Virtualisierung für lau

VMware Server 2.0 - Installation und Basics

12.03.2011 von Johann Baumeister
Der VMware Server 2.0 bietet zahlreiche neue Funktionen und Features. Lesen Sie in unserem Workshop alles zu Installation und Architektur.

Aktuell bietet VMware drei verschiedene Virtualisierungslösungen. Das Einstiegsmodell bildet die Workstation, die sich im Wesentlichen für Demonstrationszwecke sowie für die private Nutzung auf Laptops und Desktops eignet. Für Server-Virtualisierung in Data Centern wiederum bietet sich VMwares ESX-Server an. Er beinhaltet unter anderem ein zentrales Management, Unterstützung für Business Continuity, einen automatischen Lastausgleich, Migration virtueller Maschinen über physische Computer hinweg ohne Betriebsunterbrechung sowie Energiemanagement-Funktionen.

Bildergalerie: VMware Server 2.0
VMware Server 2.0
Die neue Verwaltungskonsole des VMware Server 2.0 ist vollständig Web-basiert.
VMware Server 2.0
Durch den Link „Edit Host Settings“ lässt sich die Konfiguration des Host einsehen und auch ändern.
VMware Server 2.0
Der VMware Server kann mit einem ausgefeilten Berechtigungssystem aufwarten.
VMware Server 2.0
Das Anlegen der virtuellen Gäste wird durch einen Assistent unterstützt.
VMware Server 2.0
Am unteren Bildschirmrand werden die Ergebnisse der durchgeführten Aktionen eingeblendet.
VMware Server 2.0
Auch 64 Bit-Gäste werden durch die VMware Server gemeistert (im Bild Windows Vista 64 Bit in der Ultimate Edition).
VMware Server 2.0
Architektur des VMware Server 2.

Zwischen diesen beiden Extremen liegt der kostenlose VMware Server. Unterschiede finden sich beispielsweise in der Laufzeitumgebung. So setzt der ESX-Server direkt auf der Hardware auf, während die Workstation und der VMware Server als Unterbau ein Betriebssystem benötigen. Dies kann im Falle des VMware Servers sowohl Windows, als auch Linux sein. Darüber hinaus ist der ESX-Server als ESXi in einer kostenlosen Version für embedded Umgebungen verfügbar.

Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie die Architektur des VMware Servers 2.0 aussieht und was Sie bei der Installation unbedingt beachten müssen.

Details und Neuerungen des VMware Servers 2.0

Allen Virtualisierungsvarianten gemeinsam ist die Tatsache, dass die Systeme jeweils einen virtuellen Rechner emulieren. In dieser virtuellen Rechnerhülle laufen dann die Betriebssysteme. Prinzipiell spielt es dabei keine Rolle, ob diese virtuellen Systems zum Träger eines Desktops-Betriebssystem oder eines Serverbetriebssystem werden. Auch ist es egal, ob die Windows oder irgendein Linux-Derivat hier ausgeführt werden. Es muss sich lediglich um ein System handeln, dass zu einem x86-Rechner passt.

Die VMware Workstation liegt mittlerweile in Version 7 vor, der ESX-Server hat die Versionsnummer 4.x. Der VMware Server erschien vor wenigen Monaten in der Version 2.0 Die kostenfrei verteilte Virtualisierungsplattform muss sich eben mit längeren Release-Zyklen begnügen als die kostenpflichtigen Produkte.

Das Steuerpult: Die neue Verwaltungskonsole des VMware Server 2.0 ist vollständig webbasiert.

Zu den Neuerungen von Version 2.0 gehört unter anderem die Unterstützung von Windows Server 2008, Windows Vista Business Edition und Ultimate Edition, Red Hat Enterprise Linux 5 and Ubuntu 8.04 (einschließlich des Modus der Paravirtualisierung) und weiterer Linux-Distributionen. Windows 7 und den Windows Server 2008 R2 werden aber nicht unterstützt. Neu ist außerdem die Möglichkeit, 64-Bit-Gäste auf 64-Bit-Rechenhardware zu betreiben.

Erneuert hat VMware auch die Verwaltungskonsole - ein webbasiertes Management-Interface. Verbessert wurde zudem der technische Unterbau des VMware Server. Pro virtuelle Maschine sind nun bis zu 8 GByte an Speicher zuzuweisen. Ferner kann eine virtuelle Maschine nun bis zu zehn virtuelle Netzwerkverbindungen erhalten. Des Weiteren wurde der Durchsatz des USB 2.0-Port verbessert. Gleiches gilt für die iSCSI-Disk-Unterstützung in den virtuellen Maschinen. Dazugepackt hat VMware ferner den Support für den Volume Shadow Copy Service (VSS). Dadurch wird die Sicherung von virtuellen Maschinen verbessert. Und schließlich wurde mit der VMware Remote Console der Zugriff auf die virtuellen Maschinen optimiert.

Die Grundinstallation

Für diese Workshop haben wir Version 2.0.2. von der Website von VMware bezogen und eingerichtet. Unser Host-System bestand aus einem Quad-Core-Rechner mit Intel-CPU, 12 GByte RAM und mehreren Netzwerkkarten. Der VMware Server benötigt ein Host-Betriebssystem. Hierzu setzten wir im Test auf den Windows Server 2008 R2 in der Enterprise Edition. Die 507 MByte große Datei ist schnell installiert. Der gesamte Setup-Prozess dauert weniger als eine Viertelstunde. Anschließend findet sich im Windows-Startmenü und, falls gewünscht, auf dem Desktop der Link auf das Programm.

Übersichtlich: Durch den Link "Edit Host Settings" lässt sich die Konfiguration des Host einsehen und auch ändern.

Der Aufruf der Verwaltungskonsole erfolgt über eine Webpage mit dem Namen "VMware Server Home Page". Das irritiert auf den ersten Blick ein wenig, soll aber wohl die webbasierte Verwaltungskonsole deutlich machen. Diese öffnet sich nach der Anmeldung am VMware Server; Aufbau und GUI können durchaus als gelungen betrachtet werden und zeigen, was mit Web-Interfaces heute zu machen ist. Mehrere Fenster mit Tabs für die Untergruppen stehen einer windows-basierten Konsole in nichts nach.

Die Konfiguration des Host-Systems

Im linken Fenster, das mit "Inventory" überschrieben ist, werden die Server eingeblendet. In der Mitte befinden sich die Details zur physischen Maschine sowie zu den virtuellen Maschinen, den Tasks, den Events und den Berechtigungen (Permissions), rechts gibt es Tipps und weitere Hinweise. Unter diesen Tipps fand sich auch der Hinweis, dass unser Server mit Multicore-CPUs und einer Menge an Speicher ausgestattet sei und wie man dessen Ressourcen am besten nutzen könne.

Durch die Rubrik "Configure" rechts in der Konsole lassen sich weitere Konfiguration des Hosts, der Netzwerke oder der Startlogik der virtuellen Maschinen einsehen und auch anpassen. Das A und O bei der Nutzung einer virtuellen Umgebung sind die virtuellen Gäste. Im Test machten wir uns nun daran, unsere erste virtuelle Maschine zu erzeugen. Das Kommando dazu befindet sich im rechten Bereich des GUI.

Details: Das Anlegen der virtuellen Gäste wird durch einen Assistenten unterstützt.

Da unser Host-Betriebssystem ein 64-Bit-System war und eine der Neuerungen des VMware Server 2.0 just die Unterstützung für 64-Bit-Gäste sein soll, machen wir uns daran, einen 64-Bit-Gast mit Windows Vista anzulegen. Als Installationsquelle ist ein physischen CD/DVD oder das ISO-Image auszuwählen. Wir verwenden Letzteres. Die Installation verläuft analog zu den Verfahren, die bei Systemen dieser Art immer anzutreffen ist. Um eine Verbindung mit der Konsole der virtuellen Maschine aufzubauen, müssen vorher die Remote Control Tools eingerichtet werden. Hierzu liefert der VMware Server eine klare Anleitung und macht die Installation einfach. Die virtuelle Maschine wird dann in einem eigenen Fenster dargestellt. Dies ist neu in der Version 2.0 des VMware Server und basiert auf den Remote Control Tools. Probleme treten im Lauf nicht auf. Der VMware Server meistert korrekt die Integration von 64-Bit-Gästen. Die unter dem VMware Server erstellten virtuellen Maschinen lassen sich, nach Abschluss des Tests, auch auf den ESX-Host transferieren.

Fazit

VMware hat viele Erfahrung mit virtuellen Systemen. Der Funktionsumfang des VMware Server ist üppig. Ein wenig störend sind allerdings die manchmal unzureichenden Hinweise sowie fehlende Angaben in den Dialogen und der Hilfe.

Technisch ist das Produkt sicher ausgereift. Es umfasst eine Virtualisierungslösung zum Nulltarif. Warum sollte man sich also das Rechenzentrum mit Hardware vollstopfen, wenn es ein etwas besser ausgestatteter Server mit Virtualisierungssoftware auch tut? Zieht man zudem laufende Kosten wie Stromverbrauch in Betracht, könnte man dadurch sogar Geld sparen. (hal)

Lesen Sie hierzu auch:

So vermeiden Sie Risiken bei der Server-Virtualisierung

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.