Können Sie sich noch erinnern, was in der zweiten Jahreshälfte 2011 alles passiert ist? Der Ausfall eines Rechenzentrums brachte die Kunden von Blackberry auf die Barrikaden, iPhones können nun durch Siri sprechen und Hewlett Packard nimmt eine überraschende Ankündigung zurück. Ein Ereignis berührte in dieser Zeit viele Menschen: Der Tod von Apple-Gründer Steve Jobs.
Trotz der tragischen Todesmeldung gab es aber auch Positives zu berichten. So hat die COMPUTERWOCHE den Wettbewerb "Best in Cloud" ausgerufen und den "CIO des Jahres" gekürt. Begleiten Sie die CW-Redaktion auf ihrer Bilderreise von Juli bis Dezember 2011, vom Rücktritt von Angelika Dammann bis zum IT-Gipfel in München.
Sechs Monate in Bildern: Die CW-Redaktion blickt auf die Monate Juli bis Dezember des IT-Jahres 2011 zurück.
Einen medialen Paukenschlag löste SAP-Vorstandsmitglied Angelika Dammann aus, als sie ihren Rücktritt ankündigte. Die 51-Jährige war seit Juni 2010 Personalvorstand und Arbeitsdirektorin beim Walldorfer Softwarekonzern. Dammann war allerdings nicht unumstritten. So kritisierten Arbeitnehmervertreter die regelmäßigen Heimflüge der Hamburgerin mit dem firmeneigenen Learjet. Sie passten nicht zu SAPs offiziellem Bekenntnis zu Klimaschutz und ökonomischer Nachhaltigkeit.
Seit dem 1. Juli 2011 ist Siemens IT Solutions and Services (SIS) vollständig in Atos Origin integriert. Als Zeichen des Neuanfangs gab sich das verschmolzene Unternehmen einen neuen Namen: Künftig wird es unter der Bezeichnung Atos firmieren. Der Dienstleister beschäftigt nun annähernd 79.000 Mitarbeiter in 42 Ländern und erzielt einen Umsatz von 8,7 Milliarden Euro. Im europäischen Ranking der größten IT-Service-Provider rückt das Unternehmen damit auf Rang zwei hinter IBM vor. In der weltweiten Liste belegt Atos den siebten Platz.
Insgesamt 56 Prozent mehr IT-Stellen als im Vorjahr zählten die Marktforscher der Dekra-Akademie. Gefragt sind vor allem Softwareentwickler und -architekten. Fast ein Drittel aller Stellenangebote für IT-Spezialisten entfällt auf sie. Doch auch IT-Berater profitieren vom anziehenden Geschäft.
Research in Motion (RIM) mit seinen Blackberry-Geräten samt sicherer mobiler E-Mail für Unternehmen lange scheinbar unangreifbar bläst heftiger iPhone- und Android-Gegenwind ins Gesicht. Das versucht RIM mit einer Produktoffensive zu kontern. Gleich fünf neue Endgeräte auf Basis des neuesten Betriebssystems "Blackberry 7" kündigten die Kanadier im August an - zwei "Bold"- und drei "Torch"-Smartphones . Besonders auffällig ist das "Torch 9850 / 9860" mit großem Touch-Display und ohne Hardware-Tastatur. Gerade Letztere ist für Blackberry-Nutzer das Killerargument, warum sie noch einen Blackberry der Konkurrenz vorziehen. Mit dem "Bold 9900" gehört aber auch ein "waschechter" Blackberry zu den Neuheiten.
Apple wird zeitweise erstmals zum teuersten börsennotierten Unternehmen der Welt. Der iPhone-Anbieter liefert sich danach ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Mineralöl-Riesen ExxonMobil. Zum Jahresende hat der Ölkonzern wieder die Nase vorn.
Mit In-Memory-Computing und spaltenorientierter Datenbanktechnik will SAP ein neues IT-Zeitalter einläuten. Dabei sind die zugrunde liegenden Techniken nicht neu. Anwender wollen erst einmal prüfen, ob sich der IT-Beschleuniger auch rechnet.
Der Wirtschaftsaufschwung lässt die Systemhauslandschaft erblühen. 2010 gab es unter den Top-25-Systemhäusern keine Insolvenz oder Übernahme. Die Bechtle AG hat 2010 zum ersten Mal die Umsatzmilliarde auch in Deutschland übertroffen - und das gleich deutlich: Mit Erlösen in Höhe von 1,158 Milliarden Euro lagen die Schwaben damit klar vor der bisherigen Nummer eins, der Computacenter AG, die bereits 2009 knapp die Umsatzmilliarde in Deutschland übersprungen hatte. Doch auch die Kerpener konnten sich 2010 kräftig verbessern und überholten mit Erlösen von 1,173 Milliarden Euro doch noch den ärgsten Wettbewerber. Bechtle ist 2010 erneut die Nummer zwei im deutschen Systemhaus-Markt.
Yahoo feuert Chefin Carol Bartz und prüft einen Verkauf. Der einstige führende Portalbetreiber kann im Wettbewerb um Werbe-Dollars nicht mit Rivalen wie Google und Facebook mithalten. Finanzinvestoren und Microsoft prüfen Gebote.
Mit der Integration von Sun hat sich Oracle zum Komplettanbieter gemausert. Um die Früchte zu ernten, muss der Konzern jedoch sein Portfolio ordnen. Dabei haben die Oracle-Verantwortlichen aus Sicht von Experten und Anwendern noch einiges zu lernen.
Mit der Präsentation von Windows 8 möchte Microsoft die Entwickler bei der Stange halten und endlich auch im boomenden Tablet-Markt Fuß fassen. Bei der neuen Version sticht vor allem die neue Oberfläche ins Auge, die optisch an das Windows Phone 7 erinnert und einen Kachel-Look hat.
Der ehemalige CIO Johannes Helbig ist ab September Chief Innovation Officer der Deutschen Post Brief und soll damit dem elektronischen Brief zum Erfolg verhelfen.
Das Düsseldorfer Landgericht bestätigt das Verkaufsverbot gegen den iPad-Konkurrenten Galaxy Tab. Apple wirft Samsung die Verletzung geschützter Design-Muster vor. Samsung geht in Berufung.
Der Chief Information Officer der Audi AG wird von der CW-Schwesterpublikation CIO zum CIO der Dekade gewählt. "Er war in seiner Branche der erste, der ein integriertes System für Finanzen, Accounting, Controlling und Einkaufsprozesse einführte. Ein vierjähriges Projekt ohne viel Glamour, mit dem man nur wenig Ruhm ernten kann, und bei dem zudem der RoI nur schwer nachzurechnen ist", begründet CIO die Wahl.
Léo Apotheker wurde als CEO von HP entlassen. Eine Woche vor diesen Ereignissen haben die CW-Redakteure Heinrich Vaske und Jan-Bernd Meyer mit dem Deutschland-Chef von HP, Volker Smid, über Strategien, Ziele und Ausrichtungen des Unternehmens gesprochen. "Das PC-Geschäft von HP steht für 41 Milliarden Dollar Umsatz. Wir fahren es mit einer sechsprozentigen Marge. In einem sehr dynamischen Markt sind wir damit absoluter Marktführer", betonte Volker Smid in dem Gespräch. Damit wies der Deutschland-Chef von HP auch darauf hin, dass der Konzern an der PC-Sparte festhält.
Im deutschen Carrier-Markt bereits erfolgreich hat Huawei seit diesem Jahr das Enterprise-Networking-Business im Visier. Das Produktportfolio reicht vom Access Point bis hin zum Data-Center- und Cloud-Equipment. Telepresence, Router, Core-Switches, Edge-Devices, Data-Center-Equipment und Cloud-Services - wer angesichts dieses Produktportfolios an Cisco oder Hewlett-Packard denkt, sollte künftig einen dritten Player auf der Rechnung haben. Huawei, bisher eher als Lieferant für Carrier bekannt, mischt nun im Enterprise Networking mit. Dabei will der Konzern hierzulande vor allem sieben vertikale Marktsegmente besetzen und mit Hardware sowie Lösungen bedienen: Public/Government, Health, Manufacturing, Logistik/Transport, Resale, Finance sowie Power/Energy.
1,8 Prozent mehr Gehalt für Führungskräfte, 2,3 Prozent mehr für Fachkräfte - so lautet ein Ergebnis der Vergütungsstudie von Personalmarkt und COMPUTERWOCHE. Die Gehaltssteigerungen sind erstaunlich moderat ausgefallen, wundert sich Tim Böger, Geschäftsführer von Personalmarkt. Vom Krisenjahr 2009 erholt hätten sich die Gehälter im vergangenen Jahr aber schon. Er erinnert daran, dass gute Leute nach wie vor überdurchschnittlich verdienen: "Die Spitzenverdienste von CIOs liegen bei deutlich über 300.000 Euro Jahresgehalt, die von IT-Projektleitern und IT-Beratern bei über 180.000 Euro."
Die deutsche Cloud-Szene traf sich Mitte Oktober zum COMPUTERWOCHE-Wettbewerb "Best in Cloud" in Offenbach. Die Gewinner sind: BT (Germany) GmbH & Co. oHG (Infrastructure as a Service), Infopark (Plattform as a Service), forcont Business Technology GmbH (Public Cloud, Software as a Service), Zendesk (Private Cloud, Software as a Service), SupplyOn AG (Hybrid Cloud, Software as a Service), Fujitsu (Cloud Enabling Software), Ubigrate GmbH(Cloud Special Project).
Statt des von vielen erwarteten runderneuerten iPhone 5 stellt Apple das iPhone 4S vor, das aber etwas neues hat: Den "persönlichen Assistenten" Siri, mit dem man sich unterhalten kann. Angeblich könnte Apple die Technik sogar in Fernseher einbauen.
Die erste deutsche Meisterschaft in der Kategorie IT-Security fand im Oktober statt. Das spannende Finale hat Thomas Nowey von der Krones AG für sich entschieden und sich damit den Titel des IT-Security-Champion gesichert.
Die Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte wird verschoben. Es ist nicht das erste Mal. Die Pappkarte ist schon seit 2010 abgeschafft. Bereits im Vorfeld zeichnete sich ab, dass das Verfahren nicht wie geplant zum 1. Januar 2012 zur Verfügung stehen wird. Damit wird der Starttermin für das elektronische Lohnsteuerabzugsverfahren (ELStAM) ein weiteres Mal verschoben. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) forderte die Finanzverwaltung auf, "schnellstmöglich Klarheit für die betroffenen Steuerzahler zu schaffen."
Auf der Kundenveranstaltung Sapphire präsentierte SAP Pläne für seinen "SAP-Store" und sagte Datenbankanbietern indirekt den Kampf an. Wir leben in einer Highspeed-Welt", sagte Jim Hagemann Snabe, Co-CEO von SAP zum Auftakt der Kundenveranstaltung Sapphire in Madrid. Das betreffe seine Kunden wie auch SAP selbst. Anwender müssten heute schnell auf veränderte Marktanforderungen reagieren können. Es gelte, die Mitarbeiter jederzeit und überall mit den notwendigen Informationen zu versorgen, und die immer schneller wachsenden Datenberge zügig zu analysieren, um rechtzeitig die richtigen Entscheidungen für das eigene Geschäft treffen zu können.
Die Webcam - weniger sexy auch als IP-Videokamera bezeichnet - ist 20 Jahre alt geworden. Dass sich aus einer für den universitären Hausgebrauch gedachte Idee von Akademikern eine Erfolgsstory entwickeln würde, wagte damals niemand zu träumen. Begonnen hatte der Siegeszug der Webcam 1991 ganz trivial: Wissenschaftler der Universität Cambridge wollten nicht immer vergeblich zur leeren Kaffeemaschine laufen und installierten deshalb eine Videokamera vor Ort.
Über 100 IT-Chefs feierten am 24. November im Münchner Edelhotel „Bayerischer Hof“ die 9. Preisverleihung zum „CIO des Jahres“. Vertreten war alles, was Rang und Namen hat: die IT-Macher großer Konzerne wie Daimler, Bayer, Munich Re oder Commerzbank ebenso wie die IT-Chefs innovativer Mittelständler wie Autoscout24, Donner & Reuschel oder Bionorica. Es gab strahlende Sieger, launige Reden und einen angeregten Gedankenaustausch in einem entspannten und dennoch festlichen Rahmen. Gewonnen haben Peter Leukert (Commerzbank), Carsten Bernhard (AutoScout24) und Patrick Naef (Emirates).
Die Sieger des Wettbewerbs wurden in den drei Kategorien "Green in der IT", "Green durch IT" und "Visionäre Gesamtkonzepte" ausgezeichnet. Die Sieger waren die Hetzner Online AG (Green in der IT), die Sparkasse Pforzheim Calw (Green durch IT) und das Center for Scientific Computing (Visionäre Gesamtkonzepte).
NTT Data macht Ernst und integriert seine deutsche Tochter Cirquent. Das japanische Management will Wachstum und weitere Übernahmen in Europa. Im Zuge des Vorhabens wird Cirquent seinen nur wenige Jahre alten Firmennamen verlieren und durch NTT Data ersetzen. Ziel des Managements ist ein weltweit einheitlicher Marktauftritt.
Im Rahmen des IT-Gipfels stellte sich "Voice", das lang erwartete gemeinsame Netzwerk der deutschen IT-Manager, erstmals der Öffentlichkeit vor. Darin haben sich die bislang getrennt agierenden CIO-Verbände CIOcolloquium, CIO Circle und CIO Forum vereint. Der Name der Lobby lautet "Voice", getreu seinem Motto, mit einer gemeinsamen Stimme die Interessen der IT-Verantwortlichen zu vertreten.
Christian Moser (Bild), Hartmut Goebel und Thomas Heinecke sind die Sieger des Wettbewerbs "IT-Freelancer des Jahres 2011". Der Preis wird alle zwei Jahre vom "IT Freelancer Magazin" verliehen, das damit den Selbständigen mehr Aufmerksamkeit verschaffen möchte.
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