VMware Server-Management

vCenter - Virtuelle VMware-Server effizient verwalten

01.03.2011 von Johann Baumeister
Virtuelle Server lassen sich in beliebiger Menge schnell erstellen. Um den damit verbundenen Wildwuchs vorzubeugen, sind effiziente Verwaltungstools gefragt. VMware liefert mit dem vCenter ein umfassendes Toolset für seine virtuelle Infrastruktur, das wir hier detailliert erläutern.

VMware ist führend im Markt der Servervirtualisierung. Das Unternehmen bietet heute gleich mehrere Produkte in diesem Segment an. Die VMware Workstation zielt vor allem auf den Einsatz auf Desktops und Notebooks und hilft seinem Nutzer bei der schnellen Erstellung und Verwaltung von virtuellen Maschinen. Die zweite Linie wird durch den VMware Server gebildet. Er ist frei und ohne Kosten von der VMware Website zu laden. Auch der VMware Server wendet sich in erster Linie an den einzelnen Nutzer, der kleinere virtuelle Szenarien aufbauen möchte. Gänzlich anders verhält es sich bei der dritten Virtualisierungskategorie von VMware: vSphere und ESX-Server. Die vSphere-Linie beziehungsweise der ESX-Server zielen eindeutig auf den Einsatz im Rechenzentrum. Sie sind das Arbeitspferd zur Serverkonsolidierung. Laut Aussagen von VMware gibt es Installationen mit Tausenden virtuellen Maschinen, die allesamt auf dem ESX-Sever aufbauen. Dies ist durchaus realistisch.

Bildergalerie: VMware vCenter
VMware vCenter
Eine Reihe von Assistenten vereinfacht die Verwaltung und hilft bei der Konfiguration einer vSphere-Umgebung.
VMware vCenter
Das vCenter umfasst alle Hilfen und Vorkehrungen um virtuelle Infrastrukturen von VMware vSphere zu verwalten.
VMware vCenter
Zum Umfang des vCenter gehört eine Vielzahl an Objekten zur Verwaltung der virtuellen Systeme. Diese Objekte erlauben eine fein abgestufte Administration.

Wie hinlänglich bekannt ist, weisen physische Server oftmals nur eine Auslastungsrate von 10 bis 20 Prozent auf. Selbst unter der Annahme, dass die gleiche Hardware zum Einsatz käme, würden sich durch die Virtualisierung bereits bis zu zehn Rechner auf einem einzigen System zusammenfassen lassen. In der Regel aber geht die Virtualisierung mit einer Erneuung der Hardware einher. Neuere Rechner wiederum sind weitaus leistungsfähiger und stemmen auch bedeutend mehr virtuelle Instanzen als ihre Vorgänger. Hinzu kommt, dass die CPU-Hersteller ihre Prozessoren nunmehr mir mehreren Kernen ausstatten. Prozessoren mit sechs bis zwölf Kernen sind heute bereits machbar, weitere werden bald folgen. Neuere Mehrwegesysteme etwa von HP oder IBM sind bereits mit acht CPUs mit jeweils acht Kernen ausgestattet. Diese Rechner schrauben die Anzahl der virtuellen Maschinen erneut nach oben.

Hohe Konsolidierungsraten erfordern spezielles Servermanagement

Typische Einsatzszenarien für den ESX-Server sind aber auch Blade-Farmen. Bei dieser Rechnerart werden die Server auf engsten Raum gepackt. Dies erlaubt sehr hohe Konsolidierungsraten. Selbstredend ist, dass die Systeme dieser Art nicht mehr vor Ort verwaltet und administriert werden. Stattdessen kommen dabei regelmäßig jene Werkzeuge zur Anwendung, die eine Fernwartung ermöglichen. Für virtuelle Strukturen auf der Grundlage von VMware vSphere ist das das vCenter und dessen begleitende Tools.

Kleine Helfer: Eine Reihe von Assistenten vereinfachen die Verwaltung und hhelfenilft bei der Konfiguration einer vSphere-Umgebung.

Hierbei gilt es vorab ein Missverständnis aufzuklären. Oftmals wird vCenter, früher Virtual Center genannt, mit einer Verwaltungskonsole für den ESX-Server gleichgesetzt. Dies ist genau genommen nicht richtig. Bei vCenter handelt es sich im Kern um ein Verwaltungssystem, dass auf einem eigenen Server eingerichtet wird. VMware spricht daher auch heute immer vom vCenter-Server, also dem Backend-Server, der zur Verwaltung verwendet wird.

Das Missverständnis rührt wohl daher, dass der Administrator des vCenters immer nur die Verwaltungskonsole zu Gesicht bekommt, nicht aber den Server, der im Hintergrund die Arbeit verrichtet. Die eigentliche Verwaltungskonsole wiederum ist der vSphere Client (früher VI-Client).

Zentrales Management durch das vCenter

Die Architektur des vCenter basiert auf dem zentralen Managementserver. Dieser kommuniziert über ein VMware-API mit den überwachten ESX-Systemen. vSphere-Client und vCenter-Server können zusammen auf dem gleichen Server eingerichtet werden, müssen aber nicht. Der vSphere-Client benötigt als Laufzeitumgebung einen Browser. Er ist damit auf jeglichem Rechnersystem, das einen Browser aufweist, einzurichten. Auch der vSphere-Client kommuniziert mit seinem vSphere-Server über eine VMware-eigene API.

Durchblick: Das vCenter umfasst alle Hilfen und Vorkehrungen, um virtuelle Infrastrukturen von VMware vSphere zu verwalten.

Der VMware vCenter Server bietet eine skalierbare und erweiterbare Plattform, die die Grundlage bei der Verwaltung von VMware-Szenarien bildet. VMware bezeichnet den vCenter Server als "die einfachste und effizienteste Möglichkeit zum Verwalten von VMware vSphere - unabhängig davon, ob der Anwender über zehn oder mehrere tausend virtuelle Maschinen verfügt". Nicht verschwiegen werden soll aber auch, dass es hilfreiche Erweiterung und Tool-Sets von Drittanbietern gibt, die sich für die Verwaltung von VMware-Strukturen einsetzen lassen. Oftmals gehen diese Tool-Sets sogar über den Funktionsumfang des vCenters hinaus. Das müssen sie auch, denn zu deren Betrieb benötigen diese Tools dennoch den Zugriff auf das vCenter. Die Zusatz-Tools müssen daher in jedem Fall einen Mehrwert gegenüber dem vCenter bieten.

So erweitern diese Tools zum Beispiel durch Plug-Ins den Funktionsumfang des vCenters. Das Plug-In-API wird von den VMware-Partnern rege genutzt. Mehr als 200 VMware-Partner bieten eine direkte Integration mit vCenter Server und erweitern dessen Möglichkeiten, beispielweise Managementfunktionen in Bereichen wie Kapazitätsmanagement, Compliance-Management, Business Continuity und Storage-Überwachung. Durch das vCenter-Server-API lassen sich außerdem physische und virtuelle Management-Tools integrieren.

Das vCenter erlaubt dem Administrator ein einheitliches Management der Hosts und dessen virtueller Maschinen über eine einzige Konsole. Eingeschlossen ist ferner die Überwachung der Leistung und des Durchsatzes von Clustern, Hosts und virtuellen Maschinen. Darüber hinaus liefert der vCenter-Server einen Überblick über den Status und die Konfiguration von Clustern, Hosts, virtuellen Maschinen, dem Speicher, den Gastbetriebssystemen und vielen anderen Komponenten einer vSphere-Infrastruktur.

Bis zu 10.000 virtuelle Maschinen unter Kontrolle

Die neue Version des vCenters soll laut VMware doppelt so große Ressourcen-Pools verwalten können wie bisher. Erweitert wurde auch die Anzahl der durch vCenter zu verwaltenden Maschinen: Hier geht VMware nunmehr von bis zu 10.000 aus. Allein aus dieser Anzahl zeigt sich, dass vSphere und vCenter auf den Einsatz in professionellen IT-Szenarien abzielen.

Weitblick: Zum Umfang des vCenters gehört eine Vielzahl an Objekten zur Verwaltung der virtuellen Systeme. Diese Objekte erlauben eine fein abgestufte Administration.

Gleichzeitig leitet sich daraus auch eine andere Forderung ab: Die Verwaltung muss weitgehend automatisiert werden, denn kaum ein Administrator wird diese Serveranzahl überschauen oder strukturieren können. Ein Mittel, um bei solchen Größenordnungen den Überblick zu behalten, stellen die Vorlagen da. Eine Vorlag ist wie die Blaupause für einen zu konfigurierenden Server. Die Vorlagen des vCenter-Servers ermöglicht es den Administratoren, virtuelle Maschinen und Hosts einfacher und schneller bereitzustellen. Ferner lassen sich damit Compliance-Anforderungen besser durchsetzen, den diese müssen nun nicht mehr für jede virtuelle Maschinen getrennt verwaltet werden. Stattdessen werden die Compliance-Vorgaben nunmehr auf die Vorlagen bezogen.

Fazit

Das vCenter von VMware ist die zentrale Steuereinheit für das Verwalten einer mehrschichtigen virtuellen IT-Infrastruktur auf der Basis von vSphere. Zum Umfang des vCenters gehört eine Vielzahl an Objekten zur Verwaltung der virtuellen Systeme. Diese Objekte erlauben eine fein abgestufte Administration. Darüber hinaus unterstützen und vereinfachen eine Reihe von Assistenten die Verwaltung der virtuellen Instanzen. Zusätzlich helfen sie dem Administrator, komplexe vSphere-Umgebung zu entwickeln und zu konfigurieren. (hal)

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Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.