Mini-Notebooks im Trend

Was neue Netbooks alles können

25.03.2009 von Benjamin Schischka
UMTS, Navigationssystem und High-Definition: Die portablen Minis der nächsten Generation leisten mehr als ihre Vorgänger.

2008 war das Jahr der Netbooks - Asus legte Ende 2007 mit seinem EeePC vor, alle anderen zogen nach. 2009 wird das Jahr der nächsten Netbook-Generation - eine Menge Neuerungen sind angekündigt und sollen den Hardware-Markt in den kommenden Monaten aufrollen. Wir beleuchten die wichtigsten Trends, riskieren zunächst jedoch einen Blick in die Welt der "großen Brüder" der Netbooks - der Notebooks - und stimmen Sie mit den verrücktesten Designs auf das ein, was auch dem Netbook-Markt vielleicht in Kürze "blüht".

Die verrücktesten Notebooks der Welt
Steampunk Laptop
Tippst du noch oder morst du schon?
Asus Dual Screen Notebook
Der Asus Dual-Screen Laptop lässt sich auch als E-Book-Reader nutzen.
Thinkpad W700ds
Das 10,6 Zoll große Zweitdisplay des Thinkpad W700ds lässt sich seitlich aus dem Deckel des Rechners herausziehen.
OLPC XO-2
Auch der XO-2 der 'One Laptop per Child"-Initiative hat zwei Touchscreens.
Asus Eee Keyboard
Alles in einem: das Asus Eee Keyboard mit integriertem 7-Zoll-Display.
Asus Eee PC 701 G4
Die spartanische Ausstattung und der kleinstmögliche Preis zeichnen alle Modelle von Asus Eee-Reihe aus.
Celio Redfly
Gute Idee, aber schlechte Marktchancen: das Celio RedFly.
HP Pavilion HDX
Fast schon zu mächtig, um ihn unterwegs nutzen zu können: der HP Pavilion HDX.
PS3 Laptop
Modder Heckendorn tunte Sonys Playstation 3 zum mobilen Arbeits- und Spielecomputer.
Apple Macbook Wheel
Das Apple Macbook Wheel ist wohl zu schön, um wirklich wahr zu werden...

Das Netbook als Navi

2009 werden Netbook-Hersteller ihren Geräten immer öfter einen GPS-Empfänger spendieren, wie das etwa beim Toshiba NB100-12N schon der Fall ist. Mit entsprechender Navigations-Software – die dem Toshiba-Netbook fehlt – würde das Mini-Notebook das Navi ersetzen. Zumindest für Beifahrer und Fußgänger ist es eine interessante Alternative. Fraglich ist allerdings, inwieweit Hersteller das teure Kartenmaterial zur Verfügung stellen werden – oder wie hoch der Aufpreis sein wird.

Auf der nächsten Seite: Schnell wie DSL, ohne WLAN.

Surfen mit UMTS

Ein Netbook ohne WLAN ist kaum vorstellbar, oft ist es sogar schnelles 11n-WLAN. Doch unterwegs bringt Ihnen das nur selten etwas. Fernab von daheim und der Firma sind Sie auf Hotspots angewiesen, um ins Netz zu kommen – diese sind aber nicht nur spärlich gesät, sondern kosten meist auch Geld und gelten als sehr unsicher. Dabei würden sich Netbooks aufgrund ihrer geringen Größe eigentlich sehr gut als mobiler Surf-Begleiter eignen.

Surfen ohne WLAN

Surfen mit UMTS - kein Kabel, kein WLAN.

2009 wird sich deshalb Stück für Stück das UMTS/HSDPA-Modem als Netbook-Standard durchsetzen. Die integrierte Lösung macht Surf-USB-Sticks, die schnell verloren gehen oder beschädigt werden, überflüssig. Schon jetzt verfügen erste Modelle über ein Mobilfunk-Modem, etwa das Toshiba NB199-12N. Im Idealfall surft der Besitzer mit DSL-Geschwindigkeit von bis zu 7,2 MBit/s – ohne WLAN. Zum Internet via UMTS brauchen Sie aber auch eine SIM-Karte mit entsprechendem Datentarif.

Netbook + SIM-Karte = Vertrag

Schon jetzt vereinzelt und mit steigender Tendenz, bieten bekannte Mobilfunkunternehmen komplette Pakete mit SIM-Karte und Netbook an. Wer sich beispielsweise für einen 2jährigen Flatrate-Tarif entscheidet, bekommt ein stark subventioniertes Netbook mit UMTS-Modem dazu. Der Nebeneffekt: Netbooks wandern in die Handy-Shops der Innenstädte, anders als ihre Desktop- oder Laptopkollegen, die eher in Computerläden und Elektronik-Kaufhäusern außerhalb zu finden sind.

Lesen Sie weiter, wie Netbooks nicht nur für Filmfreunde interessant werden.

High-Definiton-Netbooks

Samsung NC20: Netbook mit HD-Auflösung.

Der bisherige Standard-Monitor bei Netbooks ist 10 Zoll groß und stellt 1024 x 600 Bildpunkte dar. Die geringen Ausmaße halten zwar das Netbook kompakt, sind aber nicht sonderlich komfortabel oder augenfreundlich. Einzelne Anbieter gehen deshalb einen neuen Weg, den in naher Zukunft sicher noch mehr Hersteller – zumindest alternativ – beschreiten werden: Die Bildschirmdiagonalen wachsen auch bei Netbooks.

Einige Beispiele: Das Samsung NC20 ist eines der ersten Netbooks mit 12-Zoll-Bildschirm. Bei einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel gibt es sogar HD-Videos (720 p) wieder. Auf der CES stellte MSI gar ein 13,4-Zoll-Gerät vor. Der Bildschirm des MSI X-Slim 320 hat das kinofreundliche 16:9-Format. Das Wachstum lässt jedoch die Grenzen zwischen Net- und Notebook allmählich verschwimmen – mehr dazu im Fazit.

Lesen Sie weiter, wohin Netbooks 2009 gehen und welche Rolle Subnotebooks spielen.

Fazit

Navi, UMTS, HD – die Features der Rechenzwerge nehmen rasant zu. Diese Entwicklung nach oben wird zwangsläufig aber auch der Preis mitmachen. Das UMTS-Netbook Toshiba NB100-12N kostet beispielsweise rund 490 Euro, das HD-Netbook Samsung NC20 rund 470 Euro. Netbooks werden sich in Zukunft verstärkt über Mobilfunk-Verträge verkaufen. Gewinner sind all diejenigen, die auch mit einem kleineren Display und weniger Ausstattung leben können – wenn die Preise rutschen, schlagen sie zu.

Günstiges Subnotebook: Osiris S627.

Der Bereich von 500 bis 800 Euro ist noch dünn von Notebooks besiedelt. Von unten stoßen 2009 aber immer mehr Netbooks, etwa das hochwertige Asus N10, in diese Region vor und ein Blick auf den Subnotebook-Markt verrät dort eine umgekehrte Entwicklung: Das Nexoc-Subnotebook Osiris S627 kostet beispielsweise rund 730 Euro.

Wenn Sie mit dem Kauf nicht mehr warten wollen, finden Sie in unserer Galerie die besten Netbooks des vergangenen Jahres, die teilweise jetzt zu echten Schnäppchenpreisen zu haben sind:

Die besten Netbooks 2008
Samsung NC10
Platz 1: Das Samsung-Netbook kann am längsten – dank des 6-Zellen-Akkus sind fast acht Stunden Laufzeit drin. Auch die recht große Tastatur überzeugt. Weiterer Pluspunkt ist das helle und entspiegelte Display. 11n-WLAN und Bluetooth bietet das NC10 allerdings nicht. Und mit über 1,3 Kilogramm ist es schwerer als die meisten Netbooks. Hier geht es zum Preisvergleich. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/SAMSUNG-NC10-160GB_p__23736599_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
MSI Wind U100-116XP Luxury Edition
Platz 2: Im Gegensatz zur Standard-Edition bringt die Luxusvariante des Wind U100 einen 6-Zellen-Akku mit. Damit behebt MSI die einzige Schwäche des Wind. Die Gewichtszunahme bleibt verschmerzbar – mit 1,28 Kilogramm ist das Wind U100 immer noch absolut mitnahmetauglich. Und Tastatur und Display spielen ohnehin in der Netbook-Spitzenklasse. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/MSI-WIND-U100-1616XP-schwarz_p__23822469_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Asus Eee PC 1000H
Platz 3: Der Eee PC mit 10,2-Zoll-Display macht viele Mängel der Vorgänger wett - er hat ein helles Display, das man auch draußen nutzen kann, eine große, tipptaugliche Tastatur und viel Speicherplatz. Außerdem bringt er einen 6-Zellen-Akku mit. Das macht ihn allerdings unverhältnismäßig schwer für ein Netbook - er wiegt 1,42 Kilogramm. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-EEE-PC-1000H-schwarz_p__23745704_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Medion Akoya Mini Netbook E1210
Platz 4: Das Aldi-Netbook hat eine schnellschreibtaugliche Tastatur, ein helles, outdoor-taugliches Display und üppig Festplattenplatz. Allerdings ist auch der Medion-Mini nicht perfekt: Die Akkulaufzeit ist schlichtweg enttäuschend für ein Gerät, das man hauptsächlich fern der Steckdose nutzen will. Das Medion Akoya Mini Netbook E1210 ist übrigens baugeich zum MSI Wind U100, das zusätzlich Bluetooth an Bord hat. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/search.do?userQuery=1&searchText=Medion+Akoya+Mini+Netbook+E1210+&categoryId=8302&x=18&y=11" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Asus Eee PC 901
Platz 5: Im dritten Modell des Eee PC sitzt erstmals der sparsame Intel Atom-Prozessor und ein großer 6-Zellen-Akku: ein ideales Gespann für lange Laufzeit. Perfekt ist er aber nicht: Das Display ist für draußen nicht hell genug und auch in Innenräumen wünscht man sich mehr Leuchtkraft. Die Tastatur ist gewöhnungsbedürftig – schnelles Tippen fällt damit schwer. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-Eeepc-901_p__23736775_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Dell Inspiron Mini 9
Platz 6: Das durchdachte Design des Dell-Netbooks überzeugt – bei ihm nerven weder ein drehender Lüfter noch eine rotierende Festplatte. Auch die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl - trotz der vielen verkleinerten Tasten anfreunden kann. Mit rund einem Kilogramm hat es ein ideales Netbook-Gewicht – die Akkulaufzeit ist aber nur Mittelmaß. Apropos Größe: Die Flash-Platte ist mit 16 GB recht klein. Auch das spiegelnde Display gehört nicht zu den Stärken des Dell-Netbooks. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/DELL-Inspiron-Mini9_p__23822467_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Toshiba NB100-11J
Platz 7: Das Toshiba NB100-11J bietet solide Netbook-Standardkost – dafür kostet es aber zu viel. Denn es gibt günstigere Netbooks mit umfangreicherer Ausstattung, längerer Akkulaufzeit, besserem Display und größerer Tastatur. Ein großer Vorteil des NB100-11J ist sein geringes Gewicht – allerdings nur, wenn man das recht schwere Netzteil unterwegs nicht mitnimmt.
Fujitsu-Siemens Amilo Mini Ui 3520
Platz 8: Das Netbook von Fujitsu-Siemens machte im Test einen guten Eindruck, konnte aber nicht rundum überzeugen. Akkulaufzeit und Ausstattung sind okay, das Display ist sehr gut. Für ein 8,9-Zoll-Netbook ist das Amilo aber vergleichsweise schwer und die Tastatur mit den vielen verkleinerten Tasten ist nicht für schnelles Schreiben gemacht. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Fujitsu-Siemens-Amilo-Mini-Ui-3520_p__23711173_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
HP Mini Note 2133
Platz 9: Den hohen Preis kann das nur durch seine sehr stabile Verarbeitung und die exzellente Tastatur rechtfertigen – in beiden Kriterien schneidet es deutlich besser ab als die anderen Netbooks. Außerdem bietet derzeit sonst kein Netbook Vista Business und ein Display mit einer so hohen Auflösung. Bei Tempo, Gewicht und Akkulaufzeit schneiden aber andere, günstigere Mini-Notebooks sehr viel besser ab. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/HP-MINI-NOTE-2133-FU351EA_p__23728739_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Asus Eee PC 701 4Gjpg
Platz 10: Der Ur-Vater (oder die -Mutter?) der Netbooks bietet sich heute noch als Schnäppchen an - man bekommt ihn schon für rund 200 Euro. Neben dem Preis ist auch sein geringes Gewicht ziemlich konkurrenzlos. In allen anderen Disziplinen - Ausstattung, Rechenleistung, Display- und Tastaturqualität - kann er mit aktuellen Netbooks nicht mehr mithalten. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-Eeepc-4G_p__23736772_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (sh)