Was Powerfrauen raten

Wer Karriere machen will, darf nicht zu nett sein

01.08.2011 von Ingrid  Weidner
Die IT-Branche lockt leistungsorientierte Frauen mit guten Karrierechancen. Eine Familie muss nicht einen Karriereknick bedeuten, wie drei Beispiele zeigen.

Donnerstags rufen die Mitarbeiter besonders gern bei Margret Klein-Magar an, denn sie wissen, dass ihre Chefin im Home-Office gut erreichbar ist. Seit knapp 20 Jahren arbeitet die 46-Jährige für SAP in unterschiedlichen Positionen und leitet derzeit als Vice President Transformation and Change Management ein weltweit agierendes Team. Über einen Vortrag zu ihrer Magisterarbeit an der Universität Saarbrücken kam sie mit der Walldorfer Softwareschmiede ins Gespräch. Als Klein-Magar 1991 dort ins Berufsleben startete, beschäftigte SAP weltweit 2.500 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 50.000 Angestellte. Gerade das schnell wachsende Unternehmen bot Klein-Magar immer wieder neue Chancen sich weiterzuentwickeln.

Margret Klein-Magar, SAP: "Fachkompetenz ist die Grundvoraussetzung, wesentlich wichtiger sind lebenslanges Lernen sowie Sozial- und Führungskompetenz."
Foto: SAP

Ein konkretes Karriereziel hatte Klein-Magar nach ihrem Studium der Informationswissenschaft und Soziologie nicht, doch einige Grundprinzipien: "Ich wollte eine sinnvolle Aufgabe und die Welt bewegen, Verantwortung übernehmen und Neues lernen," erinnert sich die Managerin. "80 Prozent der SAP-Mitarbeiter sind Akademiker. Wir haben Mitarbeiter in 50 Ländern mit 124 verschiedenen Nationalitäten. Es ist selbstverständlich, voneinander zu lernen und sein Wissen zu teilen."

Auch wenn Margret Klein-Magar die Karriereleiter scheinbar mühelos erklomm, ist eine Karriere in der IT-Branche kein Selbstläufer: "Fachkompetenz ist die Grundvoraussetzung, wesentlich wichtiger sind lebenslanges Lernen sowie Sozial- und Führungskompetenz." Auch von überholten Rollenmodellen sollten sich talentierte Frauen auf ihrem Weg nach oben nicht entmutigen lassen. "Frauen überlegen sich häufig genau, ob sie den Preis einer Karriere zahlen möchten. Um es mit einer Gruppe von Alphatieren aufzunehmen, darf man nicht zu nett sein", sagt Klein-Magar.

Zwar kennt die SAP-Managerin auch die gesellschaftlichen Ressentiments, wenn Frauen Familie und Job miteinander verbinden möchten, ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Sie teilte sich schon während ihres Studiums die Kinderbetreuung für die gemeinsame Tochter mit ihrem Ehemann. Eine Ganztagsschule für das Kind sowie ein flexibles Home-Office-Modell ihres Arbeitgebers SAP halfen dem Ehepaar. So musste keiner der Partner auf eine eigene Karriere verzichten.

Die erfahrene Managerin rät engagierten Frauen, im eigenen Unternehmen zügig ein Netzwerk aufzubauen und mit den eigenen Leistungen sichtbar zu sein. "Ich habe mir immer Chefs ausgesucht, bei denen ich etwas lernen konnte", verrät sie. "Viele Firmen arbeiten zielorientiert. Deshalb ist es wichtig, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren und die eigene Verfügbarkeit in Grenzen zu halten." Zwar lebt die inzwischen erwachsene Tochter von Klein-Magar in New York, doch ein Tag im Home-Office bestimmt auch weiterhin den Arbeitsrhythmus der Managerin.

Top frauen
Die Top-Frauen der deutschen IT-Branche
Schauen Sie, wer für uns zu Deutschlands Top-Managerinnenin der IT gehört.
Kim Hammonds, COO Deutsche Bank
Kim Hammonds wird 2016 als als neue Chief Operating Officer (COO) in den Vorstand der Deutschen Bank einziehen. Sie ist derzeit Global Chief Information Officer und Co-Head Group Technology & Operations bei der Deutschen Bank. Hammonds kam Mitte November 2013 vom Flugzeughersteller Boeing, wo sie ebenfalls CIO war. Um die nötige Krediterfahrung zu erwerben, die gemäß Kreditwesengesetz für eine Vorstandsposition bei einer Bank erforderlich ist, wird Hammonds zum Jahresbeginn 2016 zunächst als Generalbevollmächtigte beginnen.
Martina Koederitz, Geschäftsführerin, IBM
Martina Koederitz folgte im Mai 2011 auf Martin Jetter und ist somit deutsche IBM-Chefin. Die studierte Betriebswirtin leitete seit Oktober 2010 die Vertriebsorganisation des Unternehmens. 2007 war sie als Executive Assistant im Stab von IBM-Chef Samuel Palmisano in der amerikanischen Konzernzentrale tätig.
Ursula Soritsch-Renier, CIO Sulzer
Die Informatikerin begann ihre berufliche Karriere bei Philips, zunächst in Wien, dann in Brügge und in der Konzernzentrale in Eindhoven, schließlich in Boston, wo sie bereits den Titel Director Information Management trug. Von dort wechselte die Österreicherin erstmals zu einem Schweizer Unternehmen: Sie heuerte als Global Head IT Strategy bei Novartis in Boston an. In dieser Funktion weckte sie das Interesse von Sulzer Management. Seit April 2013 bekleidet sie dort die Funktion des CIO.
Claudia Nemat, Vorstand Ressort Europa, Deutsche Telekom
Claudia Nemat ist seit Oktober 2011 Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom AG und verantwortlich für den Geschäftsbereich Europa. Zuvor bekleidete sie verschiedene Positionen bei McKinsey. Dort beschäftigte sich die Physikerin als Beraterin mit Fragen der Führungs- und Leistungskultur und dem Einfluss von Diversity auf den Unternehmenserfolg.
Angela Gifford, Geschäftsführerin der Hewlett-Packard GmbH, Vice President HP Software DACH
Nach mehr als 20 Jahren bei Microsoft wechselte Gifford zu HP, wo sie als Mitglied der Geschäftsführung den Softwarevertrieb in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) leitet. Zuletzt war Gifford bei Microsoft als Mitglied der Geschäftsleitung und Senior Director für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) tätig. Zudem hatte die „Managerin des Jahres 2009“ einen Posten im Aufsichtsrat des Touristikkonzerns TUI inne.
Prof. Anja Feldmann, TU Berlin
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Davor war sie unter anderem an der Universität des Saarlandes und an der TU München tätig. Ihre Schwerpunkte liegen auf der Internet-Verkehrsanalyse und -Modellierung sowie dem Internet-Routing. Ihr erklärtes Ziel sind weniger Staus und Unfälle im Internet der Zukunft. Ihre Arbeit wurde mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist.
Ingrid-Helen Arnold, CIO und CPO, SAP
Ingrid-Helen Arnold ist Mitglied des SAP Global Managing Board, Chief Information Officer (CIO) und Chief Process Officer (CPO) der SAP SE. Sie wurde im Mai 2014 in das Global Managing Board der SAP berufen. Die studierte Betriebswirtin lenkt die Business Transformation der SAP maßgeblich mit, um, interne Prozesse und Systeme kontinuierlich zu verbessern und zu vereinfachen. Ihre Karriere startete sie im Finanzbereich bei Lafarge (Kanada), ehe sie 1996 zu SAP kam. Seitdem hatte sie verschiedene Positionen bei SAP inne: COO im Global Controlling, Leiterin der Enterprise Analytics & Innovative Solutions und ab Mai 2014 Leiterin der SAP Cloud Delivery und Services Organisation.
Anke Sax, CIO der Daimler Financial Services AG in Stuttgart
Sie kommt von der Commerzbank AG, wo sie als CIO des Bereichs Commercial Banking tätig war. Zuvor war Sax 2012 Bereichsleiterin IT-Steuerung, 2010 Bereichsleiterin IT Cost Management und 2009 Bereichsleiterin Integration, Operative Umsetzung Inland. Vor ihrer Zeit bei der Commerzbank arbeitete Sax bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart.
Heike Niederau-Buck, CIO, Salzgitter AG
Im Januar 2013 hat Heike Niederau-Buck (43) ihre Arbeit als CIO der Salzgitter AG aufgenommen. Zugleich wurde sie Geschäftsführerin der IT-Tochter Gesis (Gesellschaft für Informationssysteme mbH). Bevor die Mathematikerin zu Salzgitter wechselte, verantwortete sie als CIO seit Januar 2009 die zentrale Prozessgestaltung und IT beim Göttinger Biotechnologieanbieter Sartorius.
Doris Albiez, Vice President und General Manager Dell Deutschland
Doris Albiez übernahm im Mai 2013 die Position Vice President und General Manager bei Dell Deutschland und ist damit für die Gesamtleitung von Dell hierzulande verantwortlich. In dieser neu geschaffenen Position verstärkt sie das bestehende Geschäftsführungsteam mit Barbara Wittmann, Mark Möbius und Jürgen Renz, die als eingetragene Geschäftsführer an Bord bleiben werden. Albiez leitete bis Januar bei IBM als Vice President Distribution Sales BPO und Midmarket das Channelgeschäft in Europa. Sie war 2008 von Navigon zu IBM Deutschland gekommen und dort bis Juli 2011 als Vice President Geschäftspartnerorganisation & Mittelstand aktiv.
Christiane Vorspel, CIO Investment Banking, Commerzbank AG
Seit April 2015 ist Christiane Vorspel in der Funktion des CIO Investment Banking in der IT der Commerzbank AG. Die Mutter von zwei Kindern arbeitete nach dem Studium der Informatik mehrere Jahre als Beraterin bei Andersen Consulting (Accenture) mit dem Schwerpunkt der Integration von IT-Systemen in der Finanzindustrie. 1995 wechselte sie zur Commerzbank AG, wo sie verschiedene Aufgaben im Bereich des Linienmanagements, der Enterprise Architektur und als Projektmanagerin übernahm. 2009 wurde sie Großprojektleiterin und leitete von 2011 bis Anfang 2013 ein IT-Programm, mit dem eine bankweit einheitliche Sicht auf Personen- und Verbundsysteme eingeführt wurde.
Christine Haupt, Geschäftsführerin, Computacenter
Vom Trainee zur Geschäftsführerin – Christine Haupt hat eine spannende Karriere bei ihrem Arbeitgeber hingelegt. Sie studierte in Würzburg Physik mit Schwerpunkt Medizintechnik, bevor sie 1997 bei Computacenter einstieg. Mittlerweile ist sie in dem Unternehmen für das Beratungs- und Lösungsgeschäft verantwortlich. Einen besonderen Schwerpunkt legt Haupt auf das Thema Wissens-Management in der IT und die Förderung von weiblichen Nachwuchskräften in technologischen Berufen.
Laurie Miller, CIO, Bayer MaterialScience
Laurie Miller hat im Februar 2013 die Position übernommen, die offiziell die Bezeichnung Head of Organization & Information Systems trägt. Die gebürtige US-Amerikanerin Laurie Miller arbeitet bereits seit 1998 im Bayer-Konzern. Vor ihrer Ernennung zur CIO war Miller, die einen Marketing-MBA hat, bei der Service-Tochter Bayer Business Services für die ERP-kernprozesse verantwortlich.
Prof. Claudia Eckert, GI-Vizepräsidentin, Fraunhofer Research Institution AISEC
Claudia Eckert leitet nicht nur das Fraunhofer AISEC (Research Institutions for Applied and Integrated Security) in Garching bei München, sondern ist seit 2008 auch an der Technische Universität München für den Lehrstuhl für Sicherheit in der Informatik verantwortlich. Sie ist die einzige Frau im Präsidium der Gesellschaft für Informatik (GI).
Marianne Schröder, IT-Verantwortliche Heinrich Eibach
Seit 2003 ist Marianne Schröder IT-Verantwortliche der Heinrich Eibach GmbH, einem Hersteller von Federungs- und Fahrwerkssystemen für die Automobilindustrie. 2006 wurde die IT-Verantwortliche beim Wettbewerb "CIO des Jahres" in der Kategorie Mittelstand ausgezeichnet. Vor ihrer heutigen Tätigkeit arbeitete die Diplom-Informatikerin unter anderem als Software-Entwicklerin bei Open Exchange und IT-Projektmanagerin bei der Werth-Holz Holding GmbH.
Gabriele Riedmann de Trinidad, Leiterin Konzerngeschäftsfeld Energie, Telekom
Gabriele Riedmann de Trinidad hat einen Master-Abschluss in Elektrotechnik. Bevor sie als Leiterin für das Konzerngeschäftsfeld Energie bei der Deutschen Telekom einstieg, war sie für Siemens und Nokia Siemens Networks in verschiedenen Ländern tätig. Sie bekleidete zahlreiche Führungspositionen, wobei ihr Schwerpunkt auf der Umsetzung und Leitung von internationalen Projekten im Bereich Telekommunikationsnetze lag.
Marika Lulay, COO GFT Technologies
Als Chief Operating Officer (COO) verantwortet die Diplom-Informatikerin seit 2002 den Geschäftsbereich Services, das Großkundenmanagement sowie die Zentralbereiche Technologie und Qualitäts-Management. Lulay arbeitet schon seit über 25 Jahre in der Branche, unter anderem für Cambridge Technology Partners und die Software AG.
Angela Weißenberger, CIO, Stada
Seit April 2010 ist Angela Weißenberger für die IT des Arzneimittelherstellers Stada verantwortlich. Erfahrungen mit den Aufgaben eines CIOs konnte Weißenberger bereits zuvor bei Lorenz Snack World sammeln. Die studierte Wirtschaftsexpertin und Mathematikerin war dort seit 2001 für die IT verantwortlich und dabei so erfolgreich, dass sie immer wieder bei der Wahl zum ‚CIO des Jahres’ in der Kategorie Großunternehmen ausgezeichnet wurde.
Victoria Ossadnik, Mitglied der Geschäftsführung Microsoft
Dr. Victoria Ossadnik (45) verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung seit Oktober 2011 das Services-Geschäft bei Microsoft Deutschland. Die promovierte Physikerin hat zuletzt als Vice-President den Bereich Technology Consulting Nord-Europa bei Oracle geleitet, war unter anderem für die Integration von BEA Systems zuständig und hat zahlreiche Reorganisations-Projekte im In- und Ausland erfolgreich umgesetzt. Vor ihrer Zeit bei Oracle war Ossadnik für CSC Ploenzke tätig.
Pamela Herget-Wehlitz, Centerleiterin IT MTU Aero Engines
Pamela Herget-Wehlitz ist seit Februar 2015 neue Centerleiterin IT beim Münchner Triebwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Sie kommt aus dem Unternehmen und war zuletzt Centerleiterin Corporate Quality. Herget-Wehlitz arbeitete zehn Jahre lang in diversen Führungspositionen beim Münchener Automobilhersteller BMW im Bereich Engineering und Inhouse Consulting. 2001 wechselte sie zur MTU Aero Engines AG, wo sie diverse Führungspositionen inne hatte, so war sie in den Bereichen Engineering, Konstruktion, Qualität und IT tätig. TU Berlin Luft- und Raumfahrttechnik und promovierte anschließend an der TU München am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik im Bereich Systems-Engineering.
Barbara Lix, Vorstand, PricewaterhouseCoopers cundus AG
Barbara Lix ist Mitglied des Vorstands der PricewaterhouseCoopers cundus AG, einer auf Business Intelligence spezialisierten Beratung. Sie verantwortet weltweit das Marketing, den Geschäftsbereich „Financial Close and External Reporting“ sowie die Tochtergesellschaften in den USA, Kanada, Großbritannien und der Schweiz. Bis Ende 2011 leitete sie den Vertrieb von cundus und den Entwicklungsbereich für Standard-Software, den sie dann an die SAP verkaufte. Die Diplom-Kauffrau war vor ihrem Eintritt erfolgreich in Top-Management-Funktionen bei Siemens, Siebel und der Software AG tätig.
Vera Schneevoigt, Executive Vice President Fujitsu
Vera Schneevoigt leitet seit Februar 2014 als Executive Vice President das internationale Produktgeschäft von Fujitsu. Sie ist Geschäftsführungsmitglied der Fujitsu Technology Solutions GmbH, verantwortet Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktion sowie das Qualitäts- und Supply Chain Management. Zuvor verantwortete die Managerin das Deutschland-Geschäft von Siemens Enterprise Communications (SEN).
Helene Lengler, Vice President Sales Fusion Middleware bei Oracle Deutschland.
Helene Lengler ist seit Oktober 1998 bei Oracle beschäftigt. Zunächst war sie für den Vertrieb der Unternehmenssoftware im Bereich Banken und Versicherungen zuständig, bevor sie die Leitung der Vertriebsbereiche Telekommunikation, Medien und Energieversorger übernahm. Im Sommer 2003 begann Helene Lengler mit dem Aufbau des Internet- und Telefonvertriebs OracleDirect für Nordeuropa. In den Jahren 2007/2008 erweiterte sie ihren Tätigkeitsbereich auf Westeuropa und führte in dieser Position ein innovatives Multikanalvertriebsmodell für den gehobenen Mittelstand ein. Seit 2008 leitet Helene Lengler das Middleware Geschäft für Deutschland, seit 2011 ist sie auch für den nordeuropäischen Raum zuständig.
Elke Frank, Leitung des Group Performance Development, Deutsche Telekom
Im November 2015 übernahm Dr. Elke Frank die Leitung des Group Performance Development. Frank verfügt über mehrjährige Erfahrungen aus der Personalarbeit internationaler Konzerne. Seit August 2013 war die promovierte Juristin bei Microsoft Deutschland als Senior Director Human Resources und Mitglied der Geschäftsführung tätig. Frank hatte zunächst verschiedene Leitungsfunktionen bei der Daimler AG inne. 2004 wechselte sie als Senior Director HR, Legal & Compliance zur Mercedes-Tochter AMG. Im Jahr 2010 ging sie zu Carl Zeiss Vision. Dort war sie als Vice President Human Resources für die gesamte Personalarbeit des Unternehmens zuständig.
Dr. Andrea van Aubel, IT-Vorstand bei der Axa Konzern AG
Dr. Andrea van Aubel wurde im August 2012 zur Nachfolgerin von Jens Wieland beim Axa Konzern in Köln ernannt. Die promovierte Wirtschaftsmathematikerin verantwortet die Bereiche IT und Prozess-Management. Van Aubel arbeitet bereits seit 1993 in der Versicherungsbranche und hatte beim Deutschen Herold erste Führungspositionen inne. Zuletzt war sie bei der Zurich Gruppe als Chief Operating Officer (COO) Leben für Deutschland und die Schweiz tätig. Dabei zeichnete sie verantwortlich für die Bereiche Kundenservice Leben und Prozesse/Betriebstechnik.
Gabriele Ruf, Direktorin ITM & ITI, Daimler
Gabriele Ruf leitet seit Juli 2011 die Leitung von ITM (Information Technology Management) und ITI (IT Infrastruktur und Betrieb) bei Daimler. Zuvor war die Mathematikerin unter anderem als General Manager sowie als Mitglied der Geschäftsführung bei UniCredit in München tätig. In ihre Zuständigkeit fielen die Bereiche Infrastruktur Management und Customer Services. Insgesamt kann Ruf auf fast 30 Jahren Erfahrung in den Bereichen Management und IT im internationalen Umfeld zurückgreifen.
Marianne Janik, Senior Director Public Sector, Microsoft Deutschland GmbH
Marianne Janik ist seit Mai 2011 bei Microsoft Deutschland als Senior Director Public Sector Mitglied der Geschäftsleitung. Janik ist für das Geschäft mit der öffentlichen Verwaltung, dem Bildungsbereich und dem Gesundheitswesen verantwortlich. Bevor sie bei Microsoft anfing, war sie unter anderem bei der Daimler Benz AG, der ESG GmbH und der Elster GmbH tätig.
Ina Kirchhof, COO, Ergo
Seit September 2009 ist <a href="http://www.cio.de/financeit/aktuelles/896863/index.html">Ina Kirchhof</a> Chief Operating Officer (COO) bei der Ergo Versicherungsgruppe. Außerdem ist sie Geschäftsführerin der Itergo Informationstechnologie GmbH mit der Zuständigkeit für die IT-Strategie Operations. Als Betriebswirtin hat sie zuvor schon reichlich Erfahrung bei Unternehmen wie Accenture bzw. der Vorgängergesellschaft Andersen Consulting sammeln können.
Catharina van Delden, Innosabi
Frau, unter 30, IT-Gründerin: Mit diesen Attributen ist Catharina van Delden eine Exotin im Bitkom-Präsidium. Sie ist Geschäftsführerin des Münchner Startups Innosabi, das sich auf Crowdsourcing spezialisiert hat, und hat einen Executive MBA in Innovation and Business Creation.
Anke Domscheit-Berg, selbstständige Beraterin
Anke Domscheit-Berg erhielt 2010 den Berliner Frauenpreis für ihren langjährigen Einsatz für die Gleichstellung und Vernetzung von Frauen in der Wirtschaft. Bevor sie 2008 bei Micorosft anfing, war sie bereits für Accenture und McKinsey. Anfang 2011 hat sich Frau Anke Domscheit-Berg selbstständig gemacht und wird Unternehmen bei der Besetzung wichtiger Ämter mit weiblichen Führungskräften beraten sowie Frauen bei der Karriereplanung unterstützen.
Christina Peters, Chief Private Officer, IBM
Christina Peters, bislang Senior Counsel für Security and Privacy, wird als neue Chief Private Officer oberste Herrscherin über Datenschutz und Informationssicherheit bei IBM. Sie ist damit für den Datenschutz von rund 400.000 Mitarbeitern sowie Tausender Kunden verantwortlich. Zudem steuert sie ein weltweites Team aus Rechts-, Security- und IT-Experten bei Big Blue und verantwortet auch die öffentlichen IBM-Initiativen für Datensicherheit und Privacy. Die Juristin begann ihre IBM-Laufbahn 1996 in der deutschen Rechtsabteilung, nachdem sie als Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung für die Deutsche Telekom und das Bundeskartellamt gearbeitet hatte.
Christiane Benner, Vorstand, IG Metall
Die gebürtige Aachenerin ist seit Oktober 2011 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Nach ihrem Vordiplom in Soziologie ging Benner für ein Jahr nach Amerika. Neben ihrem Bachelor of Arts mit Schwerpunkt Gender Studies absolvierte sie ein Praktikum bei einer Bürgerrechts-Organisation. Zurück in Deutschland konnte Benner ihr soziales Engagement auch als Projektsekretärin in der IG Metall mit Schwerpunkten Jugendarbeit und Betreuung von IT-Betrieben einbringen. Bevor sie in den Vorstand gerufen wurde, war sie Ressortleiterin für Frauen- und Gleichstellungspolitik. Ein großes Anliegen von ihr ist es, mehr Frauen für die IG Metall gewinnen.
Barbara Saunier, CIO, Beiersdorf AG
Barbara Saunier ist seit April 2010 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Sie ist auch Geschäftsführerin der Beiersdorf IT-Tochter Beiersdorf Shared Services GmbH (BSS). Die Mathematik- und Philosophielehrerin begann 1984 in der IT-Abteilung von Beiersdorf und hat sich schnell von der Programmiererin zur Projektleiterin und Länderkoordinatorin entwickelt.
Helga Schwitzer, Vorstandsmitglied, IG Metall
Helga Schwitzer ist seit November 2007 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Seit 1990 ist sie darüber hinaus am Bundesarbeitsgericht in Erfurt als ehrenamtliche Richterin tätig.
Catrin Hinkel, Geschäftsführerin Communication & High Tech, Accenture
Catrin Hinkel ist Geschäftsführerin bei Accenture und leitet in dieser Funktion die Bereiche „Health & Public Services“ und „Human Capital & Diversity“ jeweils in Deutschland, Österreich, Schweiz. Sie verfügt über 20 Jahre reichhaltige Berufserfahrung mit Klienten aus unterschiedlichen Industrien, wie Telekommunikation, Versorger, Chemie, High Tech und Public Service. Bis 2010 verantwortete sie das gesamte SAP Implementierungsgeschäft von Accenture im deutschsprachigen Raum. Im Dezember 2007 wurde Catrin Hinkel als Repräsentantin der „Generation CEO“ ausgezeichnet. Diese Initiative bereitet handverlesene Managerinnen durch Coaching und Networking auf die Top-Etage der Unternehmenszentralen vor.
Petra Karbenk, CIO, Unilever DACH und Benelux
Eins der größten Projekte von Petra Karbenk, IT Director beim Nahrungsmittelkonzern Unilever, war der Merge der IT-Systeme zwischen Unilever und Bestfoods. 2006 war sie eine der drei weiblichen Preisträgerinnen bei der Wahl zum "CIO des Jahres".
Petra Heinrich, Vice President Partners & Alliances EMEA, Red Hat
Petra Heinrich hat als Vice President Partners and Alliances bei Red Hat in der Region EMEA das Partnergeschäft auf- und in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Sie startete ihre Karriere als Partnermanagerin bei Lotus Development. Nach der Übernahme von Lotus durch IBM begleitete sie die Integration der Lotus-Partner und verantwortete das Partnergeschäft. Anschließend arbeitete sie in leitenden Vertriebs- und Marketing-Positionen bei Novell und der Open-Exchange GmbH, bevor sie 2007 bei Red Hat einstieg.
Gabriele Welt, CIO, Sanofi Aventis Pharma Deutschland
Frau Gabriele Welt ist CIO bei der Sanofi Aventis Pharma Deutschland und verwaltet ein IT-Budget von über 50 Millionen Euro.
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Beruf und Familie verknüpfen

Wenn Tanja Kopietz morgens mit Rollkoffer und Laptop das Haus verlässt, übergibt sie ihre Kinder in die Obhut der Kinderfrau. An drei Tagen in der Woche arbeitet die Senior-Beraterin des Management- und IT-Beratungshauses Accenture beim Kunden. Ihr Hauptaufgabenfeld sind Projekte im Bankensektor in den Bereichen Learning und Collaboration sowie Projekt- und Change-Management. Vor zwölf Jahren wechselte die Diplom-Psychologin von der Selbständigkeit in die Beraterbranche. "Ich bin den klassischen Weg von der Analystin zur Senior-Managerin gegangen", erzählt die heute 41-Jährige.

Tanja Kopietz, Accenture: "Ich habe auch während meiner Erziehungszeiten den Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten aufrechterhalten und bin thematisch am Ball geblieben."
Foto: Accenture

Doch ganz gewöhnlich ist ihr Karriereweg keineswegs. Oft entschleunigen Elternzeiten besonders den Aufstieg von Frauen. Ganz anders bei Kopietz. Nach der Geburt ihres ersten Kindes vor zehn Jahren arbeitete sie stundenweise, auf die Geburt des zweiten Kindes zwei Jahre später folgten acht Monate Elternzeit. Anschließend baute sie ihr Stundenkontingent peu à peu auf heute 24 Wochenstunden aus. Ihrer Karriere haben diese Familienzeiten nicht geschadet. Accenture schätzt die erfahrene Managerin und beförderte sie auch als Teilzeitkraft. "Mein Wiedereinstieg war kein Problem, denn ich habe auch während meiner Erziehungszeiten den Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten aufrechterhalten und bin thematisch am Ball geblieben."

Allerdings erfordert es ein gehöriges Maß an Disziplin, Beruf und Familie so miteinander zu verknüpfen, dass es von keiner Seite Klagen gibt. "Ich gehe ganz offen mit dem Thema um. Kunden und Kollegen wissen, dass ich Kinder habe und deshalb nicht die ganze Woche anwesend sein kann." Wenn Kopietz morgens das Haus verlässt, weiß sie, dass ihr Sohn und ihre Tochter in guten Händen sind und sie sich ganz auf ihren Job konzentrieren kann. "Meine Kinder wissen immer, wo ich bin. Ich nehme beide Welten gleich ernst." Kopietz kann sich die eine Welt ohne die andere nicht vorstellen. "Das ist der einzig machbare Weg für mich."

Für die erfahrene Accenture-Managerin hängt die Qualität einer guten Führungskraft nicht von einer permanenten Präsenz ab. Für die Kollegen ansprechbar sein, das Maximum in einem Projekt erzielen, offen mit Vorgesetzten über eigene Karrierepläne sprechen und früh geknüpfte Netzwerke in unterschiedliche Fach- und Hierarchieebenen, waren wichtig für ihre Karriere. "Man darf sich nicht verstecken, sollte offen für Neues sein und nie halbherzig an eine Aufgabe herangehen."

Frau
Knitterfreier Stoff
Wählen Sie einen Stoff für Kostüm oder Anzug aus, der nicht schnell knittert. Prüfen Sie beim Kauf, ob sich der Stoff schnell wieder glättet.
Mantellänge
Mäntel sollten länger als der Rocksaum sein. Ist das nicht möglich, tragen Sie einen Mantel/Jacke, die deutlich (über zehn Zentimeter) kürzer ist als der Rock.
Schmuck
Kombinieren Sie nie Modeschmuck mit echtem Schmuck! Weniger ist mehr: Eine schlichte, dezente Goldkette ist perfekt für den Business-Look.
Accessoires
Denken Sie an Ihre Außenwirkung! Faustregel: Verzichten Sie auf verspielte und kindliche Accessoires im Business. Ein Seidentuch schützt nicht nur vor Klimaanlagen, sondern auch vor Blicken in den Ausschnitt. Aber bitte keine dicken Wollschals zum Büro-Outfit tragen, auch wenn Schals derzeit Trend sind.
Ihr Kleidungsstil muss zum Unternehmen passen
Überprüfen Sie Ihren Kleiderstil dahingehend, ob er mit der Kernaussage des Unternehmens, für das Sie arbeiten, übereinstimmt.
Gesamteindruck
Erfüllen Sie in Ihrer Kleiderwahl mehr als nur "die Pflicht"! Sorgsamkeit bei Frisur, Make-up und Accessoires zahlen sich aus.
Blusenkragen
Der Blusenkragen wird normalerweise unter dem Blazer getragen. Um einen zu harten Kontrast im Winter zwischen Anzug und (blassem) Gesicht zu vermeiden, kann der Kragen aber auch über dem Blazer getragen werden.
Ton in Ton
Arbeiten Sie bei der Wahl Ihrer Garderobe mit Ton-in-Ton-Kombinationen. Das heißt - zumindest im Business: ohne große Kontraste. So fallen kräftige Körperpartien weniger auf.
Dunkle Farbtöne
Je dunkler Sie die Farbe Ihres Outfits wählen, desto seriöser wirken Sie.
Ihren Typ unterstreichen
Die Farbe, die Ihren Typ unterstreicht, sollte möglichst in der Nähe Ihres Gesichts sein (z. B. Bluse oder Tuch).

Lernen, auch Nein zu sagen

"Ich habe mich bewusst für die IT-Branche entschieden, weil sie jung, dynamisch, international und nicht frauenfeindlich ist", sagt Petra Kaltenbach-Martin. Die studierte Wirtschaftsingenieurin lernte während verschiedener Praktika auch klassische Maschinenbauunternehmen kennen und weiß um die unterschiedliche Arbeitsatmosphäre. Ihre Fachhochschulausbildung ergänzte sie um einen Master in Management, den sie in Großbritannien absolvierte. In der Schule waren zwar Mathe und Physik ihr Steckenpferd, doch im Studium und späterem Berufsleben wollte sie Technik und Wirtschaft verknüpfen.

Petra Kaltenbach-Martin, Avanade: "Es ist gut, von Anfang an Leistung und Professionalität zu zeigen, um keine Angriffsfläche zu bieten. Dann merken die Kollegen schnell, dass das Geschlecht im Arbeitsalltag keine entscheidende Rolle spielt."
Foto: P. Kaltenbach-Martin

Nach Stationen bei Compaq und Oracle wechselte sie 2007 zum Systemintegrator Avanade und verantwortet dort die Service Line Customer Relationship Management in Deutschland, Österreich und der Schweiz und leitet ein Team von mehr als zehn Mitarbeitern. "Ich wollte näher an der Projektarbeit und der Beratung sein", erklärt die heute 39-Jährige. Außerdem hatte die Ingenieurin ihre Karriere immer fest im Blick. Jeder Jobwechsel bedeutete mehr Verantwortung.

Nachteile für karrierebewusste Frauen sieht sie in der IT-Branche nicht. "Ich hatte immer wohlwollende Vorgesetzte, die mich unterstützt haben", sagt Kaltenbach-Martin. "Netzwerke sind sehr wichtig. Aber auch einmal "nein sagen" sowie "selbstbewusst auftreten" nennt sie als Erfolgsfaktoren. Bei Avanade nimmt die Managerin an einem Mentoring-Programm teil, das Frauen in Führungspositionen fördert.

Unterschiedliche Verhaltensmuster von Männern und Frauen überraschen die Avanade-Managerin in Teams und Vorstellungsgesprächen immer wieder: "Männer sind selbstsicherer, zielstrebiger, treten meist lauter auf und sind selbst dann noch von sich überzeugt, wenn sie Wissenslücken haben. Im Gegensatz hierzu sprechen Frauen oft als erstes über ihre Defizite, können nur schwer nein sagen und kümmern sich im Arbeitsalltag mehr um andere Teammitglieder."

Jungen Frauen am Beginn ihrer Karriere rät sie, Gewohnheiten zu hinterfragen und Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht zu sehr in den Vordergrund zu rücken. "Es ist gut, von Anfang an Leistung und Professionalität zu zeigen, um keine Angriffsfläche zu bieten. Dann merken die Kollegen schnell, dass das Geschlecht im Arbeitsalltag keine entscheidende Rolle spielt", sagt Kaltenbach-Martin.

Mit der Geburt ihres Sohnes vor zwei Jahren begann für die Managerin eine neue Lebensphase. Während ihrer Schwangerschaft wurde sie befördert und auch für die neunmonatige Elternzeit hat Avanade eine Vertretung eingesetzt. Heute arbeitet sie 30 Stunden an vier Tagen in der Woche, was als Führungskraft nicht immer ganz einfach ist. "Ich arbeite häufig im Home-Office. Um Zeit mit meinem Sohn zu verbringen, bin ich am späten Nachmittag nicht erreichbar, dafür arbeite ich wieder nach 20 Uhr." Auch der freie Tag ist fest für den Nachwuchs eingeplant. "Ich delegiere heute mehr, setze Prioritäten und habe gelernt, öfter nein zu sagen."