Arbeitgeber richtig vermarkten

So nutzen Sie Social Media für Ihr Personalmanagement

09.08.2016 von Annabelle Meinhold
Social Media lässt Arbeitgeber umdenken. Das Buhlen um Fachkräfte beginnt bereits im Netz. Offene Kommunikation und ein positives Arbeitgeberimage sind gefragt.

Social Media eröffnet Unternehmen im Umgang mit Bewerbern ungeahnte Möglichkeiten der direkten Kommunikation. Vor allem in der Orientierungsphase - also bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers - durchstöbern Bewerber Soziale Netzwerke nach ihrem Wunschunternehmen. Firmen sollten im besten Fall bereits in dieser Phase mit authentischen Inhalten und attraktiven Einblicken in die Arbeitswelt ihres Unternehmens präsent sein. Das bedeutet: eine nachhaltige Präsentation und Kommunikation mit der Internetcommunity.

Jeder Content, den eine Firma als Arbeitgeber in die sozialen Netzwerke einbringen, lädt zur Kommunikation ein. Es sollten also genügend Resourcen für einen Dialog mit potenziellen Bewerbern zur Verfügung stehen.
Foto: Sergej Khakimullin/Shutterstock

Unternehmen sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass ihr Arbeitgeberimage nicht mehr einseitig steuerbar ist. Die Mitarbeiter tragen durch ihre Aktivitäten in Sozialen Netzwerken Meinungen aus dem Unternehmen ins Internet und gestalten so das Image ihres Arbeitgebers mit.

Das können Unternehmen mit Social Media im Personalmarketing erreichen

Arbeitgeberimage

Personalgewinnung

Personalentwicklung

Mitarbeitermotivation

Achtung: Jeder Content, den eine Firma als Arbeitgeber in die sozialen Netzwerke einbringen, lädt zur Kommunikation ein. Es sollten also genügend Resourcen für einen Dialog mit potenziellen Bewerbern zur Verfügung stehen. Denn letztendlich bestimmt nicht allein der Content über das Image, sondern die Haltung und Kommentare gegenüber den Dialoggruppen.

Schritt 1: Bestandsaufnahme

Schritt 2: Befüllen der Arbeitgebermarke mit Content

Social Media-Profile: Was Arbeitgebern nicht gefällt
Tabus für Bewerber in Social Media-Profilen
Mit unbedachten Äußerungen oder provokativen Fotos rücken sich Bewerber schnell ins schlechte Licht, wie eine Umfrage von CareerBuilder runter 400 Arbeitgebern in Deutschland zeigt.
An schlechten Kommunikationsfähigkeiten...
... des Kandidaten stören sich 35 Prozent der befragten Arbeitgeber.
Informationen über Drogen- und Alkoholkonsum...
... sind für 33 Prozent der Arbeitgeber ein Grund, den Bewerber nicht zu berücksichtigen.
Provokative oder unangemessene Fotos....
.... in Social-Media-Profilen kommen bei 32 Prozent der befragten Unternehmen schlecht an.
Ebenso so viele stören sich an...
... diskriminierenden Kommentaren der Kandidaten in Bezug auf ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht oder Religion.
Macht ein Kandidat falsche Angaben..
... zu seiner Qualifikation, ist das für jeden vierten Arbeitgeber ein Grund abzusagen.
Wer über seinen Arbeitgeber schlecht spricht,...
... kommt auch bei potenziellen neuen Arbeitgebern nicht gut an, sagen 19 Prozent der befragten Arbeitgeber.
18 Prozent der Personaler stört es,
... wenn der Kandidat zu häufig in sozialen Netzwerken postet.
17 Prozent der befragten Arbeitgeber sehen es nicht gerne,
wenn der Kandidat falsche Angaben über Abwesenheiten gemacht hatte.
Auch eine Präsentation unter unprofessionellem Namen....
... in Social Media-Profilen stört 17 Prozent der Unternehmen.
10 Prozent stört es, ...
...wenn sich der Kandidat mit kriminellen Handlungen in Verbindung bringen ließ.

Schritt 3: Aktiv werden

Schritt 4: Kommunikationskanäle zielgerichtet für Personalthemen nutzen

Die zehn schlimmsten Fragen an Bewerber
Schockfragen im Vorstellungsgespräch
Nicht selten erleben Bewerber im Vorstellungsgespräch eine böse Überraschung, weil sie unerwartet mit kuriosen Fragen konfrontiert werden. Hier finden Sie die zehn härtesten Fragen, die von der Job-Plattform Glassdoor unter mehr als tausend Posts ausgesucht wurden.
Eiertanz
"Erklären Sie, wie man perfekt Eier kocht."
Lieblingstier
"Wenn Sie ein Tier wären, welches Tier würden Sie sein?"
Luftdruckmessung
"Wie würden Sie vorgehen, um die Höhe eines Gebäudes mit einem Barometer zu messen?"
Börsenwissen
"Welche 30 Unternehmen sind im Dax?"
Lieblingsgeschichte
"Welches ist Ihr Lieblingsereignis der Geschichte?"
Geheimnisverrat
"Was ist Ihr persönliches Geheimnis?"
Primzahlen-Genie
"Wie nennt man möglichst schnell alle Primzahlen bis n?"
Hautpflegebedarf
"Bitte versuchen Sie, den jährlichen Verbrauch von Clearasil in Deutschland einzuschätzen."
Sieben Sachen
"Nennen Sie sieben Dinge, die man mit diesem Stift machen kann."
Milchmädchenrechnung
"Man stelle sich eine Maschine vor, die alle Milch produzieren kann, die Starbucks weltweit an einem durchschnittlichen Tag benötigt. Dazu muss nur die richtige Anzahl von Kühen durch diese Maschine gehen. Wie viele Starbucks-Läden gibt es weltweit? Wie viele Kühe würde ich brauchen? Wie schnell müssten sie durchgehen?"

Egal auf welchen Kanälen ein Unternehmen als Arbeitgeber auftritt, die Botschaften sollten auf allen gleich lauten. Nur dann macht sich ein Arbeitgeber glaubwürdig und unterstreicht seinen Markenkern.

Steuern des Arbeitgeberimages

Egal wie stark ein Unternehmen in Social Media investieren will. Die folgenden Aktivitäten sollte es auf jeden Fall als Arbeitgeber ausführen:

Personalarbeit bedeutet kommunizieren. Und dabei sind die sozialen Netzwerke unverzichtbar. Denn dort tummeln sich die Bewerber und Mitarbeiter. In nur wenigen Schritten können Unternehmen Social Media in ihr Personalmarketing integrieren, indem Sie zuhören, mitreden und Content entsprechend ihrem Arbeitgeberimage liefern. Dabei sollte eine Firma aber auch immer authentisch bleiben. (bw)