Drahtlose Netze im Trend

WLAN schlägt Kabel

12.12.2008 von Manfred Bremmer
Einer aktuellen Umfrage von Motorola zufolge investiert die Mehrheit der großen Unternehmen inzwischen mehr in WLAN als in die Datenübertragung über Kabel.

Als Hauptgrund für die Entwicklung nannten 57 Prozent der im Rahmen der Studie von Vanson Bourne befragten 400 IT-Beauftragten von großen europäischen Unternehmen einen gestiegenen Bedarf an Mobilität. Darüber hinaus investieren Großunternehmen in WLAN, um ihre Betriebsstätten mit drahtlosem Netzzugang (mit) zu versorgen (43 Prozent), bestehende kabelgebundene LAN-Lösungen aufzurüsten oder zu ersetzen (36 Prozent) sowie abgelegene Gebiete mit drahtlosen Netzanschlüssen zu versorgen (35 Prozent). Insgesamt gehen 88 Prozent der Umfrageteilnehmer davon aus, dass ihre komplette Netzausrüstung innerhalb der nächsten drei Jahre eine drahtlose Datenübertragung unterstützen kann.

Bislang wagen es nur sehr wenige Unternehmen, von kabelgebundenen Netzen auf WLAN-Anbindung zu wechseln.

76 Prozent der befragten Unternehmen nutzen bereits eine kabellose Infrastruktur. Ein Fünftel der Firmen arbeitet bereits "größtenteils" oder "vollständig" drahtlos. Dabei liegt Spanien im europäischen Vergleich vorn: 42 Prozent aller spanischen IT-Verantwortlichen gaben im Rahmen der Umfrage an, im Unternehmen "größtenteils" oder "vollständig" Wireless LAN zu nutzen. In Deutschland liegt dieser Wert nur bei 16 Prozent.

Regionale und branchenspezifische Unterschiede

Neben den regionalen wurden auch branchenbezogene Unterschiede festgestellt: So investieren die CIOs von Finanzdienstleistern und Fertigungsunternehmen im Schnitt noch etwas weniger als die Hälfte (48 beziehungsweise 49 Prozent) ihres Budgets für Netzinfrasturktur für WLAN-Equipment, bei den Kollegen aus den Bereichen Einzelhandel, Vertrieb und Transport sind es dagegen 62 Prozent.

In der Studie wurden die Teilnehmer auch nach ihren Bedenken gegen die Einführung vollständig kabelloser Netze gefragt. Dabei nannten die meisten Befragten Sicherheitsgründe (63 Prozent) und eine geringere Bandbreite (41 Prozent). Sollten diese Defizite ausgeräumt werden (können), gehen im Schnitt 69 Prozent der europäischen Unternehmen davon aus, dass sie ihre Netze bis 2010 vollständig auf Wireless-Technologie umstellen. Am radikalsten sind dabei die CIOs von Firmen aus Italien (82 Prozent) und Spanien (78 Prozent), von den (konservativeren) deutschen Umfrageteilnehmern würden dagegen nur knapp über die Hälfte ihre Netzwerkkabel abschaffen.

Vanson Bourne befragte im Auftrag von Motorola Enterprise Mobility Business (EMB) 400 IT-Direktoren aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Italien, Spanien und Skandinavien.