Best in Big Data 2014

Swisscom und Datameer sind die Gewinner der diesjährigen Best-in-Big-Data-Awards

19.09.2014 von Martin Bayer
Die Sieger der Best-in-Big-Data-Awards 2014 der COMPUTERWOCHE stehen fest. In einem spannenden Finale setzte sich die Swisscom in der Kategorie Big-Data-Projekte durch. Den Preis für die beste Big-Data-Lösung sicherte sich der Softwareanbieter Datameer.

Im Rahmen des diesjährigen Big-Data-Kongresses am 18. September in Wiesbaden hat die COMPUTERWOCHE die Gewinner der Best-in-Big-Data-Awards 2014 gekürt. Vor rund 100 Teilnehmern präsentierten die Finalisten ihre Big-Data-Projekte sowie -Lösungen in Kurzvorträgen und stellten sich im Anschluss den Fragen einer Expertenjury, die im Anschluss Präsentationen und Antworten bewertete und die Sieger ermittelte. Darüber hinaus waren auch die Kongressbesucher aufgerufen, mit ihrem eigenen Votum in beiden Big-Data-Kategorien einen Publikumspreis zu vergeben.

Vlnr: Ulrich Pfeiffer (Hewlett-Packard), Norbert Pillmayer (Norcom), Ulrich Zeh (Nexthink), Christian Müller (Consulting4IT), Matthias Schmidt (Festo), Michael Beilfuß (IDG Business Media GmbH), Victor Schlegel (Swisscom), Thomas Latzel (T-Systems), Christian Wirth (T-Systems)
Foto: Fotovogt

Best in Big Data 2014 - Projekte

In der Kategorie Best-in-Big-Data-Projekte gingen sechs Finalisten an den Start:

Der Jury fiel die Entscheidung in dieser Kategorie nicht leicht. Die Experten lobten alle Einreichungen und bescheinigten dem Big-Data-Projekt-Markt insgesamt eine wachsende Reife. Seien die Vorhaben in den vergangenen Jahren vorwiegend Experimente und Pilotprojekte gewesen, zeichne sich nun zunehmend ab, das Big Data mehr und mehr eine zentrale Rolle in der IT-Strategie vieler Unternehmen einnehme. Erfolgreiche Big-Data-Projekte leisteten ihren Beitrag zum Geschäftserfolg und ermöglichten neue Business-Modelle.

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Das demonstrierte eindrucksvoll der diesjährige Sieger Swisscom. Der Kommunikationsanbieter aus der Schweiz trat mit einem Projekt für das dortige Bundesamt für Straßen Astra an. Mit Hilfe von Bewegungsdaten aus dem eigenen Mobilfunknetz ist der Anbieter in der Lage, in Echtzeit Reisezeitinformationen zu liefern. Damit lassen sich Verkehrsströme besser steuern und in der Folge die damit zusammenhängende Infrastruktur passgenauer planen. Neben Informationen zu Straßenverkehr ist die "Mobility Insights Plattform" der Swisscom auch in der Lage, Bewegungen von Fußgängern, Fahrradfahren und im öffentlichen Nahverkehr zu analysieren. Damit positioniert sich der Schweizer Kommunikationsanbieter außerhalb seines eigentlichen Kerngeschäfts und kann mit neuen Kunden beispielsweise aus den Bereichen Transport, Tourismus und der öffentlichen Hand schrumpfende Umsätze aus dem Kerngeschäft auffangen.

Platz zwei sicherte sich T-Systems. Der Dienstleister ging mit einem Projekt gemeinsam mit dem Logistiker DB Schenker an den Start. Mit Hilfe des "Big Data Eco System" lässt sich das Fahrverhalten der LKWs real-time erfassen und per Rückmeldung anzeigen, wie effizient sich das Fahrzeug bewegt. Angezeigt wird das dem Fahrer über ein einfaches Ampel-System auf seinem mobilen Device: rot für ineffizient bis grün für effizient. Damit lassen sich Schad-Emissionen sowie der Kraftstoffverbrauch verringern.

Auf Platz drei im diesjährigen Best-in-Big-Data-Wettbewerb landeten die Unternehmen Consulting4IT und Nexthink mit ihrem Kunden Festo. Mit Hilfe einer auf Big-Data-Techniken basierenden Client-Analyse hat der Anwender sein IT-Serviceangebot für Endgeräte optimiert. Eine Software sammelt mittels eines Collectors laufend Informationen zu mehr als 10.000 Clients. So kann der IT-Support schnell Mechanismen erkennen, in welchen Zusammenhängen Probleme auftreten und diese dann bereits im Vorfeld proaktiv angehen.

Best in Big Data 2014 - Lösungen

In der Kategorie Big-Data-Lösungen zählte das Finalistenfeld sieben Teilnehmer, allerdings musste der Vertreter des Anbieters Datawatch aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig auf seine Präsentation verzichten. Die Lösung konnte daher nicht weiter für den Wettbewerb berücksichtigt werden. Im Finale traten an:

Das Teilnehmerfeld im Wettbewerb um die diesjährigen Best-In-Big-Data-Awards in der Kategorie Lösungen spiegelt die ganze Breite des derzeit im Markt verfügbaren Angebots für Big-Data-Lösungen wieder, stellte die Jury fest. Das reiche von kompletten Plattformen für die Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen bis hin zu speziellen Werkzeugen mit eng begrenzten Einsatzgebieten. Diese vielfältigen Facetten des Lösungsportfolios seien auch ein Beleg dafür wie dynamisch sich derzeit das im Markt verfügbare Angebot an Big-Data-Lösungen entwickle.

Foto: Fotovogt

Den Siegerpreis in der Kategorie Best-in-Big-Data-Lösungen 2014 sicherte sich Datameer. Der Softwareanbieter verspricht seinen Kunden, mit seinem gleichnamigen Werkzeug die Komplexität, die vielen Big-Data-Analysen anhaftet, verringern zu können. Auch nicht speziell geschulte Anwender könnten Daten modellieren und integrieren, Analysen entwickeln und die Ergebnisse visualisieren. Fundament dafür bildet das Framework Hadoop. Hier werden sämtliche Daten gespeichert und die Auswertungen berechnet. Datameer bietet vorintegrierte Konnektoren an, mit deren Hilfe sich verschiedenste Datenquellen - mit strukturierten und unstrukturierten Informationen - anbinden lassen. Für die Auswertung bringt die Lösung über 250 vorkonfigurierte Analysefunktionen mit.

Den zweiten Platz sicherte sich Hewlett-Packard mit seiner Big Data Analytics Software Plattform HAVEn. Darauf aufbauend gibt es bereits zahlreiche verschiedene Applikationen im Markt. Neben HP-Anwendungen finden sich beispielsweise Softwarewerkzeuge von Deloitte (Kundenanlysen), Capgemini (Risikoanalysen für Versicherungen) und Wipro (Serviceabwicklung). Die Architektur ist derart flexibel und modular aufgebaut, dass Kunden auch einzelne Teile davon beziehen können.

Auf den dritten Rang wählte die Jury in diesem Jahr die Big-Data-Lösung von Norcom. "Eagle" bietet Anwendern eine Lösung, mit deren Hilfe sich das Dokumenten-Management mit Big-Data-Analysen auf Basis von Hadoop verknüpfen lässt. Damit soll es für Anwender einfacher werden, relevante Informationen aus den abgelegten und archivierten Dokumenten zu ziehen.

Neben der Jury waren wie in den vergangenen Jahren auch die Teilnehmer des Big-Data-Kongresses dazu aufgerufen, in beiden Wettbewerbskategorien ihre Publikumspreise zu vergeben. Dabei war sich das Publikum in diesem Jahr einig mit der Jury. Beide Publikumspreise gingen an die Jury-Sieger, Swisscom bei den Projekten und Datameer in der Lösungsliga.

Best in Big Data 2015

Die COMUTERWOCHE hat 2014 bereits zum dritten Mal den Best-in-Big-Data-Kongress ausgerichtet und die begehrten Best-in-Big-Data-Awards vergeben. Und auch im kommenden Jahr wird die Big-Data-Initiative weiter fortgesetzt. Die Eckdaten dafür stehen bereits fest. "Best in Big Data 2015" mit Kongress, Wettbewerbsfinale und Award-Verleihung wird am 17. September 2015 in Hamburg im Rahmen einer neuen großen Datenkonferenz "Data+" stattfinden.