Produktfeuerwerk bei RIM

Vier neue Blackberry-Modelle

22.07.2008 von Manfred Bremmer
Nach Schätzungen von Analysten will der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) noch vor Jahresende bis zu vier neue Geräte auf den Markt bringen.
Machbarkeitsstudie oder iPhone-Killer? Blackberry Thunder mit Touchscreen

Die Marktexperten gehen davon aus, dass RIM 2008 nach dem Launch des HSDPA-fähigen Blackberry "Bold" noch ein erstes Gerät mit Touchscreen ("Thunder"), ein aufklappbares Modell ("Kickstart") sowie ein einfaches Low-end-Smartphone ("Javelin") herausbringen wird, berichtet der Branchendienst "Unstrung". Mit Hilfe des Produktfeuerwerks wolle der kanadische Hersteller Rivalen wie Apple und Nokia im Smartphone-Markt Paroli bieten. Bis Jahresende habe RIM Geräte mit verschiedenen Formfaktoren zur Auswahl und den Übergang zu 3G-Technik geschafft, erklärt Carmi Levy, Analyst des Marktforschungsinstituts AR Communications Inc, Toronto.

Das erste der genannten Devices, das Blackberry Bold, steht kurz vor dem Marktstart - wie eine Anfrage bei T-Mobile ergab, ist das mit GPS und WLAN ausgestattete Gerät hierzulande ab Anfang August lieferbar. In den USA wird mit dem neuen Topmodell allerdings erst im September gerechnet. Als nächstes Produkt soll dann das mit Spannung erwartete Touchscreen-Modell Thunder angeboten werden. Nach Schätzungen von Analysten könnte das ebenfalls HSDPA-fähige Gerät bereits im Oktober starten und möglicherweise ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Apples neuem iPhone 3G antreten. Jack Gold vom Analystenhaus J. Gold Associates sieht den Touchscreen indes als wenig ausschlaggebendes Feature für RIM. "Die Unternehmen wollen ein Gerät mit Volltastatur", erklärt er gegenüber "Unstrung". RIM wolle lediglich zeigen, dass es auch ein solches Gerät bauen kann.

Wichtiger für die RIM-Strategie und dessen Geschäft mit Privatkunden schätzt Levy von AR Communications das Klappmodell Kickstart ein. Die Company habe mit dem Blackberry Pearl einen guten Treffer gelandet, erklärt er. Da dieses inzwischen schon zwei Jahre alt sei, wäre Kickstart der logische Nachfolger. Das untere Marktsegment wollen die Kanadier indes mit dem nicht UMTS-fähigen Javelin bedienen, das ebenfalls noch vor Jahresende erwartet wird. Analyst Gold hält das Geräteaufgebot allein jedoch nicht für ausreichend, um im Endkundengeschäft voll wettbewerbsfähig zu sein. RIM benötige mehr Content- und Software-Partnerschaften, um gegen Apples Verbund aus iTunes, App Store und iPhoen anzutreten oder Nokia’s Versuch zu kontern, in den Bereich Content und Social Networking vorzudringen, erklärte Gold. Der Branchenexperte geht so weit, RIM die Schaffung einer Untermarke wie "Blackberry Jr." zu empfehlen. Mit dieser könnten sie verstärkt das Endkundengeschäft beackern, ohne ihre Kernmarke zu verwässern.