Webwasher AG

Webwasher: Als Polizist im Netz unterwegs

17.10.2003 von Winfried Gertz
Sich vor Angriffen aus dem Netz zu schützen steht bei vielen Anwendern ganz oben auf der Agenda. Von diesem Trend profitiert der Sicherheitsspezialist Webwasher, ein Unternehmen, das gegen den Trend junge Informatiker einstellt.

Nach Angriffen auf die IT-Infrastruktur, ermittelte die Unternehmensberatung Mummert Consulting in Hamburg, fallen die Computersysteme in deutschen Unternehmen etwa 1,2 Millionen Tage innerhalb eines Jahres aus. Selbst das Pentagon musste seine Website abschalten, als "Code Red" eine digitale Blutspur durch den weltweiten Computerdschungel zog.

Als Zielobjekte von Virenfluten, Wurmepidemien oder Terroranschlägen setzen sich Unternehmen und PC-Benutzer inzwischen zur Wehr. 2004 werden rund fünf Prozent des IT-Budgets auf Security entfallen, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Laut IDC soll das weltweite Marktvolumen bis 2006 auf 14,6 Milliarden Dollar steigen. Gute Perspektiven also für die 1999 gegründete Webwasher AG.

Seit sich drei ehemalige Siemens-Mitarbeiter, unterstützt mit viel Geld internationaler Investoren, auf dem Höhepunkt der New Economy auf eigene Füße stellten, ist das im beschaulichen Paderborn ansässige Unternehmen inzwischen auf rund 100 Mitarbeiter angewachsen. Um bei der weltweiten Expansion mitzumischen, zieht es nach Angaben der Firma sogar Bewerber aus München in die ostwestfälische Provinz.

Gute Referenzen

Mit seinen Lösungen für Internet Content Security, die weltweit in über 4000 Unternehmen und Behörden eingesetzt werden, erzielte Webwasher 2002 einen Umsatz von etwa 7,5 Millionen Euro - Tendenz steigend. Unbeirrt will Webwasher den "regionalen und funktionsspezifischen" Expansionskurs fortsetzen, so Finanzvorstand und Personalleiter Christian Matzen. Insbesondere für Programmierung, IT-Services sowie Vertriebsaufgaben werden neue Mitarbeiter gesucht. Gute Karten für den Einstieg haben Studenten der Informatik und verwandter Disziplinen.

Tim Lange: "Durch das schnelle Wachstum ergeben sich immer mehr Aufgaben."

Bei Webwasher arbeiten viele, die zunächst über das Praktikum oder eine Diplomarbeit Tuchfühlung mit ihrem künftigen Arbeitgeber aufnahmen oder auf Empfehlung anheuerten. Einer davon ist Tim Lange, 30, seit drei Jahren dabei und verantwortlich für interne IT-Services. Nach dem Studium der Informationstechnik an der FH Bielefeld lotste ihn ein Kommilitone zu Webwasher.

Langes Plus: gute Referenzen. So jobbte er in der IT-Zentrale der Hochschule und kümmerte sich bei der Arbeiterwohlfahrt um das gesamte Netz für 100 Anwender. In seiner Diplomarbeit entwickelte Lange ein Intranet für das Internet-Portal Lycos. Heute findet es Lange "unglaublich spannend", das sprunghafte Wachstum von Webwasher mitzuerleben.

Je größer die Firma wird, umso wichtiger sind interne Dienstleistungen wie IT-Services, die Lange nun mit einigen Kollegen betreut. Sie achten auf den reibungslosen Betrieb der Server und PC und verantworten die Applikationsentwicklung für die Webwasher-Website. Via VPN integrieren Lange und seine Kollegen neue Offices, wie zuletzt in Santa Clara an der US-Westküste und in Paris, und betreuen die fernen Systeme vom ostwestfälischen Stammsitz. "Dank des rapiden Wachstums", sagt Lange, seien zahlreiche neue Aufgaben zu bewältigen, weshalb er drei neue Mitarbeiter benötige.

Programmierer bevorzugt

Insgesamt will Webwasher 30 neue Positionen besetzen, darunter ein Dutzend mit IT-Experten. Vor allem Programmierer werden gesucht. Hochschulabsolventen mit Praxiserfahrungen können sich gute Chancen ausrechnen - und dem Beispiel von Edward Ackroyd folgen. Bereits zwei Jahre vor dem Informatikexamen an der Universität Paderborn schrieb er halbtags für Webwasher Programme. Daraus wurde später eine Vollzeitstelle. Heute ist Ackroyd für das Produkt "Content Reporter" verantwortlich. Damit könnten IT-Verantwortliche "die genutzte Bandbreite auswerten oder erfahren, welche URLs wie oft angefahren wurden".

Edward Ackroyd

Erst vor kurzem hat Webwasher den "Content Reporter" einer kalifornischen Firma abgekauft. Vor Ort führte Ackroyd die technische Prüfung durch. Um die Übernahme der Software reibungslos abzuwickeln, "verständigte ich mich intensiv mit den Ingenieuren und passte die Lösung auf die neuen Webwasher-Standards an", fasst er seine Aufgaben zusammen. In der Industrie spricht sich sein Name schnell herum, Ackroyd repräsentiert sein Unternehmen nämlich auch gegenüber potenziellen technischen Entwicklungspartnern, wie etwa in einer Telefonkonferenz mit hochkarätigen Cisco-Ingenieuren. Ein "reinrassiger" Informatiker mit Marketing-Touch? Die Frage, ob er sich vorstellen könne, eine Vertriebsposition zu übernehmen, etwa in den USA, beantwortet Ackroyd blitzschnell: "Nein, ich möchte lieber Entwickler bleiben."

Webwasher AG

Vattmannstraße 3, 33100 Paderborn,

www.webwasher.com

Ansprechpartner für Bewerber: Silvia Schad, jobs@webwasher.com

Geschäftszahlen: 7,5 Mio Euro Umsatz (2002), 105 Mitarbeiter, davon 40 IT-Mitarbeiter.

Einstellungsbedarf 2003/2004: Hochschulabsolventen und IT-Mitarbeiter ca. 30. Fachrichtungen: Ingenieurwesen, Informatik, Nachrichtentechnik, Elektrotechnik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften.

Qualifikationen: überzeugender Hochschulabschluss, Praktika oder Werkstudententätigkeiten, Engagement außerhalb des Studiums, gute bis sehr gute Englischkenntnisse, Offenheit, Flexibilität.

Fluktuationsrate: weniger als zwei Mitarbeiter pro Jahr.