2,5-Zoll-Festplatte mit 1 TByte

Test - Toshiba MK1059GSM

04.05.2011
Toshiba hat mit der MK1059GSM eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 1 TByte Kapazität im Angebot. Das 12,5 mm hohe SATA-II-Laufwerk arbeitet mit 5400 U/min und ist auf eine geringe Energieaufnahme optimiert. Im Test zeigt sich, ob bei der Festplatte die Performance auf der Strecke bleibt.

Produktdaten: Toshiba verbaut bei der MK1059GSM drei je 333 GByte fassende Magnetscheiben zum Erreichen der 1-TByte-Kapazität. Damit wächst die Gehäusehöhe auf von den üblichen 9,5 mm auf 12,5 mm. Leider ist dadurch den meisten Notebooks der Einbau von Toshibas MK1059GSM verwehrt. Untersuchen Sie unbedingt den Festplattenschacht Ihres Notebooks vor einem eventuellen Kauf der MK1059GSM, ob Platz vorhanden ist. Alternativ bietet Toshiba noch das 750-GByte-Modell MK7559GSM mit identischer Technologie an - der Speicherplatz der drei Scheiben wird hier nicht ganz ausgenutzt.

Toshiba lässt die Magnetscheiben in der MK1059GSM mit 5400 U/min rotieren. Zum Puffern der Daten steht ein mit 8 MByte relativ klein bemessener Cache zur Verfügung. Toshiba setzt bei der Schnittstelle mit SATA II auf bewährte und völlig ausreichende Kost.

Wie üblich bei modernen Festplatten unterstützt Toshiba auch bei der MK1059GSM die Technologie Advanced Format (AF). Mit AF sind bei künftigen Festplatten höhere Datendichten möglich. Dabei nutzt AF eine Sektorgröße von 4 KByte, statt den bisherigen 512 Byte. Einen unmittelbaren Nutzen besitzt AF für den Anwender nicht. Insbesondere Windows XP hat mit den 4-KByte-Sektoren noch diverse Probleme, während Windows Vista und Windows 7 die neue Sektorgröße automatisch unterstützen. Ausführliche Informationen über Advanced Format finden Sie in unserem Artikel Neue Technik, neue Probleme - Festplatten mit Advanced Format.

Toshiba gibt für die MK1059GSM im Leerlaufmodus einen Energiebedarf von 0,65 Watt an. Beim Schreib-/Lesebetrieb erhöht sich die Energieaufnahme auf 1,7 Watt. Zum Vergleich: Samsungs 1-TByte-Modell SpinPoint MT2 HM100UI mit drei Scheiben und 5400 U/min konsumiert 0,7 (Leerlauf) beziehungsweise 2,4 Watt (Lese-/Schreibbetrieb). Damit agiert die MK1059GSM besonders im Lesen und Schreiben deutlich sparsamer als das Samsung-Laufwerk. Auch Toshibas 5400er MK7559GSXP (2 Scheiben) ist mit 0,55 Watt (Leerlauf) und 1,5 Watt (Lese-/Schreibbetrieb) nur wenig genügsamer als die MK1059GSM.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Die Toshiba MK1059GSM schafft mit ihren 333-GByte-Magnetscheiben noch eine gute maximale sequenzielle Transferrate von 97 MByte/s. Mit den zirka 107 MByte/s einer Toshiba MK7559GSXP oder Hitachi Travestar 5K750, die ebenfalls mit 5400 U/min, aber 375-GByte-Scheiben arbeiten, kann die MK1059GSM jedoch nicht mithalten. Auch zum langsamen Innenbereich hin fällt die MK1059GSM besonders gegenüber der MK7559GSXP etwas ab: 45 statt 51 MByte/s. Allerdings arbeitet die Toshiba MK1059GSM bei den sequenziellen Transferraten minimal schneller als die 1-TByte-Konkurrenz Samsung SpinPoint MT2 HM100UI.

Zonenmessung: Die Toshiba MK1059GSM erreicht beim sequenziellen Zonenlesen maximal 97 MByte/s.

Bei der mittleren Zugriffszeit geht die Toshiba MK1059GSM im Vergleich zur HM100UI jedoch etwas gemütlicher zu Werke: 9,29 statt 8,87 ms. Trotz identischer Drehzahl von 5400 U/min agiert hier beispielsweise die Hitachi Travelstar 5K750 mit 7,55 ms deutlich flinker. Werden die Magnetköpfe im Fullstroke-Zugriff über die gesamte Scheibenoberfläche bewegt, so ist die SpinPoint dagegen befriedigend schnell.

Bei unseren Praxistests beim Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe erreicht Toshibas MK1059GSM eine befriedigende Leistung - sie setzt allerdings keine Akzente, ähnlich der Samung SpinPoint MT2 HM100UI. Bei den relativ Cache-abhängigen Festplattentests von PC Mark Vantage muss sich die Toshiba MK1059GSM wie die HM100UI mit den hinteren Plätzen begnügen. Eine Toshiba MK7559GSXP mit ebenfalls nur 8 MByte Cache zieht der MK1059GSM um 12 Prozent (Gesamt-Score) davon.

Fazit & technische Daten

Die Toshiba MK1059GSM glänzt natürlich durch die Kapazität von 1 TByte im 2,5-Zoll-Formfaktor - mehr ist aktuell nicht möglich. Allerdings sind dann die Glanzpunkte der Festplatte auch schon aufgezählt. Denn leider findet die MK1059GSM durch ihre Bauhöhe von 12,5 mm in den meisten Notebooks keinen Platz. Auch Samsungs 1-TByte-Laufwerk SpinPoint MT2 HM100UI erleidet durch die identische Bauhöhe das gleiche Schicksal.

Toshiba MK1059GSM: Die Mobile-Festplatte im 2,5-Zoll-Format bietet 1 TByte Kapazität mit drei Magnetscheiben. Die Bauhöhe des Laufwerks beträgt 12,5 mm.

Die Toshiba die MK1059GSM lässt zugunsten eines vergleichsweise geringen Energiebedarfs Performance auf der Strecke. Zwar reichen die Transferraten bei den meisten Anwendungen aus, Akzente kann die MK1059GSM aber nirgends setzen. Auch hier gibt es eine Parallelität zur Samsung SpintPoint MT2 HM100UI. Allerdings benötigt Samsungs 1-TByte-Modell mehr Energie im Betrieb.

Der von Online-Händlern gelistete Preis von zirka 75 Euro (Stand: 05.03.11) ist für gebotene Kapazität von 1 TByte allerdings als sehr günstig einzustufen. (cvi)

Quickinfo

Produkt

Toshiba MK1059GSM

Hersteller

Toshiba

Schnittstelle

SATA 300

Drehzahl

5400 U/min

Cache

8 MByte

Kapazität

1 TByte

Preis (Stand: 05.03.11)

75 Euro

Testplattform

Als Testplattform für die 2,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Testplattform: Alle 3,5-Zoll-Desktop-Festplatten werden an einem Gigabyte 890GPA-UD3H getestet. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung zum Einsatz.

Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.

SATA 3.0: Der Chipsatz AMD 890GX stellt secht SATA-Ports mit 6 GBit/s zur Verfügung.

Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.

Testszenarien

Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.

tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.