. Eine Webseite, die Backrezepte anbietet, wird beispielsweise angeben, dass es sich beim Inhalt um Kuchen und Rezepte handelt. Zusätzlich wird sie aber für jede Unterseite festhalten, um welchen Kuchen es konkret geht. Zweckmäßig wären noch Angaben wie: Ohne Ei oder Originalrezept. Der Google-Algorithmus liebt solchen Informationen, weil er mit ihrer Hilfe Suchanfragen viel genauer beantworten kann. Die Folge für die Webseite ist ein verbessertes Ranking.

Strukturierte Daten sind nicht sonderlich kompliziert und man benötigt bestimmt keinen Programmierer, um sie in die Webseite einzubinden. Wichtig ist allerdings, dass man sich Gedanken darum macht, welche Informationen für den Google-Algorithmus besonders wichtig sind, damit er ein Jobangebot korrekt einordnen kann. Man muss dem Algorithmus natürlich in erster Linie mitteilen, dass er eine Stellenanzeige vor sich hat. Das genügt aber längst nicht. Damit die Zielgruppe der Anzeige erreicht wird, sollte man die Berufsbezeichnung, den Namen des Unternehmens, den Einsatzort und möglichst viele spezifische Merkmale angeben. Je genauer die Informationen sind, desto besser ist die Anzeige für Google for Jobs qualifiziert. (pg)