Samsung hat sich erstmals offiziell zu dem erwarteten finanziellen Schaden durch das Note-7-Desaster geäußert. Demnach geht der Hersteller von umgerechnet knapp drei Milliarden Euro Gewinneinbuße in den nächsten beiden Quartalen aus, zwei Drittel davon im vierten Quartal 2016, ein Drittel im ersten Quartal 2017. Gleichzeitig erklärte das Unternehmen offiziell, anstelle des Note 7 mehr Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge produzieren zu wollen, um die Verluste zu minimieren. Das war schon vorher vermutet worden.
Die genannten drei Milliarden Euro beziehen sich nur auf Kosten, die durch den Verkaufsstopp entstanden sind - das lässt Raum für Spekulationen: Kosten für die Entwicklung des Note 7 dürften in darin nicht enthalten sein und somit die tatsächlichen Verluste durch das Akku-Debakel wesentlich höher ausfallen. Der Image-Schaden lässt sich ohnehin nur schwer beziffern. Außerdem ist die Akte Note 7 noch lange nicht geschlossen. Denn wie jetzt Daten der Firma Apteligent zeigen, sind von den etwa 2,5 Millionen verkauften Note-7-Modellen noch gut 40 Prozent im Umlauf und viele Geräte davon aktiv. Inzwischen sind das sogar mehr Geräte als zum Zeitpunkt der beiden Rückrufe.
Nach Angaben der US Consumer Product Safety Commission (CPSC) gibt es allein in den USA 96 Fälle, in denen die Akkus eines Note 7 überhitzten. 23 davon entfallen auf den Zeitraum nach dem ersten Rückruf durch den Hersteller. Es gibt 13 Fälle von Verbrennungen der Besitzer und 47 Fälle von Sachschaden, der durch das Note 7 verursacht worden ist. Zahlen für den deutschen Markt liegen nicht vor.
Vielleicht ist auch das der Grund dafür, dass Samsung Nutzern des Note 7 in den USA 100 US-Dollar bei Rückgabe in Form von Gutscheinen schenkt, während Kunden hierzulande lediglich ein anderes Samsung-Smartphone wählen können oder den Kaufpreis erstattet bekommen.