Like-Page, Fanpage

Wie Sie Ihr Unternehmen auf Facebook bringen

06.07.2011 von Thomas Pfeiffer
Unser Tutorial zeigt Ihnen, wie Sie mit wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse eine Facebook-Firmenseite erstellen.

Mehr als 17 Millionen Deutsche besitzen bereits ein Profil bei Facebook. Damit machen sie diese Online-Plattform zu einem Marktplatz ungekannter Größe. Alle großen Marken von A wie Adidas bis Z wie Zeit Online sind bereits auf Facebook vertreten. Wenn auch Sie dazugehören möchten, lesen Sie diesen Artikel.

Was ist eine Facebook-Fanpage?

Hier werden Sie zum Facebook-Profi!
Foto: Fotolia/r.classen

Facebook unterscheidet im Wesentlichen zwei Arten von Accounts: Persönliche Accounts und Like-Pages. Erstere sind der Standardfall und richten sich an natürliche Personen. Diese Accounts haben Eigenschaften wie Geschlecht, Alter und mehr oder weniger umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten zur eigenen Privatssphäre. Like-Pages sind für Unternehmen und deren Produkte gedacht. Hier wird man nicht "Freund" sondern "Fan", indem man auf den charakteristischen "Gefallt mir"-Button klickt. Der Seitenbetreiber muss dieses Gefallen nicht eigens bestätigen, wie das bei Freundschaftsanfragen zwischen privaten Accounts der Fall ist. Nicht nur deshalb eignen sich für Unternehmen oder für einzelne Produkte eines Unternehmens die Like-Pages von Facebook besser als personenbezogene Accounts.

Wie legen Sie eine Facebook-Fanpage an?

Um eine Unternehmensseite auf Facebook anzulegen, lohnt es sich zunächst, einen eigenen, persönlichen Account auf Facebook zu eröffnen oder seinen bestehenden zu nutzen. Dieser Account wird auch der erste Administrator der späteren Fanpage. Sie können später beliebig viele Administratoren einer Fanpage hinzufügen.

Auf Facebook gibt es sechs unterschiedliche Arten von Like-Pages, die alle unterschiedliche Eigenschaften und Einstellungsmöglichkeiten besitzen:

  1. Lokales Unternehmen oder Ort

  2. Unternehmen, Organisation oder Institution

  3. Marke oder Produkt

  4. Künstler, Band oder öffentliche Person

  5. Unterhaltung

  6. Cause or Community

Lokale Unternehmen und Orte haben beispielsweise eine Adresse und gegebenenfalls Öffnungszeiten, Marken haben das nicht. Sportler können zum Beispiel gewonnene Preise auf ihrer Fanpage vermerken und Unternehmen können ihre Produkte beschreiben. Cause or Community, wofür noch keine deutsche Übersetzung vorliegt, ist vor allem für Anliegen gedacht wie "Wir wollen Guttenberg wieder zurück" oder "Wir wollen Guttenberg nicht wieder zurück".

Wählen Sie für Ihr Vorhaben bitte genau die Kategorie aus, die ihm am nächsten kommt. Sie können die Kategorisierung später auch jederzeit wieder ändern.

Um eine Fanpage anzulegen, klicken Sie auf http://www.facebook.com/pages/create.php.

Welche grundsätzlichen Einstellungen sind wichtig?

Die Einstellungen zu Ihrer Fanpage sind leichter vorzunehmen als oftmals behauptet – wenn man weiß, wo man klicken muss.
Foto: Thomas Pfeiffer

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben soeben Ihre erste Facebook-Fanpage eingerichtet. Noch ist sie nicht öffentlich sichtbar, aber das ist auch ganz gut so. So können Sie in Ruhe alle weiteren Einstellungen vornehmen, ein Profilbild hochladen, neue Administratoren hinzufügen und vieles mehr. Wenn Sie nicht automatisch auf die Administratoren-Ansicht ihrer Like-Page geleitet werden, klicken Sie auf Ihrer Page in der mittleren Spalte unterhalb des Seitennamens auf den Link "Info bearbeiten". Sie müssen dazu mit Ihrem Admin-Account eingeloggt sein.

Klicken Sie zunächst im linken Menü auf den Punkt "Genehmigungen verwalten". Setzen Sie bei "Sichtbarkeit" der Seite den Haken auf "Nur Administratoren können diese Seite sehen", falls das nicht schon voreingestellt ist. So können Sie in Ruhe Ihre Fanpage vorbereiten und sie erst veröffentlichen, wenn Sie alles komplett eingerichtet haben. Länder- und Alterbeschränkungen sind für Fanpages nur dann wichtig, wenn Sie "Erwachsenenunterhaltung" anbieten oder einen Bezug zu Alkohol haben.

Wichtiger für Ihre neue Fanpage sind die Einstellungen, wer was auf Ihrer Page posten darf. Sie können entscheiden, ob nur Sie oder auch Ihre Fans auf Ihre Fanpage-Pinnwand schreiben dürfen, ob sie Fotos hinzufügen dürfen oder sogar Videos. Zudem können Sie festlegen, ob der "Pinnwand"-Reiter alle Beiträge, also auch die Ihrer Fans, anzeigt oder nur die Beiträge der Administratoren.

Wenn Sie befürchten, dass auf Ihrer Pinnwand unpassende Beiträge gepostet würden, Sie aber dennoch diese Möglichkeit der Nutzerinteraktion nicht ganz verbieten wollen, können Sie in der Blockierliste für Moderatoren eine Liste mit Begriffen definieren, die garantiert nicht auf Ihrer Pinnwand erscheinen sollen. Das könnten neben unflätigen Ausdrücken auch die Namen ihrer Konkurrenz sein.

Der Standard-Reiter ist derjenige Reiter, der standardmäßig angezeigt wird, wenn Fremde auf Ihre Facebook-Page klicken. Sie können - später - einen eigenen Reiter erstellen und diesen dann hier zum Standard-Reiter erklären. So können Sie eine an Ihre Corporate Identity angelehnte Willkommensseite für Ihre Like-Page erstellen.

Welche Kategorien sollten Sie wählen?

Die Einstellungsmöglichkeiten Ihrer Facebook-Page variieren, je nachdem, welche Kategorie Sie ausgwählt haben.
Foto: Thomas Pfeiffer

In der Adminansicht Ihrer Like-Page können Sie unter dem Menüpunkt "Allgemeine Informationen" noch einmal die Kategorisierung Ihrer Page ändern. Sie können dort angeben, wann Ihr Unternehmen gegründet wurde oder Ihr Produkt zuerst erschienen ist. Wählen Sie an dieser Stelle die Kategorie und Unterkategorie aus, die Ihrem Unternehmen, Ihrer Dienstleistung oder Ihrem Produkt am besten entspricht. Sie haben so die passendsten Einstellungsmöglichkeiten für Ihren Bedarf.

Als Profilfoto müssen Sie nicht einfach nur Ihr Firmelogo verwenden. Sie können es auch mit zusätzlichem Text - im Bild von einem Grafiker integriert - verwenden. So lässt sich zusätzlich elegant auf besondere Ereignisse hinweisen. Das Profilfoto muss - im Gegensatz zum Miniaturbild - nicht quadratisch sein.

Mehr Transparenz: "Empfohlen"

Auch als Like-Page können sie andere Seiten "liken". Wenn Sie auf einer fremden Page zu Besuch sind, finden Sie in der linken Spalte am unteren Ende den Link "Zu den Favoriten meiner Seite hinzufügen". Sie können damit beispielsweise von der Unternehmens-Like-Page auf Produkte-Like-Pages verweisen und umgekehrt. Das ist auch eine schöne Möglichkeit, um "befreundete" Unternehmen und deren Facebook-Pages zu verlinken - und im Gegenzug um Rückverlinkung zu bitten.

Unter dem Menüpunkt "Empfohlen" in der Administratoren-Ansicht Ihrer Likepage lässt sich festlegen, welche Ihrer Favoriten den Besuchern zuerst angezeigt werden sollen und welche erst nach einem Klick auf "Alle anzeigen" sichtbar werden. Bis zu fünf Seiten können Sie hier angeben - sind es mehr, werden aus den empfohlenen "Gefällt-mir"-Angaben fünf zufällig ausgewählt.

Social Media lebt von den Menschen hinter der Technik und hinter den Marken. Deshalb empfiehlt es sich, die Administratoren Ihrer Like-Page öffentlich zu machen. Sie können das ebenfalls unter dem Menüpunkt "Empfohlen" einstellen. Hier dürfen Sie auch Accounts angeben, die keine Admin-Rechte für Ihre Page haben und können solche nennen, die zwar Admin-Rechte besitzen, deren Inhaber diese aber kaum wahrnehmen. Mit anderen Worten: Der Geschäftsführer oder der Pressesprecher werden als offizielle Administratoren genannt und sind für die Facebook-Gemeinde transparent und ansprechbar.

Was ist ein "Like"-Button?
Soziale Netzwerke wie Facebook und Co. haben einen ungeahnten Hype ausgelöst. Ein Beispiel hierfür ist der "Like-Button" von Facebook. Doch Vorsicht, es lauern rechtliche Stolperfallen.

Facebook bietet den Betreibern externer Website eine einfache Möglichkeit, ihren Internet-Auftritt mit dem sozialen Netzwerk zu verküpfen.

Ein Besucher der jeweiligen Site, der auf diesen Button klickt und gleichzeitig in Facebook eingeloggt ist, bekundet damit seine Sympathie für die Site oder einem bestimmten Produkt.

Diese Sympathiebekundung ist in seinem Profil und für alle seine Facebook-"Freunde" ersichtlich.

Die dazu notwendigen Daten werden mit dem Klick an Facebook übermittelt.

Wie bekommen Sie mehr Fans?

Werbeanzeigen innerhalb von Facebook sind kostenpflichtig, aber Banner und ein "Gefällt mir"-Feld für Ihre Website nicht.
Foto: Thomas Pfeiffer

Ohne Zweifel, Fans sind wichtig. Aber sehen Sie auch die Vorteile, wenn Sie zu Beginn noch nicht allzu viele Fans haben: So können Sie in Ruhe Erfahrungen mit der Page und ihren Fans sammeln, ohne dass Sie beim kleinsten Fehler vor einem Tausender-Publikum stünden. Widerstehen Sie bitte auch der Versuchung, sich Fans zu kaufen. Damit treiben Sie zwar die Zahl Ihrer Fans in die Höhe, aber was soll Ihnen das bringen? Gekaufte Fans sind die Jubel-Perser auf Facebook: Sie bringen keine echte Aufmerksamkeit und keinen Umsatz.

Sehen Sie sich die Seiten von Mitbewerbern an und wie viele Fans diese Seiten haben. Oftmals sind die Zahlen ernüchternd, wenn man sie mit den Zugriffszahlen auf die eigenen Websoite oder das eigene Blog vergleicht. Aber bedenken Sie: Jeder Fan hat sich öffentlich zu Ihrem Unternehmen oder Ihrem Produkt bekannt, sein gesamtes Netzwerk kann das sehen und Sie können ab sofort mit dem User in Kontakt treten. Deshalb bedeutet ein Klick auf den "Gefällt mir"-Button mehr als nur der Besuch Ihres Internetangebots.

In der Admin-Ansicht Ihre Likepage können Sie unter dem Punkt Marketing einige Dinge tun, um mehr Aufmerksamkeit auf Ihre Likepage zu ziehen. Dazu zählen ein Banner und vor allem das "Gefällt mir"-Feld für Web-Seiten, das man auf immer mehr Homepage findet. Um eine solche Like-Box zu erstellen, klicken Sie auf http://developers.facebook.com/docs/reference/plugins/like-box/.

Dort geben Sie unter "Facebook Page UR"L die Adresse Ihrer Like-Page an (sie muss mittlerweile veröffentlicht sein) und nehmen die Einstellungen zu Breite, Farbschema (hell oder dunkel) und zu einigen anderen Dingen vor. Rechts daneben sehen Sie eine Live-Vorschau Ihrer Like-Box. Klicken Sie zum Abschluss auf "Get Code" und bauen Sie diesen Code auf Ihrer Website oder Ihrem Blog ein. Den Codegenerator können Sie auch nutzen, wenn Sie nicht Administrator Ihrer Like-Page sind. So kann das Ihr Programmierer oder Grafiker selbst erstellen, ohne dass Sie den Code kopieren und einfügen müssen.

Fazit

Eine Facebook-Page ist technisch relativ leicht eingerichtet. Sie benötigen dazu keine Programmierkenntnisse und müssen kein Faxformular an Facebook verschicken. Schwieriger als die technischen Fragen sind jedoch die nach Ihrer Facebook-Strategie. Wenn Sie sich hierher begeben, wecken Sie Begehrlichkeiten Ihrer Fans, die Sie hernach auch bedienen müssen. Schreibt Ihnen jemand über Facebook eine Nachricht, sollten Sie in angemessener Zeit antworten, äußert jemand auf Ihrer Pinnwand Kritik, müssen Sie gut überlegen, wie Sie reagieren möchten.

Überlassen Sie dieses Feld nicht einfach komplett einem Praktikanten. Die Facebook-Fanpage ist normaler Teil der Außenkommunikation eines Unternehmens und gehört in die richtigen Hände. Und mit einem bisschen Übung und wachsendem Gespür für die Facebook-Community und ihre ungeschriebenen Gesetze steht Ihrem Facebook-Erfolg nichts mehr im Wege. (sh)

Über den Autor

Foto: Addison Wesley

Thomas Pfeiffer ist Autor des Buches "Social Media – Wie Sie mit Twitter, Facebook und Co. Ihren Kunden näher kommen". Das Buch gibt über 130 Antworten auf Fragen wie Wie ist Social Media für den Vertrieb nutzbar? Wie kann man den Erfolg von Social Media messen? Wie kann ich zeitversetzt twittern? Auch wenn Sie wissen wollen, wie Sie einen Facebook-Livestream nutzen, gibt das Buch Ihnen Antworten. Auf je einer Doppelseite werden drängende Alltagsfragen zu Facebook, Twitter, Xing oder Blogs beantwortet.

erschienen bei Addison Wesley 2011. 272 Seiten. 29,80 €, auch als eBook erhältlich: http://www.awl.de/3019