Stellent deckt sich mit DRM-Technik ein

07.08.2006
Der Anbieter von Software für das Enterprise Content Management (ECM) übernimmt den DRM-Pionier Sealed Media sowie das Startup-Unternehmen Bitform.

Sealed Media, das 1996 gegründet wurde, gilt als einer der Veteranen im Markt für Enterprise-Digital-Rights-Management (E-DRM). Dabei geht es im Gegensatz zu Consumer-DRM weniger darum, Musikstücke oder Filme urheberrechtlich zu schützen. Vielmehr sollen E-DRM-Lösungen auf Basis fein abgestufter Rechte kontrollieren, dass vertrauliche Inhalte nicht unzulässig verändert, per Mail weitergeleitet oder ausgedruckt werden. Sie führen zudem in der Regel Protokoll darüber, wer welche Dokumente geöffnet oder modifiziert hat.

Die Lösung von Sealed Media arbeitet auf Anwendungsebene. Das Unternehmen bietet Plugins für eine Reihe von Applikationen an, die Rechteinformationen aus den Dokumenten auslesen und deren Einhaltung erzwingen. Solche Zusatzmodule existieren unter anderem für Microsoft Office, Adobe Reader und diverse Bildbearbeitungsprogramme.

Das in Chicago ansässige Unternehmen Bitform spezialisierte sich darauf, sensible Informationen aus Dokumenten zu entfernen. Die Tools unterstützen die Dateiformate von MS Office und können Metadaten und verborgene Passagen auch aus größeren Dokumentbeständen löschen.

Stellent folgt mit der Akquisition einem Trend der ECM-Branche, die E-DRM zunehmend als Bestandteil von Content-Plattformen sieht. EMC/Documentum übernahm Anfang dieses Jahres Authentica, den wichtigsten Konkurrenten von Sealed Media. Für Stellent als kleinerem Player im ECM-Markt geht es indes weniger um die Komplettierung einer Plattform, da es einen solchen umfassenden Anspruch nicht wie die Großen der Branchen erheben kann. Vielmehr zielt das Unternehmen darauf ab, sich auf einige wesentliche ECM-Bereiche zu konzentrieren. Dazu zählten bisher das Multi-Site-Management für Web-Content sowie Compliance. E-DRM könnte nach den beiden Zukäufen ein weiteres Standbein werden.

Die Software von Sealed Media arbeitet schon länger mit der Stellents "Universal Content Management" zusammen und bietet zudem eine Integration mit rivalisierenden ECM-Systemen wie EMC/Documentum und Opentext. Stellent möchte die DRM-Tools weiterhin als eigenständige Lösungen vertreiben. Unklar bleibt, ob sie weiterhin für die ECM-Systeme anderer Anbieter verfügbar sind. (ws)