Eine neue Ära für Windows-Laptops

Surface Laptop 7 im Test

28.07.2024 von Matthew S. Smith und Michael Söldner
Die unglaubliche Akkulaufzeit und die hohe Leistung des Surface Laptop 7 von Microsoft mit Snapdragon X Elite haben ihren Preis. Ein ausführlicher Test.
Foto: Matthew Smith / IDG

Auf einen Blick

Pro

  • Attraktiv, schlank und leicht

  • Erstklassige Akkulaufzeit

  • Ausgezeichnete drahtlose Konnektivität über Wi-Fi 7

  • Gute Leistung im Alltag

Kontra

  • Tastatur bleibt hinter der Konkurrenz zurück

  • Die Bildqualität des IPS-Touchscreens kann nicht mit der eines OLED-Bildschirms mithalten

  • Unzureichende Leistung für Spiele

Fazit

Die starke Prozessorleistung des Microsoft Surface Laptop und die erstklassige Akkulaufzeit beweisen, dass der Wechsel zur ARM-Architektur klappen kann. Doch die meisten Gelegenheitsspieler sollten sich die Anschaffung zweimal überlegen.

Eine neue Ära für Windows-PCs bricht gerade an.

Das neueste Microsoft Surface Laptop (zusammen mit dem überarbeiteten Surface Pro) ersetzt Intel- und AMD-Prozessoren durch Qualcomm-Chips. Das ist nicht das erste Mal, denn frühere Surface-Geräte wie das Surface Pro 9 5G setzten schon auf Qualcomm-Technik. Aber diese Geräte waren nur ein Vorgeschmack.

Das Surface Laptop 7 ist nur mit dem Snapdragon X von Qualcomm erhältlich. Es sind keine Varianten mit Intel- oder AMD-CPUs verfügbar oder geplant. Dieser mutige Schritt verhilft dem Surface Laptop zu einer hohen Leistung und einer geradezu spektakulären Akkulaufzeit. Und er ist gleichzeitig der erste KI-gestützte Copilot+ PC von Microsoft.

Technische Daten und Funktionen

Die faszinierendste Komponente des Microsoft Surface Laptop ist natürlich der Qualcomm Snapdragon X Elite Chip. Dabei handelt es sich um einen System-on-a-Chip, der bis zu 12 CPU-Kerne mit der integrierten Qualcomm Adreno-Grafik kombiniert. Die Einstiegsvarianten des Surface Laptop haben einen 10-Kern-Prozessor, aber das von mir getestete Modell konnte auf 12 Kerne zurückgreifen.

CPU: Qualcomm Snapdragon X Elite (12 Kerne)
Speicher: 32 Gigabyte LPDDR5x
Grafik/GPU: Integrierte Adreno-Grafik von Qualcomm
Neuronale Verarbeitungseinheit (NPU): Qualcomm Hexagon
Display: 13.8-Zoll, 2.304 × 1.536 Auflösung, 3:2 Seitenverhältnis, 120 Hertz IPS-LED Touchscreen
Speicher: 1 Terabyte PCIe Gen 4 SSD
Webcam: 1080p, mit Dual-Mikrofonanordnung
Konnektivität: 2x USB-C, 1x USB-A, 1x Surface Connector, 1x 3,5 mm Combo Audio
Netzwerke: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4
Biometrische Daten: Windows Hello-Gesichtserkennung über Webcam
Akku-Kapazität: 54 Wattstunden
Abmessungen: 301 × 220 × 17,5 Millimeter
Gewicht: 1,34 Kilogramm
MSRP: 1.899,00 Euro

Abgesehen vom Prozessor war das Surface Laptop mit 32 Gigabyte RAM und 1 Terabyte Arbeitsspeicher gut ausgestattet. Diese Upgrades treiben allerdings den Preis in die Höhe, der vom Einstiegspreis von 1.199,00 Euro auf satte 1.899,00 Euro ansteigt. Das ist ziemlich teuer, aber vergleichbar mit anderen hochwertigen Laptops wie dem Dell XPS 14 und dem Lenovo ThinkPad X1.

Design und Verarbeitungsqualität

Foto: Matthew Smith / IDG

Auf den ersten Blick kann man das neue Surface Laptop leicht mit einem älteren Modell verwechseln. Das Surface Laptop 7 hat, wie seine Vorgänger, ein schlankes Aluminiumgehäuse, das luxuriös aussieht und sich stabil anfühlt. Es hat ein minimalistisches Aussehen. Außer dem glänzenden Windows-Logo auf dem Display-Deckel gibt es keine weiteren Aufdrucke.

Bei näherem Hinsehen fallen jedoch ein paar Details auf. Die Displayränder sind viel kleiner als bei früheren Surface Laptop-Modellen und an den Ecken abgerundet. Dies soll ein organischeres, zugänglicheres Aussehen ermöglichen. Auch die Kanten verjüngen sich stärker als zuvor, sodass sich das neue Notebook in der Hand dünner anfühlt. Das neue Surface Laptop 7 ist technisch gesehen dicker als sein Vorgänger, fühlt sich aber dennoch kompakter an.

Das Surface Laptop 7 wiegt 1,34 Kilogramm. Das ist etwas schwerer als die Konkurrenz wie das Apple MacBook Air 13 M3 und das Dell XPS 13, die beide nur 1,22 Kilogramm wiegen. Obwohl der Unterschied auf dem Papier trivial erscheint, habe ich ihn im Alltag durchaus bemerkt. Mein erster Ausspruch beim Auspacken war: "Wow, das fühlt sich ein bisschen klobig an." Sobald Sie das Gerät jedoch in einen Rucksack oder eine Tasche stecken, merken Sie keinen Unterschied mehr beim Gewicht.

Microsoft hält weiterhin an dem ungewöhnlichen Display-Seitenverhältnis von 3:2 fest, das viel näher an einem Quadrat liegt. Die Konkurrenz setzt auf die üblichen Seitenverhältnisse von 16:9 oder 16:10. Daher fühlt sich das Surface Laptop etwas kastenförmiger an als seine Konkurrenten. Zudem passt es möglicherweise nicht in einige Taschen, die für ein 13,3-Zoll-Breitbild-Notebook gedacht sind, da seine Abmessungen von der Norm abweichen.

Aber das Seitenverhältnis von 3:2 ist ein Vorteil, wenn Sie häufig mit Textdokumenten oder Webseiten arbeiten. Auf diese Weise können Sie mehr vertikalen Raum auf einmal erfassen. Denn letztlich ist die vertikale Bildschirmhöhe des 13,8-Zoll Surface Laptop identisch mit der eines 15,6-Zoll-Laptops mit einem Seitenverhältnis von 16:9.

Tastatur und Trackpad

Foto: Matthew Smith / IDG

Die Tastatur des neuen Surface Laptop bleibt jedoch hinter meinen Erwartungen zurück. Es gibt zwar ein geräumiges Layout mit großen Handballenablagen, was die Bedienung angenehmer macht. Aber das Tastengefühl ist ein Problem für mich. Die Tasten lassen sich mit einem schwammigen, leisen und undefinierten Druckpunkt aktivieren, dem es an Feedback fehlt.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Sie ist durchaus brauchbar. Aber ich mag sie nicht so sehr wie die Tastatur des vorherigen Surface Laptop oder die Tastaturen von Konkurrenzprodukten wie dem Dell XPS 14 und dem Asus Zenbook 14 OLED.

Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur gehört zur Standardausstattung - typisch für ein Notebook dieser Preisklasse - und bietet drei Helligkeitsstufen. Selbst bei maximaler Helligkeit ist sie etwas schwach. Die minimale Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung fällt ebenfalls sehr gering aus. Das ist jedoch vorteilhaft, wenn Sie das Notebook in einem fast stockdunklen Raum verwenden wollen.

Während die Tastatur ein klares Manko ist, ist das Touchpad solide. Es ist etwa fünf Zentimeter breit und etwas mehr als drei Zentimeter tief, was vergleichbar mit anderen Windows-Laptops ist. Das Touchpad fühlt sich zudem extrem glatt und reaktionsschnell an.

Auch Multi-Touch-Gesten wurden mühelos ausgeführt. Fans von Pinch-to-Minimize (und anderen komplizierteren Multi-Touch-Gesten) werden sich freuen. Es unterstützt auch haptisches Feedback, das überzeugend das Gefühl einer mechanischen Taste emuliert, wenn das Touchpad angetippt wird.

Display und Audio

Foto: Matthew Smith / IDG

Wie bereits erwähnt, hat das Surface Laptop ein ungewöhnliches 13,8-Zoll-Display mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Dazu kommt eine einzigartige Auflösung von 2.304 × 1.536 Pixeln, was einer Pixeldichte von 200 Pixeln pro Zoll entspricht.

Das ist etwas weniger als bei den 14-Zoll-Konkurrenten mit einem Seitenverhältnis von 16:10 und einer Auflösung von 2.880 × 1.600 Pixeln, was etwa 242 Pixel pro Zoll ergibt. Es ist auch weniger scharf als ein MacBook Air M3 13,6 Zoll, das 224 Pixel pro Zoll bietet. Diese Zahlen sind jedoch nicht so aussagekräftig, wie sie scheinen. Alle drei Pixeldichten sehen in der realen Welt sehr scharf aus. Dennoch hat das Surface Laptop einen leichten technischen Nachteil, was die Schärfe betrifft.

Auch bei der Displaytechnologie hinkt das Surface Laptop 7 hinterher, denn es bleibt bei einem IPS-LED-Display ohne dynamische Hintergrundbeleuchtung. Das ist eine schlechte Nachricht für das Kontrastverhältnis des Geräts. Es ist weit weniger beeindruckend als ein OLED-Display oder eine Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung.

Das ist jedoch kein Problem, wenn Sie in Word oder Adobe Acrobat arbeiten. Doch es ist leicht zu bemerken, wenn Sie Spiele spielen oder Filme ansehen, besonders in einem dunklen Raum. Das Surface Laptop wirkt dadurch weniger fesselnd als Konkurrenten wie das Dell XPS 14 und das Asus Zenbook 14 OLED.

Dafür kontert Microsoft mit einem 120-Hertz-Touchscreen, der sich flott anfühlt. Viele Windows-Laptops haben den Touchscreen bereits abgeschafft. Und die Geräte, die einen Touchscreen bieten - wie das Dell XPS 14 - bleiben bei einer niedrigeren Bildwiederholfrequenz, die sich weniger reaktionsschnell anfühlt. Dennoch ist das traditionelle Clamshell-Design des Surface Laptops nicht gut für die Toucheingabe geeignet. Das Scharnier lässt sich nicht einmal um 180 Grad zurückklappen.

Die Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz kann theoretisch auch für ein flüssigeres Erlebnis beim Spielen sorgen. Allerdings ist die Spielleistung und -unterstützung des Surface Laptop nicht besonders gut. So wird es schon schwierig, Titel zu finden, die überhaupt mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde laufen können.

Die Audioleistung ist gut, wenn auch nicht überragend. Die Lautsprecher des Surface Laptop sind bei maximaler Lautstärke extrem laut und klingen auch bei weniger komplexen Inhalten wie Podcasts gut. Wenn Sie dem Surface jedoch einen basslastigen Song vorsetzen, klingen die Lautsprecher allerdings recht matschig.

Die Lautsprecher sind überdurchschnittlich für die meisten 13- bis 14-Zoll-Laptops, aber immer noch hinter den führenden Modellen wie dem Dell XPS 13 und dem Lenovo Yoga 9i.

Webcam, Mikrofon und biometrische Anmeldung

Microsoft hat eine 1080p-Webcam in den dünnen oberen Rahmen des Surface Laptop integriert. Sie liefert auf Anhieb eine akzeptable Videoqualität, die durch die KI-gesteuerten Studio Effects Filter verbessert wird (eine Funktion, die das Surface Laptop mit anderen Copilot+ PCs teilt). Die Filter fügen Hintergrundunschärfe, automatischen Bildausschnitt und Echtzeiteffekte hinzu, die in der Praxis eine annehmbare Videoqualität ermöglichen.

Die Mikrofonqualität ist großartig. Das Mikro nahm meine Stimme mit hervorragender Lautstärke auf und filterte Hintergrundgeräusche mühelos heraus, einschließlich anhaltender Geräusche wie einem Ventilator, der nur wenige Meter vom Laptop entfernt stand.

Die biometrische Anmeldung wird durch die Windows Hello-Gesichtserkennung möglich. In meinen Tests hat sie zuverlässig funktioniert. Da sie eine IR-Kamera anstelle des primären Sensors verwendet, funktioniert die Anmeldung sowohl in finsteren als auch in hellen Räumen zuverlässig. Viele Laptops unterstützen diese Funktion aber ebenfalls.

Konnektivität

Foto: Matthew Smith / IDG

Der Großteil der kabelgebundenen Konnektivität des Surface Laptop kommt von zwei USB-C-Anschlüssen an der linken Flanke des Laptops. Beide Anschlüsse unterstützen USB4, Thunderbolt 4, DisplayPort und können bis zu 65 Watt Power Delivery aufnehmen. Außerdem gibt es einen einzelnen USB-A 3.1-Anschluss für ältere Geräte und einen 3,5-Millimeter-Kombi-Audioanschluss für Kopfhörer, Headset oder ein Mikrofon.

Microsofts Surface Connect ist zudem wieder da. Dabei handelt es sich um einen proprietären Daten- und Stromanschluss, der magnetisch an der rechten Flanke befestigt wird. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil verwendet Surface Connect anstelle von USB-C. Doch wie bereits erwähnt, unterstützen die USB-C-Anschlüsse Power Delivery und können auch zum Laden und zur Stromversorgung des Laptops verwendet werden.

Ein dedizierter Videoausgang (in Form von HDMI oder DisplayPort) fehlt leider. Das ist ärgerlich, wenn Sie einen älteren Monitor oder einen modernen Fernseher anschließen möchten. Es gibt auch kein kabelgebundenes Ethernet. Sie benötigen einen USB-C-Adapter, einen Hub oder eine Dockingstation, wenn Sie das Surface Laptop mit Geräten verwenden möchten, die diese Anschlüsse benötigen. Das ist zwar ein wenig enttäuschend, aber typisch für ein tragbares Windows-Notebook.

Die kabellose Konnektivität ist ausgezeichnet, mit Unterstützung für Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Wi-Fi 7 ist der neueste Standard für drahtlose Internetverbindungen. Er ist so neu, dass nur sehr wenige Menschen schon einen Wi-Fi 7 Router besitzen. Dennoch denke ich, dass es der richtige Schritt ist, Wi-Fi 7 zum neuen Standard zu machen. Jeder, der bereit ist, fast 2.000 Euro für ein gut ausgestattetes Surface Laptop zu bezahlen, wird wahrscheinlich ein früher Nutzer von Wi-Fi 7 sein.

Leistung

Der Surface Laptop von Microsoft ist einer von mehr als einem Dutzend neuer Copilot+ PCs mit einem Qualcomm Snapdragon X Elite Chip. Der Snapdragon verwendet den ARM-Befehlssatz anstelle des x86-Befehlssatzes, der bei Intel Core und AMD Ryzen Prozessoren üblich ist.

Laptops mit Qualcomm Snapdragon X Elite Prozessoren, wie das neue Microsoft Surface Laptop, versprechen eine bessere Akkulaufzeit und Effizienz. ARM und x86 sind jedoch nicht nativ zueinander kompatibel. Das bedeutet, dass Windows-Anwendungen, die nur für x86-Hardware programmiert wurden, nicht auf diesem ARM-Gerät laufen.

Um dieses Problem zu lösen, hat Microsoft seine Softwarepartner dazu angehalten, neue ARM-kompatible Software zu entwickeln. Zudem bietet der Hersteller inzwischen eine Emulationsschicht (Prism genannt), mit der x86-Software auf ARM-Hardware ausgeführt werden kann.

Was bedeutet das für die Leistung?

Hinweis: Der von mir getestete Surface Laptop war mit dem Snapdragon X Elite mit 12 Kernen ausgestattet, einem Upgrade gegenüber dem 10-Kern-Chip in den Einstiegskonfigurationen.

Cinebench R20

Unsere ersten beiden CPU-Benchmarks führen wir mit unterschiedlichen Benchmark-Programmen durch. Zunächst testen wir das Gerät mit unserer bewährten Benchmarking-Suite, die für x86-Chips entwickelt wurde. Damit können wir sehen, wie die Leistung des Snapdragon X Elite ausfällt, wenn er auf die Emulationsschicht von Windows 11 trifft.

Unmittelbar danach zeigen wir Ihnen den Leistungsunterschied, wenn Sie dieselbe Software verwenden, aber mit ARM-spezifischen Versionen für das Surface Laptop. Spoiler: Der Unterschied ist enorm und verdeutlicht, dass der Chip von Qualcomm zwar schnell genug ist, um Software in jedem Fall gut auszuführen. Das Surface Laptop 7 glänzt aber besonders, wenn Sie Programme verwenden können, die direkt für die ARM-Architektur entwickelt wurden.

Foto: Matthew Smith / IDG

Der erste Test ist Cinebench R20, ein CPU-Benchmark, der Multithreading gut ausnutzen kann. Diese Version des Benchmarks unterstützt ARM nicht, daher verwendet das neue Surface Laptop eine Emulation, um den Benchmark auszuführen. Die Stabilität der Emulation war in diesem Test perfekt, es gab keine Abstürze oder Fehler. Aber die Notwendigkeit, die Software durch die Emulationsschicht von Windows 11 laufen zu lassen, beeinträchtigt eindeutig die Leistung.

Das Surface Laptop ist in diesem Test sicherlich langsamer als die x86-Konkurrenz. Aber das ist kein schlechtes Ergebnis für eine Software, die über eine Emulation läuft. Die Leistung des Surface Laptop und des Surface Pro nähert sich dem Dell XPS 13 an, das mit einem Intel Core Ultra 7 155H Prozessor ausgestattet ist.

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Die obigen Diagramme zeigen, wie das Microsoft Surface Pro, das mit dem gleichen Prozessor (Qualcomm Snapdragon X Elite) ausgestattet ist wie das Microsoft Surface Laptop, in der ARM-kompatiblen Version von Cinebench, R24 abschneidet. Dieser Benchmark enthält eine spezielle ARM-Version, die mit dem Qualcomm-Prozessor kompatibel ist.

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Wir haben zwei Diagramme beigefügt. Eines, in dem das Pro an dem Strom geschlossen ist, und eines, in dem es mit Akkustrom läuft. Und Qualcomm liegt hier sowohl bei der Single- als auch bei der Multi-Thread-Leistung vorn. Der Vorsprung ist sogar relativ hoch.

Zwar liegen uns die Cinebench R24-Ergebnisse für das Surface Laptop 7 bisher nicht vor, wir haben jedoch den Cinebench R23 herangezogen. Das Gerät erzielte einen sehr respektablen Multi-Thread-Wert von 8.896 und einen Single-Thread-Wert von 1.091 Punkten. Wie Sie in den obigen Diagrammen sehen können, ist die Leistung mit der des Microsoft Surface Pro vergleichbar. Wir können also davon ausgehen, dass die Spitzenleistung des mit ARM-kompatiblen Cinebench R24 ähnlich ausfallen wird.

Wenn Sie ein Notebook mit dem neuen Qualcomm-Prozessor kaufen, sollten Sie nach Möglichkeit die ARM-kompatiblen Programme verwenden. Dies gilt besonders, wenn Sie intensive Aufgaben durchführen, die die CPU-Threads beanspruchen, wie es bei Cinebench der Fall ist.

Handbrake

Foto: Matthew Smith / IDG

Als Nächstes ist Handbrake an der Reihe. Es ist zwar eine ARM-Version verfügbar, aber diese Version ist viel neuer und nicht mit der Version der Software vergleichbar, die wir normalerweise verwenden. Daher läuft der oben gezeigte Benchmark via Emulation.

Und auch hier hat der Snapdragon X Elite Probleme. Der Benchmark lief zwar stabil, benötigte aber sehr lange. Die Emulation hat in diesem Test eindeutig zu kämpfen.

Aber wie auch beim Cinebench verbessert der Wechsel zu einer ARM-kompatiblen Version von Handbrake die Leistung drastisch und macht den Snapdragon X Elite zu einem echten Konkurrenten für die besten Chips von Intel.

Foto: Matthew Smith / IDG

Die obige Grafik zeigt die ARM-kompatiblen Handbrake-Ergebnisse für das Microsoft Surface Pro. Dieses nutzt den gleichen Prozessor wie das Surface Laptop 7. Ohne auf die Emulationsschicht von Windows 11 zurückgreifen zu müssen, liefert der Qualcomm Chip je nach Konfiguration eine vergleichbare (oder bessere) Leistung als konkurrierende Intel Core Laptops.

Es lohnt sich, das noch einmal zu sagen: Die Leistung ist bei nativen ARM-Apps, die nicht auf die Emulationsschicht treffen, deutlich besser. In der Praxis fühlen sich die meisten Programme auf der Snapdragon X Elite-Plattform jedoch absolut flott und reaktionsschnell an.

Geekbench 6

Foto: Matthew Smith / IDG

Als Nächstes folgt Geekbench 6. Dieser synthetische Benchmark ist nicht Teil unserer normalen Testsuite, daher haben wir weniger Vergleichsdaten anderer Laptops. Es gibt jedoch einmal mehr eine native ARM-Version, sodass keine Emulation erforderlich ist.

Und was für einen Unterschied das macht: Das Surface Laptop 7 erreicht einen beeindruckenden Multi-Core-Score von 12.988 Punkten. Damit liegt es vor dem Asus Zenbook 14 OLED mit Intel Core Ultra-Prozessor. Auch das Windows-Tablet OneXPlayer X1 mit Intels Core Ultra wird mit Leichtigkeit übertroffen.

Und das neue Surface Laptop 7 ist etwa doppelt so schnell wie das Surface Pro 9 5G von Microsoft. Das Surface Pro 9 5G, das 2022 auf den Markt kommt, hat einen eigenen Chip. Dieser von Microsoft SQ3 getaufte Chip wurde in Zusammenarbeit mit Qualcomm entwickelt und basiert auf dem Snapdragon 8cx. Natürlich hat sich die Leistung dieser Chipfamilie seither verbessert.

3DMark

Foto: Matthew Smith / IDG

Die Prozessorleistung des Snapdragon X Elite fällt hoch aus, aber was ist mit dem integrierten Grafikprozessor?

Qualcomm und Microsoft haben weniger Zeit dafür investiert, um die Leistung der Adreno-Grafik von Qualcomm anzupreisen. Abgesehen von einer Demonstration auf der Microsoft Build 2024, bei der Spiele wie "Borderlands 3" und "Baldur's Gate 3" über die Prism-Emulation liefen.

Die 3DMark-Tests Time Spy und Night Raid bieten hier viele Einblicke. Time Spy läuft nicht nativ auf ARM-Technik, aber Night Raid schon. Das hat offensichtliche Auswirkungen auf die Leistung.

Das Surface Laptop liegt in Time Spy weit hinter der integrierten Intel Iris Arc und AMD Radeon 780M Grafik zurück. In Night Raid hingegen bringt die Adreno-GPU von Qualcomm das Surface Laptop auf einen respektablen Wert von 23.348 Punkten. Damit kann das Gerät mit den besten integrierten Grafikeinheiten von Intel und AMD mithalten.

Funktioniert der Snapdragon X Elite in der realen Welt?

Auf dem Papier sehen die Benchmark-Ergebnisse des Microsoft Surface Laptop solide aus. Der Snapdragon X Elite von Qualcomm ist gleichauf oder sogar etwas schneller als die Alternativen von Intel und AMD. Dies gilt jedoch nur, wenn es native ARM-Versionen der Programme gibt. Die Leistung unter der Prism-Emulation variiert, aber im besten Fall ist sie gar nicht so schlecht.

Doch eine Benchmark-Suite kann nur einen kleinen Teil aller Anwendungen abbilden. Meine tägliche Erfahrung war gleichzeitig schlechter und besser, als diese Benchmarks vermuten lassen.

Zunächst die schlechte Nachricht: Ich glaube nicht, dass Spiele bei der Markteinführung realisierbar sind. Microsoft weiß das, denn während des Reviewer's Workshop, bei dem Fragen von Kritikern zu dem Notebook beantwortet wurden, hat das Unternehmen die Spieleleistung des Notebooks heruntergespielt. Pete Kyriacou, Vizepräsident von Microsoft Devices, sagte gegenüber PCWorld, dass die mit dem Snapdragon X Elite angetriebenen Geräte sich durch Produktivität auszeichnen werden, nicht durch Spiele.

Microsoft sagte außerdem, dass die Qualcomm Chips keine diskreten oder externen GPUs unterstützen. Damit gibt es keine Möglichkeit, die Leistung zu verbessern oder die Adreno-Grafik von Qualcomm zu erweitern.

Diese Probleme treten nicht nur bei anspruchsvollen Spielen wie "Cyberpunk 2077" oder "Total War: Warhammer III" auf. Ich war überrascht und gleichzeitig enttäuscht, als ich feststellte, dass mein aktueller Indie-Favorit "Halls of Torment" sich nicht flüssig spielen ließ … und das, obwohl das Spiel vollständig auf 2D-Grafik setzt. Für den Moment warne ich Spieler davor, sich dieses Gerät zu kaufen.

Wenn Sie jedoch einen Laptop für Produktivität und die Erstellung von Inhalten suchen, ist das Surface Laptop 7 vielversprechend. Zu den Apps, die ich für meine berufliche Arbeit verwende, gehören die Microsoft Office-Suite, GIMP und Wondershare Filmora für die Videobearbeitung.

Während ich erwartet hatte, dass nur Office ohne Fehler funktioniert, war ich überrascht, dass sowohl GIMP als auch Filmora Windows auf ARM-Hardware unterstützen. Beide Anwendungen funktionierten einwandfrei, und das Surface Laptop zeigte eine ausreichende Leistung.

Die Zeitleiste in Filmora benötigte zwar einen Moment, um beim Scrollen alle Inhalte vollständig zu laden. Aber das Video wurde im Editor ohne Bildaussetzer abgespielt. Das Schneiden, Verschieben und Kopieren von Clips verlief problemlos.

Die Liste der Produktivitätsanwendungen mit ARM-Unterstützung ist anständig und wächst weiter. Notepad++, Adobe Photoshop und Lightroom sowie DaVinci Resolve 19 unterstützen alle schon ARM-Hardware. Teilweise befinden sich diese Versionen aber noch in der Beta-Phase. Adobe Premiere Pro, Illustrator, InDesign und After Effects werden in diesem Jahr ARM-Updates erhalten.

Sie wollen eigentlich nur im Internet surfen und Netflix schauen? Dann ist es unwahrscheinlich, dass Sie auf Probleme stoßen werden. Die meisten Webbrowser, Streaming-Plattformen und Videokonferenzprogramme unterstützen Windows on ARM. Apps, die die Technik bislang nicht unterstützen, sollten auch per Emulation gut laufen.

Obwohl ich nicht garantieren kann, dass jede App perfekt funktioniert, habe ich bei meinen Tests keine Probleme festgestellt. Abgesehen von Spielen ließen sich alle Anwendungen, die ich verwendet habe, starten, und keine stürzte während meiner Testphase ab.

Ein Hinweis zu Copilot+ PCs

Das Surface Laptop 7 verfügt wie die anderen Copilot+ PCs über eine integrierte neuronale Verarbeitungseinheit (NPU). Diese kann bis zu 45 Billionen Operationen pro Sekunde ausführen und sollte eigentlich die KI-Funktionen von Windows 11 verbessern. Stattdessen ist die Einführung des Copilot+ PC ein Desaster für die Öffentlichkeitsarbeit.

Das Hauptfeature, Microsoft Recall, wird wegen Sicherheits- und Datenschutzbedenken auf unbestimmte Zeit verschoben. Microsoft hat auch die Funktionen der Copilot-App von Windows zurückgeschraubt. In früheren Vorabversionen konnten Nutzer Einstellungen anpassen und Dateien durchsuchen. In der derzeit verfügbaren Version fehlen diese Funktionen.

Akkulaufzeit

Der Snapdragon X Elite von Qualcomm ist zwar schnell, aber der eigentliche Vorteil des Chips liegt in seiner Energieeffizienz. Microsoft behauptet, dass das Surface Laptop bis zu 20 Stunden Videowiedergabe bietet - ein Versprechen, das es mühelos erfüllt.

Foto: Matthew Smith / IDG

Die reale Akkulaufzeit entsprach den Erwartungen, die der Benchmark geweckt hatte. Ich habe den Laptop oft mehrere Stunden am Stück benutzt, ohne dass sich der Akku um mehr als 10 Prozent geleert hat. Ich benutze das Gerät nur wenig, hauptsächlich zum Surfen im Internet und zum Schreiben in Word oder Google Docs. Doch die Ausdauer des Surface Laptops ist viel besser als bei anderen Windows-Notebooks.

Diese Ergebnisse sind umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass das Surface Laptop 7 nur einen bescheidenen 54-Wattstunden-Akku besitzt. Viele Konkurrenten mit AMD- oder Intel-Hardware, wie das Lenovo ThinkBook 13x und das Asus Zenbook 14 OLED, haben eine Akkukapazität von über 70 Wattstunden.

Dennoch ist die Akkulaufzeit des Surface Laptop spektakulär. Ich würde sogar sagen, dass sie die größte Bedrohung für die Konkurrenz mit AMD- und Intel-Hardware darstellt. Eine solche Akkulaufzeit verändert die Nutzung des Geräts grundlegend und gibt Ihnen Sicherheit, wenn Sie das Haus ohne Ladegerät verlassen.

Preis und Verfügbarkeit

Das Surface Laptop 7 kostet in der von mir getesteten Version 1.899,00 Euro. Bei Amazon wird das Modell ebenfalls zu diesem Preis angeboten. Etwas sparen können Sie beim um zwei CPU-Kerne beschnittenen Modell mit dem Snapdragon X Plus. Dieses abgespeckte Modell mit 256 Gigabyte Speicher und 16 Gigabyte RAM schlägt bei Amazon mit 1.199 Euro zu Buche.

Alternativ bietet auch Microsoft selbst das Surface Laptop 7 in seinem Onlineshop an. Dort wird auch ein Modell mit 32 Gigabyte RAM und 1 Terabyte SSD in Schwarz für 2.349,00 Euro offeriert.

Sollten Sie das Microsoft Surface Laptop 7 kaufen?

Das Surface Laptop 7 von Microsoft ist ein Erfolg, hat aber seine eigenen Probleme im Gepäck.

Nach jahrelangen Fehlschlägen ist ARM on Windows endlich eine brauchbare Option geworden. Damit erhalten Sie Zugang zu neuer Hardware, dem Snapdragon X Elite von Qualcomm. Dieser erweist sich als verlockende Alternative zu den Geräten von Intel und AMD. Der Chip von Qualcomm ist jedoch keine gute Wahl für Spiele, aber er ist großartig für die Akkulaufzeit und schneidet in CPU-Benchmarks mit nativer ARM-Unterstützung ausgezeichnet ab.

Diese Eigenschaften machen das Surface Laptop 7 zu einer soliden Wahl für Menschen, die häufig unterwegs sind oder sich einfach keine Gedanken über die Akkulaufzeit machen wollen.

(PC-Welt)