Linux-Rückblick KW 35

TurnKey-Linux, SoftMaker Office 2012, Trojaner Wirenet und mehr

03.09.2012 von Jürgen Donauer
Mit der Server-Plattform TurnKey-Linux lassen sich schnell Appliances aufsetzen und lauffähig machen. Mit Version 12 wenden sich die Entwickler von Ubuntu ab und benutzen Debian als Basis.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen bezüglich Linux und Open-Source in der Kalenderwoche 35. Es ist ein Passwort-stehlender Backdoor-Trojaner für Linux aufgetaucht. SoftMaker hat eine zweite Beta-Version von SoftMaker Office 2012 für Linux zur Verfügung gestellt.

The Document Foundation hat LibreOffice 3.6.1 ausgegeben. Ubuntu 12.10 entwickelt sich weiter und es wurden die auserwählten Community-Wallpaper vorgestellt. Wer seine Linux-Distribution von Grund auf selbst erstellen will, wird sich über Linux From Scratch 7.2 freuen. NVIDIA gibt Linux-Treiber 304.43 aus.

Linux-Rückblick KW 35
TextMaker
Die Textverarbeitungs-Software von SoftMaker.
PlanMaker
Ein alternatives Tabellenkalkulations-Programm.
Presentations
Bringt auch einige Vorlagen mit sich.
Speichern als
TextMaker kann unter anderem mit DOCX als Dateiformat umgehen.
Frozen
Das Hintergrundbild von Fernando Garcila Redondo gehört zu den Gewinnern der Community-Wallpaper für Ubuntu 12.10.
Vanishing
Ein weiteres Hintergrundbild für Ubuntu 12.10 von James Wilson.

TurnKey Linux 12 mit Debian-Basis

TurnKey Linux 12 hebt das Appliances-Repository auf über 100 an. Diese brauchen Sie nur auf der Server-Plattform einspielen und schon sind die Appliances lauffähig. Unter der vorgefertigten Produkten finden Sie zum Beispiel einen LAMP-Stack, Wordpress, Drupal, Joomla, Zen Cart, CouchDB und so weiter.

Am Interessantesten an der neuen Version ist allerdings die Änderung der darunterliegenden Linux-Distribution. Das Herz sage zwar Ubuntu, die Vernunft entscheide sich aber für Debian. Ubuntus Problem sei, dass nur 25 Prozent der verfügbaren Pakete mit Sicherheits-Updates versorgt würden. In der Debian-Welt gehe man sorgfältiger mit Security um und veröffentliche, wann das Produkt fertig ist. Ubuntu hingegen sei dem Druck eines Zeitplans ausgesetzt. Aus diesem Grund seien Debian-Ausgaben auch stabiler und enthielten weniger Bugs. Darüber hinaus haben Gespräche mit Canonical für eine professionelle Unterstützung für TurnKey Linux bisher zu keinen Erfolgen geführt.

In Sachen Appliances wurde Joomla 1.6 eingestellt, weil das Projekt sein Lebensende erreicht hat. Diese wurde mit einer 2.5-Version ersetzt. Zimbra und OpenBravo sind auf Eis gelegt. Man arbeite derzeit an einer 64-Bit-Version von TurnKey Linux. Sobald diese fertig ist, will man die beiden Projekte wieder aufnehmen. Weitere Informationen und Download-Links finden Sie auf der Projektseite.

Beta 2: SoftMaker Office 2012 für Linux

Die Nürnberger Software-Schmiede SoftMaker hat eine zweite Beta-Version von SoftMaker Office 2012 für Linux zur Verfügung gestellt. Die enthaltenen Produkte sind TextMaker, PlanMaker und SoftMaker Presentations. Die Entwickler versprechen hohe Kompatibilität zu den äquivalenten Paketen von Microsoft. Das SoftMaker-Programm kann mit den Formaten DOC, XLS, PPT, DOCX, XLSX und PPTX umgehen.

Wer bereits die erste Beta-Ausgabe der Software ausprobiert hat, kann den gleichen Lizenzschlüssel benutzen. Sie können die Beta-Version kostenlos ausprobieren.

Wirenet ist ein Backdoor-Trojaner für Linux

Die russischen Sicherheits-Experten von Dr. Web warnen vor einer neuen Schadsoftware. Das Besondere an dieser Malware ist, dass es sich um den ersten Cross-Plattform Trojaner handelt. Er funktioniert sowohl unter Mac OS X als auch Linux.

Der Trojaner diene auch als Keylogger und versucht Passwörter von unter anderem Opera, Firefox, Chrome, Chromium, Thunderbird, SeaMonkey und Pidgin zu stehlen. Der kontrollierende Server ist nach eigenen Angaben 212.7.208.65 und die Software kommuniziert verschlüsselt mittels AES (Advanced Encryption Standard). Administratoren sollten also nach verdächtigem Datenverkehr in Richtung dieser Adresse Ausschau halten. Die Experten haben den Schadcode unter dem Namen BackDoor.Wirenet.1 in die Liste der gefährlichen Produkte aufgenommen.

Unter Linux speichert sich die Malware unter ~/WIFIADAPT und in Mac OS X unter %home%/WIFIADAPT.app.app ab.

LibreOffice 3.6.1

Die Punkt-Ausgabe LibreOffice 3.6.1 ist eine Wartungs-Version. Die 3.6.x-Reihe bringt einige Neuerungen und Verbesserungen gegenüber 3.5.x mit sich. Die Software zeigt ab sofort die Anzahl der Wörter in das Statusleiste an. Des Weiteren können Sie Dokumente als PDF inklusive Wasserzeichen exportieren.

Für Impress gibt es 10 neue Vorlagen und der DOCX-Import kann mit GetExpression- und SetExpression-Feldern umgehen. Sie finden weitere Informationen in den Veröffentlichungs-Hinweisen. Die aktuelle Ausgabe steht für Windows, Mac OS X und Linux im Download-Bereich der Projektseite zur Verfügung. Dort finden Sie auch eine deutsche Variante.

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Linux From Scratch 7.2

Linux From Scratch ist eine Anleitung, mit der Sie eine Linux-Distribution von Grund auf selbst erstellen können. Das Projekt dient hauptsächlich dazu, Einblicke hinter die Linux-Kulisse zu verschaffen.

In der neuesten Version, 7.2, wurde die Toolchain auf glibc-2.16.0 und gcc-4.7.1 aktualisiert. Insgesamt haben die Entwickler 28 Pakete aktualisiert. Sie können Linux From Scratch 7.2 online lesen oder herunterladen.

NVIDIA 304.43 für Linux

Die neueste Ausgabe des proprietären NVIDIA-Treibers für Linux unterstützt ab sofort die GPUs GeForce GTX 660 Ti, Quadro K5000, Quadro K5000M, Quadro K4000M, Quadro K3000M und NVS 510.

Ebenso wurden insgesamt vier Fehler ausgebessert. Einer davon verursachte Probleme im Zusammenhang mit xserver 1.13 und bestimmten GLX-Operationen. Auch das Vergrößern von YouTube-Videos konnte zu einem Absturz von VDPAU führen. Sie finden das Changelog auf der Download-Seite des Treibers.

Community-Wallpaper von Ubuntu 12.10

Das Auge isst schließlich mit und auch bei Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" wurden wieder 12 Hintergrundbilder aus der Community integriert. Eine deb-Datei mit den Hintergrundbildern finden sie hier. Diese lässt sich entpacken und Sie können die Wallpaper auch auf anderen Systemen einsetzen. Eine Vorschau gibt es hier. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.