Fritzbox-Hacks

Versteckte Funktionen freischalten

01.03.2020 von Michael Seemann
Das Fritzbox-Menü bietet zahllose Einstellungen für Internet und WLAN. Doch einige Optionen sind so nicht erreichbar. Wir zeigen, wie Sie versteckte Funktionen aktivieren.
Diese Tricks treiben die Fritzbox weiter als es die Firmware eigentlich erlaubt.
Foto: AVM GmbH

Die Fritzbox per Alexa-Sprachbefehl steuern, das WLAN-Tempo direkt am Router testen oder das Herstellungsdatum einer Fritzbox herausfinden: Viele interessante Funktionen unterstützen die AVM-Router offenbar nicht - aber nur auf den ersten Blick. Denn nur weil eine Option nicht per Fritzbox-Menü erreichbar ist, heißt das nicht, dass sie der Router nicht beherrscht. Über Umwege ist mit einer Fritzbox viel mehr möglich als Sie glauben.

Hilfe zur Fritzbox bekommen

Das Menü "Übersicht" erscheint, nachdem Sie sich im Webmenü angemeldet haben. Es zeigt die wichtigsten Statusinformationen des AVM-Routers für Internet- und WLAN-Verbindungen sowie angeschlossene Geräte. Auch Fehlfunktionen erkennen Sie sofort an einem roten Punkt. Oft führt von dieser Statusinformation ein direkter Link zur entsprechenden Einstellung im Menü. So landen Sie sofort am richtigen Ort, um dem Problem auf den Grund zu gehen.

Alle Einstellungen im aktuell geöffneten Fritzbox-Menü erläutert die Onlinehilfe, die Sie per Klick auf das Fragezeichensymbol oben rechts in einem separaten Fenster öffnen. Per Klick auf den grau hinterlegten Link "Handbuch" unten links lässt sich zusätzlich das ausführliche Handbuch der Fritzbox als PDF öffnen. Die Onlinehilfe zeigt dabei immer Auskünfte zu dem Menü, in dem Sie sich gerade befinden. Die Hilfe sowie der Handbuch-Link sind in jeder Menüansicht der Fritzbox verfügbar. Über den Link "Tipps & Tricks" gelangen Sie außerdem direkt in den Servicebereich des Routermodells auf der AVM-Website samt Wissensdatenbank und FAQs.

Alexa steuert Fritzbox

Viele WLAN-Router lassen sich per Sprachbefehl über Amazon Alexa oder den Google Assistant steuern. Bei der Fritzbox funktioniert das nicht. AVM verweist darauf, dass die Sprachbefehle immer über einen externen Server von Amazon oder Google laufen: Deswegen unterstützt der Hersteller die Sprachsteuerung aus Sicherheitsgründen nicht. Allerdings gibt es zum Beispiel für die Steuerung von Smart-Home-Funktionen eine dokumentierte Fritzbox-Schnittstelle, die sich Entwickler zunutze machen können. So lassen sich Skills programmieren, mit denen die Fritzbox auf Alexa und Google hört - ein Beispiel finden Sie auf www.fbsmarthome.site. Wir zeigen, was Sie tun müssen, damit der AVM-Router auf Sie hört.

Schritt 1: Ihre Fritzbox muss aus dem Internet erreichbar sein. Dafür nutzen Sie Ihr MyFritz-Konto. Haben Sie noch keines, können Sie es im Fritzbox-Menü unter "Internet -> MyFRITZ!-Konto" anlegen, indem Sie eine E-Mail-Adresse angeben, an die der Bestätigungslink für das Konto geschickt wird. Schließen Sie den Vorgang mit "Weiter" und "Übernehmen" ab. Sie bekommen eine E-Mail, in der Sie auf den entsprechenden Link klicken. Anschließend werden Sie auf eine Webseite weitergeleitet, auf der Sie das MyFritz-Konto einrichten können. Dort vergeben Sie ein Passwort für den Fernzugriff.

Schritt 2: Im Fritzbox-Menü klicken Sie unter "Internet -> MyFRITZ!-Konto auf die Schaltfläche "MyFRITZ!-Internetzugriff einrichten". Die Option "Internetzugriff auf die FRITZ!Box über HTTPS aktiviert" muss markiert sein. Klicken Sie nun auf die Schaltfläche "FRITZ!Box-Benutzer einrichten". Hier vergeben Sie einen Benutzernamen und ein Kennwort für den Fernzugriff auf den Router. Unter "System -> FRITZ!Box-Benutzer" legen Sie fest, dass für diesen Benutzer "Zugang auch aus dem Internet erlaubt" ist und markieren als Berechtigung ausschließlich "Smart Home".

Damit die Fritzbox auf Alexa hört, sollten Sie im Router-Menü einen Benutzer extra für diese Funktion einrichten.

Schritt 3: Nun müssen Sie die Einstellungen in der Fritzbox mit Alexa verknüpfen. Dazu müssen Sie sich mit Ihrem Amazon-Konto anmelden: Klicken Sie dafür auf der Webseite www.fbsmarthome.site auf die Schaltfläche "Login with Amazon". Anschließend tragen Sie dort die My-Fritz-Adresse der Fritzbox ein sowie Benutzernamen und Passwort für den Smart-Home-Benutzer der Fritzbox, den Sie in Schritt 2 angelegt haben. Die MyFritz-Adresse finden Sie im Fritzbox-Menü unter "Internet -> MyFRITZ!-Konto -> MyFRITZ!-Internetzugang". Anschließend können Sie über die Schaltfläche "Verbindung testen" gleich prüfen, ob alle Einträge stimmen. Funktioniert alles, wird Ihnen auch sofort angezeigt, welche Smart-Home-Geräte die Fritzbox per Alexa steuern kann. Klicken Sie anschließend auf "Daten speichern".

Schritt 4: Jetzt aktivieren Sie den passenden Alexa-Skill, den Sie unter www.amazon.de/gp/product/B078KLZL1R finden. Anschließend lassen sich Sprachbefehle über die Alexa-App oder ein Alexa-fähiges Gerät wie den Amazon Echo an die Fritzbox weitergeben: Die erkannten angeschlossenen Smart-Home-Geräte reagieren dann entsprechend. Welche Alexa-Befehle die Fritzbox versteht, steht ebenfalls auf www.fbsmarthome.site.

Über eine Webseite lassen sich Alexa-Skill und Fritzbox koppeln.

So geht's mit "OK Google"

Auch dafür müssen Sie sich auf www.fbsmarthome.site übrigens mit Ihrem Amazon-Zugangsdaten anmelden. Denn Google unterstützt für die Verbindung von Actions - so heißen die Skills für den Google Assistant - nicht den eigenen Authentifizierungsdienst, weshalb Sie den Umgang über den Dienst von Amazon gehen müssen.

Starten Sie anschließend die App Google Assistant auf Ihrem Smartphone und drücken Sie unten rechts auf das Kompass-Symbol. Anschließend auf die drei Punkte oben rechts beziehungsweise das Bild für Ihr Google-Konto und wählen Sie Einstellungen -> Assistant -> Smart Home Steuerung -> hinzufügen. Suchen Sie nach dem Dienst "FB Smart Home" und melden Sie sich dort mit den Amazon-Zugangsdaten an. Nun werden die steuerbaren Geräte angezeigt mit den Bezeichnungen, die Sie für dieses vergeben haben. Mit diesen Namen und dem passenden Sprachbefehl können Sie die Geräte an der Fritzbox jetzt auch per Google Assistent steuern.

WLAN-Tempo direkt an der Fritzbox messen

Um festzustellen, wie schnell die WLAN-Verbindung zwischen einem Smartphone und der Fritzbox ist, können Sie die FRITZ!App WLAN für Android nutzen. In den Einstellungen, die Sie über die drei Punkte links oben erreichen, wählen Sie die Option "WLAN messen".

Etwas umständlicher ist es normalerweise, das WLAN-Tempo zwischen einem Notebook oder einem PC und dem Router prüfen. Dafür können Sie beispielsweise einen Rechner per LAN mit der Fritzbox verbinden: Dieser dient dann als Gegenstelle für den WLAN-Test mit einem Heimnetzgerät. Für den Test verwenden Sie beispielsweise das Tool iPerf.

Diesen Umweg können Sie sich sparen, wenn Sie iPerf direkt in der Fritzbox aktivieren: Dann dient der AVM-Router direkt als Gegenstelle.

So geht's: Melden Sie sich im Fritzbox-Menü an und klicken Sie links unten auf "Inhalt" und in der angezeigten Übersicht unten links auf "FRITZ!Box-Support". Scrollen Sie bis zum Abschnitt "Durchsatzmessungen". Aktivieren Sie hier die Option "Messpunkt für einen iPerf-Client im Heimnetz aktivieren". Bestätigen Sie mit "Einstellungen übernehmen".

Auf dem Windows-Rechner, dessen WLAN-Tempo zur Fritzbox Sie messen wollen, installieren Sie das Tool iperf2, das Sie zum Beispiel unter https://iperf.fr/iperf-download.php herunterladen können. Achtung: Mit iperf3 funktioniert die direkte Messung mit der Fritzbox nicht.

Rufen Sie iPerf auf dem Rechner nun über die Kommandozeile auf. Den Test starten Sie mit dem Befehl iperf -c IP-Adresse der Fritzbox -p 4711 .

Als IP-Adresse der Fritzbox tragen Sie die Adresse ein, die der Router im Heimnetz hat - üblicherweise 192.168.178.1. Die Adresse steht zum Beispiel im Fritzbox-Menü unter "Heimnetz -> Mesh" über der Abbildung der Fritzbox. In diesem Fall lautet der Test-Befehl iperf -c 192.168.178.1 -p 4711 . Die letzte Ziffer bezeichnet übrigens den Port, den die Fritzbox für die eingehenden Mess-Pakete freigibt. Starten Sie nun den Test mit der Enter-Taste. Nach zehn Sekunden gibt iPerf einen Wert in Mbits/sec an - das ist das Tempo der WLAN-Verbindung zwischen Rechner und Fritzbox.

Praxisnähere Ergebnisse erreichen Sie, wenn Sie die Testdauer und die Größe der übertragenen Datenpakete anpassen. Sinnvoll ist zum Beispiel eine Messung über 30 Sekunden mit einer Paketgröße von 256 KB. Der entsprechende iPerf-Befehl sieht dann so aus: iperf -c 192.168.178.1 -p 4711 -t 30 -w 256k

Die Fritzbox besitzt einen integrierten iPerf-Server, den Sie im Menü aktivieren können.

Herstellungsdatum Ihrer Fritzbox ermitteln

Es muss nicht immer die neueste Fritzbox sein: Statt einen aktuellen AVM-Router neu zu kaufen, können Sie sich zum Beispiel auch auf Ebay nach einem gebrauchten Modell umsehen. Wichtig ist dabei vor allem, dass Sie eine Fritzbox wählen, für die es eine aktuelle Fritz-OS-Version als Update gibt. Interessant ist aber auch festzustellen, wie alt das Second-Hand-Gerät tatsächlich ist. Das bekommen Sie über die Seriennummer heraus, die Sie auf dem Aufkleber an der Unterseite der Fritzbox finden. Die ersten vier Stellen - ein Buchstabe und drei Ziffern - stehen dabei für das Produktionsdatum des Routers. Geben Sie sie auf der Webseite www.pcwelt.de/wId1qm ein: So sehen Sie, wann Ihre Fritzbox hergestellt wurde.#

Über die Seriennummer entschlüsseln Sie das Produktionsdatum Ihrer Fritzbox.

Fritzbox und Fire TV Beim Video-Streaming sehen, wer gerade anruft

Sie sitzen gemütlich auf dem Sofa und sind in einen Film oder eine Serie vertieft, die Sie über das Amazon Fire TV auf den Fernseher sehen. Da klingelt das Telefon, doch das Telefon liegt gerade außer Reichweite und können deshalb nicht sehen, wer da anruft. Also müssten Sie die Pause-Taste drücken, aufstehen und auf dem Display nachsehen. Vorausgesetzt, Sie verwenden eine Fritzbox mit Telefoniefunktion, können Sie sich diese Mühe sparen und bekommen die Nummer des Anrufers gleich auf dem Fernseher eingeblendet. Möglich wird dies mit einer Android-App, die man auf dem Amazon-Gerät installiert, das ja mit dem (angepassten) Betriebssystem von Google arbeitet.

Das Tool adb Fire dient unter anderem dazu, fast beliebige Android-Apps auf dem Fire TV beziehungswiese auf dem Fire TV Stick von Amazon zu installieren...

So geht's: Die nicht von Amazon fürs Fire TV vorgesehenen Apps lassen sich nicht direkt über die Bedienoberfläche installieren, sondern müssen per Sideload über einen Rechner im gleichen Netzwerk (LAN oder WLAN) daheim aufgespielt werden. Das erledigen Sie mit der Software adb Fire , die Sie mit dem Amazon Gerät verbinden. Wie das genau funktioniert, beschreibt unser Online-Workshop - in zwei Minuten ist das erledigt. Da sich die originäre AVM-App Fritz!App Fon nicht mit dem Fire TV zusammenarbeitet, greifen Sie im zur alternativen App Anrufmonitor. Für die Installation auf dem Fire TV benötigen Sie die App allerdings als APK-Datei, die Sie mit dem Tool Raccoon extrahieren. Dazu geben Sie nach dem Einloggen mit ihrem Google-Konto den Begriff "Anrufmonitor" ins Suchfeld ein und klicken beim Treffer links auf "Download". Nach wenigen Sekunden ist die APK-Datei auf der Festplatte gespeichert, die Sie über die Schaltfläche "Install APK" in adb Fire auf der Amazon-Box installieren. Dazu noch ein Tipp: Der Gratis-Anrufmonitor blendet immer wieder nervende Werbung ein. Wenn Sie die App dauerhaft verwenden möchten, lohnen sich die 99 Cent für die werbefreie Version.

Zurück auf der Bedienoberfläche des Fire TV starten Sie die neue App über "Einstellungen -> Anwendungen -> Installierte Apps verwalten -> Anrufmonitor -> App starten". Je nach Fritzbox-Einstellung müssen sie noch einmalig den Callmonitor-Support über ein angeschlossenes Telefon mit der Tastenfolge "#96*5*" aktivieren. Danach verrichtet die App auf dem Streaminggerät unauffällig im Hintergrund ihren Dienst und wird nur bei einem ankommenden Telefonat durch das Einblenden der Rufnummer aktiv.

..und die Anrufmonitor-App sorgt auf dem Fire TV dafür, eingehende Anrufe während des Streamings eines Films oder einer Serie auf dem Fernseher mit Rufnummer einzublenden.

VoIP-Telefonie Altes Wählscheibentelefon am Router

Wer ein altes Wählscheibentelefon wie das berühmte Modell W48 oder auch sonst ein Telefon mit dem früher verwendeten Impulswahlverfahren (IWV) besitzt, muss es in Zeiten von Voice over IP (VoIP) nicht unbedingt zum alten Eisen tun. Die Betonung liegt auf "unbedingt", denn nicht jedes alte Telefon funktioniert mit jedem Router und jeder Router-Firmware. Am Beispiel der verbreiteten Fritzbox erläutern wir Probleme und Lösungen.

Die größten Schwierigkeiten bereiten die vor-und fernkonfigurierten Router von AVM, also beispielsweise die Fritzboxen der Kabelprovider. Hier hilft wirklich nur, das Telefon anzuschließen und auszuprobieren, eine andere (ältere oder neuere) Router-Firmware lässt sich auf diesen Routern nicht installieren. Ist die Fritzbox frei konfigurierbar, hilft unter Umständen eine andere Firmware. Bei älteren Versionen muss man sich allerdings bewusst sein, dass sie Funktions-oder Sicherheitseinschränkungen mit sich bringen. Schließlich bleibt immer die Möglichkeit, hinter das Kabel-Modem oder den eigentlichen Router eine ältere Fritzbox wie das Modell 7270 zu hängen und an dieses das Telefon mit Impulswahl anzuschließen.

VoIP-Telefonie W48-Telefon von Siemens: Ältere Telefone mit Impulswahlverfahren funktionieren nicht an jedem VoIP-Router, man kann sich aber häufig helfen.

Darüber hinaus existieren IWV-MFV-Konverter, die zwischen Router und Telefon geschaltet die Wählimpulse in die heute übliche, unterschiedliche Tonfrequenz umwandeln. Sicher funktionieren solche Konverter, die über eine eigene Stromversorgung verfügen. Und schließlich gibt es eine ganze Reihe von (neuen) Retro-Telefonen, die zwar aussehen wie alte Modelle, im Innern aber mit moderner Technik inklusive Tonwahl arbeiten.

Heimnetzwerk Power Mode: Voller Durchsatz für LAN und USB an der Fritzbox

AVM, der Berliner Hersteller der Fritzbox-Router, bietet im Internet einen detaillierten Vergleich seiner verschiedenen Modelle - aufgelistet ist dort auch die Zahl der LAN-Anschlüsse, die das schnelle GBit unterstützen (1.000 Mit/s). So weit so gut, doch nicht immer sind alle LAN-Buchsen auf der Rückseite der Fritzboxen tatsächlich für den schnellen Datenaustausch freigeschaltet. Das gilt insbesondere auch für "provisionierte" Geräte, die von den Internet-Providern mit einer speziell angepassten Firmware ausgestattet werden.

Um die Geschwindigkeitseinstellungen zu prüfen, tippen Sie in der Browserzeile eines Rechners im Heimnetz "fritz.box" ein und melden sich mit Ihrem Passwort auf der Konfigurationsoberfläche des Routers an. Über die Menüpunkte "Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen" gelangen Sie zur Optionsübersicht, wo Sie für jeden Anschluss zwischen dem energiesparenden "Green Mode" (100 MBit/s) und dem "Power Mode" (1 GBit/s) wählen. Aktivieren Sie insbesondere für die Buchsen, an denen sich ein anderes GBit-fähiges Gerät oder ein schneller Switch befindet, den Power-Modus. Mit einem Klick auf "Übernehmen" steigern Sie den Datentransfer unter Umständen um den Faktor 10. Ähnliches gilt für die USB-Anschlüsse, bei den Routern, die schnelles USB 3.0 unterstützen: Aktuell sind dies nur die beiden Fritzbox-Modelle 3490 und 7490. Hier unterscheidet AVM ebenfalls zwischen "Green Mode" und "Power Mode", die Einstellung finden Sie unter "Heimnetz -> USB-Geräte -> USB-Einstellungen". Wenn Sie an beiden Buchsen Geräte mit Unterstützung von 3.0 nutzen, ändern Sie die Voreinstellung des seitlichen Anschlusses ebenfalls auf "Power Mode USB 3.0".

Ältere Telefone mit Impulswahlverfahren funktionieren nicht an jedem VoIP-Router, man kann sich aber häufig helfen.

Kabel-TV Repeater DVB-C: Fritz!App TV spielt Radio über Fernsehkabel

Android-Nutzer der "Fritz!App TV" konnten über den Fritz!WLAN Repeater DVB-C schon seit einiger Zeit die im Kabelnetz verfügbaren Radioprogramme hören, seit kurzem ist das nun auch in der iOS-Version möglich. Die Bezeichnung der App hat der Hersteller nicht geändert, die Einengung auf "TV" ist nun also etwas irreführend.

Die neue Funktion steht nach der Aktualisierung der App auf die Version 1.3.0 zur Verfügung. Voraussetzung für den Betrieb ist iOS 7, mit dem alten iPhone 3GS ist die Nutzung also nicht möglich. Welche Radioprogramme sich auf diese Art hören lassen, hängt vom Provider ab. Kabel Deutschland bietet im Internet eine Stationsübersicht , bei den übrigen Netzbetreibern schauen Sie bitte selbst nach. Nutzen lässt sich die Radiofunktion darüber hinaus zum Übertragen per Bluetooth auf Funklautsprecher oder eine entsprechend ausgestattete Stereoanlage. Hinzugekommen ist nach der App-Aktualisierung schließlich ein elektronischer Programmführer (EPG), der die aktuellen TV-Sendungen aufzeigt.

Darüber hinaus hat AVM mit FritzOS 6.30 für den DVB-C-Repeater und weitere Geräte eine neue Firmware bereitgestellt. So lassen sich die WLAN-Einstellungen des Routers nun für den Repeater oder Powerline-Adapter übernehmen, inklusive des Passworts zum Konfigurieren. Man muss sich also nicht mehr zwei Zugangscodes merken. Verbessert wurde laut Hersteller auch die IPTV-Übertragung, etwa für Telekom Entertain oder Vodafone TV.

AVM hat sowohl die App als auch die Firmware für einen kombinierten Kabel-TV-Empfänger und WLAN-Repeater Fritz!WLAN Repeater DVB-C verbessert.
Foto: AVM GmbH

VoIP Mit der Fritzbox ohne Telefoniefunktion telefonieren

Der Produktvergleich über die verschiedenen Fritzbox-Modelle macht sofort klar: Die Geräte, deren Modellbezeichnung mit einer 7 beginnt, verfügen über eine integrierte Telefonanlage, die sich auch für VoIP eignet, sowie eine DECT-Basis für Funktelefone. Bei den 3er-Modellen dagegen fehlen diese Funktionen.

Bedeutet das aber nun, dass man mit einer Fritzbox 3490, 3390 oder 3272 ohne den Zusatz "Fon" nicht telefonieren kann? Doch, kann man trotzdem - und das, obwohl sich kein Telefon einstecken lässt und auch der DECT-Standard nicht unterstützt wird. Die Lösung steckt in der Kombination von Smartphone und Fritz!App Fon, die für Android und iOS zur Verfügung steht. Voraussetzung ist lediglich ein eingeschaltetes WLAN und ein VoIP-Telefonanschluss. Unterstützt werden sowohl die (neuen) All-IP-Anschlüsse als auch zusätzliche VoIP-Dienste wie Sipgate und viele andere Provider.

VoIP Braucht man zum Telenieren über VoIP wirklich eine Fritzbox Fon? Nein, die einfachen Modelle 3490, 3390 oder 3272 tun es auch!
Foto: AVM GmbH

So geht's: Das Setup ist einfach, der Hersteller beschreibt die Einrichtung einer Internet-Rufnummer über die Konfigurationsoberfläche des Routers im Internet Schritt für Schritt am Beispiel der Fritzbox 3390. Je nach VoIP-Dienstleister klicken Sie in der Online-Übersicht auf den passenden Button, zum Beispiel auf "Sipgate". Dann konfigurieren Sie die Fritzbox nach den Vorgaben mit Ihren individuellen VoIP-Daten.

Anschließend installieren Sie die Fon-App von AVM, melden sich vom Mobilgerät einmalig an der Fritzbox an und haben dann alle Möglichkeiten, die die App bietet. So können Sie unter anderem bei jedem ausgehenden Gespräch wählen, ob Sie per Mobilfunk oder VoIP telefonieren möchten. Letzteres bietet sich wegen der in der Regel niedrigeren Kosten im "Festnetz" insbesondere bei Auslandstelefonaten an.

Fritzbox als Zweitrouter

Kommt die Fritzbox als zweiter Router zum Einsatz, müssen Sie bei der manuellen Vergabe der IP-Adresse und dem Eintrag für den DNS-Server auf die LAN-Einstellungen des vorgeschalteten Hauptrouters achten.

Wer die Fritzbox als Hauptrouter an seinem Internetzugang betreibt, muss im Menü "Internet -› Zugangsdaten -› Internetzugang" keine besonderen Einstellungen vornehmen. Soll die Fritzbox jedoch hinter einem anderen Router zum Einsatz kommen - zum Beispiel dem des Netzbetreibers - wird dieses Menü wichtig.

Als "Internetanbieter" wählen Sie im ersten Drop-down-Menü "weiterer Internetanbieter" und dann "anderer Internetanbieter". Unter "Anschluss" markieren Sie die Option "Anschluss an externes Modem oder Router" und anschließend als "Betriebsart" die Einstellung "Internetverbindung selbst aufbauen". Nur so ist sichergestellt, dass die Fritzbox im Routermodus arbeitet und damit wichtige Komfort- und Sicherheitsfunktionen des Routers erhalten bleiben. Dazu zählen neben der Firewall auch QoS sowie diverse Filterfunktionen inklusive Gastzugang ("Internet -› WLAN -› Gastzugang") oder Kindersicherung ("Internet -› Filter -› Kindersicherung") und die hierzu hinterlegten Zugangsprofile ("Internet -› Filter -› Zugangsprofile").

Manchmal ist es sinnvoll, im Bereich "Verbindungseinstellungen" auf den Link "Verbindungeinstellungen ändern" zu klicken und die IP-Einstellungen der Fritzbox nicht automatisch per DHCP vom Hauptrouter zu beziehen, sondern diese manuell festzulegen. Manche Providerrouter nämlich besitzen keine oder keine verlässliche IP-Adressreservierung: Wenn Sie aber sicherstellen wollen, dass die Fritzbox für SIP-Telefonie, für eine VPN-Verbindung oder für den Fernzugriff auf das Webmenü auch hinter einem Hauptrouter erreichbar ist, fahren Sie mit einer Portweiterleitung auf eine manuelle Fritzbox-IP-Adresse besser.

Wichtig ist, dass diese manuelle Adresse aus dem Adressbereich des Hauptrouter stammt. Auch sollte die manuell vergebene IP-Adresse der Fritzbox möglichst außerhalb des DHCP-Adress-Pools des Hauptrouters liegen. Vorher müssen Sie aber natürlich unbedingt im Hauptrouter die entsprechenden Portweiterleitungen auf die Fritzbox (-Dienste) korrekt eintragen.

Telefonprobleme beheben

Sofern die Fritzbox als Zweitrouter zum Einsatz kommt, tritt oft ein Fehler bei der SIP-Telefonie auf. Denn aufgrund eines DNS-Fehlers kann sich die in der Fritzbox eingetragene Telefonnummer dann nicht beim SIP-Server registrieren. Die entsprechende Fehlermeldung finden Sie in der "Übersicht" und im Menü "System -› Ereignisse -› Telefonie". Dieses Problem beheben Sie aber nicht im Menü "Telefonie" der Fritzbox, sondern in "Internet -› Zugangsdaten -› Internetzugang". Tragen Sie in den manuellen Verbindungseinstellungen der Fritzbox- IP-Adresse als primären DNS-Server nicht die LAN-IP des Hauptrouters ein, sondern verwenden Sie stattdessen die DNS-Serveradresse Ihres Internetproviders. Diese finden Sie in den FAQs der Providerhomepage oder in den WAN-Einstellungen des Hauptrouters.

SMB-Verbindung reparieren

Sperre im Heimnetz: Der aktivierte NetBIOS-Filter verhindert unter anderem, dass Sie per SMB aus dem Netzwerk der Fritzbox auf Daten eines NAS im vorgeschalteten Hauptnetz zugreifen können.

Mit einem Hauptrouter und einem nachgeschalteten Zweitrouter lässt sich das Heimnetz in ein Hauptnetz und ein Subnetz unterteilen - zum Beispiel um Smart-Home-Geräte aus Sicherheitsgründen in einem Netz zu bündeln. Denn dann lässt sich vom Hauptnetz aus nicht mehr auf Geräte im Subnetz zugreifen, da die Firewall des nachgeschalteten Routers dies blockiert.

Umgekehrt funktioniert der Zugriff vom Subnetz auf Geräte im Hauptnetz hingegen problemlos, denn der Zweitrouter behandelt das Hauptnetz wie das Internet. Mit der korrekten IP-Adresse kann man aus dem Subnetz heraus auf das Webmenü eines Geräts im Hauptnetz zugreifen oder per SMB Daten mit einem NAS im Hauptnetz austauschen. Das alles gelingt aber nur, wenn Sie nicht eine Fritzbox nutzen, um das Subnetz aufzubauen. Hier scheitert der SMB-Zugriff ins Hauptnetz zunächst.

Die Ursache ist der NetBIOS-Filter der Fritzbox, der automatisch alle NetBIOS-Datenpakete zwischen der Fritzbox und dem Internet blockiert. Und das Internet entspricht in diesem speziellen Fall dem LAN des vorgeschalteten Hauptnetzrouters.

Die Lösung finden Sie im Menü "Internet -› Filter -› Listen": Damit der SMB-Zugriff vom Fritzbox-Netz in das darüber liegende Netz funktioniert, müssen Sie den Haken vor "NetBIOS-Filter aktiv" entfernen und auf "Übernehmen" klicken.

Mobilfunk an der Fritzbox

Versteckte Optionen: Den Menüeintrag „Internet –› Mobilfunk“ zeigt das Fritzbox-Menü erst, sobald Sie zum ersten Mal einen USB-Mobilfunk-Stick mit dem AVM-Router verbunden haben.

Eine der verstecktesten Einstellungen der Fritzbox ist der Eintrag "Internet -› Mobilfunk". Den sehen Sie in den Werkseinstellungen eines AVM-Festnetz-Routers zunächst gar nicht - auch nicht in der Einstellung "Ansicht: Erweitert". Der Eintrag erscheint erst dann, wenn Sie zum ersten Mal ein USB-Mobilfunk-Modem, also einen Mobilfunk-/LTE-Stick an die Fritzbox anschließen. Danach bleibt der Menüeintrag "Internet -› Mobilfunk" aber dauerhaft erhalten, auch wenn Sie den Mobilfunkstick später wieder von der Fritzbox abziehen. Sinnvoll ist der Anschluss eines Sticks, wenn der Festnetzanschluss gerade nicht verfügbar ist oder ein bestehender Festnetzanschluss zusätzlich gegen Ausfall gesichert werden soll.

Spezialeinstellungen für Provider

Im Menü "Internet -› Zugangsdaten -› LISP" kann die Fritzbox mit den Zugangsdaten eines LISP-Providers ihre Daten auch über das LISP-Protokoll (Locator/Identifier Separation Protocol) übertragen. LISP funktioniert wie ein Tunnelprotokoll, das IP-Frames mit einer zusätzlichen Übertragungsschicht verkapselt. Dadurch lassen sich Daten aus einem IPv6-Netzwerk über eine reine IPv4- Anbindung in ein entferntes IPv6-Netzwerk übertragen oder von IPv4 zu IPv4 über eine IPv6-Verbindung.

Fritzbox vor Portscans schützen

Unter "Internet -› Freigaben -› Fritzbox- Dienste" lässt sich die Sicherheit der Fritzbox erhöhen, indem Sie den Router aus der Schusslinie automatisierter Portscans durch Botnetze und Malware nehmen. Ändern Sie den standardmäßig mit der Nummer 443 vergebenen SSL-Port des HTTPS-Protokolls auf eine Nummer im Bereich zwischen 1024 und 65535. Anschließend erreichen Sie das Webmenü der Fritzbox vom Internet aus, indem Sie die neue Portnummer mit einem Doppelpunkt als Trennzeichen hinter die öffentliche IP-Adresse der Fritzbox oder die MyFritz-Domain hängen. AVM zeigt Ihnen diese neue Fernzugriffsadresse auch im Webmenü an.

Geräte im Heimnetz identifizieren

In Heimnetzen mit vielen Clients geht bisweilen die Übersicht verloren. Dann hilft das Menü "Heimnetz -› Netzwerk -› Netzwerkverbindungen". Anhand der MAC-Adresse können Sie erkennen, welches Gerät da tatsächlich aufgelistet wird. Allerdings blendet die Fritzbox die Spalte "MAC-Adresse" in der Standardansicht der Netzwerkverbindungen aus. Mit einem Klick auf "+/- " rechts oben in der Liste können Sie diese Spalte aber aktivieren.

Mehr Sicherheit fürs WLAN

Die in den Netzwerkverbindungen angezeigten Spalten lassen sich über die Schaltfläche „+/-“ rechts oben beliebig ein- und ausblenden. So lässt sich zum Beispiel die MAC-Adresse anzeigen.

Für eine Fritzbox mit 802.11ac bringt Fritz- OS-7 eine zusätzliche WLAN-Schutzfunktion. Sie finden Sie unter "WLAN -› Sicherheit -› Verschlüsselung". PMF (Protected Mangement Frames) soll verhindern, dass sich das WPA2-Passwort Ihres Funknetzes hacken lässt. Allerdings hat AVM diese Funktion in der Grundeinstellung deaktiviert, denn ältere WLAN-Clients unterstützen PMF meist nicht. Sie schalten PMF mit einem Haken vor "Unterstützung für geschützte Anmeldung von WLAN-Geräten (PMF) aktivieren" ein. Prüfen Sie direkt im Anschluss daran, ob sich älteren WLAN-Clients problemlos verbinden können. Falls nicht, schalten Sie PMF wieder ab.

DECT-Reichweite regeln

Wer seine Fritzbox mit DECT-Telefonen und gleichzeitig als Smart-Home-Zentrale mit DECT-ULE-kompatiblen Heizungsreglern und Schaltsteckdosen betreiben will, steht vor einem Problem. Der Betrieb mit den DECT-Telefonen soll möglichst strahlungsarm sein: Dafür sorgt der DECT-Eco-Modus. Er schaltet die normalerweise dauerfunkende DECT-Basis-Station ab, sobald Mobilteile wie ein Fritzfon in den Standby wechseln. Allerdings lässt sich DECT Eco nicht aktivieren, wenn ein smartes DECT-ULE-Gerät an der Fritzbox angemeldet ist.

Wer stattdessen "DECT-Funkleistung verringern" wählt, reduziert die Reichweite der angeschlossenen Smart-Home-Geräte und macht das Telefonieren über die DECT-Mobiltelefone nahezu unmöglich. Um also DECT-Telefonie und DECT ULE in der Fritzbox problemlos parallel zu nutzen, müssen Sie die DECT-Basisstation immer im vollen Funkfeuer betreiben.

Fritzbox-Infos per Mail erhalten

Unter "System -› Push Service" verbirgt sich ein umfassender Benachrichtigungsdienst, der Sie über alles informiert, was mit der Fritzbox passiert. Um ihn zu nutzen, tragen Sie unter "System -› Push Service -› Absender" die SMTP-Daten eines Mailkontos ein, von dem aus die Fritzbox ihre Push-Mails verschicken soll. Unter "Push Services" wählen Sie, bei welchem Ereignis die Fritzbox Sie benachrichtigen soll. Haben Sie einen Anrufbeantworter eingerichtet, können Sie so die Aufzeichnungen als MP3- Datei erhalten. "Änderungsnotiz" informiert über sicherheitsrelevante Ereignisse: Etwa, wenn sich ein neues Gerät im Heimnetz anmeldet oder sich Porteinstellungen verändert haben. Aktivieren Sie "Aktuelle IP-Adresse", sendet die Fritzbox nach jeder Internetanmeldung ihre aktuelle WAN-IPAdresse, was Sie als DynDNS-Alternative für den Fernzugriff nutzen können.

(PC-Welt)